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schwerfälligen Sauen außerordentlich groß. Um dieser Gefahr zu entgehen, bringt man in ein zelnen Zuchten die Ferkel nach dem ersten Säugen wieder zurück in die Kiste oder den Korb und legt sie nach zwei bis drei Stunden wieder an. Diese Arbeit wird in den ersten drei bis fünf Tagen fortgesetzt. Don 21 Uhr bis etwa 5 Uhr verbleiben die Ferkel jedoch in der Kiste. Um das Erdrücken der Ferkel bei der Ge burt und in den ersten Lebenstagen zu oeo- hüten, werden seit einer Reihe von Fahren in einzelnen Gegenden Deutschlands auch so genannte Abferkelkästen verwendet. Die Kästen haben große Aehnlichkeit mit' Schweine, Iransportkäsigen. Die unterste Latte ist 25 em vom Holzboden entfernt. In diese Käfige werden die Sauen kurz vor dem Ferkeln ge bracht, um darin abzuferkeln und ein paar Tage darin zu verbleiben. Zum Fressen läßt man die Tiere heraus, und sie können bei dec Gelegenheit auch abmisten. Don Züchtern, die Abferkelkästen m Gebrauch haben, wird die Einrichtung gelobt. Im Winter ist die Ferkelsterblichkeit be sonders groß, namentlich dort, wo der Stall nicht genügend warm ist. Die Ferkel haben ein großes Wärmebedürfnis. Infolgedessen mutz der Ferkelstall warm, trocken und zugfrei sein und mit reichlicher Streu versehen werden. Kostspielige Etallanlagen sind nicht immer die besten. Die Erfahrung hat gelehrt, daß selbst in der primitivsten Hütte, wenn sie nur trocken und warm ist, die Ferkel einwandfrei ge deihen. Besonders muß nach den neuesten For schungen aus dem Gebiet dei Seuchenbekämp fung empfohlen werden, die Würfe in Einzel- Hütten aufzuziehen, die mit ihrem Auslauf 1,50 m voneinander getrennt sind. In vielen Betrieben hat man neuerdings, um im Winter dem Wärmebcdllrfnis der Tiere Rechnung zu tragen, sogenannte Serkelkisten (siehe Ab bildung) als Unterschlupf den Tieren zur Der- sügung gestellt. Die Kisten ähneln mit ihrer Durchschlupföffnung den Hundehütten. Sie müssen an der Buchtenwand befestigt werden und reichlich Raum zur Aufnahme des ganzen Wurfes gewähren. Diese Einrichtung hat sich in der Praxis gut bewährt und soll u. a. auch noch den Vorteil besitzen, daß sie die Ferkel weit besser vor dem Erdrücken schützt als die 20 om vom Erdboden und der Duchtenwand angebrachten Stangen. Zur Bekämpfung der Ferkelsterblichkeit ist weiterhin den jungen Tieren bei gutem Wetter nach eigenem Willen der Aufenthalt im Auslauf oder auf einer benachbarten Weide zu ge statten. Die Bewegung in der frischen Luft fördert die Gesundheit und stärkt die Wider standsfähigkeit der Tiere gegen Krankheiten und Seuchen der verschiedensten Act. Auch das Wachstum der Ferkel wird durch die Be wegung im Freien wesentlich gefördert. Ferner nehmen die Ferkel draußen beim Wühlen Mineralstoffe aus und gewöhnen sich nicht das Iauchesaufeu an. Endlich ist zur Gesunderhaltung der Ferker auch darauf zu achten, daß sie sachgemäß er nährt werden. In den ersten beiden Lebens wochen bekommen sie nur die Muttermilch Damit diese in genügender Menge vorhanden ist, mriß die säugende Sau gut und reichlich ernährt werden. Als Futterbeispiel sei folgende Ration genannt: 10 bis 15 kg Rüben mit Vs bis 1 kg Kleeheuhäcksel gemischt, dazu für jedes Ferkel, das am Gesäuge liegt, 400 g Getreideschrot (Gerste, Hafer, Kleie zu gleichen Teilen gemischt) und 1 Liter Magermilch. Eine Sau, die acht Ferkel zu ernähren hat, mus demnach täglich bekommen: als Grundfutter 10 bis 15 kg Rüben gemischt mit Klceheu- häcksel, dazu 3,2 kg Getreideschrot und 8 Liter Magermilch. Sind die Ferkel drei Wochen alt, so ist mit der Beisütterung zu beginnen, denn die Sau ist von diesem Zeitpunkt an nicht mehr in der Lage, den Nährstofsbedarf des Wurfes voll zu decken. Als Beifutter haben sich folgende Rationen bestens, bewährt: 90 o/o Getreideschrot und 10 o/o Fischmehl, oder Ge treideschrot und dazu Magermilch, oder Ge treideschrot und gedämpfte Kartoffeln, gemischt wie 1:1, .dazu ebenfalls Magermilch al? Träuke Waschmaschinen im bäuerlichen Haushalt Anregung zur Semelnschaftswaschanlage Bm, Iva Wegner In der „guten, alten Zeit" wurden die ein zelnen Waschstücke zum Zweck der Reinigung zwei- bis dreimal mit der Hand gewaschen, ziveimal gekocht und tagelang aus dem Rasen gebleicht. Heute wissen wir, daß eine solche Behandlung der Wäsche keineswegs als scho nend anzusprechen ist. Die damals sehr derben Wäschestücke, die zum Teil aus selbst ge sponnenen und gewebten Leinen bestanden, haben eine derartige Behandlung bester ver ¬ tragen als die heutigen Wäschestücke, die wesentlich empfindlicher sind. Hinzu kommt, daß Wäsche, die man mit der Hand wäscht, niemals so heiß behandelt werden kann, wie es vom StadHmnkt der Hygiene gefordert werden muß. Je heißer die Wäsche gewaschen wird, desto besser und schneller geht ihre Reini- nigung vor sich, um so mehr spart man an Rcinigungsmaterial und auch an Kraft und Zeit. Allmählich erkannte man dies immer mehr, und Waschmaschinen der verschiedensten Art und zu verschiedenen Preisen kamen auf den Markt, denen in kurzen Abständen immer andere Modelle folgten, die sich alle die Auf gabe gestellt haben, der Bäuerin die zeit- und kraftraubende Arbeit der Wäschereinigung ab zunehmen, ihr, besonders durch den Mangel an geschulten Hilfskräften, eine Arbeits- crlcichterung zu versessen. Auf der letzten Reichsnährstandsausstellung in München wurden eine Anzahl Wasch? maschinen gezeigt, die der Beachtung wert sind. Eine Trommel-Waschmaschine mit Untcrfcue- rung und einer Kardanisch aufgehängten Wasch ¬ trommel (Abb. 1) ermöglicht den WaHprozetz bei Kochtemperatur. Sie wäscht, kocht und spült in einem Arbeitsgange, ohne daß ein Um packen der Wäsche erforderlich ist. Sie ist sür Kohle- und Holz-, Gas- oder Elektroheizung lieferbar. Ferner wurde eine Schaukelwasä)- maschine aus Holz gezeigt, in welcher die Rei nigung der Wäsche allein durch ein kräftiges Hin- und Herschaukeln der Wüsche innerhalb des Holzbottichs erfolgt. Diese Maschine ist sür Kraftbetrieb eingerichtet. Eine andere Firma zeigte eine Waschmaschine mit Doppel trommel und Uutcrfeuerung für Kohle, Gas Elektrizität (Abb. 2). In einer weiteren „Waschmaschine" vollzieht sich das Waschen Kochen und Spülen der Wäsche in einem Ar- bcitsgang Shue Umsüllen oder Nachfristen (Abb 3) Auch diese Maschine ist mit Unter feuerung eingerichtet. Eine andere Maschine, sogenannter Kraftwascher, wird durch einen Universalmotor für Gleich- und Wechselstrom Uber einen Gummiriemen und ein Schnecken getriebe in Gang gesetzt. Die Trommel kann zum Reinigen herausgenommen werden. Als Wasserablaß dient ein Heißwasserschlauch. Außer diesen auf der Reichsnährstandsaus stellung gezeigten neuen Waschmaschinen sei noch daran erinnert, daß manch Futterdämpfer auch eine billige und brauchbare Wasch maschine sein kann, soweit zu diesem noch ein verzinkter Kessel und Quirl- Wäscher beschafft wird Durch diese Zu- die nur wenig Anschaffungs- kosten benötigen, ist man im Besitz einer Kombination' von Sprudel- und Quirl wäscher, der die größtmöglichste Schonung der Wäschestücke garantiert. Der Reinigungsvov- gang.geschieht hier wie bei jeder anderen Waschmaschine auch. Am Tage zuvor wird die Wüsche in weiches Wasser cingeweicht, dem man etwae Soda hinzusetzt, damit sich der Schmutz leichter zu lösen vermag. Wieviel Soda man benötigt, hängt von der Härte des Wassers ab. Dasselbe gilt vom Kochwajscr. Wasser ist genügend enthärtet, wenn Selfe leicht in ihm schäumt. Solange Seife, wenn sie im Wasser gelöst ist, Flocken bildet, hat das Wasser noch zuviel Härtegrade und man muß ihm noch mehr Soda zur Enthärtung hinzu geben. Am Waschtage selbst nimmt man die Wäsche aus dem Einweichwasser- windet sie aus und schichtet die einzelnen Stücke lose um den Wttscheguirl im Dampftops, stellt diesen in den Futterdämpfer, gießt das erforderliche Seifenwasscr über den Inhalt, verschließt den Kessel und zündet das Feuer unter dem Dämpfer an. Sobald sich das Wasser genügend erhitzt hat, bewegt man den Hebel mit dem Wnschceinsatz 15 bis 20 Minuten hin und her.