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einer visyer nnvekannten Schärfe vor das Problem der fremdrassigen jüdischen Einflüsse gestellt, die noch in jedem Land und in jedem Polk in innerlich notwendigem Gegen satz zu den eigenen nationalen Interessen gestanden haben. Und über die ganze Fülle dieser rassischen Probleme hinweg dauert die Auseinandersetzung mit der blutsfcind- lichen rassenlosen Lehre des Bolschewismus an, der sich «nnerhalb und außerhalb der Grenzen Sowjetrußlands von Monat zu Monat weiter entlarvt. Wie sehr sein ; politisches Dogma die nüchternen Erkenntnisse der Erb- ! und Nassansorschung fürchtet, hat uns im Sommer des ! Jahres 1!>37 die Verschiebung des Internationalen Ver- ! erbungsforschcrkongresses gezeigt, der seit langer Zeit für i Moskau angesetzi war, dann aber abgesagt werden mußte, i da auch die führenden sowjetrussischcn Genetiker inzwischen j dem Terror Stalins zum Opfer gefallen sind. So wird immer deutlicher, welche Bedeutung die fach- ! Uche Kenntnis der Probleme der Nassen- und Bevölke rungspolitik für alle Politiker aller Länder besitzt. Deutsch- ! land hat nicht nur auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forschung, sondern auch ihrer Anwendung für die Politik in den letzten Jahren bahnbrechend gewirkt. Welche Fol gerung die Völker aus den Tatsachen der Nasse und der ' Erblichkeit ziehen, wird jeweils verschieden sein. Einen aber soll uns der ehrliche Wille, aus den Wirren einer I dunklen Gegenwart durch die nüchterne Erkenntnis der j Nassenprobleme die Welt einer helleren Zukunft entgegen- j „führen, in der Gerechtigkeit und Friede für alle Nationen cndgültig Wirklichkeit werden. Ein Jahr Schwimmsport der S8 1938 werden 153 neue Schwimmbäder gebaut. lieber die im Jahre 1937 aus dem Gebiete des Schwimm- - wns geleistete Arbeit der Hitler-Jugend äußerle sich im l r.ichsjugend-Pressedicnst der Geschäftsführer des Propa- j ..uidaausschusses zur Förderung des Schwimmsportes", Stan- j onktensührer Herrmann. Der Propagandaausschuß, der der Zeitung des Amtes für Leibesübungen in der RIF. unler- üehl, stellte sich die Arbeitsaufgabe, aus den 80 Prozent Nicht schwimmern in der deutschen Jugend 7V Prozent Schwimmer zu machen. Die Gesamtausgabe erstreckte sich auf zwei Ab schnitte. die Förderung des Schwimmwillens und die Förde rung des Bauwillens. Der Förderung des Schwimmwillens wird in Zukunft der am 5. November 1937 vom Reichsjugendführer verfügte Netchs- schwimmschein als staatliche Urkunde dienen. Mit diesem amt lichen Ausweis sind endlich die vielen äußerlich und innerlich nichtssagenden Freischwimmerzeugntsse privater oder vereins- mätziger Einrichtungen abgelöst worden Weiter wurde es er- iorderlich. dem Bauwillen ein festes Ziel zu geben. Der größte Mangel an Schwimmgelegenheiten herrscht aus dem Lande, d b in den Gemeinden unter 10000 Einwohnern. Ans Grund der Vorarbeiten, wurden mit dem Reichs- archnettcn des Propagandaausschusses Standardschwimmbad- - wpen geschaffen, die heute in Form von nachbaufähtgen Plä nen vorliegen und allen bauwilligen Gemeinden kostenlos zur Verfügung stehen. Diese Bädertypen sind aus einer jahre langen praktischen Bäderbanarbeit des Reichsarchitekten Im mendorff entstanden und entsprechen allen sportlichen und lehrmäßigen Forderungen und der finanziellen Krasi kleiner Gemeinden. Die Werbetätigkeit des Propagandaausschusses yai sich bisher dahin ausgewirkt, daß für 1938 bereits 453 Schwimmbäder im Reich «ohne Ostpreußen und Württemberg- geplani sind. Das neue Jahr wird nach den „vorbereitenden" Monaien des Jahres 1937 das erste Jahr eines sechsjährigen Bäderbauprogramms sein. In jedem dieser Hchs Jahre müs sen wenigstens 600 Bäderneubauten entsteheM ll. Fortsetzung.) „Ihr Anwalt soll d*ann gleich die Sache wegen des vermeintlichen Plagiats Vorbringen", sagte der Richter freundlich und klappte langsam die Aktendeckel zu. Wörmann nickte. Eine Stumpfheit hatte sich seiner be mächtigt. Langsam hob er den Kopf. „Wie lange kann es dauern, bis ein neuer Termin an beraumt wird, Herr Vorsitzender?" „Gott ja — einige Wochen müssen Sie schon rechnen!" „Einige Wochen...", murmelte Wörmann. Seine Augen flackerten hilflos. Maucke ging es durch und durch. Dies war die letzte Verhandlung an diesem Vormittag. Maucke war rasch in seinen Mantel geschlüpft, hatte sich vom Richter und dem anderen Beisitzer verabschiedet und stand bereits aus der Treppe unten. Wörmann konnte noch nicht herunter sein. Ein Trupp aufgeregter Leute schob sich an Maucke vorbei. Es wurde heftig über einen verlorenen Prozeß gestritten. Das dünne Männchen eilte eben durch die hohen Glastüren auf die Wilhelmstraße. Ob Wörmann schon fort war? Maucke mußte ihn heute noch sprechen. Es ließ ihn keine Ruhe. Mit seinen kurzen, beweglichen Beinen, die den schweren Leib und den gedrungenen Oberkörper trugen, durchmaß er hastig den Vorraum von einem Ende zum anderen. Der große Zeiger der elektrischen Uhr hüpfte unbarm herzig um je einen schwarzen Strich weiter. Das Treppen haus lag wie ausgestorben. Ob es noch andere Ausgänge gab? Hätte ich ihn doch gleich angesprochen, dachte sich Maucke und stieg langsam die Treppe hinauf, um nach- zusehen, ob der Richter noch oben war, der aus den Schrift sätzen Wörmanns Adresse ersehen konnte. Im Korridor des Zwischenstocks stand Wörmann. Weit und breit keine Menschenseele. Er lehnte den Kopf an das Gangfenster und starrte hinaus. Draußen quietschten Krane und Baggermaschinen auf dem Bauplatz eines Neu baues. Ueber den Lehm- und Kalkhaufen lag die Sonne. Maucke schlug das Herz rascher. Er war dicht hinter Wörmann getreten, der nichts zu sehen und zu hören schien. „Herr Wörmann — verzeihen Sie..." Aber Wörmann hörte nichts. Maucke legte ihm die Hand auf die Schuller. Aufgeschreckt fuhr Wörmann herum und starrte Maucke an. „Verzeihen Sie, sind Sie nicht der Sohn des Hauptmanns Wörmann vom 113. Infanterie-Regiment? Der — bei den Vogesenkämpfcn siel?" Gemeinden zusammengeschlossen Verfügung des Reichsstatthatters Der Reichsskatthaltcr in Sachsen hat mit Wirkung vom 1. April 1938 folgende Eingliederungen verfügt: Im Bezirk der Amtshauptmannschast Döbeln die Ge meindcn Glauchau und Lützschnitz in die Gemeinde Ottewig: die Gemeinde Nöthschütz in die Gemeinde Höckendorf bei Dö beln; ini Bezirk der Amtshauptmannschaft Glauchau die Ge meinde Oertelshain in die Gemeinde Remse; im Bezirk der Amtshanpimannschaft Grimma die Gemeinde Böhlitz in die Stadt Mutzschen; die Gemeinden Pauschwttz und Wednig in die Stadt Trebscn, die Gemeinden Wolsshain und Klein- steinberg in die Gemeinde Beucha; im Bezirk der Amtshaupt- niannschast Großenhain die Gemeinde Gostewitz in die Ge meinde Jahnishausen; die Gemeinde Promnitz in die Ge meinde Nöderau; im Bezirk der Amtshauptmannschast Lö bau die Gemeinde Neundorf in die Gemeinde Großhenners dorf; die Gemeinden Unwiirde und Laucha in die Gemeinde Kittlitz; im Bezirk der Amtshauptmannschast Oschatz die Ge meinden Großpclsen und Kleinpelsen in die Gemeinde Bör- wwih; die Gemeinden Groptitz und Kalbitz in die Gemeinde Seerhausen; den Gebietsteil Wttstnaundorf mit Vorwerk Haideberg der Gemeinde Seerhausen in die Gemeinde Mau- titz; die Gemeinde Lützschera in die Gemeinde Aucrschüb: die Gemeinde Döllschütz in die Gemeinde Kiebitz; die Gemeinde Wollsdors in die Gemeinde Gallschütz; im Bezirk der AmtS- hauptmanklschaft Schwarzenberg die Gemeinde Oberpsannc»- stiel in die Gemeinde Bernsbach. Weiterhin hat der Neichsstatthalter folgende Zusam menschlüsse verfügt: im Bezirk der Amtshauptmannschast Glauchau die Gemeinden Wulm und Berthelsdorf zn einer Gemeinde Wulm; im Bezirk der Amtshauptmannschast Grim ma die Gemeinden Tcrpisch, Zollwitz und Hausdors zu einer Gemeinde Hausdorf; im Bezirk der Amtshauptmannschajt Löbau die Gemeinden Obcrfriedersdorf und Niederfricdcrs- dors zu einer Gemeinde Friedersdorf; im Bezirk der Amts- hauptmannschaft Meißen die Gemeinden Kettcivitz, Piskowitz, Weitzschen und Sönitz zu einer Gemeinde Sönitz. Die bisherigen Gemeinden Glauchau, Lützschnitz, Nöth- schütz, Oertelshain, Böhlitz, Pauschwitz, Wednig, Wolsshain, Kleinsteinberg, Gostewitz, Promnitz, Neundorf, Unwürde, Laucha, Großpclsen, Kleinpelsen, Kalbitz, Groptitz, Lützschera, Döllschütz, Wollsdorf, Oberpsannenstiel, Berthelsdorf, Ter- Pitzsch, Zollwitz, Kettcwitz, Piskowitz und Weitzschen sichren als Ortsleile ihren Namen weiter. Material für Rotspanien Wie Reuter aus Mexiko-City meldet, sollen zwanzig Flugzeuge für Rechnung der spanischen Bolschewisten auf> dem Dampfer „Jbai" von Veracruz aus nach einem rot-! spanischen Hafen verschifft worden sein. Das Schiff soll! außerdem eine Ladung von Munition an Bord haben,! die von Rotspanien in Bolivien gekauft worden und in Veracruz seit einigen Monaten gestapelt worden sein soll.' — In Barcelona befinden sich, bestimmten Meldungen zufolge, amerikanische Wirtschaftsvertreter, die mit Prieto über eine Anleihe zwecks Waffenlieferungen verhandeln. Prieto soll den Amerikanern als Garantie die Ausbeu-^ Hing von Grnben in Reukastilien abgetreten haben. Die nationalspanischen Behörden protestieren energisch gegen derartige Machenschaften und weisen darauf hin, daß sie keinen Vertrag anerkennen würden, dnrch den nationaler Boden ans Ausland verschachert wird Rundfunk Deutschlandsender Freitag, 31. Dezember. 6.30: Aus Danzig: Frühkonzert. Kapelle oer Lcyutzpolize Ver Freien Stadt Danzig. — 9.40: Kleine Turnstunde. — 10.00 I Sendepause. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — 11.00! Sendepause. — 12.00: Aus Bremen: Musik zum Mittag. Dai I Fredo-Niemann-Blasorchester. — 15.15: Kinderliedersingen - 15.40: Kaffeesatz und Apfelschalen. - 16.00: Musik am Nach mittag. Emil Noosz spielt. In der Pause 17.00: Aus den ^eltgejchcyen. — 18.00: Meislerplattcii lJndustric-Schallplat ten). — 19 00: Reichssendung: Ansprache des Reichsminister!! Dr. Goebbels zum Jahresabschluß. - 19.20: Zur Jahreswende Ewige Klänge und Verse. Das Kniestädt-Quartett. — 20.00 Fröhliche Musik. Das Orchester des Deutschlandsenders. - 21.00—21.00: Das alte Jahr verklingt . . . mit Liedern, Täir zen und Märschen des letzten Jahres. Dazwischen 23.00 bii 24.00: . das neue Jahr beginnt! Intendant Goetz Otk Stoffregen beglückwünscht die Hörer. — Anschließend bis 3.00 Aus Berlin: Auf großer Fahrt ins neue Jahr. Die Kapelle, Waldemar .<5ak und Herms Niel, Adalbert Lntter «Aufnahmel NetchSkender Leipzig Freitag, 31. Dezember 6.30: Aus Danzig: Frühkonzert. Kapelle der Schutzpolizei oer Freien Stadt Danzig. — 8.30: Ans München: Froher Klang zur Arbeitspause. Die Münchener Funkschrammeln. — 9.30: Wer kann's besser? — 10.00: Sendepause. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Die Axt im Winterwald. — 12.00: Aus Saarbrücken: Mittagskonzert. Das Landessinfomeorchester Saar- psalz. — 14.00: Zeit, Nachrichten, Börse, Schneebericht«.'. Anfchl.: Punsch und Pfannkuchen. Ein Silvesterkabarett auf Platten. (Jndnstrieschallplatten.) — 15.10: Winterwege im Vogtland. — 15.30: Jahresrückblick. Funkberichte aus dem Leben der HI. — 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag. Emil Rootz fpielt. — 18.00: Es spukt im Schallarchiv! — 19.00: Reichssendung vom Deutschlandsender: Ansprache des Reichs ministers Dr. Josef Goebbels zum Jahresabschluß. — 19.20: Funkstille. — 19.30: Haben Sic das gehört? Der Zcitsunk blät tert in den Ausnahmen des vergangenen Jahres. — 20.10: Ende gut, alles gut! Ein fröhliches Silvester mit dem.Reichs sender Leipzig und seinem Sender Dresden. — 23.55: Der In tendant des Reichssenders Leipzig, Carl Stueber, grüßt die Hörer zum neuen Jahr. Anschließend: „An die Freude." Schlußchor über Schillers Ode für großes Orchester, vier Solo- nnd vier Chorstimmen aus der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. — 0.30 bis '.00: Ans Berlin: Tanzmusik. Kapelle Waldemar Haß. Er hatte sehr leise gesprochen. Trotz des Prasselns der Nietmaschinen, das vom Neubau unten heraus tönte. Wörmann sagte nichts. Es entstand eine lange Pause. Maucke sprach noch leiser. „Wir lagen in derselben Feuerlinie — Ihr Herr Vater und ich. Er war mein Kompagnieführer. Maucke ist mein Name. Ich fing ihn auf, als er umsank. Er sah mir noch mal in die Augen. Sie sind ihm sehr ähnlich. Auch die Stimme. Ich habe Sie sofort erkannt. — Verzeihen Sie bitte." Sie waren nun die Wilhelmstraße hinaufgegangen und in die Leipziger Straße eingebogen. Die Wagenkolonnen stauten sich. Menschenbündel knoteten sich zusammen. Es war kein Vorwärtskommen. Ein Pferd war gestürzt. Der weiße Aermel eines Verkehrsbeamten ragte zwischen zitternden Motoren auf. Gehorsam stoppten die Wagen reihen zu beiden Seilen. Das Pferd war aufgesprungen. Der Beamte gab die Fahrbahn frei, und die endlose Riesenschlange der Antos züngelte und wälzte sich weiter. Scharen von Zeitungsverkäufern brachen in die Straße ein. Einer überschrie den anderen. Motore knatterten, Hupen heulten, Bremsen schrien, Pneus knirschten, Fahr räder klingelten, Fuhrleute schimpslen, Elektrische quietsch te» — eine Unterhaltung war schwer möglich. Maucke und Wörmann gingen still und langsam neben einander her. Maucke wollte immer wieder zu sprechen an- hcbcn, aber es fiel ihm nichts Gescheites cim Wörmann, der sein nngehcures Staunen überwunden hatte, konnte eine gewisse Rührung nur schwer verbergen. Katja aus genommen,'hatte er in den letzten Jahren nicht viel gute und freundliche Worte zu hören bekommen. Und da kam einer und sprach von seinem Vater — von seinem geliebte» Vater, der damals dem kleinen Gymnasiasten einen Kjavier- auszug aus der „Zauberflöte" geschenkt hatte. Das war kurz bevor er ins Feld abrückte. Und in den Armen des Mannes, der neben ihm ging, war er also gestorben. Wenn die Mutter noch lebte, hätte er den Mann einfach nach Hanse geschleppt. Da hätte er dann erzählen müssen — vom Vater erzählen — unaufhörlich erzählen. Aber die Mutter war tot, ein Zuhanse gab es nicht mehr, und Wör mann selbst tonnte nicht fragen. Er war herb und ver schlossen und wenn Gefühle aufsprangen, die von ganz innen kamen, verkroch er sich in sich selbst. Und brannte doch darauf, noch irgend etwas vom Vater zu hören. Ihr gemeinsames Ziel, ein U-Bahnhof in der Friedrich straße, war bald erreicht. Auch Maucke sah mit Bangen das hellblaue Schild des U-Bahnhofs näher und näher kommen. So konnte er doch nicht einfach den Jungen seines Kompagnieführers, der ihn mal verdammt aus dem Schlammassel gezogen hatte, laufen lassen. Wenn der Junge doch reden wollte... Dasselbe dichic Wörmann von Maucke. Auch ihm kam dcr Gcdankc, ob man nicht irgendwo ein Glas Bier trinken l könnte. Freilich war das eben gerade jetzt mit dem Geld I wieder so eine Sache. Aber schließlich, ein Glas Bier... * Nur noch wenige Schritte waren es bis zum U-Bahn- hof. Beide fühlten, daß man sich zur Verabschiedung an schicken müsse. Beiden war es peinlich. Sie standen vor der Drehtür eines Lokals. Maucke faßte einen Entschluß. „Darf ich mir er lauben ..." Er erschrak über den angefangenen Satz. „Bitte?" fragte Wörmann höflich zurück. Eine knaben hafte Scheu lag in seiner Stimme. Ihr kindlicher Klang ergriff Maucke. Mochte es nun schicklich sein oder nicht, er brachte den Satz zu Ende. „Darf ich mir erlauben, Sie zu einer Flasche Wein einzuladen, Herr Wörmann?" „Sie sind sehr liebenswürdig, Herr Maucke." Wörmann machte eine wohlerzogene Verbeugung. Ein dankbares Lächeln lag über seinem Gesicht. Das Eis war gebrochen. Maucke deutete auf die Eingangstür, vor der sie standen. „Oh, bitte nach Ihnen!"' Das Lokal war überfüllt. Aber ganz hinten in einer Ecke war noch ein Tischchen frei. So konnten sie un- i gestört sitzen. Maucke freute sich wie ein Kind. So schweig- 1 sam er vorher war, so redselig wurde er nun, wenn er i auch noch verschwieg, worauf er hinauswöllte. Er sah ! den jungen Menschen neben sich von der Seite an. „Und etwas essen müssen Sie auch!" befahl er. „Ich s war der älteste Unteroffizier in der Kompagnie Ihres j Herrn Vaters! Sein Sohn ist heute mein Gast und steht i unter meinem Kommando!" Wormynn, überempfindlich sonst bei jeder Annäherung, j dankte mit seinem stillen knabenhaften Lächeln für Mauckes ! rührende Sorge. Es wurde gegessen, dann floß der Rüdesheimer in die ! schönen Römer. Sie hielten die Gläser zum Licht. Es blitzte aus tausend Facetten. Sie stiHen an. Keiner sprach dabei ein Wort. Jeder tat dem toten Offizier Bescheid, - der sie hier zusammengeführt hatte./ Beim dritten Glase endlich sagte Wörmann leise: „Er- . zählen Sie mir von meinem Vater." Und Maucke erzählte. Wie sie hinauszogen. Von den Kämpfen in den Vogesen. Vom Leben da draußen. Vom ersten großen Sturmangriff. Und wie der Hanptmann Wörmann ihn und ein paar Kameraden mit einer Hand voll Leute herausgehauen hatte, als sie bei einem Er- knndungsmarsch vom Regiment abgeschnitten waren. Und wie der Hauptmann ihm mal ein Bild gezeigt hatte — von seiner Frau und seinem Bengel, wie er sagte... Still betrachtete Wolfgang Wörmann das Farbenspicl i in seinem Weinglase, während Maucke sprach. „Sie sind Ihrem Vater sehr ähnlich! Mein Gott, wie lange ist das schon alles her, nnd doch habe ich Sie sofort erkannt." H (Fortsetzung folp" ^1?^