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mit Kalk und reichlichen Beigaben von Satz, Kümmel, Fenchel und Anis zu verkneten und ils Kuchen, Kugel oder länglichen Wecken -rhärten zu lassen. So einfach ist nun die Sache ganz und gar nicht I Zunächst muß betont werden, daß der Taubenstein nicht sozusagen als „delikate Nachspeise" den Tieren willkürlich gereicht wird, sondern daß er ein« lebensnotwendige Ergänzung der Kornernah rung unserer Tauben bildet^ vor allem jener, die dauernd oder auch nur vorübergehend ohne Freiflug gehalten werden, und daß er darum immer vorhanden sein muh. Und zwar in der richtigen Zusammensetzung! Tau benstein ist nicht Taubenstein — ganz und gar nicht I Lecht viele der selbsthergestellten und auch manche der käuflichen Taubenkuchen ent sprechen ihrem Zwecke nun leider aber nicht, sind mitunter sogar gesundheitsschädlich. Sie enthalten nämlich an L teile der lebensnot wendigen Nährsalze als Anreiz bzw. Lock mittel fD die Tauben viel zuviel Gewürze. Diese werden freilich von diesen gerne ge nommen — lassen sich doch damit ortsfremde Tiere an den Schlag fesseln und erleichtern ihnen das Eingewöhnen — aber wenn sie ihnen auch noch so gut schmecken, gesund sind sie darum noch lange nicht. Wie soll nun ein richtiger Taubenstein beschaffen sein? Das möge im nachstehenden erläutert sein. Da den Futterkörnern im Taubenfutter größtenteils hie wertvollen Nährsalz« fehlen, müssen sie dem Organismus auf andere Weise zugeführt werden. Am besten geschieht dies im Laubenstein. Nun wäre davon aber ein« ganze Reihe zu beschaffen, so: Kali, Natron, Eisen, Magnesium, Mangan, Kalk, Schwefel, Fluor, Jod, Kieselsäure u. a. m. Darum ist es am einfachsten — und weil man auch die erforderliche Menge von jedem dieser Stoffe genau erhält — gleich eine Nährsalz. Mischung zu kaufen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Taubenkuchens ist ferner Grit, das dem Geflügelzüchter schon vom Hühner hofe bekannt ist. Nun wird vielfach auch heute irrtümlich geglaubt, dies« winzigen Steinchen müßten sich in Kropf und Magen auflösen und so dem Lierkörper ihr« wlch- tigsten Bestandteile vermitteln. Durch ein gehende Versuche und Beobachtungen aber ist jetzt festgestellt, daß als Grit nur solche Mineralien in Betracht kommen können, die sich nicht durch die Derdauungssäste auflösen, sondern durch Reibungen sich langsam ab nutzen. Nur «in derartiger Grit ist befähigt, das Körnerfutter zermahlen zu helfen, und besten Bestandteile für den Magen restlos aufzu schließen. Man nennt nicht umsonst Grit„Hühner- zähne" — und das gleiche gilt davon auch für den Taubenmagen. — Beides' Mineralsalze und Grit dürfen also in unserem Taubenstein nicht fehlen, zudem nachweisbar dadurch auch an Futter gespart wird. Wir sügen noch etwas Anis und Fenchel oder Kümmel bei, auch eine kleine Gabe guten Lebertran und ein wenig — aber ja nicht zu viel — Speisesalz, mischen alle diese Dinge tüchtig miteinander und streuen das Gemenge möglichst gleichmäßig auf gut angefeuchtcten, aber auch nicht zu nassen Lehm. Das Ganze wird ausreichend verknetet, zu einem runden oder länglichen Kuchen geformt — man kann die Masse aber auch in ein Kistchen streichen — und an einem lustigen Orte getrocknet. — Nun ist unser Taubenstein fertig. Am reichlichen Zu spruch durch die Tauben und deren gesund« Entwicklung, voll befriedigende Legetätigkeit und glücklichen Brutverlauf können wir sehen, daß wir unsere Sach« recht gemacht haben. Und dabei war sie weder kostspielig noch schwierig. Al. rbthMHofund hausZ Di« Kartoffelkäfergefahr ist für dies» Jahr gebannt. Die Kartoffelkäfer haben mit Eintritt der kälteren Tage und Nächte ihre Winter quartiere im Ackerboden ausgesucht, die 50 em und tiefer liegen, so daß sie durch Bodenfrost leider nicht geschädigt werden können. Erst der Frühling lockt die Käfer wieder zu neuer Be tätigung an die Bodenoberfläche. Nach den Mitteilungen des deutschen Pflanzenschutz dienstes hat sich der an der Westgreuze ein gerichtete Kartoffelkäfcr-Schutzdienst bewährt. 2m Mai/Iuni wurden in acht Gemarkungen des Saarlandes und Rheinlandes acht Be- fallsstcllen durch Käfer, Eiablagen und Larven gefunden: im Iuni/Iuli mußten weitere 19 Stellen behandelt werden. Auch die Niederlande und Schweiz melden jetzt vereinzelte Fälle einer Einwanderung des Kartoffelkäfers. Im ersteren Falle lag die Fundstelle 60 km von der bel gischen Grenze entfernt: in der Schweiz handelte es sich außer einer Stelle dicht an der französischen Grenze um mehrere Herde in der Umgebung Genfs. Von der zusammen- geschlossenen internationalen Wissenschaft wird das Leben der Kartoffelkäfer und ihrer Larven bis in alle Einzelheiten durchforscht; nichts bleibt unberücksichtigt. Und so hat man bereits gewisse Neigungen sowohl der Käser wie Larven sestgestellt, die hoffen lassen, daß früher oder später weitere Mittel zur Vernichtung dieses gefährlichen Schädlings gefunden werden. Einst weilen heißt die Parole aufpassen und jeden verdächtigen Fund sofort beim Ortsvorsteher anzumeldenl O vr. E. Dahlttnknollen richtig aufbewabren. Wenn die ersten Fröste im Herbst die Blätter unserer Dahlien schwarz gefärbt und die Blüten ver nichtet, haben, dann ist die Zeit gekommen, die Knollen auszuheben und für den Winter frost frei einzulagern. Wir suchen für diese Arbeit möglichst trockenes Wetter aus, denn wir dürfen die Knollen nicht mit nasser Erde behaftet in den Keller bringen. Es ist bei feuchterem Herbstwetttr überhaupt besser, die Knollen vor dem endgültigen Einlagen« noch gut abtrocknen zu lassen, da nicht selten von den feuchten Stenaelteilen aus Schimmel und Fäulnis auf die Knollen übergeht. Natürlich darf auch der Keller, in dem die Dahlienknollen lagern sollen, nicht feucht und dumpfig sein, sondern muß. sich zut lüften lassen. Aber auch starke Trockenheit, wie sie beispielsweise in Kcl'ern durch die Heiz röhren austritt, ist nicht gut, da die Knollen hier zum Eintrocknen kommen können. Ader in solchen Fällen können wir uns noch helfen, indem wir die Knollen einzeln in Torfmull oder auch Sand einbetten. Die Tempkratur des Auf bewahrungsraumes soll möglichst unter 10 Grad liegen, da bei größerer Wärme leicht ein zu frühes Treiben der Dahlien eintritt. Und noch eins. Wir haben nicht nur Dahlien, sondern eine Reihe von Dahliensorten in unserem Garten. Und wenn wir diese auseinanderhalten wollen, dann müssen die Knollen im Herbst mit einem Namensschild versehen werden. Schfd. Frisch» Grün für die Küche im Winter. Dafür müssen wir möglichst rechtzeitig sorgen, indem wir vor allem Pctersilienwurzeln und Schnittlauch noch vor der Winterkälte ein- topfcn und am Küchcnfcnster oder an einen Hellen Platz im Keller aufstellen. Ist etwa am Petersilientopf Lcichn«»«: 3°mbo»y R Kellerfenster aUsrrkcheitd Raum, so nehmen wir einfacher einen ganzen Kasten als einzelne Töpfe, in dem wir die Wurzeln einschlagen und den Schnittlauch unter Schonung des Erd ballens einsetzen. Vielleicht ist hier und da noch ein „Petersilientopf", rin hoher Tontops mit seitlicher« Löchern, bekannt, de: ..... Petersllien- würzeln so gefüllt wird, daß die Wurzelköpfe mit dem Grün durch diese Oeffnungen Heraus schauen. Man kann damit ei«» große Menge Wurzeln auf engem Raum, etwa auf dem Fensterbrett in der Küche, den Winter über treiben lassen. Schfd. Für Neuanlagen von Spargelberten kann man schon jetzt die nötigen Vorarbeiten treffen. Es ist vorteilhaft, die Gräben, die zum Setzen der Spargclpflanzcn notwendig sind, auszu- wcrfcn und Kompost oder verrotteten Mist cinzufüllen. Die Gräben selbst sollen einen Abstand von 1,30 w, eine Breite von etwa 0,30 w und eine Tiefe von 0,25 bis 0,30 m haben. Daun wird der Boden nochmals einen Spatenstich tief aufgelockcrt und mit den oben genannten Düngern versetzt. Im Winter kann der Frost ungehindert seine Wirkung entfalten, und zur Pflanzzeit des Spargels findet man dann geeigneten Pflanzboden vor. Br. Die viehreichsten Gaue Deutschlands. Wenn man die vichreichsten Gaue. Deutschlands aus findig machen will, darf man aus der Statistik der Viehzählung nicht die höchste Gesamtzahl der Tiere heraussuchcn, sondern man muß die einzelnen Geschlechts- und Altersklassen der bei den Viehzählungen ermittelten Tiere auf Großvieheinheiten umrcchnen. Eine Kuh z. B. ist eine Großvieheinheit. Ein Schaf, eine Ziege, ein Iungschwcin bilden je 0,1 Großvieheinheit usw. Wenn man nach dieser Methode die Er gebnisse der Viehzählungen umrechnet, so ergibt sich nach Riecke, daß Oldenburg der viehreichste Gau Deutschlands ist. Aus 100 ks landwirt schaftlich genutzter Fläche kommen 107 Groß vieheinheiten. Die Zahl der Pferde (auf Groß vieh umgcrechnet) ist in der Provinz Ostpreußen am größten. Oldenburg ist nicht nur am vieh reichsten, sondern hat auch die meisten Rinder auf 100 tw landwirtschaftlich genutzter Fläche aufzuweisen. Den größten Schweinebestand finden wir in Westfalen, den dichtesten Echaf- bestand in Braunschweig und die meisten Ziegen lauf Großvieh umgerechnet) werden in Thüringen gehalten. vr. B. Schellfisch, gefüllt. Was man haben muß: 1 bis 1>/r Ke Schellfisch, Salz, Zitrone oder Essig, 2 Brötchen, 1 Ei, Petersilie, Muskat. Wie es gemacht wird: Der gewaschene Schell fisch wird gesalzen und mit Zitrone oder Nsig beträufelt. Aus Brötchen, Ei, Petersilie, Salz und Muskat wird «ine Masse heraestellt, mit der man den Fisch füllt. Danach läßt man ihn auf dem Rost in der Röhre oder im Schmor- topf schön goldbraun braten. — Das Gericht ist für vier bis fünf Personen berechnet.