Volltext Seite (XML)
! i i i < r i« lt L ,»> < w k :r !» d 's. a 'S !» in ia f d L -s C d a a »r n d a st el u st dl S bei »b len cii w, R. fei Ilt ka vamit endlich ein Drang unseres Volkes nach religiöser Frei heit erfüllt, gerechtfertigt und abgeschlossen wird." Kein echter Nationalsozialist dürfe es mit der Religion leichtfertig nehmen. Echter Nationalsozialist sei nur, wer die Tatsache der Bin dung an Gott erkenne und wisse, dass Gottes Befehl in seinem Gewissen und Blut walte. „Der Nationalsozialismus erklärt, datz derjenige, der diese Bindung leugnet, minderwertig ist und nicht z» uns gehört. Aber der nationalsozialistische Staat denkt nicht daran, irgendeine Konfession zu einer Staatskirche zu machen, auch nicht die Deutsche Glaubcnsbcwegung. Jeder mann kann sein Bekenntnis wählen und nach seinem eigenen Herzen. Wir verlangen aber, datz er sich der Achtung befleißigt vor dem, waö dem anderen heilig ist. Wer dieses Gebot der Achtung und Ehrfurcht verletzt, ist kein echter Nationalsozialist". Nochmals hob der Minister hervor, daß das Ziel de?natto- nalsozkalistischen Kirchenpolttik die völlige Gleichstellung der verschiedenen Religionsgemeinschaften untereinander sei. Die Zurücksührung dieser Gemeinschaften auf die Opfer ihrer Gläubigen sei nicht als plötzliche Entziehung der hohen Staats- zuschüsse zn verstehen. Der Minister erklärte: „Es liegt mir völlig fern, in Bausch und Bogen abzuurtcilen. Ich erkenne an, das; viel Seelsorger mit »ns gekämpft und uns mit allen Mitteln unterstützt haben. Ich Weitz, datz z. B. die Deutschen Christen völlig positiv zum nationalsozialistischen Staate stehen. Ich mutz aber gleichzeitig erklären, datz ich nicht daran denke, etwa eine deutsche christliche Staatskirche herzustellcn. Der Staat hat nur eines im Sinne: die völlige Sicherung der reli giösen Freiheit. Ich werde mit der deutschen Volksgemeinschaft dieses Ziel erreichen." Die nationalsozialistische Revolution sei außerordentlich tiefgreifend gewesen und selbstverständlich ver lange auch das Verhältnis des deutschen Volkes zum Christen tum und daS Verhältnis zwischen Staat und Kirche eine Neu ordnung. Ein gewaltiges religiöses Sehnen sei schon 1933 durch das deutsche Volk gegangen, der Weg schien ihm auch geössnet in die Kirchen. Das Verlangen des Volkes sei jedoch durch die Predigten mancher Geistlicher, die nicht das Wort Gottes, sondern den Hatz predigten, enttäuscht worden. Trotz aller Erkenntnis der Notwendigkeiten habe der nationalsozia listische Staat es nicht für richtig gehalten, sofort und mit rigorosen Maßnahmen gegen das staatsabträgliche Verhalten vorzugehen Im Gegenteil habe durch das Konkordat und durch die Bestrebungen zu einer einheitlichen Reichskirche der Staat immer wieder seinen guten Willen, mit den Kirchen frnchtbar zusammenzuarbeiten, bewiesen. Eine Anzahl von Seelsorgern und Predigern beider Konfessionen habe dafür auch dem Staat ihren entschiedenen Dank abgestattet; aufö ganze gesehen sei dies leider aber nicht der Fall gewesen. Etwa 8VV0 Prozesse! Sogleich nach Uebernahme seines Amtes habe der Mini ster Auftrag gegeben, alle Strafanträge gegen Geistliche zu sammeln. Die Summe der Anzeigen genüge; es sei eine geradezu erschreckende Zahl! In keinem anderen Stande gibt es einen so unerhört Hohen Prozentsatz von Verfahren. > Die Sittlichkcitsprozesse mußten vor sich gehen, seien aber noch nicht abgeschlossen. Nach Angabe deS für diese Straf taten zuständigen Justizministeriums handele cs sich dabei um folgende Zahlen: verurteilt wurden 45 Priester, 176 Ordens- hrüder und -schwcstern, 21 Angestellte usw., zusammen 242. Ver fahren sind noch anhängig gegen !)3 Priester, 744 Ordensbrüder und -schwcstern und 118 Angestellte usw., zusammen S55. Verfahren wurden eingestellt oder cs erfolgte Freispruch in Verfahren gegen 29 Priester, 127 Ordensbrüder und -schwestcrn, 82 Angestellte usw., zusammen 168. Es sei klar, stellte der Minister fest, daß hier nicht mehr von Einzelfällcn gesprochen werden könne. Zum Vergleich er mähnte der Minister die Zahl der Ordcnsgcistlichcn vom Jahre 1935. Die Zahl der Ordensangehürigcn in Deutschland habe 1935 etwa 16209 männliche Ordcnsmitglicdcr in etwa 660 Nie derlassungen betragen und etwa 102 000 weibliche Ordcnsmit- glicder in 7990 Niederlassungen. Tas bcdcntc also, daß einer Zahl von 16 000 männlichen Ordensangehürigcn etwa 8000 Prozesse sSittlichkcitsvcrbrechen und -vergehen, Tcvisenverbrc- chen und -vergehen. Vergehen gegen das Hcimtückcgcsetz, Kan- zclmißbranch, Vergehen gegen das Flaggcngesetz, Vergehen ge- gcu das Sammlungsgesctz usw.) gcaenüberstandcn. Es sei nicht politisch, wie man den Vorwurf erhoben habe, daß diese Pro zesse stnttfindcn, politisch seien aber vielmehr naturgemäß die Folgen dieser Prozesse. An solchen Eiterbeulen könne der Staat nicht achtlos vor- übcrgchen, sondern müsse sie ausbrennen. Bedauerlich sei, daß die kirchliche Aufsicht nicht selbst genügend eingcgriffen habe. Dcp Minister betonte, datz er nicht dogmatisch zn urteilen habe, daß aber nach dem Leben, den Worten und den Taten Christi, >vic sie nach dem Evangelium der Beurteilung ofsenlicgen, diese nicht den Lehren des Nationalsozialismus widersprechen. Ter Staat werde dort mit starker Faust für unbedingte Ordnung sorgen, wo die Religion mißbraucht wird, um die Volksge meinschaft zu stören oder zu zersetzen. Christus habe nicht ein Herrscher »nd Regent in dieser Welt sein, sondern nur den Weg zum himmlischen Vater ebnen wollen: dies aber stehe in keiner Weise im Widerspruch zu dem staatlichen und damit auch nicht zu Gottes Willen. Unter lang anhaltendem Beifall schloß der Minister: „Das Volk kennt seinen Führer. Jeder einzelne mag immer wieder in sich Hincingchen und sich sagen: Wie herrlich ist es doch, in dieser großen Zeit leben zu dürfen. Nur eines macht das Leben schön, die Pflicht zu «füllen, in die Gott «ns gestellt hat. Wir wollen dEngch«, ein Reich zu bauen, das noch nicht Wirklichkeit ist, das aber durch unser Tun und Leben Wirklichkeit werden soll. Gott lebt noch und offenbart sich immer aufs neue in den Menschen, die seines Geistes voll sind. Auch heute »och sind Wunder mög lich, in den Stunden der Not errettet und erwählt der All mächtige; viele sind berufen, aber wenige nur auserwählt. Spätere Geschlechter werden uns beneiden um das, was wir erleben und miterleben durften. Jeder hat die Freiheit, feine Pflicht zu tun und der Stimme Gottes in seiner Brust zu folgen, der ihm sagt: Verstehe die Vergangenheit, erfasse die Gegenwart, hilf an der Zukunft des deutschen Volkes zu bauen und wirke dann mit, baß das Reich fest steht, datz es bleibt, was du dein Deutschland nennst, dein Deutschland über alles!" Südslawischer Besuch in Rom Ministerpräsident Stojadinowitsch wird erwartet. Der südslawische Ministerpräsident Stojadinowitsch wird am Sonntag auf dem Hauptbahnhof in Rom ein- treffen und bis zum S. Dezember in der italienischen Hauptstadt bleiben. Am 9 Dezember wird Ministerpräsi dent Stojadinowitsch Rom wieder verlassen, um nach einem eintägigen Aufenthalt in Mailand nach Südslawien zurückzukehren. Vor den Besprechungen wird der jugoslawische Gast an den Königsgräbern im Pantheon, am Grabmal des Unbekannten Soldaten und am Ehrenmal der gefallenen Faschisten Kränze niederlegen. Zahlreiche offizielle Ver anstaltungen sind vorgesehen, die ihren Höhepunkt in einem vom italienischen Regierungschef tm Palazzo Venezia ge gebenen großen Essen mit anschließendem Empfang fin den werden. t . Line langersehnte Verbindung Es war seit langem ein Herzenswunsch der nord- und westdeutschen Wirtschaftskreise, die deutschen See häfen und das große Rheinisch-Westfälische Industrie- gebiet einander räumlich anzunähern. Ein Herzenswunsch, mit besten Verwirklichung im kommenden Jahre zu rech nen ist. Der Ban des Hansakanals bringt die beiden einflußreichen Wirtschaftsgebiete der deutschen Seehäfen und der westdeutschen Industrie eng zusammen. Im Zuge der Durchführung des Vierjahresplanes hat der Kanal seine Anerkennung als bauwürdiges Projekt der Neichs- wasserstraßenverwaltnng gefunden- Vorläufig wird aller dings nur der nördliche Teil des Hansakanals, der eine direkte und kurze Verbindung zwischen Weser und Elbe herstellt, gebaut werden. Die Kosten für den Bau dieser Strecke werden auf 145 Millionen Mark geschätzt; die Baudauer wird mit etwa sechs Jahren angenommen. Die Schätzungen für die Durchführung des ursprünglichen Gesamtplanes, der auch eine Kanalvcrbindung zwischen Bramsche am Mittellandkanal bis nach dem Ausgangs punkt der nunmehr zur Verwirklichung gelangenden Ka nalstrecke nach der Elbe — dem unterhalb Bremens gele genen Städtchen Achim an der Weser — vorsah, beliefen sich nach in früheren Jahren aufgestellten Berechnungen auf 280 Millionen Mark. Nach dem gegenwärtigen Plan wird die Verbindung nach dem Westen von Achim aus durch die kanalisierte Weser hergestcllt, die bei Minden den Mittellandkanal kreuzt. Durch den Bau des nördlichen Teiles des Hansa kanals wird die Entfernung vom rheinisch-westfälischen Raum nach Hamburg und der Ostsee beträchtlich abge kürzt, was angesichts der Wichtigkeit des Industriegebietes für die Gesamtwirtschaft und insbesonders für den „Tag der nationalen Solidarttöt" Die Winterschlachten der vergangenen Jahre find Ruhmesblätter unserer Volksgemeinschaft, ein unwider legliches Zeugnis für den Erfolg nationalsozialistischer Erziehungsaroeit. Im Winter 1937/38 gilt eS, die bis herigen Ergebnisse noch zu steigern. Deutsches Volk, hilf mit! (Aus dem Ausruf des Führers und der Reichsregierung an das deutsche Volk.) Außenhandel von größter Bedeutung ist. Gerade der Wasserweg mit seinen billigen Frachten ermöglicht ja erst einen großen Teil des Verkehrs von Massengütern wie Kohle, Eisen, Stahl, Steine und Erden, Düngemit teln und Zement, Güter, die in Zukunft über das bis herige Verkchrsvolumen hinaus zusätzlich zwischen dem Westen und Norden des Reiches befördert werden können. Der Mittellandkanal, der in erster Linie Mitteldeutschland und den Osten des Reiches verkehrspolitisch erschließt, hätte diese Gütermengen niemals übernehmen können, da er frachtlich einen großen Umweg bedeutet; die Ent fernung Gelsenkirchen—Hamburg über den Weg Mittellandkanal—Elbe ist beispielsweise mehr als doppelt so lang wie die Luftlinie zwischen beiden Orten. Der Hansakanal erfüllt alle Voraussetzungen für die, Entwicklung eines starken Verkehrs; seine Eigenwirtschaft lichkeit kann als gesichert gelten. Es darf angenommen! werden, daß nach Fertigstellung des neuen Wasserweges ein großer Teil des Verkehrs, der heute über die aus ländischen Nheinmündungshäfen geht, zum Nutzen der deutschen Volkswirtschaft über die deutschen Seehäfen ge leitet werden kann. Die deutsche Handelsflotte wird da mit größere Gütermengen erhalten, und die Anlagen und Einrichtungen der deutschen Seehäfen werden samt den dort Beschäftigten stärker eingeschaltet werden können Eine „Ablenkung vom Rhein" brauchte dadurch nicht cin- zutreten, da die deutsche Binnenschiffahrt des Rheins und der westdeutschen Kanäle dann die Möglichkeit haben wird, die deutschen Seehäfen zu bedienen. Im besonde ren wird aus den Frachtersparnissen infolge der Be nutzung des Wasserweges die westdeutsche Kohle Vorteile! ziehen, da der Umschlag, der bisher von der Eisenbahn! über Schuten vorgenommen und dadurch stark verteuert! wird, in Zukunft fortfällt. Auch aus anderen Ueberlegungen heraus muß der! Bau des Kanals sehr begrüßt werden- Die großen! Moor- und Heideflächen rechts und links der neuen! Wasserstraße können nunmehr erschlossen und damit die Voraussetzungen für neue Siedlungen geschaffen werden. Ebenso ist im Hinblick auf die erwünschte Auflockerung der Industrie in Deutschland der Hansakanal von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit. Schließlich ist der Kanal auch unter dem Gesichtspunkt der nationalen Unabhängig keit von größter Bedeutung, da die Kanalstraße innerhalb! der Landesgrenzen verläuft und die zwischen West und Ost fließenden Güterströme daher in keinem Fall eine! Unterbrechung erfahren können. Es zeigt sich somit, daß der Hansakanal, dem in Zukunft als Querverbindnug zwi schen Rhein, Weser und Elbe wichtige nationalwirtschaft- liche Aufgaben zufallen, als ein wertvolles Glied des' deutschen Wasserstraßennetzes anzusprechen ist. Eesauithaftung des ganzen Bolles Wir war es doch noch in den Zeiten und Jahren, die nun vergangen sind? Da wurde von einer Dame mit gesell schaftlichem Ehrgeiz ein Wohltätigkeitsball oder ein Wohl tätigkeitsbasar arrangiert. Irgendein hoher Protektor mit einem kronengeschmückten Wappen wurde gesucht und auch gefunden. Da mußten die Lieferanten für die Tombola alte Ladenhüter stiften, und das Fest stieg. In den er richteten Sektzelten wurde gehörig geflirtet, die Herren im Frack, die Damen im großen Abendkleid — und das alles um der lieben Wohltätigkeit willen, an die im Grunde niemand dachte. Am Tage nach dem Fest wurde dann Kasse gemacht, und es stellte sich meistens Herans, daß der Ertrag mit dem Aufwand in keinem richtigen Ver hältnis stand; immerhin konnten 100 Paar Strümpfe zur Bekleidung nackter Negerkinder oder etwas Aehnliches angeschafft werden. Das ganze nannte man dann Wohl tätigkeit, aber man muß schon sagen, daß diese Ari des Wohltuens mit dem Begriff der Hilfeleistung auch nicht das geringste zu tun hatte. Welche Veränderungen in unserem Gemeinschaftsleben vor sich gegangen sind, das ersieht man.nun aus dem Tag der nationalen Solidarität, der am kommenden Sonntag gefeiert wird. Hier gibt cs keine rauschenden Feste, sondern hier geht jeder, der im öffentlichen Leben eine Aufgabe zu erfüllen hat, mit seiner Sammelbüchse auf die Straße, mag cs stürmen oder schneien, das spielt keine Nolle. Es ist auch gleichgültig, ob einer seinen Platz vor einem großen Hotel hat oder ob er an einer weniger beachteten Straßenecke steht. Hier kommt es darauf an, daß er helfen will und die Volks genossen auffordert, mitzuhelfcn. Was einstmals Wohl tätigkeit war, ist heute eine Selbstverständlichkeit geworden, das Geben und Wohltuen hat eisren ganz anderen Sinn bekommen. Die Solidarität drückt eine Gesamthaftung des ganzen Volkes für diejenigen ans, die sich in Not befinden. Wir brauchen uns nicht wer weiß wie edel vorzukommen, ob wir nun sammeln oder ob wir geben: Wir haben am Tag der nationalen Solidarität einfach unsere Pflicht zu tun! „Entartete KE geschlossen In 20 Wochen über zwei Millionen Besucher. Die Ausstellung „Entartete Kunst" in München hat ihre Räume geschlossen. In 20 Wochen haben über zwei Millionen deutsche und ausländische Besucher diese Schreckenskammer einer wüsten Kunstvernarrung besich tigt. Das Ergebnis har kürzlich ein belgischer Besucher in einem Antwerpener Blatt kurz und bündig in die Worte zusammengefaßt: „Man muß Hitler dankbar sein!" Die Ausstellung war eine vernichtende Abrechnung des neuen Deutschland mit jenen Kreisen, die mehr als ein Jahrzehnt lang in frecher Anmaßung diese zweifelhaf ten Machwerke dem deutschen Volk als „Kunst" auszwin- gen wollten. Die große Neinigungskur des deutschen Kulturlebens von den Ueberresten einer dekadenten Epoche hat aber nicht nur den vollsten Beifall breitester Kreise des Volkes, sondern auch die rückhaltlose Zustimmung der bedeutend sten deutschen Künstler und Kenner gefunden, so daß die große Wende aus dem Gebiet der Malerei und Plastik, die durch die „Große Deutsche Kunstausstelluug 1937" im Hans der Deutschen Kunst stabilisiert wurde, in ihrer Aus- Wirkung für die Zukunft durch keine irgendwie gearteten Hemmungen mehr beeinträchtigt werden wird Dank au dar Landvolk Die Aufgaben der Ernährungswirtschast im Jahr 1938.! Im Hinblick auf die starke Beanspruchung der Dienst stellen des Reichsnährstandes durch dje Maul- und Klauenseuche und die Gefahr einer weiteren Ausbreitung, hat der Reichsbauernführer angeordnet, daß der auf End? November festgesetzte Reichsbauerntag, die alljährliche Paroleausgabe an das Führerkorps des Reichsnährstand des, in diesem Jahr nicht stattfindet. Der Reichsernahrungsminister und Rcichsbauernfüh- rer Darre wird an Stelle des ausfallenden Reichsbauern, tages am Sonntag, dem 12. Dezember, von 11,30 bis 12.00 Uhr, über alle deutschen Sender aus der Reichs- bauernstadt Goslar eine Rede an das deutsche Landvolk halten, in der die Parolen für den kommenden Abschnitt der Erzcugungsschlacht und die Aufgaben der Ernäh- rungswirtschaft im Jahre 1938 bekanntgeben wird. Neichsbauernführer Darrö wird alle grundsätzlichen! aktuellen Probleme der Agrarpolitik und Ernährungswirt schaft behandeln, die heute das Landvolk bei der Durch führung der Erzeugungsschlacht in der Praxis bewegen. Die Neichssendung am Sonntag, dem 12. Dezember, wird damit zugleich der Auftakt zu dem neuen Offen-! sivab schnitt sein. Aus der Neichsbauernstadt wird sich der Reichsbauern, führer an alle deutschen Bauern, Landwirte, Landfrauen, Landarbeiter und die tm Rahmen der Ernährungswirt, schäft tätigen Deutschen wenden. Der Zeitpunkt dieser be deutsamen Neichssendung ist so gewählt, daß jeder die Ansprache des für die deutsche Ernährungspolitik veram- wörtlichen Reichsministers und ReichsbauernführerS« hören kann. Es ist Ehrenpflicht des ganzen deutschen Landvolkes, sich zu der festgelegten Zeit vor den Lautsprechern zusam- menzufindcn! Lie letzten Pastoren verhaftet Alle deutschstämmigeu Pastoren in der Hand der GPU. Aus Leningrad wird gemeldet, datz die beiden letzten evangelischen Geistlichen in der Sowjetunion, die deutschen Pastore» Reichart, Vater und Sohn, dort von der GPU- verhaftet worden sind. Während bis zur bolschewistischen Revolution aus dem heutigen Gebiet der Sowjetunion (also unter Aus schließung Polens, der baltischen Staaten und Finnlands) 192 evangelische Pfarrer im Amt waren, ist heute kür die' etwa 1)1 Millionen zählende protestantische Bevölkerung der Sowjetunion (darunter sind ungefähr 1,2 Millionen Deutschstämmige) kein einziger protestantischer Geistlicher mehr vorhanden. Nicht nur die protestanttschen deutschen, sondern auch ihre lettischen, estnischen und finnischen Glau bensgenossen haben ihre sämtlichen Pfarrer verloren. Be reits vor einem Jahre waren nur fünf evangelische Geist liche in der Sowjetunion übriggeblieben: Pastor Streck in Moskau, Pastor Vogel in Odessa, die beiden genann- ten Pastoren Reichart und der lettische Pastor Miklas in Leningrad, die inzwischen sämtlich verhaftet oder ver bannt worden sind. Sie alle wärest Deutschstämmige sowjetrussischer Staatsangehörigkeit. Ans dem ganzen Gebiet der Sowjetunion kann also heute keine protestan tische Taufe, Eheschließung oder Beerdigung mehr abge halten werden.