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HandbaUspsrt. Dculschc Mällcrschiile — Uhcmachcrschulc Glashütte 3:7 (0:3). Auf einem vollkommen durchweichten Platz trafen die beiden Handtallmannschaflen im Freundschaftsspiel auseinander. Wah rend sich die größeren und schwereren Schüler der Deutschen Müllerschule auf dem glatten Boden kaum halten konnten, sanden sich Lie schnellen Glashütter mit den Bodenverhältnissen weit bes ser ab. Durch mangelhaftes Zuspiel, teilweise unsichere Abwehr der Berteidizcr und schlechtes Fangen des Balles wurde die Mannschaft der Mllllerjchule meistens in die Verteidigung ge drängt und muhte sich, ohne ein Tor erzielen zu können, drei Bcrlustlore gefallen lassen. In der zweiten Halbzeit wurde das. Zusammenspiel der Gastgeber besser, und sie konnten den vier To ren drü Gegner drei Tore entgegenstellcn. Der vollkommen neu zusammenaestellten Mannschaft der Gastgeber fehlte noch die Uc- vuug, während die Glashütter eine gut eingespielte Mannschaft aus den Platz brachten. Die besten Kräfte in den Reihen der Müllerschüler waren der Mittelstürmer, der Halblinke und vor allem der sehr gute Tormann, der seine Mannschaft vor einer noch höheren Niederlage bewahren konnte. Das Spiel stand wie der unter der einwandfreien Leitung von Sludienrat Schaible, Dippoldiswalde. , (Gochsen siärksser Gau im stillt Vereine mit 4115 231 Mitgliedern 2m DRL.-Prenedienst wird das Ergebnis der Benandserhe- bung des Deutschen Neichsbundes für Leibesübungen für l!>37 veröffentlicht: daraus geht hervor, daß der Gau Sachsen mit 1091 Vereinen und 405 234 Mitgliedern (329 995 männlichen und 75 239 weiblichen) im Reich an der Spitze iteht. Es wurden in Deutschland 45 090 Vereine mit 3 582 770 Mitglie-- aern gezählt. In der Reihenfolge der deutschen Gaue folgen aus den Gnu Sachsen: Bayern mit 371 967, Mitte mit 352 099, , Rrandenburg mit 309 232, Niedersachsen mit 290 999. Siidmeit j mit 265 412. Westfalen mit 245 986. Württemberg mit 216 5Ä, Niederrhein mit 205 735, Baden mit 186 873, Schlesien mit I64 592, Mittelrhein mit 154 499, Nordmark mit 150 305, Hessen mit 122 467. Pommern mit 71 655 und Ostpreußen mit 69182 Mitgliedern. In der Zahl der Vereine wird der Gau Sachsen mit 409l Vereinen vom Gau,Bayern stark übertrofsen, der 6000 Vereine zählt. Hinsichtlich des Anteils der weiblichen Reichs- aund,nitglieder steht, wie auch in der Gesamtzahl, der Gau Sachsen mit 75 239 Frauen und Mädchen an der Spitze aller Laue. Im Kau Sachsen ergibt sich sür die Kreise folgende Vcrtei- lung: Es führt der Kreis Dresden mit 1111 Vereinen und 100 492 79 968 männl , 20 524 weibl) Mitgliedern, es folgen: Leipzig mit 558 Vereinen, 73 666 <57 777, 15 889» Mitgliedern: Chemnitz mit 431 Vereinen 52 913 (42 900. 10 013» Mitgliedern: Zwickau mit 574 Vereinen und 52 254 (44 402, 7852» Mitgliedern: Ober- ausitz mit 517 Vereinen und 47 170 (39 754, 7416) Mitgliedern: Vogtland mit 425 Vereinen und 39110 (33 038, 6072) Mitglie- lern Mulde-Zschopautal mit 271 Vereinen und 22 548 (17 988. 1560) Mitgliedern: Obererzgebirge mit 204 Vereinen und 17 081 14 168, 2913» Mitgliedern. 119 939 der Mitglieder des DRL. im Gau Sachsen nehmen nn Geräteturnen, 38 238 am Fustballspiel, 37 708 am Schiesten, >1 488 an der Leichtathletik, 19 744 am Wandern, 13 654 am kegeln 11 358 am Handball, 9952 am Bergsteigen, 9377 am Nädsahren, 8305 am Skilauf, 5117 am Tennis und der Rest an >en sonstigen Sportarten teil. Der Termin der Rundfahrt. Als Termin für die nächst- lährigc Radrnndsahn durch Deutschland sind die Tage vom -0 Mm bis l2. Juli icstgelegi worden. Neben diesem größ- len Berusssahrerreuncu in Deutschland stehen noch elf weiiere Lag. örenueu aus dem Programm, inner denen >938 allerdings bie traditionelle Fahri „Rund um Berlin" schien wird. Das gröstie Ereignis des Amaieurradsfwns ist der vom 1 bis ! Fnli stausiuvende 'Wettbewerb München—Mailand Weltbild (M). Die siegreichen deutschen Turner am Gefallenen- Ehrenmal in Budapest. Die deutsche Turnricge, die den zweiten Länder- kampf gegen Ungarn be stritt und mit 287,85 : 282.05 Punkten gewann, begibt sich unter Füh rung von Reichssach- amtSleiter Steding- Hamburg (links) und Neichsmänuerturnwart Schneider-Leipzig (rechts) zur Kranznie derlegung am Buda- pestester Ehrenmal. (44. Fortsetzung.) Sie ging auf das Gebüsch zu und griff in die Zweige und sah sich plötzlich einem Gesicht gegenüber, aus dem ihr zwei Augen entgegenleuchteten. Es war zu dunkel, um mehr zu erkennen und das Gesicht verschwand blitzschnell; die Gestalt, die auf der Mauer gesessen hatte, tauchte unter mit einer katzenartigen Bewegung, das Gebüsch schlug hinter ihr zusammen. Frau Nellv bahnte sich durch das triefende Gebüsch einen Weg und erreichte die Pforte, die abgeschlossen war, Ein schmaler Weg lief hinter den Gartenmauern unter halb der Bahnböschung hin. Aber der Weg war finster, sie konnte niemand mehr sehen; sie hörte nur eilende Schritte, die sich hastig entfernten. In diesem. Augenblick hörte sie einen Wagen vor fahren. Es war Bothmer. Sie ging ihm entgegen. „Du noch auf?" fragte er verwundert. „Wo kommst du denn her?" .Aus dem Garten", sagte sie. „Wie siehst du denn aus?" Er warf einen Blick auf ihr feuchtes, verwirrtes Haar. „Was ist denn schon wieder los?" Da er nervös schien und, wie sie wußte, abends keine ärgerlichen Ereignisse hören wollte, sagte sie nur: „Ich hatte ein Geräusch im Garten gehört und sah nach." „Du solltest dich lieber hinlegen und schlafen", meinte er. „Es ist hier nebenan kürzlich erst cingebrochen worden", sagte sie. „Nun, deshalb braucht ja nicht auch bei uns cin gebrochen zu werden. Dafür ist ja der Wächter da. Wes halb bist du denn noch wach?" ' „Ich kam eben vom Bahnhof. Horst ist abgercist." „Ach so, richtig — Horst." Das hatte er ganz vergessen. „Mein Zug hatte Verspätung. Westen hat uns noch zu einem Glas Bier mitgeschlcppt." Er warf seinen Hut auf den Tisch in der Diete. „Was ist denn schon wieder?!" rief er, als sie die Treppe Hinaufstieg. „Nichts, nichts." Ach ja, den Ton kannte er. Immer diese Miene, immer Mißtrauen und Zweifel. Wenn er hciiykam, empfing ihn ihr stummer Vorwurf. Das war nicht mehr zu ertragen. Sic schloß die Tür hintdr sich und legte sich hin, ohne sich auszukleidcn. Sie weinte, weinte... Horst, Horst... Ain anderen Morgen frühstückte Bothmer allein. Stroh trug mit einer erhabenen Miene den Kaffee auf. „Wo ist meine Frau?" fragte Bothmer, aus der Zeitung aufschend. „Die gnädige Frau läßt sich entschuldigen, sie hat schlecht geschlafen, sie frühstückt heute oben. Es sollen gestern Diebe im Garten gewesen sein", berichtete Stroh. ' „Diebe? Wieso?" fragte Bothme» der die Sache schon wieder vergessen hatte. „An der Gartentür ist jemand übergestiegcn? „Was hat er denn gewollt?" . „Das weiß man nicht. Man hat Fußtapfen vor de» Gartentür im Sand gefunden, und das Gebüsch ist zer treten, als ob da einer gelegen oder gesessen hätte." „Ich werde es der Wach- und Schließgesellschaft mel den", sagte Bothmer. „Wer von euch hat den Kerl ge sehen?" „Wir haben ihn gar nicht gesehen", sagte Stroh. „Die gnädige Frau hat es gesagt." „Ach so, dann waren die Fußtapfen wahrscheinlich von ihr..." Frau Nelly ließ den Gärtner rufen und ließ sich die kleine Gartentür aufschließcn. Sie war niedrig genug, um sich darüberzuschwingen. Auch über die Mauer, die mit schrägliegenden Ziegeln bedeckt war, konnte nkan leicht steigen. Und cs war jemand hier gewesen, das dichte Ge büsch an der Mauer war zerknickt und zertreten, als ob jemand hier gesessen habe. Die Fußspuren hatte der Regen verwischt, in dem Gras war nichts mehr davon zu sehen. Die anderen standen interessiert um die offene Garten pforte herum und äußerten ihre Ansicht über den nächt lichen Besuch. „Wenn die Gnädige nicht die Courage gehabt hätte, selbst nachzusehen, wär' sicher was passiert", meinte Stroh, der sehr furchtsam war. Als sie auseinander gingen, sah Frau Nelly plötzlich unter einem Ziegel, der lose auf der Gartenmauer lag, etwas Weißes. Es war ein Brief, der dort steckte. Er trug keine Anschrift und so öffnete sie ihn. Er war mit Bleistift aeschricbcn, rasch hingcworfen, von einer Frauen- ">nd. „Ich mußte noch einmal kommen. Ich wollte Dich sprechen, aber Du bist nicht gekommen." Sie kam nicht weiter. Sic nahm den Brief an sich. In ihrem Schlafzimmer setzte sie sich an ihren Toiletten tisch und breitete aus der Glasplatte die beschriebenen Blätter aus. Sic wäre» noch feucht vom Regen. Die Hände zitterten ihr. Sic wußte, daß der Bries, der an „ihn" gerichtet war, von jenem rätselhaften Mädchen kam, das zwischen ihr und ihrem Gatten stand, ein schmaler Schatten, der aus ihren Hellen Weg gefallen war. Es war I - Italienisch!.! Flugwcltrckord. I» der Nähe von Roni hat dcr itaUcnischc Ingenieur Niclw wii einem leichten Aouwen- i vv,u Typ Breda 88 den nucrnaiionalen Schncllig- ! ieU.vctvrv über 100 Kilometer ans 551 Slundcnttlomcier ac- I >. !lt. . . 8, Dczcmbci ! l722: Elisabeth Charlotte «Liselotte), Herzogin von .Orleans, 1 in St Cloud gest «geb. 1652). - l815: Der Maler Adolf von i Menzel in Breslau geb. <gest. 1905). — 1826: .Ter Ingenieur ! Friedlich Siemens in Menzendorf bei Lübeck geb. cgest. 1904). ! — 1914: Deutsch-britische Seeschlacht bei den Falklandinseln: Tod des Admirals Marimilian Gras von Spee, des Siegers . von Coronel /geb. 1861). — 1929: Die NSDAP, erringt " in Kovnrg als erste deutsche Stadl die absolute Mehrheit, j Sonnc: A.: 7.56, ll.: 15.47; Moud: A.: 11.00. U.: 21.2> Run-timk Rctchsscuder Leipzig 1 Mittwoch, 8. Dezember 6.30: Aus Köln: Frühkonzerl. Hermann yageslcdt mit einem Orchester. — 8.30: Aus Dresden: Musik am Morgen. Das Dresdener Orchester. — 9.30: Sendepause. — 10.00: Aus - Hamburg: Hänsel und Gretel. Querschnitt durch Humperdincks i Oper. — 11.15: Erzeugung und Verbrauch — 11.35: Heute vor ! . . Jahren. — 11.40: Zwischen Rüden und Fähen. — 12.00: ! Aus Klein-Schierstedt: Musik sür die Arbeitspause. Das Musikkorps einer Fliegerhorstkommandantnr. - 13.15: Aus Stuttgart: Mmagskonzcrt Tie Stuttgarter Volksmusik, die Wellensittiche und Solisten — l4.0O: Zeil, Nachrichten, Börse. Anschließend: Musil nach Tisch. iJnvnsirieschallplatten.) — 15.10: Die Schneekönigin. Märchcnspiel nach Andersen von ; Irene Kiupel. — 15.40: . . . und dann suchen wir uns etwas j Schönes sür WeUmachicw aus! Funkbericht — 16.00: Vom i Deuischlandscnder: Musik am Nachmittag Das Unterhaltungs orchester des Dcuischlandsendcrs. — >8.00: Deutsche Kolonial- i Pioniere in dcr Entdeckungszeil. — 18.20: Ta lönt drS Knabcu Wundcrhorn . . Folge in Lied nnd Wori von Helmm Brän- tigam - 18.50: Umschau am Abend — !9.lL: Singt nnd lacht mit uns! Fränkische Snite-oon Karl Schäfer — 20.00: Stimmen oer Völker: Norwegen, Land der Fjorde »nd Frlscntäler. — 22.20: Wissen nnd Fortschritt. — 22.35 bis 24.00: Tanz bis Mitternacht Kapelle Otto Fricke. Deutschianssender . . - Mittwoch, 8. Dezember 6.30: Fröhliche Morgenmnsik. Kapelle Engcü Jahn. — 9.40: Meine Tnrnstnnde. - lO.OO: Aus Hamburg: Hänsel und Gretel. Querschnitt durch Humperdincks Oper. - l0.30: Fröhlicher Kindergarten. - ll.OO: Sendepause. - 12.00: Aus Danzig: Musik zum Mittag. Musikkorps der Schutzpolizei der Freien Stadt Danzig. — 15.15: Operette und Tonfilm iJndnstrieschall- platten und Ausnahmen.» - 15.50: Wir machen einen Küchen- zettel. — 16 00: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungs orchester des Deuischlandsendcrs In der Pause um 17.00: Die grausame Strase Lustige Geschichten von Ernst Stimmel. — l8.00: Claudio Arrau spielt. «Aufnahmen.» - 18.20: Der Dichter spricht. Klans Jedzek liest aus seinem Buch „Kurtsche Reise". — 18.40: Das Hohelied der Kameradschaft. Fußballspieler zwischen Grubenschächlen und Fördertürmen. - 19.10: Musik im Abend. Das Orchester des Deutschlandsenders und Solisten. — 21.15: Der Tag klingt aus! Kapelle Ferdy Kauffmann nnd Kuri Kruger-Lorenzen. - 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00 bis 24.00: Barnabas von Geczv spielt. eine sonderbar zerfahrene Frauenhandschrift, mit wellen- j förmigen Zeilen. Auffallend an der Schrift war ihre schiefe Lage, sie hatte etwas Hilfloses, Schwaches. Die sinkenden Zeilen deuteten auf tiefe Depressionen und Mut losigkeit, unangenehm waren ihr besonders die wellen förmigen Schlangenlir--cn der Zeilen. Und sie las: „Ich weiß nun, wer Du bist. Ob wir uns wieder-« sehen? Ich glaube es nicht. Ich war gestern wieder bei der Frau, die mich gewarnt hat, hierzubleiben. Sie sagte mir dasselbe, was ich schon weiß. Ich würde jung und von fremder Hand sterben, hier in dieser Stadt. Komisch, nicht wahr? Du wirst darüber lachen, daß ich- daran glaube. Ich dachte schon an Dich, aber Du bist nicht rachsüchtig, dafür bin ich Dir viel zu gleichgültig. Aber ich werde Dich nie vergessen. Und sollte dieses Wort in Erfüllung gehen, so werde ich im letzten Augen blick noch an Dich denken, so stark, daß Du es fühlst. Ich tonnte Dich nicht zwingen, mich zu lieben, aber ich kann Dich zwingen, an mich zu denken. Immer und ewia Dein).." Es gibt Handschriften, die wie menschliche Gesichter wirken, man vergißt sie nie. Diese Schrift jedenfalls würde . immer vor ihr stehen, und wenn sie auch den Brief wieder, und wieder las, die Handschrift gab ihr Rätsel auf. Sie wußte genug. Sie war in sein Haus gekommen, sic kam des Nachts in seinen Garten und suchte ihn. Ihre Hände/ schoben gedankenlos das Papier hin und her, sie las nichts mehr, ihre Augen brannten. Sie schämte sich, daß sie diesen Brief gelesen hatte, sie schämte sich sür ihn. Im ersten Impuls wollte sie zu ihm gehen und ihn fragen. Und dann? — Würde er ihr ausweichen, sie be lügen oder, was sie fast noch mehr fürchtete, alles zugeben? Seine heftige Art, mit der er plötzlich alles behandelte, was sich auf seine persönlichen Angelegenheiten bezog, die Empfindlichkeit, mit der er jeder sondierenden Frage aus wich, die Undurchdringlichkeit, mit der er sich in sein Ge heimnis hüllte, ließen sie nicht mehr zur Ruhe kommen. Das Leben ging trotzdem »veiler. Es wurden morgens die Läden aufgezogen, wenn sie eben mit hämmernden Schläfen ihr Licht gelöscht. Sic mußte aufstehen mit i schweren, wie mit Blei gefüllten Gliedern, um nicht am I Frühstückslisch zu fehlen, obwohl er oft kaum noch ein Wort an sie richtete nnd die Zeitung wie eine Mauer auf- ! spannte. Wenn er mit flüchtigem „Guten Morgen" das ' Zimmer verließ, hatte er oft kein Wort mit ihr gesprochen, j Er wußte das nicht, sicher wüßte er cs nicht; er dachte an j ändere Dinge, an eine andere Frau... Daß das einmal - zwischen ihnen kommen würde, was sie in anderen Ehen wie eine Giftpflanze hatte erblühen sehen, hätte sic nie für möglich gehalten. Wer ihr das gesagt hätte: „Auch für euch kommt es einmal, was in den meisten Ehen einmal kommt..."