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elherH-Jeimng Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmieöeberg u. U. ; Bczuatprel«: Für eln<n Monat 2.— Z l mit Zutragen; «in-elne Nummer 10 Rpfg. ; f :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 8 :: f ? Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : ? :: Postscheckkonto Dresden 123 48 - - i Aelteste Zeitung des Bezirks Dieser Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Sladtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dt« 46 Millimeter breite MilllmeterzeU« 6 Rpfa.; im Terttetl die 93 Milltnieter breit« Milltmeterzetie 18 Npsg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: Nr. 285 Dienstag, am 7. Dezember 1937 103. Jahrgang Gebt die Monien Müll! General Ritter von Epp legt die Voraussetzungen für die Lösung der Kolonialfrage dar Hus Ke« Heimat ri«K Kem SachMmn- Dippoldiswalde. In vergangener Nacht sank das Ther mometer infolge aufklarenden Himmels wieder unter den Nullgrad und stand heute früh auf —3 Grad. Der Helle Himmel verspricht uns einen schönen Tag, doch'steigt daS j Quecksilber nur langsam an. Dippoldiswalde. „Opfer der Vergangenheit" — „Hände am Werk". Man kann wohl mit Recht behaupten, daß sich auf der Kenntnis der Ralsengesehe der Neubau unseres gesamten völki schen Lebens vollzieht. Diese rassenpolitischen Erkenntnisse ins Volk zu tragen, ist deshalb dringendes Erfordernis, damit auch > der letzte Volksgenosse ihren Wert erfassen lernt. Auf Veran lassung des Führers und des Reichspropagandaleiters soll deshalb möglichst vielen Volksgenossen der Film „Opfer der Ver- > gangencheit" gezeigt werden, und als Gegenstück hierzu der ' Film „Hände am Werk". 3n einer großen Film- undVer- sammlungsaktion, die gleichzeitig in 11 Ortsgruppen des Kreises durchgeführt wird, und zu der hervorragende Redner der Gaulei tung gewonnen worden sind, werden diese beide Filme laufen. Die Veranstaltung findet am 18. Dezember in folgenden Orten des Kreisgebietes statt: Borlas, Reinhardtsgrimma, Gombsen, Hirschbach, Höckendorf, Kreischa, Lungkwitz, Oelsa, Possendorf, Ruppendorf und SeiferSdorf. Dippoldiswalde. Etwas oberhalb der Dietrich-Eckart- Skraße im Wolframsdorfer Viertel sind vier Siedlungs bauten noch unter Dach gebracht worden, an denen man jetzt mit dem Ausbau, an dem ersten bereits mit dem Ab putz beschäftigt ist. Es sind Doppelhäuser, die einen recht sreundlichen Eindruck machen, und vor allem, sie sind außer ordentlich geräumig. Jedes Haus hat geräumigen Keller, einen Kleinviehstall und Mirtschaftsraum, im Erdgeschoß neben der Küche noch drei Räume und im Dach lassen sich ebenfalls noch zwei große Kammern schaffen. Das Land wurde von der Stadt in Erbpacht hergegeben. Gebaut wer den die Häuser von Baumeister Barsch. Die Baukosten sind durchaus tragbar, und die Siedler werden sich freuen, so schöne Wohnungen zu besitzen. — Die Weihnachksbäckerei steht vor der Tür, und un sere Hausfrauen sind dabei, die Zutaten für die Weihnachts stollen zu besorgen. Da hört man nun oft die Befürchtung, daß mit dem zur Verfügung stehenden Mehl die Stollen sich nicht halten. Dazu schreibt der Obermeister der Bäcker- Innung Frankenberg: „Das den Bäckermeistern zur Ver fügung stehende Weizenmehl Type 502 und Type 1050 zu gleichen Tellen gemischt, oder Weizenmehl Type 812 zur Stollenbäckerei verwendet, ergibt einen einwandfreien, wohlschmeckenden Stollen, der sich fünf bis sechs Wochen in gutem Geschmack erhält. Der Reichsinnungsverband des Bäckerhandwerks Bezirksstelle Sachsen hat Stollen backen lassen aus Weizenmehl Type 812 mit Maismehl vermischt. Rach 18 Tagen sind diese Stollen zum Anschnitt gekommen. Es sei erwähnt, daß ein Stollen unverpackt und der andere verpackt worden war. In beiden Fällen zeigte sich ein be friedigendes Ergebnis. Backtechnische oder geschmackliche Nachteile wurden nicht festgestellt. Ich erwähne aber, daß Stollen über sechs Wochen hinaus nicht aufbewahrt werden sollen. Es empfiehlt sich dann, lieber ein zweites Mal zu backen. Es geht also diesmal nicht, daß zur Weihnachtszeit Stollen gebacken werden, die bis zum Osterfest aufgehoben werden sollen. Als zweckmäßig ist zu empfehlen, daß die Hausfrauen die Stollen in einem guten Holzgefäß aufbe wahren." Also keine Sorgen, ihr Hausfrauen. Ihr werdet auch dieses Jahr wieder euren Eheliebsten gute Weihnachts stollen vorsetzen können. — Gestern nachmittag zwischen 3,10 bis 3,40 Uhr wurde aus einem im Rathause abgestellten Kinderwagen ein gut erhaltenes braunes Ledergeldtäschchen aestohlen. Es ent hielt etwa 4 RM. Bargeld und fünf Briefmarken zu se 6 Pfg. Wer sachdienliche Angaben hierzu machen kann, wolle dies auf dem Gendarmerieposten melden. Oberhäslich. In vergangener Nacht kam es hier In der Kurve bei der Bäckerei Schlade wieder einmal zu einem folgenschweren Kraftwagenunfall. Wenige Minuten vor 2 Uhr kam ein Gastwirt aus Freital in außerordentlich hoher Geschwindigkeit mit seinem Kraftwagen aus Richtung Dip poldiswalde gefahren. Er wurde aus der Kurve getragen und schlug trotz einer Bremsspur von 16 Metern an die rechtsseits stehende starke Linde an. Durch 'den Anprall wurde der Wagen zur Seite geschleudert und zerstörte den Garkenzaun Schlades samt den Steinsäulen. Der Fahrer erlitt einen Schädelbruch. Mit dem Kraftfahrzeug der Freiwilli gen Sanitätskolonne Dippoldiswalde wurde er nach dem Krankenhaus Freital gebracht. Eine weitere Person kam Im Berliner Sportpalast sand am Montagabend eine vom Reichskolonialbund veranstaltete machtvolle Groß- knndgebnng statt, in deren Mittelpunkt grundlegende Ansfnhrnngcn des Leiters des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP., Neichsleiter General Ritter von EPP standen. Neichsleiter General Ritter von Epp erklärte u. a.: Das deutsche Volk erhebt einmütig Anspruch aus R ü lk c r st a t t u n g seines ihm durch den Versailler Ver trag und die damit verknüpften Satzungen des Völker bundes vorenthaltencn kolonialen Eigentums. Zu verschie denen Malen hat der Führer den Mächten dies' eindeutig zur Kenntnis gebracht. Deutschlands Forderung ist nicht aus der Luft gegriffen und nicht phantastisch. Das deutsche Volk will keinem anderen von seinem Eigentum etwas wegnchmen; es verlaugt nur den ihm gehörenden Teil überseeischen Raumes zurück, den cs einstmals auf recht mässigem und friedlichem Weg erwarb und den es jetzt zum Leben notwendig braucht. Deutschland hat keinerlei Absichten auf das koloniale Eigentum anderer Staaten. Die Welt und an ihrer Spitze die öffentliche Meinung derjenigen Staaten, die Deutschlands koloniales Eigentum als Mandal besitzen, haben die gerechte Forderung zum Gegenstand einer lebhaften Besprechung gemacht. Sie haben versucht, in Rede und Druck hen unabweisbaren Anspruch Deutschlands aus der Welt zu schaffen. Aber logischerweise hat sich bei der internationalen Aussprache darüber mehr und mehr dieStimmederVernunft Geltung verschafft, die Stimme, die nnwiderlegbar sagt, daß man auf die Dauer Frieden nicht dadurch schafft, daß man siegreich Besitzende und entrechtete Habenichtse zn einer Einheit binden möchte. Je mehr sich aber diese Stimme der Vernunft durch setzt, desto bedauerlicher ist es, wenn eine gewisse auslän dische Presse jetzt wieder Meldungen über deutsche Absich ten auf den belgischen Kongo, ans Portugiesisch-Angola erfindet. Der Zweck solcher Erfindungen ist zu deutlich sichtbar: Sie sollen lediglich dazu dienen, die Atmosphäre zu vergiften. Das ist um so weniger verständlich, als man in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen hat, daß die Mandatare anfangen, zu begreifen, daß die Kolo nialfrage Deutschlands ein akutes und zu lösendes Pro blem ist. Im weiteren Verlauf seiner Rede, die wiederholt stür mische Kundgebungen auslöste, begründete General Rit ter von Epp völkerrechtlich und geschichtlich den deutschen mit einigen Schnittwunden davon. Der Sachschaden ist er heblich. Vermutlich stand der Fahrer unter Alkohol wirkung. Lungkwitz. Montag vormittag fand in der Schule eine volksdeutsche Adventsfeier statt. Mit dem Lied der Su delendeutschen leitete man über zu Ausführungen des Haupt lehrers Grunicke über „Deutsche im Ausland". Besondere Würdigung sanden dabei Leben und Arbeit unserer deut schen Brüder in SO.-Europa. Gute Lichtbilder vertieften und ergänzten das gesprochene Wort. Anschließend wurde die Weihnachtsschau „Volksdeutsches Schaffen" eröffnet. Frl. Günther, als Fachbearbeiterin des VDA, der Beschaf fung und Aufbau zu verdanken ist, gab die nötigen Erklä rungen. Der am Erscheinen verhinderte Bezirksleiler des VDA, Oberlehrer Günther, Dippoldiswalde, sandte der Veranstaltung schriftlichen Gruß und Wünsche für gutes Gelingen. Pirna. Im Zuge der Beschaffung von Wohnungen, die den heutigen sozialen Verhältnissen entsprechen, sind in der Reitbahnstraße zwei baufällige Häuser abgebrochen worden. Weiter haben die Ratsherren der Stadt beschlossen, ab 1. April 1938 in der Stadt Pirna eine städtische Müllabfuhr einzurichken. Die Verwendung von Gruben zur Aufbewah- ! rung von Müll ist von diesem Zeitpunkt ab nicht mehr zu- lässig. Die Stadtgebiete mit überwiegend ländlichem Cha rakter bleiben von dem Abfuhrzwang frei. Chemnitz. Auf Flur Königshain wurde eine '79 Jahre ' alte Rentnerin tot aufgefunden. Die Ermittelungen erga-' den, daß die Frau am Tage zuvor in Wiederau tätig war. und in der fünften Nachmittagsstunde den Heimweg ange treten hatte. Dabei benützte sie einen tief aufgewelchten und fast ungangbaren Nebenweg. Infolge der Finsternis und des Nebels dürste die Greisin vom Wege abgewichen und hingesallen sein. Dabei dürfte sie den Tod gefunden haben. Standpunkt, indem er die Kolonialgeschichte aufzeichne 1e^ den Raub der Kolonien durch das Versailler Diktat klar^ legte und die Bemühungen schilderte, die das National-4 sozialistische Deutschland zur Wiedererlangung seiner! Kolonien in die Wege leitete. Besonderen Nachdruck legte! General von Epp aus die Verdienste, die sich Deutschland um die Kolonien nicht zuletzt durch die Bekämpfung den tropischen Krankheiten erworben hat, die es den anderem Nationen überhaupt erst ermöglichte, ihrerseits mit Erfolg in den Kolonien zu arbeiten. Deutschland wolle seinen Kultur und seiner Industrie, sein«.., Verkehrsmitteln und! seinem Handel ein eigenes Betätigungsfeld schaffen undi teilhaben an der Entwicklung, am Ausbau und am Ertrag der Europas Raumkräfte ergänzenden Kontinente, allent voran in dem vor den Toren Europas lieaenden Afrika» Wenn auch nicht völlig bewußt, erklärte General vom Epp weiter, so haben dock mit einer gewissen wettschaucn- den Großzügigkeit die Politiker am Ende des vorigem Jahrhunderts durch den Abschluß der Kongo-Akte dem Beweis erbracht, daß die Lösung einer einmal dringen»» werdenden europäischen Frage bei gutem Willen gesundem werden könne. In diesem Slnne sind die Kongo-Akte das« Beispiel einer vorausblickenden „Flurbereinigung" inner halb einer der natürlichen Raumreserven Europas. Soll daher das Raum- und Rohstoffproblem — das ist die deutsche Kolonialforderung — einer bleibendem und gerechten Lösung zugeführt werden, so ist es Voraus» sctzung, daß zunächst einmal die Ergebnisse des Geistes von Versailles restlos verschwinden. Eine Bereinigung des Kolonialproblems tann nür in paritätischem Geist stattfinden. Dabei mutz es grundlegende Voraussetzung sein, datz man das friedlich und rcchtmätzig erworbene Eigentum wieder zum Besitz feines Erwerber« macht. So lange nicht diese Voraussetzung sichergestellt ist, wird eS keine fruchtbringende Aussprache über die Lösung der oeutschen Kolonialfrage geben. Alle anderen Beiträge zu oiesem Thema werden immer nutzlos bleiben, weil sie nicht von dieser natürlichen und wesentlichen Voraus setzung ausgehen. Die Worte des Reichsleiters wurden von den Massen mit begeistertem Beifall ausgenommen. In herzlichen Worten erkannte der stellvertretende Berliner Gaulei ter Görlitzer die Arbeit des Neichskolonialbundes an, ser auf die Unterstützung der Partei in vollem Umfang rechnen könne. Helmsdorf. Auch Geräte haben ihre Schicksale. So be» sitzt der hiesige Bauer A. L. einen Wirtschaftswagen, der im Jahre 1824 gebaut wurde. Im Jahre 1866 führte der Großvater des jetzigen Besitzers diesen Wagen auf militäri schem Befehl mit in den Krieg nach Oesterreich, aus dem er nach mancherlei Erlebnissen mit Magen und Pferden glück lich heimkehrte. Heule ist dieses Fahrzeug, das viele Stürme erlebt hat und von seinem Besitzer als Altertumswert ge schätzt, hin und wieder aber noch für leichtere Zwecke benützt wird, 113 Jahre alt. Vettervoryer SAL öes Reichswerter-seuftes Autgabeorl Dresden für Mittwoch: Südlicher bis südöstlicher Wind. Wolkig bis heiter. Vereinzelt noch geringer Schneefall möglich. Temperaturen am Tage wenig über Gefrierpunkt, nachts mäßiger Frost. Wetterlage: Heber Mitteleuropa machte sich be reits am Montagabend ein Lustdruckanstieg bemerkbar, wel cher auch heule noch anhält. Dadurch sind die Tiefdruckreste, die im Bereiche von Nordwesldeutschland noch vorhanden waren, rasch aufgefüllt und verdrängt worden. Infolgedessen konnte der allgemeine Mitterungscharaktex» ein etwas srenndlicheres Aussehen annehmen. Schneefälle werden vorerst selten auslreten und dann gering bleiben. Die Tem- ' perakuren werden tagsüber wenig über dem Gefrierpunkte liegen; die Nachtfröste werden langsam an Stärke zunehmen.