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der Gipfel der Niedertracht Deutschland muß als Grund für den Kriegsschiffverleih herhalten Sollten ursprünglich nur sechs. Zerstörer von der Re iterung der Vereinigten Staaten an Brasilien verliehen verden, so scheint nach neuen Meldungen Nordamerika >en südamerikanischen Staaten eine große Zahl von kriegsschtffen zur Verfügung stellen zu wollen; man spricht »on 120 Zerstörern. Man könnte diese Meldung vermerken als eine neue !lrt des Rüstungsgeschäftes, wenn sie nicht einen so ernsten, iür Nordamerika zutiefst beschämenden Hintergrund hätte. AlS Begründung für diesen Kriegsschiff-Verleih wird lämlich die Gefahr angeführt, die Brasilien und Süd- imerika überhaupt, durch einen „faschistischen" Ueberfall - gemeint sind Deutschland, Italien und Japan — drohen önnte. Die Presse spricht ganz offen von „Habeuichts-Na tionen*, die „in Verzweiflung über das Fehlen von Noh Materialien und, um sich ein Ausfuhrventil für Fertig waren zu schaffen, vielleicht einmal dadurch in einen Krie, mit den Vereinigten Staaten verwickelt werden könnten vaß ste irgendein reiches, aber verhältnismäßig verteidi gungsarmes lateinamerikanisches Land besetzen und be schlagnahmen könnten-. Die amerikanische Zerstörerslot- tille, so wird hinzugefügt, wäre in diesem Falle eine mäch tige Reserve. Allerdings lassen aus Argentinien und Chile kom mende Stimmen keinen Zweifel darüber, daß nicht alle südamerikantschen Staaten sich ohne weiteres damit ab- sinden werden, daß die Vereinigten Staaten die Zerstörer, an Brasilien abgeben. Wie die Meldungen auS den süd- amerikanischen Hauptstädten beweisen, herrscht dort Arg wohn gegenüber den Plänen Washingtons und Mißstim mung über die Begründung der KrtegSschiffsverpachtung. Wir aber müssen den Vorwand einer faschistischen Gefahr zurückweisen. Dem Einsichtsvollen wird ohne weiteres klar, daß die Sorge vor der „deutschen Gefahr*, vor einem deutschen Ueberfall auf das Rohstoffland Bra silien eine unhaltbare Begründung ist, deren Zweck sehe leicht durchschaut wird. politischer Mord in Mossul Der Generalstabschef des Irak erschossen ren nur m,i großer Mühe von der Polizei und von Offizle-l ren des Standortes daran gehindert werden. Man hofft, bei der Untersuchung feststellen zu können, ob das Atten Der Generarstavschef des Irak, General Bekir Sidky, und der Ches der Luftflotte, Mahmud Ali Jawaud, wur den in Mossul ermordet. Man vermutet, daß der Mord aus politischen Gründen geschehen ist. ! General Bekir Sidky und seine Begleitung befanden sich auf der Reise nach Ankara, um an den türkischen Manö- vern teilzunehmen. Einzelheiten aus Mossul vesagen, daß Bekir Sidky mit seiner Begleitung Mittwoch abend die Fliegerstation in Mossul besichtigte. Ein einfacher Soldat, der vor einem Zelt Posten stand, habe plötzlich auf den Generalstabschef angelegt und ihn mit drei Gewehrschüs sen niedergestreckt. Der Chef der irakischen Luftflotte, der den General zu schützen versuchte, wurde von zwei wei teren Schüssen des Attentäters tödlich getroffen. Soldaten der Fliegertruppe, die den Attentäter lvncken wollten, koun- tat nur ein persönlicher Racheakt ist oder ob es politische ' Hintergründe hat. Die Leichen der ermordeten Offiziere wurden von Mossul mit einem Sonderzug nach Bagdad übergeführt, wo das Staatsbegräbnis unter Beteiligung des gesam ten Diplomatischen Korps und der Regierung stattfand. Die Regierung des Irak ist völlig Herr der Lage. Die Stadt Bagdad wurde militärisch gesichert und sämt liche Straßen mit Militärposten besetzt. Die Garnisonen, von Mossul, Kirkuk und Basrah haben der Regierung! treue Gefolgschaft zugesichert. einst in der Kampfzeit sahen, Männer, die sich auf sich und auf ihre Kräfte verlassen können. Hierfür war nie mand besser berufen als eine solche große Gemeinschaft, die soldatische Härte und soldatischen Gehorsam von je her ihr Eigen nannte, die außerdem aber aus der na tionalsozialistischen Weltanschauung geboren war und sich für deren politischen Ziele einsetzte. Die SA. hat es nicht notwendig, zu beweisen, daß gerade ste diese Aufgabe übernahm. Wem es aber notwendig erscheinen sollte, dem sei mit dem Hinweis gedient, daß die Männer, die im schlichten Braunkleid der Bewegung freiwillig zu den Reichswettkämpfen nach Berlin kommen, um ihre Kräfte untereinander zu messen, nichts anderes dazu trieb als ihr Glaube an den Führer, ihre Bereitschaft zum Ein satz und der Wille, in diesen Wettkämpfen ihre Fähig keiten darzutun. Die gewaltige Einheit: Starke Seele, gesunder Geist, starker Körper, zu formen, ist die Aufgabe der national sozialistischen Schulung und Erziehung. Darum ist die Erziehung deS Menschen über den Körper hinaus ein Bestandteil des nationalsozialistischen Erziehungssystems überhaupt. Während man in vergangenen Zeiten dem Sport um seiner selbst willen huldigte und den Einzelkörper in den Mittelpunkt stellte und nur auf Höchstleistungen sah, for dern wir die körperliche Ertüchtigung der breiten Massen, weil wir dem großen und hehren Gedanken dienen wollen, für die Erhaltung der Wehr kraft unseres Volkes nicht nur einige sondern alle zu er fassen. Damit lehnen wir Spitzenleistungen im Sport keineswegs ab, wie der Nationalsozialismus überhaupt Höchstleistungen nie seine Anerkennung versagt hat; ste dienen dazu, auf allen Gebieten die Gesamtdurch- schniitsleistung zu heben. In kämpferischer Einsatzbereitschaft hat die SA. ihren Willen geübt und ihren Körper gestählt. Deshalb bin ich der Auffassung, daß heute der Wehrsport« gedanke in das ganze Volk hineingetra gen werden muß; es ist darum auch der Wille des Füh rers, den Wehrsport auf breitester Grundlage zu fördern. Unsere Zeiten erfordern ganze Kerle, die tatbereiten Mut mit kämpferischem Geist verbinden; das sind die Voraus setzungen, die jeder in sich tragen muß, wenn er den An forderungen von heute gerecht werden will. Hier gibt es kein „Ich kann nicht*, der harte Wille schafft alles! ES ist selbstverständlich, daß der Gemein- schaftökampf einen besonders breiten Raum im Sportprogramm der SA. einnimmt. Es soll ja gerade er reicht werde», daß jeder sich als Glied der Gemeinschast fühlt und sein Handeln nur von dem einen Gedanken be seelt ist, nicht allein für sich, sondern für alle z« wirken. In dieser Art der körperlichen Ertüchtigung kömmt der ureigenste Grundsatz der SA. zum Ausdruch wir arbeiten an uns, um der Gemeinschast zu dienen, Nicht die einzelne Spitzenleistung ist dabei das wesentlich, sondern die Gemeinschastsleistung. Die wehrsportlichen Uebungen sollen den Mut uni die Kraft stählen, sollen die jungen Männer abhärten, Kämpferischer Einsatz und Anstrengung sollen verlang! werden; aber das Entscheidende ist, daß der Mann nichj erschöpft und ausgepumpt am Ziel anlangt, sondern bis zum Schluß und gerade am Schluß die gute soldatisch« Haltung bewahrt. Aus dieser Grundeinstellung geht her vor, daß für den Wehrsvort Spitzenleistungen -Nicht das Entscheidende sind, sondern die Ge meinschastsleistung m erster Linie gepflegt wird. Die Ge- meinfchaftsarbeit der Wehrhaftmachung und Erhaltung der Wehrkraft kann nur aus der Breitenarbeit heraus geleistet werden. Diese Aufgabe ist aber nicht erfüllt, wenn ^inr von einem Teil an der körperlichen Leistungserzie hung gearbeitet wird. Der letzte Mann, so Hai uns der Führer befohlen, soll durch körperliche Erziehung dazu gebracht werden, einsatzbereit und einsatzfähig nicht nur zur sein, sondern auch zu bleiben. Wenn heute der junge deutsche Mann seine Militär dienstzeit erledigt hat, so ist damit der Dienst, den Voll und Vaterland verlangen, noch lange nicht erfüllt. Jetzt beginnt wieder die Arbeit der Sturmabteilungen; sie formt den jungen Menschen weiter. So wie die SA. in der Kampfzeit Kopf und Hand, Stirn und Faust, auf Jahrzehnte lang zerrissen, ja durch Feindschaft getrennt, zu einer Einheit zusammenbrachte, so wird sie durch die Kampfspiele und die durch sie be dingte körperliche Ertüchtigung am deutschen Menschen zusammenschweißen Geist und Körper. Wehrwille und Wehrkraft, um dadurch wieder gestählt zu sein für den Kampf und die Arbeit an unserem ewigen Deutschland! Feierlicher Beginn Als Beginn der Reichswettkämpfe der SA. fand an, Donnerstagabend am Grab Horst Wessels auf dem Nico lai-Friedhof eine Gedenkfeier statt, an der der Stabschef mit allen Gruppenführern und Amtschefs der Obersten SA.-Führung teilnahmen. Vor dem Friedhof hatte die Wachstandarte „Feld- herrnhalle* Aufstellung genommen. Zu beiden Seiten des Weges, der zum Grab Horst Wessels führt, bildeten die Männer der Standarte ein dichtes Spalier. Reben dem Grab hielten SA.-Männer der Horst-Wessel-Standarte mit der alten Sturmfahne die Ehrenwache. Während die Klänge des Liedes vom guten Kameraden über den Friedhof hallten und sich die Hände zum deutschen Gruß erhoben, legte Stabschef Lutze den riesigen Kranz an der Grabstätte nieder. Auch das Fliegergeschwader Horst Wessel gedachte durch seinen Kommandeur mit einem Blumenstrauß des deutschen Freiheitskämpfers. Im An schluß an das feierliche Gedenken marschierte die Wach standarte, von Fackelträgern begleitet, zum Ehrenmal Unter den Linden, wo der Stabschef zu Ehren der toten Helden des Weltkrieges ebenfalls einen Kranz niederlegie. Sm LIE der Wehrkraft Lutze, Göring und Blomberg zu den Reichswettkämpfen der SA. Den Reichswettkämpfen der SA. hat laut Meldung der NSK. Stabschef Lutze ein Geleitwort gerichtet in dein es heißt: Die Reichswettkämpfe der SA. in Berlin werden dem Führer und dem deutschen Volke zeigen, daß die gewaltige Einheit zwischen Körper und Geist, die für die Wehrhaft- machung der ganzen Nation von entscheidender Bedeutung ist, von nun an und für Zeit in der SÄ. zum Siege führen wird. Reichsminister G 6 1Aör 1 ng sagt u. a.: „Schon immer verstanden wir unter SA.-Geist die Verkörperung des Kampfwillens der Partei, geboren aus der Kraft der nationalsozialistischen Weltanschauung. Nach dem Willen des Führers schickt sich die SA. neben ihrer immerwährenden politischen Aufgabe an, ihr Bekenntnis zum Webrgeist durch Haltung, Vorleben, Bei spiel und Tat über ihre eigenen Reihen hinaus ins Volk zu tragen. Gelingt es ihr, woran ich nicht zweifle, für die Er haltung und Mehrung der seelischen und körperlichen Wehrkraft des Volkes Bestes zu leisten, so wird die Ge schichte diesen ihren zweiten Sieg noch höher werten als »en ersten. Generalfeldmarschall von Blomberg hat sich u. a. vie folgt ausgesprochen: Ich bin sicher, daß die SA. auch in Zukunft wertvolle Dienste für die Erhaltung der geistigen und körperlichen Wehrfähigkeit leisten wird. Diö Neichsweitkämpfe in Berlin werden dies zeigen. Uebersrifte in Graz vlanmiidig vorbereitet Der Sicherheitsdirektor bedauert Aus den Ergänzungsmeldungen über die Vorfälle in Graz, die sich mit den Erhebungen durch die- dortige kon sularische Vertretung des Reiches decken, geht hervor, daß der Sturm auf die Läden, in denen das Führerbuch „Mein Kampf* auslag, eine planmäßige vorbereitete und durchgeführte Aktion gewisser Kreise der Vaterländischen Front war. Nachdem das Buch auf Grund der Verhand lungen offiziell zugelassen ist, stellen diese Uebergriffe lokaler Untergliederungen somit zugleich offensichtlich den Versuch dar, die Durchführung des Abkom mens mit Deutschland zu stören. Botschafter von Papen wird persönlich Gelegen heit nehmen, den Vorfall bei der österreichischen Regie rung zur Sprache zu bringen unter Wahrung der durch die deutsch-österreichischen Vereinbarungen sich ergeben den Belange. Der Sicherheitsdirektor von Graz brachte am gleichen Tag sein Bedauern über die Ausschreitungen jum Aus druck. Bezeichnenderweise verschweigt die ge samte österreichische Presse die Vorfälle in Graz, die ihr offenbar ziemlich peinlich sind. Es ist aber besonders bezeichnend, daß ausgerechnet das bekannte jüdische Hetzblatt „Echo* in Wien eine Erklärung der Vaterländischen Front in Graz veröffentlicht. In dieser Erklärung des Sekretärs der Landesleitung der Vater ländischen Front in Graz wird die Sache so dargestellt, als ob die Vaterländische Front mit telephonischen An rufen „geradezu bestürmt* worden sei, gegen die Aus legung des Hitler-Buches „Mein Kampf* ein,«schreiten. In einer der Buchhandlungen sei es zu Streitigkeiten gekommen, die von der Vaterländischen Front, die mit den Vorkommnissen in keinem Zusammenbana stände, be- dauert würden. — Folgen de; Vollrlront-Ekveriments Kohlenforgen in Frankreich. — 50prozentige Preissteigerung. Der Pariser „Jour* beschäftigt sich mit der Frage/ wieweit die Kohlenvcrsorgung Frankreichs im kommenden Winter gesichert sei. Nach der Einführung der 38- bis 40stündigen Arbeitswoche in den Kohlenbergwerken habe der Bergwerksverband die Negierung wissen lassen, daß! er den Bedürfnissen des Landes nicht entsprechen könne. Nach langen Verhandlungen sei es schließlich dem Staats sekretär für die Bergwerke gelungen, für die Monate September und Oktober zwei zusätzliche Arbeitstage ein zuschieben. Es sei jedoch zu befürchten, daß diese Maß nahme zu spät komme. Die Kohlenerzeugung in Frankreich befinde sich im Rückgang. Die Durchschnittsleistung habe je Tag und Arbeiter im Vergleich zum Vorjahr um 90 Kilogramm ab genommen, im Departement Pas-de-Calais sogar nm durchschnittlich 150 Kilogramm. Die Folge sei eine außerordentliche Steigerung der Kohleneinfuhr. Allein auf diesem Posten habe die französische Handelsbilanz einen Fehlbetrag von einer Milliarde Franken zu ver zeichnen. Die französischen Kohlenbergwerke hätten versucht, die Lage durch Mehreinstellungen zu verbessern. Die Arbei terzahl sei in der Zeit von Mai 1936 bis Mai 1937 um fast 14 000 auf 236 600 erhöht worden; trotzdem habe die Erzeugung abgenommen, während sie in England, Bel gien, Deutschland und Polen gestiegen sei. Diese Ab nahme wirke sich im Zusammenhang mit der Abwertung des Franken natürlich auch auf den Kohlenpreis ungünstig aus. Gegenüber 1936 seien die Kohlenpreise um 5 0 bis 5 5 v. H. gestiegen. Letzten Endes sei also der Ver braucher dazu verurteilt, den Fehlbetrag zu decken. „rrotzlifte»"-Au;rä«mullg geht weiter Wieder ein Sowjetrepublikprästdent verhaftet. Hie Zeitung „Turkmenskaja Iskra" berichtet von einem! sensationellen Strafgericht in der turkmenischen Sowjet-! republik, dem fast alle bisherigen Spitzenfunktionäre So-^ wjet-TurkmeniftanS zum Opfer gefallen sind. Anfang August habe, so meldet das Blatt, eine Tagung des turk-^ menischen Zentral Exekutivkomitees in Achkhabad stattge-! funden, auf der der bisherige Präsident der turkmenischen Sowjetrepublik Aitakow, der als „Staatsseind ü»d Trotzkist" verhaftet worden sei, für abgesetzt erklärt wurde. Aitakow war zugleich stellvertretender Präsident deSj obersten offiziellen Regierungsaremiums der gesamte»! Sowjetunion, des Zentralen Vollzugsausschusses derj Sowjetunion. Weiter wurden als verhaftete „Spione,! Chauvinisten. Bucharinisten und Trotzkisten* für abgesetzt! erklärt: der Vorsitzende des Volkskommissaren-Rates deri turkmenischen Sowjetrepublik, Atabajew, der stellver tretende Vorsitzende des Volkskommissaren-Rates, Sat- harow, der stellvertretende Präsident des turkmenische» zentralen Exekutiv-Komitees, Umanski, sowie aDt Mit glieder des turkmenischen zentralen Exekutiv-Komitees. Nachdem bereits in den letzten Tagen ein entsprechen des Strafgericht in den beiden übrigen mittelasiatische» Sowjetrepubliken Tadjikistan und Usbekistan vorgenom men worden war, ist nunmehr auch die turkmenische So wjetrepublik an die Reihe gekommen. Die Ausmaße-der Verhaftungsaktion unter der eingeborenen Bevölkerung in Sowjet-Mittelasien lassen auf eine überaus gespannte Lage in den dortigen Gebieten schließen. Einige wei tere Verlautbarungen der turkmenischen Presse berichten von der Aushebung zahlloser „Saboteure- und Spionen- nester* in Industrie, Finanzwesen, Gerichtswesen usw. der turkmenischen Sowjetrepublik, sowie von „chauvinistischen Unruhen* unter der studentischen Jugend. An Stelle des verhafteten und abgesetzten Aitakow wurde der bisherige Landwirtschafts-Kommissar Batyr Atajew als Präsident der turkmenischen Sowjetrepublik eingesetzt.