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47. Zahrg. 1938 Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft Beilage zur Weißeritz-Zeitung Zeder Nachvrua aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom 1S. Juni 1901) Zielbewußte Erzeugungssteigerung auch 1Y3S Es gibt, wie bei allen Aufgaben, die oer Vierjahresplan gestellt hat, auch in der Erzeugungsschlacht im neuen Jahre kein Nach lassen. Erzeugungsschlacht bedeutet bekanntlich nichts anderes als Sicherung der erreichten Erzeugungshöhe und zielbewutzte Crzeugungs- steigerung. Daß dies aus politischen und wirtschaftlichen Gründen notwendig ist, hat heute wohl jeder eingeselM. Für Bauern und Landwirte, Siedler, Gärtner und Kleintier halter gilt es daher im Jahre 1938 die vom Reichsnährstand aufgezeigten Maßnahmen in die Tat umzu setzen. Dies ist um so leichter, als von dem bereits in den Vorjahren aufgezeigten Weg und Ziel nicht abgewichen' wird, vielmehr die eingeleiteten Maß nahmen im neuen Fahre vertieft und vervollkommnet werden sollen. So muß in diesem Jahre das Grün land verbessert werden. Bereits vor langem wurde der Satz geprägt: „Fm Grünland liegen unsere größten Reserven". Wenig ertragreiche Wiesen sind zu umbrechen, die Unterteilung oder gar Einzäunung der Weiden ist vorzu- nehmen. Vermehrt müssen Zwischen früchte angebaut werden und in Verbindung damit gilt es an den Gärfutterbehälterbau zu denken. Ueberall sollte die Süßlupine ihren Platz finden. Dann ist die Erweiterung des Körnermaisanbaues vorzusehen. Dort, wo Zuckerrüben wachsen, sollten diese an Stelle der Runkelrüben treten, denn die Zuckerrüben dienen wesentlich zur Verstärkung der wirt schaftseigenen Futtergrundlage. Auf geeigneten Boden gehören Oel- und Gespinstpflanzen. Alle übrigen Kulturen müssen durch Boden pflege, Düngung, Saatgutwechsel, Saaten pflege usw. zur Steigerung der Flächen erträge gebracht werden. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren sind die Böden hier und da stark vernach lässigt worden. Es gilt, ihnen die alte Kraft zurückzugeben und sie dadurch ertragssicherer zu machen. Es gehören hierzu Meliorationen, sorgfältigere Boden bearbeitung, Untersuchung des Bodens auf seinen Nährstoffgehalt, pianmäßige Düngung mit Handels- und gepflegten Wirtschafts düngern und schließlich Gründüngung. Dasselbe gilt natürlich für die Garten- böden. Auch im kleinsten Garten sind unter Anwendung sachgemäßer Düngung, richtigen Einsatzes von Vor-, Haupt- und Nachfrucht die Erträge zu steigern. Der Obstbau muß durch Ausmerzung alter Bäume, Neuanpflan zungen und Baumpflege gefördert werden. In der Tierzucht und Kleintier zucht wird man weiter die nicht leistungs ¬ fähigen Tiere durch leistungsfähigere ersetzen müssen, denn es ist im Rahmen der Erzeu gungsschlacht nicht einerlei, ob wir Tiere im Stall haben, die für das gleiche Futter eine Mehrleistung aufbringen oder nicht. Mit Ziegen und Kaninchen mutz das nur durch diese verwertbare Futter, z. B. an Wegrändern usw., restlos ausgewertet werden. Alle diese Matznahmen verlangen ent sprechenden Einsatz von Arbeitskräften. Da sie hier und dort fehlen, gilt es z. B. durch Arbeitserleichterungen, Ma schineneinsatz und Einsatz der elektrischen Kraft einen Ausgleich zu schaffen. Genossenschaftliche Beschaffung und Benutzung von Maschinen können manche Erleichterung bringen. Da aber die für die Herstellung neuer Maschinen und Geräte not wendigen Rohstoffe knapp sind, müssen all« vorhandenen Landmaschinen, Werkzeuge und Geräte besonders sorgsam gepflegt werden. Staat und Reichsnährstand fördern durch Beihilfen und örtliche Beratung viele der aufgeführten notwendigen Maßnahmen. Weg und Ziel sind gegeben. Am Ende des Jahres 1938 muß jeder Bauer, Landwirt, Siedler, GärMer und Kleintierhaller sagen können: Auch mein Betrieb hat erneut einen Anteil zur Lrzeugungsstetgerung geleistet! crhg. " Sachgemäße Haltung und Ernährung der Ferkel ver mindern die Ferkeisterblichkeit von LandeSökonomierat vr. O. Butz Die Ferkeisterblichkeit ist großen Schwan kungen unterworfen. Während sie in einzelnen Betrieben nur 15 üs 20 Prozent beträgt, haben andere eine Ferkeisterblichkeit bis z» 25 und mehr Prozent zu beklagen. Um die Verluste inter den Ferkeln zu vermindern, müssen vir dafür Sorge tragen, daß nur gesunde und widerstandsfähige Sauen zur Zucht Verwendung finden und diese so ge halten und gesäuert werden, daß sie gesunde, widerstandsfähige und gut entwickelte, kräftige Ferkel zur Welt bringen. Wenn schon die Sauen nicht den Anforderungen entsprechen, die mau an gute Zuchttiere zu stellen berechtigt ist, wird auch der Wurf manches zu wünschen übrig 'assen. Ferner ist zur Verminderung der Ferkel- sterblichkcit darauf zu achten, daß die Sau, wenn die nahende Geburt sich bemerkbar macht, aufmerksam vom Stallpersonal bewacht wird. Die Bewachung ist unbedingt notwendig, um bei eintretender Geburt — wenn es not wendig erscheint - Geburtshilfe leisten und die geborenen Ferkel vor dem Erdrücken prch die Sau schützen zu können. Das Et- Ferkelfutterbucht und Ferkelkisten in einem Aufzuchtstall ünchmn,,: S<>lfer»L-m M drücken der Ferkel wird am besten in der Weise vermieden, daß von der Aufsichts person die einzelnen Ferkel, unmittelbar nach der Geburt, in eine bereitstehende, halb mih Stroh gestillte Kiste oder in einen Korb gelegt werden, bis die Geburt vollendet ist. Alsdann ist der ganze Wurf zum Säugen anzusetzen. Verbleiben die Ferkel von diesem Zeit punkt an bei der Mutter, so ist auch weiterhin die Gefahr des Erdrücken« bet fetten und