so dahin. Rhythmische Feinheiten verleihen ihm einen besonders spritzigen Charakter. Ibert liebt und bevorzugt die Holzbläser, denen er seine wichtigsten Einfälle anvertraut. Das Konzert für Flöte und Orchester zeigt das Können dieses liebenswürdigen und geistvollen Meisters von der besten Seite. Die Tänze aus „Galanta“ von Zoltan Kodäly (geboren 1882 in Ungarn) sind ein Zeugnis für das Urteil der Welt, die in Kodäly den bedeu tendsten ungarischen Komponisten der Gegenwart neben Bela Bartok sehen will. Wie Bartok schöpft er die Kraft seiner Musik aus dem ungarischen Volkstum. Ungarische Volkslieder und Volkstänze sind mit ihrer Ursprünglichkeit und Urtümlichkeit, mit ihrer Würzigkeit und dem gesunden Geruch des Volkes in seine Musik eingedrungen. Darum ist das weltberühmt gewordene Orchesterwerk „Tänze aus Galanta“ so eindringlich: breite Melodien strömen saftig und voll blütig durch das gesamte Stüde, rassige, tanzfreudige Rhythmen geben ihren kraftvollen Pulsschlag dazu, ein sinnenfreudiger Glanz ist über das Ganze ausgebreitet. Durch die stete Wiederholung wird das Auf reizende und Antreibende der Tänze besonders spürbar. Kaum ein Werk der gesamten Literatur kann als Beweis des unverwüstlichen Lebens der aus dem Volke hervorquellenden Musikgüter so heran gezogen werden wie dieses. Ungarn hat der neuen Musik viele gang bare Wege gewiesen. Kodäly ist einer derjenigen ungarischen Meister, die mutig neue Bahnen schritten und damit vorbildlich wurden für ganze Generationen von Komponisten. Joh. Paul Thilman