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eritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u. A. z Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen; rinzelye Nummer'1V Rpsg. ; § :: Gemeinöe-VerbandS-Girokonto Nr. 3 :: z 1 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ? Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchaft, des Sladtrals und deS Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Dt« 48 Millimeter breite k - MillimeterzeUe 6 Rpfa.r 'm Tertkeil die 03 ß - Millimeter breite Mlllimeterzeile 18 Rpfg. - ? :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: § ? :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: i Freitag, am 29. Oktober 1937 103. Jahrgang -Nr. 253 Nus -er Heimat und -em Sachlentanö Dippoldiswalde. In der Sprcchhalle deS Krematoriums DreSLen-Tolkewih fand gestern nachmittag die Trauerfeier für den am Ende der vergangenen Woche in Dresden verstorbenen Gesängnisinspektor i. R. Ernst Braune statt, der die längste Zeit seines Lebens in unserer Stadt verbracht hat. Eine statt liche Trauergemeinde halte sich eingefunden, ein Beweis für die Achtung und Wertschätzung, deren sich der Berstorbeno erfreuen konnte. Als Tert für die Trauerrede waren die Worte des Trautexles gewählt worden, die ihm und seiner Gattin vor 59 Jahren mit auf den gemeinsamen Lebensweg gegeben worden wa ren: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen." Der Geistliche schilderte den Verstorbenen als edlen Gatten und treuen Lebensgefährten, als guten und ge rechten Baler und Großvater, als fleißigen und gewissenhaften Beamten und guten Kameraden, als einen um das Wohl seiner 2. Heimat besorgten und für ihr Wohl schaffenden Mitbürger und spendete Trost ouS Gottes Wort, fußend darauf, wie wohl es Ler Herr gemacht hat, als er ihn ohne Leiden in die Ewigkeit ab- bcricf. Für die Kriegerkameradschafl „Grenzland" Dippoldis walde sprach, während die Fahne sich über den Sarg senkte, Ka merad Wippler Worte deS DankeS an das Heimgegangene Ehren mitglied und Beiratsmitglied Der Heimatverein Dippoldiswalde ließ durch seinen Vorsitzenden F. Iehne an der Bahre deS Mit begründers, langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden einen herrlichen Blumenschmuck mit Dank für sein Wirken, zum Be sten des Heimatvereins und der Heimat niederlegen, und für die Landsmannschaft Dippoldiswalde in Dresden sprach deren Vor sitzender Sudthoff. Langsam senkte sich dann der Sqrg. Man hatte Abschied genommen von einem lieben Menschen, dem es vergönnt war, lange Zeit zu wirken und zu schaffen für ein schö nes und hohes Ziel, für die Heimat und daSWohl der Mitbürger. — Von der Kriminalpolizei Dresden wurde der am 4. Fe bruar 1910 in Dresden geborene Iohannes Fischer wegen fortge setzten Betrugs festgenommen, den er an Volksgenossen beging, die krank waren und sich in wenig günstigen Verhältnissen befan den. In Dresden und anderen Orten suchte F. zahlreiche Per sonen auf, denen er Augendiagnosen stellte und dabei Tee oder Homöopathische Mittel verschrieb, die er selbst liefern wollte. Bei Aufnahmen von Bestellungen ließ er sich Vorauszahlungen geben, ohne die Aufträge auszuführen. Den Betrogenen wurde in vie len Fällen empfindlicher Schaden zugefügt. Der Betrüger ist auch in unserer Gegend ausgetreten. Wer geschädigt ist, aber noch nicht Anzeige erstattet hat, wird gebeten, daS umgehend bei der nächsten Gendarmerie-Dienststelle oder Ortspolizeibehörde zu tun. Tharandt. Nachdem die im Vorjahr erbauten Volks wohnungen inzwischen bezogen wurden, sind nunmehr durch die Landessiedelungsgesellschaft Sachsen weitere 24 solcher Dolks- wohnungen im Rohbau fertiggestellt, so daß in wenigen Tagen Las Richtfest gefeiert werden kann. Jede der neuen Wohnungen, die sich auf vier Sechsfamilienhäuser verteilen, enthält neben einer großen Wohnküche je ein Schlafzimmer für die Eltern und die Kinder, einen Keller und einen Bodenraum; für kinderreiche Fa milien ist außerdem eine weitere Kammer vorgesehen. Die mo natliche Miete beläuft sich je nach Größe der einzelnen Wohnung auf 25 bis 28 RM.,und wird damit wesentlich dazu beitragen, die Freud e der künftigen Bewohner an ihrem neuen Heim nicht durch finanzielle Sorgen zu trüben. Dresden. Als am Donnerstagmorgen auf der Trinitatis- straße ein Kraftradfahrer wegen eines Kraftwagens, der in ein Grundstück einbiegen wollte, scharf bremsen mußte, ge riet er infolge der nassen Fahrbahn ins Rutschen und prallte gegen den Wagen. Hierbei erlitt der Motorradfahrer schwere Verletzungen, die seine Einlieferung ins Kranken haus erforderlich machten. Dresden. Ein Unbekannter hatte sich bei einem Dresd ner Krastwagenverleihgeschäst uüter Vorspiegelung falscher Tatsachen einen Kraftwagen „geliehen", den er am nächsten Tage in der Nähe von Potsdam verkauft hatte. Das Fahr zeug konnte sichergestellt, der Betrüger jedoch noch nicht er mittelt werden. Dresden. Die E l b e s ch i s f a h r t im Oktober. Der Elbewasserstand entwickelte sich im Oktober zufrie denstellend. In den ersten zwei Dritteln der Berichtszeit konnte die Ladefähigkeit der Fahrzeuge ansgenutzt wer den. Die Entlöschung an den sächsischen Plätzen hielt sich im Umfang des Vormonats und zeigte durch die neuer lichen Eingänge an Papierholz eine stärkere Belebung. Die Verschiffungen zu Tal zeigten im Stückgut einen geringen Rückgang, Leerraum mußte den sächsischen Plätzen auch im Oktober zugcsührt werden. In Böhmen zeigten die Bergankünfte gegenüber dem Vormonat einen Rückgang. Das Verladegeschäft entwickelte sich lebhafter als im Vor monat. Der Bedarf an Lcerraum konnte auch hier durch den aus dem Berggeschäft sreiwerdenden Raum nicht ge deckt werden, so daß leere Fahrzeuge zugesührt werden mutzten. Freiberg. Heixaislustigc Mädchen betro - gen. Vom Landgericht wurde der 36 Jahre alte, mehr fach vorbestrafte Otto Heinrich Schnelle aus Döbeln zu' fünf Jahren Zuchthaus Vern,teil«. Schnelle hatte in der gewissenlosesten Weise Mädchen um ihre Ersparnisse be trogen nnd ihnen die Ehe versprochen. Monien für Deutschland! Mussolinis große Friedensrede am 15. Jahrestag des Marsches aus Rom Die großen Gedenkfeiern Italiens zur Erinnerung a» den Marsch aus Rom am 28. Oktober 1922 sanden am 15. Jahrestag, mit der Großlundgcbnng in der Haupt stadt im Beisein des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, und der nationalsozialistischen Abordnung ihren Höhepunkt. Schon eine Stunde vor Beginn waren das gewaltige Forum Mussolini und die Umgebung zwischen dem Tiber und den Abhängen des Berges Mario von Menschen überfüllt. Mehr als 100 090 Amtsträgcr der Faschistischen Partei hatten sich in dem großen Stadion versammelt, um dem Duce als dem Schöpfer des neuen römischen Impe riums Treue und Gefolgschaft zu geloben nnd die Pa role für die kommende Arbeit ans seinem Munde ent gegenzunehmen. Als Mussolini eintraf, grüßte ihn ein gewaltiger Sturm der Begeisterung, der auch seine große Ansprache an die Schwarzhemden immer wieder unter brach. Auf den Ehrentribünen hatten außer der von Rudolf H e ß geführten Abordnung der NSDAP., die in Nom als Gäste Italiens weilenden verwundeten nationalspani- schen Offiziere Platz genommen. Die Deutschen waren bei ihrem Erscheinen im Forum mit unbeschreiblichem Jubel und den deutschen Nationalhymnen empfangen worden. Sämtliche Mitglieder der italienischen Regie rung, die höchsten Würdenträger Italiens überhaupt, fer ner alle Angehörigen des Diplomatischen Korps waren anwesend. Einen besonderen Ehrenplatz hatten die Faschi sten erhalten, die an der ersten Gründungstagung der Partei in Mailand teilgcnommen hatten: Nachdem Musso lini um 11.30 Uhr das Forum betrete» hatte, wurde er von orkanartigem Jubel der Hunderltauscnde begrüßt. Parteisekretär Minister Starace brachte dann das Hoch auf den Duce aus, das von den Massen mit dem tradi tionellen „a noi" beantwortet wurde. Tann teilte Starace dem Duce die Zahlen der faschistischen Partei und ihrer Ncbcnorganisationen mit. 10 813 000 Italiener sind danach heute im Faschismus zusammengcfaßt. Darauf ergrist Mussolini das Wort, um folgendes auszuführen: „In diesen Tagen sind es 15 Jahre her, daß sich im Leben unserer Nation ein Ereignis von ungeheurer historischer Bedeutung abspielte. Die, faschistischen Sturmkolonnen hatten hart gekämpft und schließlich den Sozialismus und Kommunismus mit ihren direkten und indirekten Helfershelfern zerschmettert; sie hatten in allen Gegenden Italiens ihr kostbares Blut ver gosset und waren endlich auf Nom marschiert, um dio politischen Klassen zu stürzen, die in ihrer verächtlichem nnd korrupten Praxis des Parlamentarismus einer libe ralen Demokratie nichts mehr mit der Größe einer neuem Zeit gemeinsam hatten. (Tosender Beifall.) Am 28. Ok tober 1922 hat diese faschistische Revolution begonnen, die nun schon 15 Jahre andauert. Die Revolution wurde zum Regime. Und dieses Regime har sich inzwischen im mer tiefer mit dem italienischen Volk identifiziert, mit die sem italienischen Volk, das erneuert und stark geworden ist. Für jeden würde es außerordentlich gefährlich sein, ihm mit den Waffen gegenübcrzutreten. Wenn wir heute einmal rückwärts blicken, dann können wir mit gan zem Stolz fcststellcn, daß in der zurückliegenden histori schen Periode große Dinge von uns vollbracht worden sind, die alle ihre Krönung fanden in der Wiederkehr des Imperiums von Rom." (Beifall.) Die besten Männer entsandt Nach diesem einleitenden Feststellnngen fährt Musso lini fort: „Der Führer hat eine Abordnung seiner besten Männer nach Nom entsandt." Der Duce nannte sie alle ein zeln beim Namen, Rudolf Heß an der Spitze. Nach jeder. Sebnitz. Sächsischer A r t i l l e r i e 1 a g. Hier findet vom 16. bis l8. Juli nächsten Jahres der 9. Allge meine Sächsische Artillerietag statt. Der Vorsitzende des Hauptausschnsses wandte sich an den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch, mit der Bitte, die Schirmherrschaft für den Artillerietag zu über nehmen. Von der Adjutantur ging jetzt ein zusagendes Schreiben ein. Bautzen. Ein Ferienlag für das WHW. Die Kinder der Schule in Bölbritz lasen auf den Aeckern der Güter Bölbritz und Oberuhna 900 Zentner Kartoffeln. Für ihre freiwillige Erntearbeit erhielten sie 107 NM, die dem Winterhilsswerk überwiesen wurden. Der aus gefallene Unterricht wird in den nächsten Ferien nachge holt. — Schulkinder ans Göda halsen ebenfalls bei der Kartoffelernte nnd bargen 90 Zentner. Oschatz. A m t s h a u p t m ä n n D r. Haupt ein - gewiesen. Vor der Gefolgschaft der Amtühauptmann- schaft und des Bezirksverbandes wurde der als Nachfolger des Krcishauptmanns Dr. Oesterhelt zum Amtshaupt- mann der Amtshauptmannschafl Oschatz ernannte Amts hauptmann Dr. Haupt durch den stellvertretenden Kreis- hanptmann, Obcrrcgierungsrat Lr. Gelbhaar, in sein Amt eingewiescn. «Lycmmy. Minister Lenk besichtigt Be triebe. Der Minister für Wirtschaft und Arbeit, Lenk, besichtigte in Begleitung des Gauobmanns Peitsch von der Deutschen Arbeitsfront und Obcrrcgierungsrat Rosig, denen sich Kreislciter Papsdorf und Kreisobmann Bartle anschlosscn, mehrere große Betriebe. Minister Lenk sowie Gauobmann Peitsch nahmen die Werke eingehend in Ailgenschein und unterhielten sich Mit den Nrbeitskame- raden über ihre Tätigkeit. , Cunewalde. Starke Steigerung des Frem denverkehrs. In der Herbsttagnng des Gebietsaus- schnsses „Mittellansiher Gebirge" im Landesfremdenver- kehrsvcrhand Sachsen wurde mitgeteilt, daß im vergan genen Sommerhalbjahr das Mittellansitzer Gebirge einen Fremdenbcsuch wie nie zuvor aufzuwcisen hatte. Der Fremdenverkehr habe einen Umsatz von mindestens NM. 500 000 gebracht. Crimmitschau. Brand in einer Spinnerei. In der Vigognespinnerei Albert Pflücker im benachbarten Neukirchen brach in der Trocknerei auf ungeklärte Weise cin Brand aus, der . in kurzer Zeit auf die Krempelei. Übergriff, die sich im ersten Obergeschoß des angrenzend,en Hauptgebäudes befindet. Die starke Rauchentwicklustg er schwerte die Löscharbeiten außerordentlich. In einstün- digcr Arbeit konnten die Wehren die Gefahr der Weiter- vcrbrcitung des Brandes beseitigen Zur Mahnung an alle Verkehrsteilnehmer Am Dienstagabend war der 25jährige Kraftwagen fahrer Hermann Lorenz in Obercunnersdorf in der Oberlausitz auf der Heimfahrt zu seinem Wohnsitz Berthelsdorf mit dem Kraftrad so schwer verunglückt, daß er jetzt starb. Der Kraftradfahrer Martin Michel aus Seifhenners dorf fuhr in Schirgiswalde in den Abendstunden auf eine Zementmaschine auf, weil er durch ein entge genkommendes Gefährt geblendet wurde. Er stürzte so ustglücklich, daß er schwere Kopf- und Rückenverletzun gen davonirllg. In Chemnitz überfuhr an einer Kreuzung der Kaufmann Erich Franz uns Chemnitz mit einem geliehe nen Kraftwagen einen die Straße querenden 66 Jahre alten Einwohner. Der Fußgänger starb aus dem Weg zum Krankenhaus. Der Kraftwagenfahrer wurde festgenom men, weil er offenbar unter Alkoholeinfluß stand. Die sieben und vier Jahre allen Söhne des Banarbei- ters Fritz Hertel aus Tirpersdorf wollten hinter einem Lastkraftwagen die Straße überqueren. In diesem Augenblick kam aus der entgegengesetzten Richtung ein Personenkraftwagen gefahren, dem die Jungen in die Fahrbahn liefen. Sie wurden zur Seile geschleudert und so schwer verletzt, daß der ältere getötet wurde und der jüngere ins Krankenhaus gebracht werden mußte. WettervorherLags -es Michswelleröienstes Antgabeorl Dresden für Sonnabend: Wolkig. Vorwiegend trocken. Etwas kühler. Mäßige Winde um Süd. Wetterlage: In den letzten Tagen wurde das Wet ter Mitteldeutschlands durch das über Osteuropa liegende Hochdruckgebiet bestimmt. Auch am Freitag hielt das milde, vorwiegend heitere, trockene Welter an. Bei anhaltendem Luftdruckfall über Mitteldeutschland werden sich Rand störungen ausbilden und stärkere Bewölkung langsamen Temperatur-Rückgang, aber zunächst nur geringen Regen fall verursachen.