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Zn vieler Zeit ist die Reinigung der Wäsche stücke vor sich gegangen. Das Spülen mit heißem Wasser vollzieht sich auf dieselbe Weise. 3n der Erkenntnis, daß die Bäuerin drin, gend einer Entlastung bedarf, soll auf An regung des Reichsnährstandes hin möglichst in jeder Gemeinde eine Semcinschaftswaschanlage geschaffen werden. 30 °/° der Anschaffungs- Kosten werden durch Reichszuschiisse gewährt. Da ist recht beachtlich, zu erfahren, daß man in einigen Dörfern Württembergs dieser An- regung bereits gefolgt ist und allerbeste Er- fahrungen gesammelt hat. Im Kreise Herren berg hat man in einem Dorf einen Wäscherei verein gegründet, dem alle Familien angv- höre». Die gesamte Einrichtung einschließlich der Gebäude kostete rund 1350 RM. Die Wascheinrichtung wird von einer hierzu aw- gestellten Person bedient, was zu empfehlen ist, damit einer für die richtige Behandlung verantwortlich ist. Fede Landfrau, die nun hier ihre Wäsche reinigen will, bringt außer der schmutzigen Wäsche Feuerung und Reini gungsmaterial mit und bezahlt für die Stunde eine Benutzungsgebühr von 0,90 RM. 3n drei bis vier Stunden ist eine „Sechs-Wochen- Wäsche" einer Durchschnittsfamilie gewaschen und mittels der Schleuder güt vorgetrocknet. Das Trocknen, Rollen und Plätten besorgt sich jede Bäuerin selbst. Ls bleibt zu erwägen, ob weiter eine Kalt- oder Heibmangel anzuschaffen ist, soweit in einzelnen Haushaltungen es an dieser fehlen sollte. ! Aus dem wiirttemdergischen wird auch aus ! einigen anderen Orten das sehr gute Zunk- ! tionieren der Gemeinschaftswäschereien ge meldet/Nach den gemachten Anga'c man die Reinigung einer „großen Waj/. diesem Wege als schnell, leicht, billig u -t bezeichnen. Außer einem WSschereivecem, ! - als Unternehmer auftritt, kann die Semrü e. oder der Darlehnsverein als Unternehmc: eine solche ^emeindewaschküche mit allen Lin- richtungen ausmachen. Mit dem Berichterstatter über eine württembergische Gemeinschafts- Waschküche bin ich der Meinung,-daß vor der Anschaffung einer zu teuren Einrichtung zu warnen ist, denn eine solche hat eine zu hohe Benutzungsgebühr im Gefolge. — Anträge auf Gewährung einer Beihilfe für Gemeinschafts waschküchen sind an die Landesbauernschaft zu richten. Es ist zu begrüßen, daß durch die Maßnahmen den Bäuerinnen und Landfrauen eine Aroeitserleichterung geschaffen wird. ^Scholle, Hof und Der Aufwand von Handelsdünger ist weiter gestiegen. Er betrug: in 1000t Reingehalt ISI3/14 IS33/34 IS3Ü/37 Stickstoffdünger 185 382 565 Kalidünger 490 714 971 Phosphorsäuredüngcr 550 462 ca. 630 Die Aufwendungen im Mittel- und Kleinbesitz sind noch stark steigerungsfähig. vr. E. Was bringt der Januar im Obst- und Ge müsegarten? Der Januar bringt Kälte und läßt das Erdreich gut durchsrieren, er bringt Schnee und damit die nötige Winterfeuchtigkcit, aber er bringt uns auch etliche Arbeit. Wir müssen den eingeschlagenen Kohl vor dem Frost durch eine Laubschicht schützen und verhindern, daß in die Gemüsemieten zuviel Feuchtigkeit eindringt. Wenn der letzte Grünkohl abgeerntet ist, dann graben wir das Beet noch um, damit auch hier die Erde noch gut durchfriert. Die Strünke können eingeschlagen werden. 3m Frühjahr bringen sie noch Sprossen, die ein gutes Gemüse geben. Und wo noch ein Streifen Land am Zaun unkrautbewachsen ist, da nutzen wir offenes Wetter, um Ordnung zu schaffen. Wir nützen diese Zeit auch, um sür einen im Frühjahr zu pflanzenden Obstbaum die Daum grube auszuheben, und wo cs unbebautes Land herzurichtcn gilt, da wird noch zu rigolen sein. Wir sehen die Obstbäume nach, ob trockene Früchte daran hängen, ob Raupenncstcr zu entfernen oder die Eigclcge des Ringelspinners und die Nester des Schwammspinncrs zu ver nichten sind. Auch trockene Acste sägen wir schon aus, wenn es mit dem eigentlichen Baum schnitt auch noch Zeit hat. Haben aber Frost und Schnee das Regiment zu sehr in die Hand genommen, dann bleiben wir in der geschützten Stube und rechnen einmal nach, was wir noch an Kunstdünger bestellen müssen, was an Ge- müsesamen fehlt und neu eingekauft werden muß. Wir denken bei der Aufstel-nng unseres Bedarfes an Gcmüscsämereicn auch daran, daß wir das Land nicht nur einmal, sondern durch Vor- und Nachkulturen gut nützen müssen. Sind noch Samen vom Vorjahre da, dann ist eine Keimprobe angebracht, indem man in Töpfe eine bestimmte Kornzahl einlegt und beobachtet, welcher Prozentsatz noch zum Keimen komm«. 3st es nur ein geringer An teil, so wird besser neues Saatgut beschafft. Gute Saat ertragreicher Sorten ist eine wcsent- 'ichc Voraussetzung für den guten Erntccrfolg. Schfd. Vergiftung durch Wasserschierling. Durch die Lcrfüttcrung.von Heu, das mit Wasserschier ling durchmischt war, erkrankten acht Rinder eines Bestandes bereits r/r Stunde nach Beginn der Fütterung unter Unruhcerscheinungcn. Zwei ron den Tieren verendeten nach wenigen Mi- rulen, vier mußten notgeschlachtet werden, während die übrigen n-in-n allmählich ge sundeten. Zur Geflügelfütterung. 3n manchen Gegen den war es seither üblich, den Hühnern aus schließlich Weizen als Körnerfutter zu geben. Man konnte dort häufig die Ansicht hören, daß nur bei Weizensütterung eine gute Lege- leistung zu erzielen sei. Da das Gesetz zur Sicherstellung des D'rotaetreidebedarfs die Der- fütterung alles mahlfähigen Weizens verbietet, müssen sich die betreffenden Betriebe in ihrer Geflügelfütterung umstellen. Es geht nicht an, auf diese einschränkende Maßnahme hin einfach die Hühner abzuschaffen oder'soweit zu ver mindern, daß lediglich der Eigenbedarf an Eiern gedeckt ist. Das Ei ist kein Luxus gegenstand, sondern ein Bolhsnahrungsmittel, dessen Verbrauch wohl eine gewisse Einschrän kung erfahren kann, das wir aber nicht ent behren können. Versuche haben gezeigt, daß Gerste und Hafer den Weizen in der Geflügel- fütterung sehr wohl vertreten können, wenn nur, wie bei allen Körncrarten, das richtige Beifutter gegeben wird. Als solches kommen in Frage: Gekochte Kartoffeln mit Weizen kleie, Nachmchl, Futtergetreideschrot, Zucker- schnitzel und als Eiweißfutter Fischmehl, Fleischmehl und Oclkuchenmehl. Sind die ge nannten Eiwcißfuttermittel nicht vorhanden, so können sie durch reichliche Gaben von dicksaurer Magermilch, 120 bis 180 g je Huhn und Tag, ersetzt werden. vr. Braue r. Fleischsoppen von Hasen- und Kaninchen- resten. Eine Fleischsuppe, die man aus rest lichem Hasen- oder Kaninchenfleisch bereitet, gibt eine -selbständige, kräftige und wohl schmeckende Mittagsmahlzeit ad. Zur Hasen suppe wird das Fleisch fein gehackt und fol- Zeichnung: Zamiony M Auftauen von Wasserabflüssen Bei großer Kälte geschieht es oft, daß Schlammfänge, Fußbodenabflüsse, Wasser- und Iauchec ruben zufriercnEd somit neuen Wasser- zufluß nicht mehr aufnHmen können. Das Äuf- taucn durch Aufgießest von heißem Wasser bleitt meist ohne Erfolg, besonders wenn die Eisschicht fchon sehr dick ist. Zudem bleibt das s.ufgegossene Wasser stehen oder läuft sogar über, erkaltet und verursacht dann das Gegen teil seines Zweckes, indem es die Eisschickt nur noch verstärkt. Dem ist sehr einfach abzuyelsen/ gendes dazu gegeben: zwei kleine, in Wasser eingeweichte und ausgedrückte Weißbrötchen, zwei Eier, frische Butter, Muskat und Salz. Hiervon werden kleine Klößchen aufgerollt, von denen man erst ein Klößchen in der Suppe aufkochen läßt, um zu sehen, ob sie locker werden. Nachdem man zwei bis drei Zwiebeln, eine Petersilienwurzel. ein wenig Sellerie und Möhren, in Scheiben geschnitten, nebst zwei bis drei Löffeln Mehl und Wasser gebräunt hat, läßt man nun einen Teil des Fleisches, auch Rindfleischrcste, nebst den tzascnknochen darin rösten und gibt schließlich zwei Liter kochendes Wasser hinzu. Ist noch Soße vom Braten übriggeblieben, so kommt diese auch hinzu. Fst das Fleisch ausgekocht und das Wurzelwerk weich, fo streicht man die Suppe durch ein Sieb, bringt sie wieder zum Kochen, würzt sie mit Salz, kocht die Klöße darin gar und richtet sie an. Hat man nur wenig Hasenbraten übrig- behalten, so bereitet man statt der Fleisch- Klößchen Semmel- oder EchwammklößHen. Ganz ähnlich wird auch die Kaninchensuppc be reitet. Da aber bekanntlich Kaninchenfleisch nicht so herzhaft wie Hascnfleisch ist, muß man beim Würzen hierauf Rücksicht nehmen. Beim Anschmorcn des Fleisches läßt man ein Lorbeer- blatt und mehrere Pfefferkörner mitschmorcn, und zu den Klößchen fügt man ein wenig Muskatblüte. Will man ein ganzes Kaninchen verwenden, so reicht ein solches zu einer Suppe für sechs bis acht Personen. Wenn man die feingcwiegte Leber mit verwendet, so macht das die Suppe befonders fein. Viele lieben cs, sechs bis acht Eßlöffel Sago in der Brühe weich- zukochen. Ma-Ha. indem man sich zum Auftauen eines Rohres und Trichters bedient. Irgendein altes Eisen rohr, nicht länger als direkt nötig, wird auf die Eisfläche aufgesetzt und mittels Trichters vop oben heißes Wasser eingegossen (Abd. 1 u. 2). Dieses Wasser tritt unten aus dem Rohr aus und bringt das Eis erstaunlich schnell zum Schmelzen, da es von oben her andauernd durch neues ersetzt wird. So frißt sich gewissermaßen das Rohr durch die Eisschicht hindurch, und mit Aufwand von nur sehr wenig Wasser, welche? ja dann durch das entstandene Loch sofort ab- läuft, ist der Zweck schon erreicht. Fetzt kaqn man durch direktes Aufziehen von heißem Wasser auch das restliche Eis austauen, ohne ein Ueberlaufen befurchten zu müssen. Ebenso praktisch ist dieses Verfahren auch bei Klosett? Becken (Abb. 3) anwendbar. Auch wenn der ganze Geruchversckluß völlig eingefroren ist, taut der aufsteigende Teil desselben schnell auf, denn das warme Wasser, welches mittels des Rohres am Boden des Geruchverschlusses an kommt, frißt schnell und sicher von unten her an diesem Eis. Mit ein bis zwei Liter Wasser ist die Arbeit geschafft, und diese Menge wird vom Klosett-Trichter ausgenommen, um nach dem Auftaurn sofort abzufließen. Fr. May,