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Weiheritz-Jeitung Tageszeitung un-Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u. U.! Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragenr einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinbe-V«rtxmbs-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ! :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aeltefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enlhätt die amlllchen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Di« 48 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.; >m Tertkeil die S3 ß Millimeter breite MIlltmeterzeile 18 Rpsg. ? :: Anzelgenschl^: 10 Uhr vormittags. :: D :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: z Nr. 20S Freitag, am 3. September 1937 103. Jahrgang Nusi der Heimat und -cm Sachlmianö Dippoldiswalde. Gestern gegen Mittag kan, es hier schon wieder zu einem Kraftfahrzeugunfall, glücklicherweise mit nicht schwerwiegendem Ausgang. Ein Kraftradfahrer fuhr aus der Planitzstraße nach links in die Weißeritzstraße und schnitt da bei die Kurve. Infolgedessen hatte er einen von der Turn halle her nahenden Kraftwagen nicht bemerkt und wurde von diesem angefahren. Der Kraftradfahrer, dem wohl die Schuld am Unfall zuzuschreiben ist, stürzte, konnte sich aber bald wieder erheben und dann auch weiterbegcben. Beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt. — Orksgruppenleiter Pg. Preußer ist vom 1. September bis 30. Oktober zwecks Teilnahme an einem Lehrgang vom Kreisleiler beurlaubt. Seine Vertretung als Orksgruppen leiter übernimmt Kreisamtsleiter Pg. Werner. Dippoldiswalde. Eine Wandersingestunde mit Frauen yeranstalteke der MGV- „Elbgausänger" gestern abend nach dem „Heidehof" und Halle dazu gleichzeitig die Brudervereine Ulberndorf und Seifersdorf geladen, die auch in beachtlicher Stärke mit ihrem Damenflor erschienen wa ren. Der milde Sommerabend schien auch zur Wanderung so recht geschaffen. Nach der Begrüßung durch Vereins- führer Martin Heerklotz, in der er darauf hinwies, wie sich die Sängerkameradschaft der drei Vereine beim Breslauer Sängerfest bewährt habe, und der heutige Abend gewisser maßen noch ein Ausklang dieses Festes sein solle, folgte ein kurzer offizieller Teil mit gemeinsam gesungenen Liedern und einer Ansprache des Gruppenführers Miekh. Dann ging man zum Tanz und zur Geselligkeit über. Was an Darbietungen geboten wurde, war wirklich wieder viel und wurde herzlich belacht, so das Schnelligkeikswetkslngen zwi schen Mitgliedern der drei Vereine und anderes mehr. Auch zeigte der Vergnügungskassenkassierer Zetzsche eine offene .Hand den Frauen gegenüber, wobei kein Unterschied ge macht wurde zwischen Mitglieder- und Gastfrauen. Erst in später Nachtstunde klang der schöne Abend aus. — Die im Grundbuch« für Großölsa, Blakt 14 und 83, einge tragenen Grundstücke (eingetragener Eigentümer Liddy Melanie verehel. Kleinert geb. Günzel in Oelsa, jetzt: Landwirt Gottfried Ludwig August Werner in Oelsa) sollen am 2V. Oktober, vorm. '/r1v Uhr, an der Grrichksstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: Blatt 14, nach dem Flurbuche 1 Hektar 88,6 Ar groß und nach dem Berkehrswerk auf 6430 RM. geschätzt. Die Brandversicherungssumme beträgt 114V6 NM. Das Grund stück besteht aus Gebäude, Hofraum, Garten und Feld und ist be baut mit Wohngebäude mit 2 Anbauten, Nebengebäude, Scheune und Futterschuppen mit Anbau (Ar. 14 der Ortsliste für Oelsa) und liegt auf der nördlichen Seite des Ortes Oelsa. Ein Teil der Felder <81,9 a) liegt Stunde von den Gebäuden entfernt am Abhänge des Seifersdorfer Tales; Blatt 83, nach dem Flur- buche 36,7 Ar groß und nach dem Berkehrswerk auf 550 RM. geschäht. Das Grundstück besteht aus Wiese und liegt am Ab hange des Seifersdorfer TaleS, reichlich Stunde von den Ge bäuden entfernt. Dos Gebot bedarf der Genehmigung des Amts- Hauptmanns zu Dippoldiswalde. Höckendorf. Bei der am letzten Dienstagabend Im Sitzungs zimmer des Gemeindeamtes abgehaltenen Beratung mit den Ge meinderäten wareb außer Bürgermeister Kirchner, 5 Gemeinde räten, di« beiden Beigeordneten und Schriftführer Schubert an wesend. Der Bürgermeister begrüßte besonders den vom Beauf tragten der NSDÄP als Gemeinderat berufenen Bg. Reinhold Fische«, der als Ersatzmann für den verstorbenen Gemeinderat Wolf eintrltt. 3n der sich anschließenden Einweisung wies Bür germeister Kirchner eingehend auf die Pflichten eines Gemeinde rates hin und verpflichtete Gemeinderat Fischer durch Handschlag zu gewissenhafter Erfüllung seiner Dienstobliegenheiten, woraus er ihm die BerufungSurkund« des Beauftragten der NSDAP, Kreisleiters Freund, ynd die Anstellungsurkunde der Gemeinde aushändigte. Der Bürgermeister gab bekannt, daß die Turnhalle nunmehr endgültig auf die Gemeinde und zwar voraussichtlich bis spätestens 1. Oktober, übergeht. Eingehend wurden dabei, auch durch Rückfragen der Gemeinderäte und Beigeordneten nochmals, die einzelnen Punkte, insbesondere die endgültige Finanzierung klargelegt. Einwendungen wurden von keiner Seite erhoben. Einmütig begrüßt« man, daß die Erstellung deS schon längst ge planten Kriegerehrenmols nunmehr endgültig vorwärts getrieben wird und der Baubeginn bald zu erwarten steht. Nachdem der Beitrag zum Landesfremdenverkehrsverband wesentlich herab gesetzt wurde, soll der Beitritt hierzu nunmehr noch formell er klärt werden. Ebenso bestand Einmütigkeit darüber, unter diesen Boraussetzungen von der Erhebung der Fremdensteuer für das Rechnungsjahr 1937 abzusehen. Bürgermeister Kirchner beleuch tete weiter die Notwendigkeit der Anschaffung von außerordent lichem Inventar für die Volksschule. Di« Gemeinderate sprachen pch unter den gegebenen Verhältnissen für diese Sonderausgabe aut, obwohl sich dadurch «in Nachtrag zur HauShaltsahung not wendig macht. In dem sich anschließenden nichtöffentlichen Teil wurden u. a. Gewerbe- und Wohlfahrtssachen. sowie über eine Reihe Steuergesuche beraten. Zwei Baugesuch« sanden die Bil ligung von Bürgermeister und Gemeinderäten. . HSckendorf. Der Neubau des in der Nacht zum 6. März " durch. Brandstiftung eingeäscherten Baumgartschen Anwesens Der Führers Medenswort gilt! Hermann Göring vor den Ausländsdeutschen Zu einem der eindruckvollsten Höhepunkte der an großen Erlebnissen so überaus reichen Festtage gestaltete sich die gewaltige Großkundgebung, die am Donnerstagabend in der neuen Schwabenhalle mit dem Ministerpräsidenten Generaloberst Göring stattfand. Schon vom frühen Morgen an stand Stuttgart, das sich bereits durch die fünfte Reichstagung der Auslandsdeut- l schen die innere Berechtigung erwarb, nicht nur dem - Namen nach als die Stadt der Ausländsdeutschen zu gel ten, im Zeichen deS Besuches Hermann Görings, der > gegen 18 Uhr elntraf. > Nach der Begrüßung durch Gauleiter Reichsstatthalter Murr und Gauleiter Bohle sowie Vertretern der Wehr macht schritt Göring vor dem Bahnhof die Front der Ehrengliederungen ab, wobei er von der gewaltigen Menschenmenge mit begeisterten Heilrufen begrüßt wurde. Die Anfahrt zur „Schwabenhalle- glich einem Trtumphzug. Der riesige Raum, der mit dieser ersten in ihr veranstalteten Großkundgebung seine wür dige Weihe erhielt, war schon längst vor Beginn der Ver anstaltung mit mehr als 20 000 begeisterten Volksgenos sen bis zum letzten Platz besetzt worden. Auch vor der Halle, wohin die Kundgebung durch Lautsprecher über tragen wurde, hatten sich viele Zuhörer etngefunden. Der Kundgebung wohnten Neichsanßenminister Frei- Herr von Neurath und eine große Anzahl führender Männer der Partei, ihrer Gliederungen und der Wehr macht bei. Die Heilrufe, die Hermann Göring bereits vor der Halle entgegenbransten, schwollen zum Orkan an, als er durch das Spalier der Ehrengliederungen schreitet. Die ' Heilrufe endeten erst, als Hermann Göring sich mehrmals > von seinem Platz erhob und, freudig bewegt über diesen .' Empfang, die Tausende mit dem Deutschen Grnß begrüßte, j Nach Einführungsworten des Gauleiters Bohle hielt Hermann Gorins ! eine großaugelcgte, immer wieder von stürmischem Bei- > fall unterbrochene und auf alle deutschen Sender und : Kurzwellensender übertragene Rede: i „Mein Weg kommt direktvomObersalzberg, I und ich kann Euch deshalb unmittelbar die Grüße Eures Führers überbringen, der immer mehr , an Euch denkt und für Euch handelt. (Beifall.) Es beglückt mich besonders, daß ich in diesem Augenblick nicht nur zu Euch, die Ihr hier vor mir steht, sprechen darf, sondern daß durch deu Aether hindurch Tausende und Hunderttausende von Deutschen aus aller Herren Länder im Geist bei unS sind und nicht nnr den Worten sondern der ganzen Begeisterung lauschen, mitgerissen von diesem einzigartigen wundervollen Tempo unserer Zeit und unserer Weltanschauung. ES ist für mich eine innere und große Freude, solch eine aufrichtige und tiefe Ver- bundenheit der LaudSleute, die eS draußen, weiß Gott, nicht leicht haben, ihr Tagewerk vollbringen zu sehen. Zum dritten begrüße ich es, daß ich Gelegenheit habe, zu den Ausländsdeutschen über die schwerste Arbeit meines Lebens zu sprechen, um Aufklärung zu geben über muS brachte, l habt Ihr im Wandel und besten gess Heute können in einem stolzen nnd starken Reich dies Ausländsdeutschen das Haupt wieder stolzer und freie« erheben) daran muß man sich wieder gewöhnen. (Langs anhaltender Beifall.) Aber damit allein, meine auslandsj deutschen Volksgenossen, ist es nicht getan: nur der darl daS Haupt kühn erheben, der ein Recht, das der Letstun« dazu hat, und der Dankbarkeit empfindet gegenüber den» der ihm dieses Recht wiedergab. f Welche Vorteile Euch der Sieg des Nationalsozialist das brauche ich Euch nicht aufzeigen, da« Wandel der Jahre wohl selbst am kräftigsten „ /pürt. Um dieser Erfolge willen ist es abe^ auch notwendig, daß Ihr das nicht hinnehmt als ein Geschenk der Vorsehung, sondern begreift, daß hier etwass geschaffen wurde, das nicht seinesgleichen in der Geschichte! der Zeiten und Völker hat. Das müßt Ihr in Euch tragen- dann werdet Ihr zu jener Demut und Dankbarkeit kom- men, die wir von Euch fordern müssen, und diePfliche ten alsAuslandsde ntsche erfüllen, die IHR alS Repräsentanten unseres Reiches tragt. Nicht auf die wenigen Botschafter und Gesandten allein kann eS ankom- men, sondern auf die Deutschen, die im Ausland wohnen; sie sind der Spiegel unseres Volkes und unseres Reiches) Der Nationalsozialismus verpflichtet jeden Deutschen/ ein fanatischer Nationalist und ein gläubiger Sozialist zu den gewaltigen Bierjahresplan, um Euch zuck Mitarbeit aufzufordern, weil ich Euch brauche« jeden einzelnen im Osten oder Westen, Süden oder Nor« den der großen Welt. Ich brauche Euch, und damit braucht Euch Deutsch land! sein? und ein Volk steht jetzt, eine Geschlossenheit. AuK der Ohnmacht, da alle gegeneinander stritten, ist jetzt eine, Kraft geworden und em Wille; das hat sich spürbar in der Weli durchgesetzt. Das Deutschland der Klassen, Par teien und Stände ist gewesen. Die Zeiten der; Schmach und der Schande sind vorbei. - Man dars heute, das muß die Welt zur Kenntnis nehmen, nicht ungestraft deutsche Rechte undi deutsche Interessen kränken. Wer das tut, der muß dt^ Erfahrung machen, daß deutsche Kanonen uns Genug tuung verschaffen. (Beifall.) Wenn nun wieder gewisse Journalisten die Feder spitzen und schreiben, er hat gedonnert und gewettert wie der Kriegsgott, dann erkläre ich: : Kein Land hat wie das deutsche so gründlich den Krieg kennengelernt, kein Land wird so sehr wie da deutsche einen Krieg meiden, so lange eS kann. Der Füh rer hat in mehreren eindeutigen Reden, und — waS noch viel wichtiger ist —, in mehreren eindeutigen Handlungen der Wett den Frieden geboten und die Möglichkeiten deS Frieden« gezeigt. Die Wett soll nun nicht etwa annehmen, daß Deutschland kriegslüstern geworden wäre, wenn eS einmal einige Monate keine FriedenSversiche- konnte am Donnerstag wieder bezogen werden. DaS Haupt gebäude enthält außer den landwirtschaftlichen und Wohnräumen des Besitzers eine weitere Wohnung. Am Eingang des Ortes, auf der Höhe gelegen, sind die Gebäude eine Zierde unseres Or tes geworden. Glashütte. Die Verwaltung des Stadtbades (Pricßnihkal) beabsichtigt, kommenden Sonntag, 15 Uhr, zur Förderung Les Schwimmsportes und zugleich als Abschluß der diesjährigen öffent lichen Veranstaltungen ein Abschwimmen in Gestalt von Wett kämpfen und sonstigen sportlichen Veranstaltungen abzuhaltcn. Dresden. In Flur Lausa geriet an der Kurve zum Orls- eingang Hermsdorf eine Krastradbeiwagenmaschine auf die linke Straßenseite und stieß mit einem entgegenkommenden Lastkraftwagenzug zusammen. Der Kraftradfahrer und sein Begleiter erlitten schwere Berletzungen. Durch den Anprall verlor der Fahrer des Lastzuges die Gewalt über sein Fahr zeug. Er fuhr in den Straßengraben, blieb aber unverletzt. Dresden. Während der Mittagspause drang ein Unbe kannter in Büroräume in der Sidonienstraße ein. Während sich die dort Beschäftigten in einem anderen Raum beim Essen befänden, stahl er zwei Handtaschen mit 300 Mark und Papieren. Offenbar handelt es sich um den gleichen dreisten Dieb, der vor einigen Tagen aus einer Geschäftsstelle in der Ostra-AIIee eine Geldkassette mit 75 Mark enltdende'e. Annaberg. Als auf einem Anwesen in Mildenau der Sohn des Bauern Mauersberger im Stalle den Bullen wie der an die Kette legen wollte, drang das wütende Tier mit den Hörnern auf ihn ein und drückte ihn schließlich gegen I die Wand. Nur mit Mühe konnte der junge Mann aus! j seiner gefährlichen Lage befreit werden. Mit schweren in neren Verletzungen, Schlüsselbein- und Nippenbrüchen mußte der Bedauernswerte ins Bezirkskrankenhaus einge-i liefert werden. W^tervorherM-e des Keichswetterdsettstes Ausgabeorl Dresden für Sonnabend: " i Vorübergehend etwas auffrischende Winde, heiter bis! wolkig. Vereinzelt sehr schwache Gewitterneigung, warm« Früh stellenweise Dunst oder Nebel. Wetterlage: Die Störungsfront, welche in den letz ten Tagen von Westen heranzvg, hat Mitteldeutschland in den Nachmittag- und Abendstunden des Donnerstag durch quert. Da sie auf dem Wege hierher sehr an Energie ver loren hat, wird sich ihre Einwirkung auf unser Wetter nur durch eine vorübergehende Bewölkungszunahme und kurzes Auffrischen des Windes bemerkbar machen. Die milden Meeresluftmassen, die auf der Rückseite der Front nach Mitteleuropa einströmen, bleiben hier wetterbestimmend.