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Verlage znr „Weißeritz-Leitung 249 " Montag, am 28. Oktober 1837 103. Jahrgang 1 Für eMge Leser Jin Verlauf seines Aufenthaltes in Rom stattete Botschaf, 1er von Ribbentrop dem italienischen Regierungschef Mussolini und Außenminister Graf Ciano Besuche ab. Hauptmann Weiß, der Leiter des Reichsverbandes de, deutschen Presse, weilt zu kurzem Besuch der deutschen Presse- Vertreter in Paris. Bei dieser Gelegenheit besichtigte er dü Ausstellung und einen der größten Pariser Zeitungsbetriebe. Zwei Mitglieder der deutschen Polizeimission, die gemäß oem Anstauschabkommen mit Italien in den letzten drei Mo- raten Italien und dessen nordafrikamsche Besitzungen besucht halten, sind in Asmara eingetrosfen. Sie werden die Orga- lilaiion der Boli,et in Jtalienisch-Ostafrtka kennenlernen. -^er Präsiden, der Akademie für Deutsches Recht, Reichs- Minister Dr. Frank, ha, die 4. Jahrestagnng der Akademie sür Deutsches Hecht-aus die Zeit vom 30. bis 31. Oktober d I. in der Hauptstadt der Bewegung festgesetzt. Die Jahrestagung wird erossncl durch Stiftungen von 20 Akademie-Ausschüssen. Am Sonnabendvormittag findet In der Aula der Universität München die 13. Vollsitzung der Akademie sür Deutsches Recht stau aus der der Präsident der Akademie die Eröffnungsrede hallen und Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr voir Neurath, über das Thema „Die politische Kollektwitcusidee" sprechen wird. An der diesjährigen Jahrcstagung nimmt wieder eine große Zahl führender ausländischer Juristen teil. Auch der italienische Justizminister Solmi wird mit Vertretern scs italienischen Rcchtslebens an der Tagung teilnehmen Schwerer Straßenlmhnznsannncnstoß. In dem jenseits -es Donanufers gelegenen Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf »rcignete sich am Sonnabcndvormittag auf eiucr eingleisigen strecke ein folgenschwerer Straßcnbahnznsammenstoß. Zwei vollbesetzte Wagen verkeilten sich buchstäblich ineinander. 25 mm großlcu Teil schwerverletzte Personen wurden aus den Trümmern geborgen. Polizist erschießt Polizistin. In einem Warschauer Lokal »rschoß ein Polizeibeamter nach einem vorangegangenen Wort wechsel eine Polizistin und versuchte dann, durch einen Kopf- chuß Selbstmord zu begehen. Er wurde durch die Kugel schwer verletzt. Der Grund zu der Tat des Polizeibeamten ist in verschmähter Liebe zu suchen. Vergessene Sprengmine tötet drei Arbeiter. Beim Bau ünes Wasserleitungsstollens bet Castelnuovo di Garsagnana kamen durch eine Erplosion drei Arbeiter ums Leben. Wäh lend die Belegschaft im Innern des Stollens arbeitete, stieß sie »vermutet aus Rückstände einer früher dort gelegten Spreng mine, die sich entzündete und die Bergleute zum Teil ver schüttete. Außer den drei Todesopfern sind noch zwei Ver wundete zu beklagen. Schiffsunglück im Bosporus. Auf dem Bosporus ereig- rete sich abends ein Schiffsunglück. Der türkische Frachtdamp- icr „Ordu" wurde beim Auslaufe,, von der starken Strömung erfaßt und gegen den vor Anker liegenden türkischen Kreuzer .Hamidive" getrieben. Der Anprall war so stark, daß der Dampfer „Ordu" ein mächtiges Leck erhielt und innerhalb üinf Minuten sank. Von zwei danebenllegendcn türkischen Zerstörern wurden 15 Mann der Besatzung der „Ordu" geret- et, der Koch und ein Heizer ertranken. Der türkische Kreuzer ha, keine Beschädigungen erlitten. »1jährige BDM.-Mädel kommen zur Fraucnschaft. Am 24. Oktober wurden überall im Reich die 21jährigen Mädel des BDM., soweit sie nicht Führerinnen sind, in die Jugendgruppen der NS-Frauenschaft überwiesen. Damit ist jür sie ein wesentlicher Abschnitt ihrer Erziehung und Aus- cichtung abgeschlossen. Körperlich ertüchtigt, innerlich aufge- schlossen für alle Fragen der Gegenwart, bereit zum tätigen Ansatz für ihr Volk, so verlassen die Mädel den BDM. Sie werden nunmehr in der Frauenschaft im gleichen Sinne ihren Dienst -weiter ausüben. Schwere Flugzeugunglücke in Argentinien. Der interimi- «ische Generaldirektor des Zivilflugwesens .in Argentinien, Alberto Arata, stürzte, als er ein in Buenos Aires gebautes Zivilflugzeug ausprobierte, tödlich ab. Arata konnte infolge res rasenden Sturzes den Fallschirm nicht gebrauchen. Da das Flugzeug nach dem Aufschlagen explodierte, ist mit der Ma- chine auch der Verunglückte völlig verbrannt. — Aus dem Flugplatz des 1. tzliegerregiments in Buenos Aires raste bei »wer Nachtübung ein Armeeflugzeug infolge des Versagens eines Bodenscheinwersers in einen Scheinwerferlastwagen. Oer Fahrer des Wagens wurde getötet, während der Pilot res zerstörten Flugzeuges mit leichten Verletzungen davon- .'am. HA-Führer lernen das neue Spanien kennen. Mit dem Motorschiff „Monte Pascoal" der Hamburg-Süd »erließen acht Bann- und Jungbannfübrer der Hitler-Jugend oen Hamburger Hafen, um einer Einladung der Staatsjugend Nätlonalspamens Folge zu leisten. -Die HJ.-Führer werden in . Lissabon das Schiff verlassen und sich von dort zu einem etwa dreiwöchigen Aufenthalt in das nationale Spanien be geben. Sie werden die dortigen Verhältnisse studieren und die historischen Stätten des Kampfes um das neue Spanien, so a. a. den Alcazar von Toledo besichtigen. Am 23. November werden die deutschen Jugendftthrer wieder in Hamburg ein- lrefsen. KerMer Glückwunsch Lr. Fricks Der Reichs, und Preußische Minister des Innern Dr. Frick hat an den Reichssportsührer von Tschammer und Osten zu dessen 50. Geburtstag ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem er vor der deutschen Oesfentlichkeit mit aufrichtiger Ge nugtuung feststellt, daß der Reichssportsührer die ihm übertra genen Ausgaben bisher vorbildlich gelöst habe. Die Schaffung deS ReichSbundeS für Leibesübungen, der größten einheitlichen Sportorganisation der Welt, Hie glänzen den Erfolge der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen und daS Her^ntragcn deS Gedankens der körperlichen Ertüchtigung in die breitesten Schichten deS deutsche» Volkes seien Leistungen, die einen voll befriedigenden Rückblick zu- ließen. Rich, geringer als die bereit« gelösten seien aber auch die noch zu erfüllenden Aufgaben. Die Erhaltung und Steigerung der Leistmigöhöhe und Breitenwirkung des deutschen Sports, die Verwirklichung der körperlichen Ertüchtigung der Jugend, für die Tschammer und Osten als Beauftragter des Reichsjugendftthrers arbeitet, und die einheitliche Ausrichtung pes Spyrtbetriebes seien in erster Linie zu nennen. - Mit seinem Dank verbindet der Minister den Wunsch, daß der Reichssportsührer anch weiterhin in Ge sundheit und Frische sür seine wichtige Aufgabe wirksam sein möge. . Oviedo endgültig befreit Große Beute an Wassen und Munition Die Hauptstadt Asturiens, Oviedo, die von den Bol schewisten im Spätsommer vorigen Jahres eingeschloffen worden war, ist befreit. Nach der Einnahme von Gijon und den sich anschließenden Säubcrungsaktionen der Nationalen ist jetzt der heldenmütige Widerstand der Ver- leidiger belohnt worden. Die Reste der bolschewistischen Einschließungskräfte, die zuletzt noch im Süden OviedoS ihre Stellungen zu halten versucht hatten, haben sich der nationalen Garnison von Oviedo ergeben. Sofort nach der Uebergabe erteilte General Arranda Befehl, die ungeheuren Massen von Kriegsmaterial, über die die Belagerer verfügt hatten, zu sichten. Es befinden sich darunter 32 sowjetrussische Panzerwagen und Hun derte von Straßenpanzerwagen. Für die Menge der Munitionsvorräte ist es bezeichnend, daß eine einzige bol schewistische 15-Zentimeter-Batterie über eine Reserve von 5000 Granaten verfügte. Dazu kommen Tausende von Ge wehren, Maschinengewehren und große Sprengstofflager. Nach einer Mitteilung Arrandas sind auf Oviedo wäh rend der Belagerung schätzungsweise 120 000 Granaten abgefeuert worden. In der Bevölkerung von Oviedo, die besonders schwer gelitten hatte, übersteigt die Freude über die endgültige Befreiung alle Vorstellungen. General Arranda hatte im vergangenen Jahr nach der Einschließung das Kommando über die nationalen Verteidigungsstreitkräfte innerhalb der Stadt übernom men. Unter seiner Führung wurden die Angriffe der Belagerer in den vergangenen 13 Monaten immer wieder abgeschlagen. Nach dem Zusammenbruch der roten Asturienfront haben die nationale» Truppen in verschiedenen Gebieten Säuberungsaktionen durchgcführt und große Mengen Kriegsmaterial, das der Gegner im Stich gelaffen hatte, gesammelt. In der Waffcnfabrik Trubia kann die Arbeit in kurzer Zeit wieder ausgenommen werden. In den in Lugones und mehreren anderen Orten befindlichen Fa- briken wird bereits wieder gearbeitet. Die Zahl der Ge fangenen und Ueberläufer in diesem Abschnitt übersteigt sechstausend. MMenslutzt nach Frantteich Wie aus Quimper und Lorient gemeldet wird, trafen eine große Anzahl von Flüchtlingsschiffen aus den Häfen der asturischen Küste nahe von Gijon und ferner in einer Reihe kleinerer Häfen der südwestlichen französischen Atlantikküste ein. Die wütende Mannschaft eines am Donnerstag ein gelaufenen sowjetspanischen Schiffes geriet mit dem Kapi tän des Dampfers „Somo", der bereits eine Woche zuvor mit fünfzig „hohen asturischen Persönlichkeiten" einge trosfen war, in Streit. Die Matrosen warfen dabei den Bolschewistenhäuptlingen u. a. vor, daß sie vor ihrer Flucht aus Gijon etwa 4V Millionen Goldpeseten gestohlen haben. Das sowjetspanische Torpedoboot III, das aus Gijon geflüchtet war, ist mit zahlreichen Havarien in dem fran zösischen Hafen Verdon eingetroffen. Das Kriegsschiff „Ciscar", das einzige, über das die asturischen Bolschewisten verfügten, wurde von den Bo'.- schewisten vor ihrer Flucht versenkt. Die Untersuchung durch nationalspanische Marinsfachlcute hat ergeben, daß das Schiff in kurzer Zeit wieder flottgemacht und in Dienst gestellt werden kann. Außerdem versenkten die Bol- schewisten noch ein Unterseeboot der Valencia-Machthaber, das jedoch nicht wieder gehoben werden kann. Der Versuch der asturischen Bolschewisten, die Ge schütze durch Dynamitsprengungen verwendungsunfähig zu machen, ist mißlungen. In den Lazaretten befinden sich über eintausend marxistische Kriegsbeschädigte, darunter Zum 5». Geburtstag des Reichssportführers. Rcichssportführcr. SA.-Gruppenführer Hans von Tschammer und Osten wird am 25. Okto ber 50 Jahre. Weltbild M). viele, denen Arme und Beine abgeschosscn wurden, l'ute^ den Verwundeten herrscht große Empörung über die! Flucht der marxistischen Führer, die in Frankreich sorglo-i leben und ihre Opfer in Not und Schwer,-»' «Hein rnrück-, gelassen haben. Rotspanien hat 1500V« Freiwillige Franzosen und Sowjetruffen als Anführer. Obwohl die italienische Negierung in aller Form er-! klärt hat, daß nur 40 000 Italiener auf feiten der Naiio» nalspanier kämpfen, verbreitet die englische und franzt fische Presse nach wie vor phantastische Angaben über d o! Zahl der italienischen Freiwilligen, während sie gleich- zeitig die ausländischen Hilfstruppen Valencias nur cu^ einen Bruchteil der italienischen Kämpfer beziffert. Das römische Blatt „Messaggcr o" veröffentlicht nunmehr einen aufsehenerregenden Bericht aus Sala manca, der bemerkenswerte Klarstellungen über die im Dienste Palencias stehenden „Internationalen Brigaden" enthält Das Blatt stellt fest, daß auf der Seite der spa nischen Bolschewisten 150 000 ausländische Freiwillige kämpfen. Im einzelnen wird dazu mitgeteilt, von September 1036 bis Mai dieses Jahres seien allein aus Frankreich über die Pyrenäenpässe von Perthus und Cerbere 60 00» Freiwillige nach Rotspanien gekommen. In Albacete.^ dem Sitz des Hauptquartiers des internationalen Obe^-^ kommandos, seien diese Freiwilligen bewaffnet, ausgebil-i det und eingekleidet worden. Nach sowjctrussischen Aus bildungsgrundsätzen und mit sowjctrussischen Waffcir seien „Offiziers, und Unteroffiziersschulen" geschaffen worden. Durch eine Schule für die Ausbildung von Generalstabsoffiziercn sei diese Organisation vervollstän digt worden; deren Hauptorganisator sei der französischem kommunistische Abgeordnete und Sekretär der Dritten! Internationale Andrö Marty gewesen. Insgesamt hätte»» die Bolschewisten bereits Anfang Januar 01 000 Frei-' willige an der Front und 58 000 in Reserve gehabt. Die höchsten Kommandostellen der Internationale» Brigaden hätten Sowjetruffen und Franzosen inno. Um Herkunft und Nationalität der ausländische»^ Hilfsstreitkräfte etwas zu maskieren, bildete das kölsche-j wistische Oberkommando später sogenannte „gemifchte Brigaden", in die einige wenige Spanier eingereiht wur den. Noch nicht zahlenmäßig erfaßt ist hier die auslän dische Hilfe durch Lieferung von Kriegsmaterial, insbeson dere aus Sowjetrußland, Mexiko und Frankreich. Italien erwartet nun die Zahlen der Gegenseite Nach dem Schritt der italienischen Regierung ti» Paris und London zwecks amtlicher Mitteilung der Zahl der italienischen Freiwilligen in Spanien erwartet Italien, daß nunmehr auch die übrigen Regierungen mit der gleichen verpflichtenden Genauigkeit die Zahl ihrer Staatsangehörigen angeben, die auf der Seite der Bol schewisten kämpfen. Im übrigen stellt das halbamtliche „Giornale d'Italia mit Bedauern fest, daß, abgesehen von Italien, Deutschland and Portugal, niemand den sowjet- russischen Manöver» Einhalt gebiete. Im übrigen betont die italienische Presse übereinstimmend, wie verkehrt und irrig die Annahme sei, daß Italien noch wei tere wesentliche Zugeständnisse machen könne. Bisher 1580« Gefangene Eisenbahnverbindung nach Gijon wiederhergeftellt. Die nationattvanischen Streitkräfte setzen ihre Säube- rungsaltion, in Asturien fort, ohne irgendwo auf Wider stand zu stoßen. Motorisierte Avtellungen durcheilen das Gebiet, stellen überall die Straßenverblndungen wieder her und besetzen alle bisher von den Bolschewisten be herrschten Ortschaften. Die Zahl der Gefangenen und Ueberläufer beläuft sich seit der Einnahme von Gijon auf 15 000. Unter dem erbeuteten Kriegsmaterial befinden sich zwölf Jagdflugzeuge, ein Depot Fliegerbomben, 1l Lastwagen, davon 8 mit Kriegsmaterial, 12 Geschütze und ein Eisenbahnzug mit Kriegsmaterial, 6 Tanks und mehrere Munitionslager. Die Eisenbahn-, See- und .Straßenverbindungen zwischen Gijon »nd dem übrigen nationalen Gebiet sind wlcderhergestelli worden. Die Be geisterung in ganz Asturien ist unbeschreiblich groß. Auch in den kleinsten Ortschaften wehen nationale Fahnen, und die Bevölkerung bildet Spalier, wenn die Kolonnen der Nationalen durch die Dörfer ziehen. Die >0. amtliche Verlustliste enthält die Namen von 160 italienischen Freiwilligen, die bei den Kämpfen vor Santander gefallen oder nachträglich ihren Nerletzunaen erlegen sind. Tranroonauto iibnWu, W schweres Berkchrsunglück bei Bayrischzell. — Drei Tote. Auf der Strecke Bayrischzell—Sudelfcld verunglückto m der Nähe Bayrischzells ein Lastkraftwagen, der Arbeiter wn ihrer Arbeitsstätte zurückbcfürdcrte. Das Auto über» chlug sich infolge zu starken AbbremsenS und stürzte über ine Böschung. Ein Insasse war auf der Stelle tot, zwei Männer sind im Krankenhaus HauSham ihren schwere» Verletzungen am Sonntag erlegen. Zwei weitere Berun- stückte liegen mit schweren Verletzungen darnieder.