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Bl Zu die gel Kei bei M de- her Hö ohi jah vor kor De Wi Im schi tig' in bar steh Die Aufzucht und Erziehung des Hofhundes Bo« vr. W. Wieland Kettenhund au der Gleilstange Zeichnung: Stöcke wurde. Die gefürchtete „Stacheldrahtkrank heit" kommt also auch bei Hunden vor. - Auch bei der Fütterung des jungen Hofhundes wird aus Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit viel gesündigt. Welpen, die im jugendlichen Alter von acht Wochen von der Mutter gekommen sind, brauchen zunächst einmal Milch, in der kalten Jahreszeit mög lichst warme. In die Milch kann man alte Semmeln brocken oder ein paar Stückchen Hundekuchen. Vor allen Dingen soll aber auch der junge Hund schon Fleisch bekommen, da der Hund nun mal als Fleischfresser ge boren ist. Leider herrscht noch immer der Aberglaube, daß junge Hunde durch die Fleischfütterung Staupe bekämen. Gerade das Gegenteil ist der Fall! Je kräftiger ein Hund ernährt wird, desto widerstandsfähiger wird sein Körper dem Staupegift gegenüber. Bei der Verfütterung von Pferdefleisa) sollte man vorsichtig sein, da der jugendliche Organis- erst zusetzt, wenn das Wasser gut warm ist. Dann wird der ganze Körper damit ein- jgerieben. Die Augen des Hundes sind aber > einer neutralen Salbe zu Erziehung des jungen Hof- lichen Alter von acht Woü)en sollte er noch fünfmal tzefüttert iverden, aber jedesmal nur soviel, wie er mit Begierde frißt. Bleiben Reste in der Futterschüssel, so muß er bei der nächsten Mahlzeit etwas weniger bekommen. Auf jeden Fall sollte aber die letzte Mahlzeit die kräftigste und reichhaltigste sein, da der Nachtdienst für den Hofhund ja am anstren gendsten ist. Man hüte sich aber davor, den Hund abends zu überfüttern, da er dadurch träge wird und lieber schläft, statt seines Amtes zu walten. Mit drei Monaten kann der junge Hund mit vier Mahlzeiten aus kommen, mit sechs Monaten mit drei. Aus gewachsene Hunde brauchen täglich nur zwei mal gefüttert zu werden. Daß die Futter schüsseln und Trinknäpfe, die Hütte und ihre Umgebung immer peinlich sauber gehalten werden müssen, ist für jeden Tierfreund eine Selbstverständlichkeit. Man hüte sich davor, zu den alten Futterresten neues Futter hinzu zutun und gebe im Winter vor allen Dingen warmes Futter. Auch der Kettenhund muß sich zur Er wärmung seines Körpers täglich mehrere Stunden frei bewegen können. Dadurch erstarkt auch seine Muskulatur, und das Steifwerden der Glieder wird verhindert. Will oder kann man den Hofhund aus be stimmten Gründen nachts nicht von der Kette lösen, dann befestige man an der Stall- oder Hauswand, an der die Hütte steht, eine Gleitstange, an der die lange Kette an der Wand hin- und hergleiten kann. Dadurch ge winnt der Hund mehr Bewegungsfreiheit und einen besseren Ueberblick über den Hof. Eine derartige Gleitstange zeigt die aus dem sehr lchrreiclM Buch: „Die Dressur des Hundes" von A. von Lreytz, Verlag I. Neumann, Ncudamm, auch hier gezeigte Ab bildung. Die Hütte selbst soll nicht direkt auf dem Erdboden und möglichst windgeschützt stehen. Unter jede Ecke der Hütte schiebe man einen Mauerstein und bringe am Schlupfloch der Hütte einen dichten Stoff vorhang an, den der Hund beim Heraus- und Hineinkriechen bequem zur Seite schieben kann. Alle Fugen und Ritzen sind namentlich bei Beginn der rauhen Jahreszeit zu ver stopfen oder mit Leisten zu übernageln. Der Boden soll mindestens eine Hand hoch mit sauberem Heu oder Stroh bedeckt sein, das alle acht Tage erneuert werden muh. Eine sehr gute Lagerstreu ist auch das Farnkraut, das keine Flöhe aufkommen läßt. Daß der Hofhund ungezreferfrei sein muß, ist für jeden Hundefreund ebenfalls eine Selbstverständlichkeit. Der durch das Un geziefer verursachte Hautreiz veranlaßt die Tiere, durch Krätzen und Scheuern das Iuck- gefühl zu befriedigen. Dadurch entsteht schließ lich eine Hautentzündung, die wieder neuen Juckreiz heroorruft. Daraus entsteht dann häufig das chronische Rückenekzem, das nur sehr schwer zu heilen ist. Ungeziefermittel gibt es eine ganze Reihe. Man wähle aber nur solche, die nicht nur die Parasiten selber, sondern auch ihre Brut abtöten. Sehr gut hat sich in letzter Zeit das Antiformin be währt. 100 Gramm Antiformin, 50 Gramm Schmierseife und ein Liter Wasser werden so zusammengemischt, daß man das Seifenwasser gut aufkochen lassen kann und das Antiformin bezeichnen. Da sich der Hofhund fast aus schließlich auf dem Hofe zu jeder Jahreszeit aufhalten soll, so sollte man vor allen Dingen keinen kurzhaarigen Hund wählen, da dieser den Unbilden der Witterung nicht gewachsen ist und bei regnerischem, windigem und kaltem Wetter sich.lieber in seiner Hütte ver kriecht, statt seines Wächteramtes zu walten. Stockhaarige, langhaarige und zotthaarigc oder rauhhaarige Hunde können den Witte rungseinflüssen dagegen viel besser wider stehen. Auch das Geschlecht ist durchaus nicht nebensächlich bei der Auswahl eines Hof hundes. Man muß der Hündin unbedingt den Vorzug geben, da sie unbestechlicher ist als der Rüde. Wie oft hat nicht schon ein gerissener Einbrecher, der sich durch eine hitzige Hündin verwittert hatte, den schärfsten Hof hund beschwichtigt! Bei der Aufzucht eines Hofhundes wird häufig der Fehler gemacht, daß der zukünftige Wächter des Hofes schon in ganz jugendlichem Alter an die Kette gelegt wird und nun sein Leben in der Hütte und ihrer nächsten Umgebung verteuern muh. Das ist natürlich eine grenzenlose Tierquälerei, die, heute mit Recht schwer bestraft wird. Wer also nicht aus Tierliebe seinem Hofhunde die so notwendige Bewegungsfreiheit gewährt, der sollte es schon aus Klugheit tun. Ein Hund, der in der Jugend nicht die richtige Pflege und Bewegungsfreiheit hat, mutz un bedingt verkümmern, körperlich sowohl wie seelisch. Ich habe es selbst erlebt, daß ein Schäferhund, der von seinem verständnislosen Besitzer als Hofhund jahrelang in einem dunklen Verschlag gehalten wurde, tobsüchtig Ae Wahl eines Hofhundes mutz man sich genau so reiflich überlegen wie die eines Rassehundes. Der Hofhund braucht durchaus kein Rassehund zu sein, da auch Bastarde gute und zuverlässige Wach- und Hofhunde stellen. Wem es auf einige Mark nicht an- «ommt, der sollte natürlich lieber einen ge eigneten Rassehund wählen, da die Mehr ausgaben nur einmalig sind, denn die Futter kasten stellen sich bei Rassehunden auch nicht teurer als bei Bastarden. Auherdem hat er dann auch «inen Hund, der sein Auge erfreut, was man von den meisten Bastarden nicht sagen kann. Welche Anforderungen werden nun an einen brauchbaren Hofhund gestellt? Der Hofhund soll zunächst wachsam, anhänglich, wetterfest und kein Wilderer sein. Wenn er auherdem noch das Vieh treiben und hüten kann und «in guter Rattenwürger ist, dann kann man ihn als einen idealen Hofhund mus gegen die durchschlagende Wirkungslos l Pferdefleisches ziemlich empfindlich ist. Kalbs knochen gehören vor allen Dingen auf die Speisekarte des Heranwachsenden Hundes, da er sie nicht nur zum Aufbau schnes Knochengerüstes und seines Gebisses, nötig hat, sondern auch deswegen, damit er" sich daran seine Milchzähne ausbeißcn u^d Heine Kiefermuskulatur kräftigen kann. Junge Hunde müssen nun einmal knabbern, «Manche Hunde beißen allerdings lieber iir etwas weichere Gegenstände und bevorzugen Tisch- und Stuhlbeine oder Schuhe und Aflzpan- toffel. Um ihnen diese „Untugend" ahzu- gewöhnen, gebe man ihnen einen /chötzeryen Äpportierbock zum Spielen. Bei der Ver fütterung von Knochen ist streng darauf l zu achten, daß er keine Röhrenknochen vpm Wild oder Geflügel bekommt, da, diese! leicht splittem und sich im Schlund, im Mamm oder Darm festbohren können. Beim Schioei^- schlachten ist dafür Sorge zu tragen,. ddstz «e jungen Hunde nicht die abgetrennten )Klasucu- schuhe des Borstentieres verschlucken) köimcn. Das kommt nämlich häufiger vor als mmn denkt und endet oft tragisch. Kartoffeln ssind jedenfalls kein Hundefutter, wenn sie auch, inl geringen Mengen gefüttert, nicht gerade schäd-> lich sind. Fische und Gemüse, in Hafergkützet gekoäste Hammelköpfe und im Frühlingt junge Zicklein werden für den treuen 2Bach-l Hund eine angenehme Abwechslung lsein. Schließlich können auch Ueberreste von^den Mahlzeiten Verwendung finden, wemm sie nicht zu stark gesalzen oder gewürzt sin/>. jgerieven. nie Äv Wieviel Mahlzeiten braucht nun lögliH!durch Einstreichen der Heranwachsende Hofhund? Im jr/gend, schützen.-- Die E