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Runökunk Mctchüscnder Leipzig Täglich wicderkehrende Darbietungen mit Ausnahme von Sonntag: 6.00: Morgenrus, ReichSwetterdicnst. — 6.10: Funk gymnastik. — 6.50: Frühnachrichten und Wettermeldungen für den Bauern. — 7.00: Nachrichten. — 8.00: Frauen- gymnastik. — 8.20: Kleine Musik. — 9.55: Wasserstands- Meldungen — 10.30: Wettermeldungen und Tages programm. — 10.45: Sendepause. — 11.55: Zett und Wetter. — 13.00; Zett, Wetter. — 14.00: Zett, Nachrichten und Börse. — 17.00: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnach richen. — 19.00: Abendnachrichten. — 22.00: Abendnach richten. Wettermeldungen und Sportfund Sonntag, 7. November 6.00: Aus Hamburg: Hafenkonzerl. — 8.00: Orgelmusik, gespielt von Joachim Voigt. — 8.30: Musik am Morgen. (In- dustrieschallplatten und Ausnahmen des Deutschen Rundfunks.) — S.30: Aus Weimar: Morgenfeier der HI.: Langemarck und Feldherrnhalle. Eine Gedenkfeier der Jugend. Die Staatskapell« Weimar. — 10.30: Lachender Sonntag. Das Funkorchester. — 11.30: Kantate von Johann Sebastian Bach: „Es erhub sich ein Streit." — 12.00: Aus Berlin: Musik am Mittag. Kapell« Waldemar Hatz, Balalaikaguimen Alexander Bier und das Musikkorps des Wachregiments Berlin. — 14.00: Zeit und Wetter. — 14.05: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks.) — 15.00: Die wunder bare Reise. Her/ von Rückkopplung jagt das Wellenpseiserl« durch ganz Deutschland. — 16.00: Aus Eisleben: Vom Hundert sten ins Tausendste. Der bunte Sonntagnachmittag. — 18.00: Aus Breslau: Das Heldenlied vom deutschen Kampfflieger Dem Gedenken großer deutscher Fliegerhelden. — 19.00: Abend nachrichten. — 19.10: Das deutsche Volkslied. Der Ehor des Reichssenders Leipzig. — 19.45: Sondersportsunk. — 20.00: Aus Hamburg: Heiterkeit und Fröhlichkeit. Großes Abend konzert. Trest Rudolph (Sopran), Willi Domgraf-Fatzbaender «Bariton), das Große Orchester des Reichssenders Hamburg. — 22.00: Abendnachrichten, Wettermeldungen. Sportfunk. — 22.30 bis 24.00: Vom Deutfchlandsender: Wir bitten zum Tanz! Kapelle Oscar Joost. Dazu: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. Hans Heunia Osterloh spielt. Montag, 8. November Retchsfend ungen: l8.00: Aus Breslau: Deutschland, heiliges Vaterland! Märsche aus alter und neuer Zeit. Musikkorps und Soldaten chor des Infanterie-Regiments 7. SA.- und SS -Männer des Standortes Breslau. 19.00: Aus München: Nachrichten. — 19.10: Aus München: „lind setzet ihr nicht das Leben ein . . Heldische Musik. Das Große Rundfunkorchester. — 21.00: Aus Köln: Musik für Stimmen und Instrumente. Mitglieder des Kölner Rundfunkorchesters und des Kölner Rundsunkchors. — 22.00: Aus München: Nachrichten. — 22.15 bis 24.00: Ans München: Vorabend des 9. November. Musik deutscher Meister aus fünf Jahrhunderten. Die Münchener Turmmusik, der Nundsunkkammerchor und Solisten 6.30: Aus Frankfurt: Frühkonzert. Das Kleine Funi- orchester. — 8L0: Aus Breslau: Konzert für die Arbeitskaine raden in den Betrieben. Der Landesgruppenmusikzug des RLB. Schlesien. — 9.30: Sendepause. — 10.00: Aus Frankfurt: Die Mär vom Wappen des Schulzenhofes. Märchenspiel von Paula Walendv. — 11.15: Erzeugung und Verbrauch. — 11.35: Heule , vor . . . Jahren. — 11.40: Der Feind im Verborgenen. Funk- bericht. — 12.00: AuS Dresden: Miltagskonzert. Das Dres- dener Funkorchester. - 13.15: Aus Dresden: Konzert (Fort setzung.) — 14.10: Musik nach Tisch. «Jndustrieschallplatten und Ausnahmen des Deutschen Nundsunks.) — 15.10: Der fliegende Edelstein — 15.30: Vom Deutschtum in Europa. Buchbericht. — 15.40: Märchen und Lieder aus Ostpreußen. — 1600- Vom Deutfchlandsender: Musik am Nachmittag. Emil Roos, spielt. Deulschtandsendr? "7 Täglich wiederlchrende Darbietungen mit Ausnahme i von Sonntag: a.00: Glockenspiel, Morgenrus und Wetterbericht für ! die Landwirtschaft. Anschließend: Aufnahmen. — 7.90: i Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 8.90: Sende- i pause. — 9.00: Sperrzeit. — 11.15: Deutscher Seewetter- bericht. — 11.30: Sendepause. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.00: Glückwünsche. — 13.50: Neueste Nachrichten. — 14.00: Allerlei von zwei bis drei! — 15.00: Wetter- und Börsenberichte. Programmhin weise. — 19.00: Kcrnspruch, Wetterbericht und Kurznach richten. — 21.00: Deutschlandecho. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend: Deutschlandecho. — 22.45: Deutscher Seewetterbcricht. Sonntag, 7. November 6.00: Aus Hamburg: Hafenkonzerl. — 8.00: Welterberllyr. anschließend: Zwischenmusik (Jndustrieschallplatten.) — 8.20: Hm „Roten Ochsen" zu Sassenfeld. — 9.00: Sonntagmorgen shne Sorgen. Kapelle Herbert Fröhlich, Alfred Grunert (Tenor), Otto Frederich (singende Säge). — 10.00: Die großen Ueber- winder reichen den Verzagenden helfend ihre Hände. <Morgen feier.» — 10.45: Werke von Georges Bizei. (Jndustrieschallpl) — ll.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11.30: Fantasien aus der Wurlitzer Orgel. Hans Hennig Osterloh spielt. — l2.00: Aus München: Standmusik aus der Feldherrnhalle. Das Swbs- inusikkorps im Lustkreis 5. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Zeewarte - 13.00: Glückwünsche. — 13.10: Aus München: Musik zum Mittag. Das Unierhaltungsfunkorchester und So listen. — 14.00: Bunte Musik. (Aufnahme.» — 14.30: Lettische j Volksweisen. Der Rigaer Reiterchor singt. — 15.00: Aus , Leipzig: Die wunderbare Reise. Herr von Rückkopplung sagt 1 sas Wellenpseiserle durch ganz Deutschland. — 16.00: Musik im Nachmittag Das Kleine Orchester des Deutschlandsenders. — 17.30: PalmströmS Kinderchen. Lustige Hörfolge aus Thristian Morgenstern und denen, die seines Geistes sind. — 18.00: Schöne Melodien Das Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders Dazwischen um 19.00: Kernspruch, Wetter- bericht und Kurznachrichten. — 19.45: Deutschland-Sportecho, hörberichie und Sportnachrichten. — 20.00: Vom Trommelfell zum Zwerchfell. Ein Abend mit lustiger Musik und heiterem < Wori von Hans Reimann, der Nundsunkkammerchor, das I Orchester des Deutschlandsenders u. Solisten — 22.00: Wetter-, Dages- und Sportnachrichten Anschließend: Deutschlandecho. Hubertusseier auf dem Handberg bei Braunschweig. Es sprechen: Neichsjägermeister Generaloberst Göring und Gan- sägcrmeister Staatsminister Alpers (Aufnahme». — 22.30 bis 9.55: Wir bitten zum Tanz! Kapelle Oskar Joost. Dazu: Fan- lasien aus der Wurlitzer Orgel. Hans Hennig Osterloh spielt. I ^Ausnahme.» Dazwischen um 22.45: Deutscher Seewetterbericht. Montag, 8. November Reichssendungen. 6.30: Fröhliche Morgenmusik. Kapelle Eugen Jahn. — 9.40: ,c>eine Turnstunde. — 10.00: Der Wettlauf zwischen Swinegel and Hasen. Märchenspiel nach Grimm von Martin Dolata. — i0.30: Sendepause. — 11.30: Sendepause. — 11.40: Was bat icr Kleingarten eingebracht? Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Hannover: Schloßkonzert. Greta Koehler (Kolo ratursängerin), da« Niedersächsische Stnsonieorchestcr — 14.Mr Aus Berlin: Bnnte Unterhaltung. Das Kleine Orchester de> Reichssenders Berlin. — 15.15: Werke großer Meister. (Ani aahmen.» — 1545: Der Ell von Helenawerdkr. Aus eincir Such für Jäger und Tierfreunde. Martin Katies. — 16.(» : Musik am Nachmittag Emil Roosz spielt. In der Pause in r 17.00: Der Dichter zieht um. Eine besinnliche Geschichte veir Wilhelm Albrecht. Wochenbericht der Landesvauernschaft Getreidewirtschaft. Brotgetreidemarlt unverändert, so daß ein Teil der Mühlen aus Zuteilungen durch die RkG. ange wiesen bleibt. Futtergetreide sehr wenig angeboten. Braugerste wird nur in bester Güte ausgenommen. Roggenmehl wird laufend gekauft, Weizenmehl, Sorte 502, bevorzugt. Roggen- and Weizenkleie knapp. Zuckerhaltige Futtermittel stehen aus reichend zum Verkauf, ebenso Kartofselflocken. Vereinzelt Um sätze in Malzkeimen, während Biertreber völlig fehlten Rauh- futtermarkt unverändert. Biehwirtschoft. Die Austriebe zu sämtlichen Märkten reich ten zur vollen Bedarfsdeckung aus. Schweineaustrieb in Zahl and Güte gebessert. Milchwirtschaft. Milchanlieferung, Frischmilchabsatz und Nuttererzeuguna kaum verändert. Hart- und Weichkäse gut ab- »«setzt, Sauermilchkäse unk Schmelzkäse vernachlässigt. Kartosfelwirtschast. Aus den Kartoffelmarkten herrscht »as gleiche Bild wie in der Vorwoche (Ueberbelteferung in ,llen Arten). Pflanzkartoffelmarkt fast umsatzlos. Eiermirtschaft. In der BerichtSwoche stand etwas weniger Ware als in der Vorwoche zur Verfügung bei starken Kauf wünschen. Geslügelwirtschast. Das Angebot an lebenden Hühnern ließ stark nach. Erhöhte Kauslust sür geschlachtetes Geflügel, vor allem sür Suppenhühner, Brathühner bei stärkerer Liefe rung wenig verlangt. Mit Mastgänsen wurde die Verbraucher schaft ausreichend aus Sachsen versorgt. Gartrnbauwirtschast. Die reichen Lieferungen württem- bergischer Aepfel ließen sich besser absetzen. Birnen wesentlich knapper. Für Wein ließ die Kauslust nach, ebenso sür Bana nen. Apfelsinen und Walnüsse sehr gut ausgenommen. Versor gung mit Zitronen ausreichend. Auf dem Gemüsemarkt ' herrscht Ausgeglichenheit. Blumenkohl wenig verlangt. Gaaienstand in Sachsen Der Oktober brachte Sachsen in seinem ersten und letz- »en Drittel eine.überwiegend niilde und heitere Witterung, während gegen Mitte des Monats eine Reihe regnerischer Tage auftrat. Die Hacksruchterntr ist nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes im allgemeinen gut vorgeschritten, wenn sie auch in manchen Lagen vorübergehend durch Nieder schläge aufgehalten wurde. Die Kartoffeln sind fast aeborg- gen worden. Die Ernte der Futterrüben geht ebenfalls dein Ende entgegen, die der Zuckerrüben ist im Gange. Die Be stellung der Wintersaaten macht gute Fortschritte, so daß Win tersaat in der Regel nur noch in die geräumten Rübenseldcr einzubringen ist; der Ausgang der jungen Saat ist zufrie denstellend An Schädlingen traten vor allem Feldmäuse in ' gröberem Umfang, Ackerschnecken, Drahtwürmer und Enger linge auf. Für das Land Sachsen berechnete das Statistische Landes amt folgende Noten des Saätenstandes (dabei bezeichnet 1i einen sehr guten, 2 einen gutem 3 einen mittleren, 4 einen geringen und 5 einen ganz geringen Stand): Wtnterroggen 2H (3,0»; Winter-Weizen 2,5 (3,1); Winter-Gerste 2,4 (3,2): Winter-Raps 2,3 (3,0); Winter-Rübsen 2,4 (2,9); Klee 2,5 <2,9»; Viehweiden 1,6 (3,0); Untersaaten 2,6 (3,0); Stoppelsaaten 2,3 (3,1); Winterzwischenfrüchte 2,5 (3,1). Die eingeklammerten Zahlen belieben n» aus Ende Oktober 1936. (14. Fortsetzung.) „Wohin verzogen?" „Das weiß ich nich, hat sie nich gesagt... Ich hab' ihr gekündigt. Das Zimmer hat immer ein Student, der is nu wieder drin. Das Fräulein wollte in 'ne Pension in die Wilhelmstratze ziehen." „Aber sie wird sich doch irgendwohin abgemeldet haben?" fragte er. „Nee, die war nur ein paar Tage bei mir — da lohnt das nich", sagte die Frau. Sie stellte das schwere Plätt eisen fort und faltete das Hemd zusammen. Dabei warf sie ihm einen raschen Blick zu. Und sie erkannte ihn Plötzlich. Bothmer grüßte und ging. Von der Ladentreppe schaute sie ihm kopfschüttelnd nach. -Was wollte denn der von der Plug? Auf dem Heimweg durch die Stadt fuhr Westen an ihm vorbei, der eben aus München zurück geflogen kam. „Ihr Schützling ist fieberfrei und als gesund entlassen", sagte er aus dem Auto, ohne daß Bothmer gefragt halt?. „Und wo ist sie hingekommen?" fragte Bothmer. „Das müssen Sie sie selber fragen. Vielleicht schreibt sie Ihnen wieder einen Brief..." Als Bothmer heimkam, fand er auf seinem Schreibtisch zusammengefaltet die Depesche. „Wer hat denn die dahingelegt?" fragte er. „Wir haben sie in Ihrer Rocktasche gefunden", sagte Stroh, der die Suppe an der Anrichte ausgab. „Wer «wir?" „Die gnädige Frau und ich." Frau Nelly kam herein, grüßte und nahm Platz. „Fehlt dir etwas?" fragte Bothmer nach einer Weile. „Nein — warum?" „Du siehst so entgeistert aus." „Mir ist nur heiß", sagte sie. „Wir machen heute Erd- beeren ein." Da er nicht von der Depesche anfing, hütete sie sich, etwas darüber zu sagen. Er war in diesem Punkt sehr empfindlich. „Was macht eigentlich dein Herz?" fragte er, als sie beim Nachtisch waren. Er nahm ein paar frische Erdbeeren mit Sahne. „Das ist in Ordnung", sagte sie. „Die Sahne könnte kälter sein", bemerkte er nach einer Weile. „Sie hat sicher nicht aus Eis aesianden." Stroh entschuldigte sich, er halte das vergessen. Eigent lich war es ja auch Sache ver Köchin, aber die stieg nicht in den Keller, sie hatte wieder ihr dickes Knie. „Und ihren Dickkopf auch." Bothmer schob die Erdbeeren zurück. „Ich trinke heute keinen Kaffee." Er erhob sich. „Ich muß gleich in die Provinzialanstalt." Der Sommer yatte in diesem Jahr saft oyne uevergang eingesetzt. Der Mai begann warm und trocken, seitdem war und blieb es Heitz. Die Hausmauern glühten, überall wurden Straßen aufgerissen, der Asphalt dampfte, der Staub wirbelte, es roch nach Teer und verblühtem Jasmin. Der Wasserstand war bedenklich gesunken. Das Wasserwerk hatte bekanntgegeben, daß niemand « mehr Wasser verbrauchen dürfe, als zum Kochen und § Trinken unbedingt nötig sei. Die Schwimmanstalten waren - geschlossen, auf dem Fluß standen dicke schwarze Fliegen- ! schwärme. Bothmer kam nie am Fluß vorbei, ohne an ! dessen Opfer zu denken. Er hatte unter ihnen schon ! manchen seiner Patienten im Eiskeller der Anatomie ! wiedergefunden. Die Brettestrabe, die Hauptgeschäftsstraße der Stadt, war belebt wie immer, wenn Bothmer morgens in seine Klinik fuhr. Studenten, die mit ihren Mappen, in Hemd- Lrmeln und barhäuptig zur Universität gingen, Frauen mit gefüllten Markttaschen, Polizisten, überfüllte Straßen bahnen, ein Zug Schulkinder, weißgekleidete Tennisspieler, j die mit ihren Schlägern nach den Sportplätzen auf den ! Wiesen eilten. Die Uhr auf d/r Post schlug elf, und die Briefträger verließen gerade das große graue Postgebäude, in dem «zch ich» «s d«, VW lAMmGtiDM Mm,! und schmMMr «B Mm «G». Vochm-r DH He iDsrstiS»« M ßchr es« war und sich ans dm, »tt Dr immer Dwk belebten Wartdurggaffe wmzle. Gr wMhe Da« sdinem Fahrer zu- rufen, nicht so «M -v fahr«. Hm« »s war eine Seiden- schaßt von dem Dicken; sich WLgttW -Dchtckt mit dem «te- gante«, schnittig«, neuen Megen dmnh das dichteste Ge wühl zu winden. > In dießom Augenblick wurde der Wagen mit einem Ruck znr Seite göDeudert. Bochner flog gegen das Seitenfenster. Er hörte Glas klirren und den Aufschrei einer Frauenstimme. Der Wagen hatte sich um seine Achse gedreht und btteb an de« Laternenpfahl hängen. Ein Renschentnäuel umringte ihn, ein Schupohelm blinkte, der Fahrer fluchte laut. Bothmer setzte seinen Hut wieder auf. Das ist ja noch mal gut gegangen, dachte er. Der stämmige Fahrer wetterte los, daß ihm der Schupo nicht r.chtzeitig das Signal zum Halten gegeben hatte. „Den ganzen Tag stehen sie da rum rn ihrer seinen Kluft", schimpfte er. „Haben nlscht zu tun, und wenn mal was ist, verlieren sie gleich den Kopp. Um ein Haar wäre ich's gewesen — jawoll." „Was ist denn hier los?" fragte. Bothmer, die Hand auf dem Schlag. Ein Radfahrer wäre, ohne zu bremsen, die Wilhelm- stratze hcruntergesaust und hätte eine Dame übersahren. sagte der Fahrer. „Die Kerls passen ja nie auf. Wir wären beinahe verunglückt." Er wünschte die Radfahrer zur Hölle. Der Schupo trat an den Wagen: „Nichts passiert?" „Mir nicht", sagte Bothmer; nur sein Hut hatte eine Beule. Zwei Strahenarbeiter halsen jemand vom Boden auf. Es war ein junges Mädchen. Sie taumelte und war toten blaß. Sie lehnte bewußtlos gegen den Laternenpfahl. Bothmer sprang aus dem Wagen. Es war „sie". Sie hatte. eine Hautabschürfung am linken Arm, das Rad war über ihren Fuß gegangen, ihr Kleid war zerrissen, das Haar hing über ihre Stirn. Ein Mann brachte ihr den Hut an. Sie hielt eine Mappe krampfhaft in der Linken, über die die Räder gegangen waren. Ein Schwarm Neugieriger nmdrängte sie, der Schupo notierte ihren Namen, der Rad fahrer hob sein Rad auf, an dem die Laterne zerbrochen wckr und hielt tztne Rede an die Umstehenden. Das elende Pflaster hier, drei Straßenbahnen kreuzen an derselben Stelle — eine Sauwirtschaft! „Halten Sie nur den Mund!" verwies ihn der Schupo; j er fuhr fort, das Mädchen zu verhören. „Hede Pflug? Ge-j boren — wann?" Sie nannte Daten. „Ihre Wohnung?"! fragte der Schupo geschäftsmäßig. „Ich habe keine Wöhnung." „Sind Sie auf der Durchreise hier?" „Ja", antwortete sie unsicher und sah Bothmer an. Bothmer griff ein. „Ich kenne die Dame", sagte er zu § dem Schutzmann. „Sie hält sich nur vorübergehend hier! auf." Er nannte seinen Namen. „Wenn etwas ln der! Sache erfolgt, melden Sie es bitte in meiner Klinik auf! dem Geschäftszimmer, nicht in meiner Privatwohnung", betonte er. „Ich bin selten zu Hause." Der Schupo grüßte, und Bothmer half dem Mädchen in seinen Wagen. „Wie ist denn das gekommen?" fragte er, indem er den Schlag zuwarf. Er nahm ihre Hand. „Beruhigen Sie sich nun. Tut Ihnen etwas weh?" Sie schüttelte den Kopf. „Es war nur der Schreck. Die Räder sind über meinen linken Fuß gegangen. Mein Arm fühlt sich an wie gebrochen." Er nntersuchte ihr Gelenk. Sie hielt die Schmerzen tapfer aus. „Gebrochen scheint nichts", sagte Bothmer. „Fast hätte ich Sie überfahren." „Das wäre daS beste gewesen", sagte sie. „Wohin fahren wir denn?" - . (Forkfehong folgt).