Volltext Seite (XML)
Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe- Schmiedeberg u. A. j Bezugspreis: Für einen Monat 2.— » - mit Zutragen: rinzelne Nummer 10 Npfg. , i :: Gemeinde-Verbands-GUokont» Nr. 3 :: ß « Fernsprecher: Amt Dippold-iswal-e Nr. 403 l : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: - Nr. 216 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des StadkralS und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Di« 46 Millimeter breite i Millimekerzelle 6 Npfg-: im Terttetl die S3 - Millimeter breit« Millimeterzeile 18 Npfg. l :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: t :: Zur Zett «st Preisliste Nr. 4 gültig. :: Donnerstag, am 16. September 1937 — m— ME——— 'M»« 103. Jahrgang — — . — — — — , s Große Schlacht in China Die chinesische kommunistische Armee greift ein Die neue japanische Offensive in Nordchina führt« nach dem Urteil japanischer Militärsachvcrstündiger z» der größten Schlacht, die im Fernen Osten seit dem russisch japanischen Krieg geschlagen wurde. Die Kampfhandlungen begannen am Dienstag ii großer Breite im gesamten Gebiet zwischen der Tient> s i n—Pukan- und der P e i p i n g—H a n k a u-Eisen bahn. Die japanischen Truppen überschritten den Hunhi oder Yungtingho westlich der Stadt Kuan. Der etwa 30> Meter breite Flnß führt Hochwasser. Dieser Umstand sowi« die chinesischen Befestigungen auf dem Südufcr machte» den Japanern beim Uebcrgang schwer zu schaffen. Schließ lich gelang es den Japanern, unter dem Schuh heftige» Infanterie-, Maschinengewehr- und Artilleriefeners, unter stützt von Bombenflugzeugen, auf dem südlichen Ufei Fuß zu fassen und ihre Linien schnell zu entwickeln. Voi Einbruch der Dunkelheit hatten die Japaner mehr al« zwölf Kilometer Boden gewonnen und den Flnß Tsinghi oder Tschumaho erreicht. Auch im Abschnitt östlich von Kuan überschritten di« Japaner den Yungtingho. Die Stadt Kuan, der Mittel Punkt der ersten chinesischen Verteidigungslinie, fiel ir japanische Hand, auch die wichtige Stadl Yungtsing. Im Frontabschnitt südlich von Lianghsiang trieber die Japaner die Chinesen in Richtung aus Tschotschou unt Paotingfu. Wie das japanische Hauptquartier in Tientsin mit teilt, stießen japanische Truppen in dieser großen Schlach« zum erstenmal aus Teile der chinesische« kommunistische,« Armee. Von der Schansi-Front wird bestätigend berichtet, daß Teile der früheren kommunistischen Armee wieder zusam- mengestellt und von der Nanking-Negierung zum Kamps gegen Japan aufgerufen wurden. j Japanische Bombenfliegcr führten einen erfolgreichen - Luftangriff auf die Stadt Taihan durch und zerstörten das dortige Arsenal und die Pulverfabrik, die bedeutendste in ganz China. ! Japan warnt Sen BSUerbnnd Das Ziel der militärischen Aktionen. I Der Sprecher des japanischen Auswärtigen Amtes ' hat zum Appell Chinas an den Völkerbund eine Erklärung veröffentlicht. Sie besagt: Japan ist nicht Mitglied de§ Völkerbundes. Obwohl Tokio nicht im Besitze des vollen Wortlautes der chinesischen Note an den Völkerbund ist, s» ist dennoch deutlich erkennbar, daß China mit entstellten Tatsachen operiert nnd durch sein Vorgehen die Lage ver schlimmert. Der Sprecher warnt den Völkerbund, auf einer solchen Grundlage sich in den Streit einzumischen. Als Beweis für die chinesischen Fälschungen führt er die von China aufgestellte Behauptung an, Japans militä rische Maßnahmen seien gegen Nichtkämpfende gerichtet nnd nähmen keine Rücksicht aus kulturelle Institutionen. Derartig? Ausschreitungen würden nur von China began gen. Japan wolle Chinas Einigung nicht hindern, es wünsche lediglich, daß diese Einigung im Interesse deL Weltfriedens aus einer gesunden Grundlage erfolge. Die gegenwärtige Chinapolitil sei darauf gerichtet^ China zu einer Neuorientierung zu veranlassen und eine grundlegende Bereinigung seiner Beziehungen zu Japan in die Wege zu leiten. Da China bisher gerade das Gegenteil davon getan habe, so entsprächen die japanische« Maßnahmen der internationalen Gerechtigkeit, der Menschlichkeit und der Selbstverteidigung. Der Sprecher ist der Ueberzeugung, daß beide Län der in absehbarer Zukunft allein imstande sind, eine Lösung für die Probleme auszuarbeiten, und zwar mit Mitteln, die den tatsächlichen Umstünden entsprechen. Neue Offensive in Nordchina Das Hauptquartier der japanischen Nordchinafront gibt de» Beginn einer neuen großen japanischen Offensive zwischen der Eisenbahnlinie Peiping—Hankau am Liuli» fluß südlich vou Liangsiang uud de« chiuesischcn Stcllun» gcn auf dem rechten Ufer des Yungting (Hunho) bekannt. Die Kampffront hat eine Ausdehnung von 50 Kilo meter. Der erste Erfolg der japanischen Offensive war die Erstürmung der chinesischen Stellungen bei der Stadt Kuan und das Neberschreiten der Flüsse Yungting und Liuli. Als Ziel der neuen Offensive wird in der japani schen Presse eine Anpassung der zurückgebliebenen Frow- linie an der Peiping-Hankaki-Bahn an den bereits weiter vorgeschobenen Frontabschnitt der Tientsin-Pukau-Balm bezeichnet. ÄU6 Ker Heimat und dem Sachfenmn- Dippoldiswalde. Auf einer Blaufahrt der KVG hielten gestern gegen 300 Personen Einkehr im Schützenhause. Sie trafen gegen 10 Uhr hier ein und verweilten bis gegen 23 Uhr. — Am Nachmittag war der Frauendienst der Lukas gemeinde—Dresden in beträchtlicher Stärke hier. Nach einer Andacht in unserer Stadtkirche wurde noch die Nikolaikirche besichtigt. — Die Landsmannschaft Dippoldiswalde u. Umg. in Dresden feierte am 11. September ihre l O jährige Gründung in einfacher, bescheidener Form im Vereinsheim „Zum Sene- felder". Der Besuch war sehr gut. Konzert, Festtafel, Vorträge und ein Tänzchen füllten den Abend gut aus. Besonders ausgezeichnet wurde der Verein durch die Anwesenheit des Kreisfachstellenleiters der NS-Kulturgemeinde. Dresden. Am Mittwochabend wurde auf dem Riegelplatz in Kaditz ein Radfahrer von einem Kraftomnibus überfahren und auf der Stelle getötet. Die Leiche wurde nach dem Krematorium übergeführt. Die Persönlichkeit des Toten konnte bisher noch nicht festgestellt werden. — Ein weiterer schwerer Unfall trug sich am Nachmittag auf der Königsallee in Leuben zu. Dort stich kurz vor dem Lockwitzbach ein Triebwagen der Straßenbahnlinie 115 mit dem Anhänger eines aus einem Seitenweg einbiegenden Lastkraftwagenzuges zusammen. Der Änprall war so heftig, daß die vordere Plattform des Trieb wagens zertrümmert wurde. Zwei Fahrgäste der Straßenbahn mußten mit schweren Arm- und Beinverlctzungen in das Rudolf-Heß-Krankenhaus übergeführt werden. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Bad Schandau. In Rathmannsdorf kam der Motorrad fahrer Liebethai aus Hohnstein aus bisher noch nicht be kannter Ursache zum Stürzen. Liebethal mußte mit schweren Verletzungen in besinnungslosem Zustande ins Krankenhaus Bad Schandau gebracht werden. Bautzen. Zirkuswagen mit Elefanten - ntgleist. Auf der Fahrt von Zittau nach Bautzen er litt ein Sonderzug des Zirkus Krone auf dem Bahuhof Lchlauroth einen Unfall. Aus unbekannter Ursache ent- zleiste ein Wagen mit Arbeitselefanten, der zwei Wagen ins dek Gleisen zog. Der Elefantenwagcn legte sich auf Sie Seite. Um die mit Ketten gefesselten Tiere zn be- ireien, mußte das Dach des Wagens ausgeschnitten Wer sen. Glücklicherweise blieben die Elefanten ruhig. Leipzig. Immer wieder — Vorsicht! Beim Heruntertretcn vom Fußweg auf die Fahrbahn war der >4 Jahre alte Otto Stahr von einem Kraftradfahrer ange- «ahren worden. Mit einer schweren Schädelverletzung mußte Stahr ins Krankenhaus gebracht werden, wo er ltarb. Der Verunglückte war vor einer Zugmaschine mit -lnhänger ans die Fahrbahn getreten und hatte offenbar «o das Hcranfahrcn des Kraftfahrers nicht bemerkt. Leipzig. 112000 seit 19.33 in Arbeit. Das Arbeitsamt teilt mit, daß in einer Anzahl Berufe sich mehr «ind mehr ein Mangel an geübten Kräften bemerkbar mache. Aus auswärtigen Bezirken müssen im Wege des pvischenbezirklichen Ausgleiches Arbeiter hcrangezogen werden. Die Unterbringung der älteren Angestellten über »ierzig Jahre machte gute Fortschritte. Im August sau ten die Arbeitslosenzahlen um 2800, innerhalb eines Jah- rcs nm «8 000, seit dem 31. Januar 1933 um 112 000. Das Arbeitsamt Leipzig zählt heute noch 14 800 Arbeits lose, darunter rund 65 v. H. im Berus volleinsatzfähige zelernte, angelernte Arbeiter und Angestellte. Chemnitz. Gewohnheitsverbrecher ins Z n ch « ha n s. Das Landgericht vernrteilte den 33jährigcn stnrt Walther Villich wegen Bctrnaes mit Urkunden- lälschung nnd versuchter Erpressung zu vier Jahren Zucht haus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust; außerdem vurde gegen den bereits achtzehnmal vorbestraften Ge- «vohnhcitsvcrbrcchcr die Sicherungsverwahrung ange- »rdnet. Chemnitz. Als Greis ins Zuchthaus. Der k8 Jahre alte Moritz Friedrich Brunner aus Mittweida «nnßte sich wegen Sittlichkeitsvcrbrcchens vor dem Land gericht verantworten. Brunner hatte sich an seiner min derjährigen Enkelin vergangen. Das Urteil lautete auf 'in Jahr Zuchthaus und drei Jahre Ehrenrechtsverlnst. Auerbach i. B. Der flüchtige Gatten Mör ser. Die Nachforschungen nach dem Mörder Spitzner, »er seine Ehefrau mit der Art erschlug, sind ergebnislos geblieben. Man nimmt an, daß sich der Mörder in der waldreichen Geaend umhcrtreibt oder Selbstmord beging. Rochlitz. In dein bekannten Marionettentheater Bruno Wünsch, das gegenwärtig in Rochlitz gastiert, konnte ein selt sames Jubiläum begangen werden. Frau Fanny Wünsch feierte ihr 80 jähriges Reisejubiläum. Sie wurde vor 80 Jahren in dem später abgebrannten alten Theakerhaus in Döbeln, wo ihre Eltern gerade mit ihrem Marionetten theater spielten, geboren, und wenige Wochen später ging es auf die Reise, hinaus in die weite Welt. Das ist so ge blieben bis auf den heutigen Tag: acht Jahrzehnte hat Frau Wünsch in ihrem Wohnwagen verbracht. i Mutter un- Kin- HU! Vollbetrieb Borna —Großbothen Am 3. Oktober Eröffnung der neuen Eiscnbahnstrcckc Mit Beginn des am 3. Oktober in Kraft tretende« Winterfahrplanes der Reichsbahn wird auf der neue« 11 Kilometer langen Strecke Borna—Bad Lansick—Groß- sothen, die sircckenweise bereits für den Güterverkehr frei- gegeben worden war, die Eröffnung des regelmäßige» Personenverkehrs erfolgen. Die neue Bahnlinie zweigt «in der Haltestelle Neukirchen—Wyhra von der Strecke Leipzig—Borna—Frohburg—Geithain in nordöstlicher Mchtung ab nnd berührt die Haltestellen Schönan, Flöß- derg und Bad Lansick-West, erreicht nach 18,6 Kilometer Sen Bahnhof Bad Lansick nnd kreuzt dort die Fcrnstrccke Leipzig—Chemnitz. Der Fahrplan der neuen Strecke , lieht in jeder Richtung fünf Fahrten täglich vor, außer dem auf der Teilstrecke Borna—Bad Lausick eine Werk- iagsfrühsahrt in jeder Richtung. WMewoGerMßL -es KeichsWMerööeuHes AnSgabeorl Dreldeu für Freitag: Bei mäßigen bis frischen Winden um West schauerartige Niederschläge, besonders an den Nord- und Westhängen der Mittelgebirge. Tagsüber mild. Wetterlage: Ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet mit zwei Störungssronlen lagert über der Nordsee bis zum west lichen Kanaleingang. An der Vorderseite der ersten Stö- rungslinie, die den Thüringer Wald bereits erreicht hat, zieht ein schmales Negengebiek über Deutschland im Laufe des Donnerstag hinweg und bringt uns zeitweise Nieder schläge. Bei mäßigen westlichen bis nordwestlichen Winden strömen aus der Rückseite dieser StörungSsront kühlere Meeresluflmassen nach, die das Wetter auch am Freitag unbeständig gestalten. -