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MgeimdÄntworl Wie dann Blut in dir Ziegenmilch kommen? H. K. Antwort: Das Blut kommt in die Ziegenmilch durch Zerreißen von feinen Aeder- chen im Euter. Sie werden die Ziegen zu hart gemolken haben. Es ist deshalb darauf zu sehen, daß das Melken nur in zartester und sanftester Weise vorgenommen wird. Kalte Waschungen tragen zur Kräftigung des Euters bei. Verabreichen Sie den Ziegen nicht zu viel Tränke, da hierdurch der Blutdruck erhöht wird und die Gefahr des Platzens von kleinen Adern im Euter eine Verstärkung erfährt. Höchstwahr scheinlich werden die Blutungen erst aufhören, wenn die- Ziegen neu gedeckt sind und einige Zeit trocken gestanden haben. Es handelt sich in diesem Falle also nicht um eine Euterkrankheit, sondern vielmehr gilt es die Euter richtig zu behandeln. Sch. Wie bekämpft man Hühnerflöhe? M. Sch. Antwort: Da Sie keine Angaben dar über machen, wie die von Ihnen festgestellten Hühnerflöhe aussehen, möchten wir Ihnen zwei Bekämpfungsmcthoden mitteilen, die für die beiden hauptsächlichsten Gruppen von Haut schmarotzern in Betracht kommen.. Wenn es sich um Tiere handelt, die auch tagsüber auf der Haut des Geflügels sitzen, so sind das ge wöhnlich die verhältnismäßig harmlosen Feder linge, die bei Althühnern nur dann zu Störun gen führen, wenn sie in sehr großer Zahl auf- treten, dagegen bei Jungtieren meist Wachs- lumsverzögerung zur Folge haben, da sie .,durch den hervorgerufenen Juckreiz die Tiere beunruhigen. Kücken sind deshalb möglichst von den Alten zu trennen. Durch mehrmaliges Be stäuben der leicht angefeuchteten Haut mit persi schem Insektenpulver, wobei die Gegend um die Kloake und die Teile unter den Flügeln besonders stark zu berücksichtigen sind, werden die Federlinge vertrieben. — Handelt es sich . dagegen um Schädlinge, di« tagsüber in den Ritzen der Sitzstangen oder unter deren Auf legestellen, in den Legenestern usw. sitzen und beim Zerdrücken eine rote, blutige Spur hinter lassen, so sind das die roten Blutmilben. Sie befallen die Hühner nachts, saugen sich voll Blut und schädigen deshalb di« Tiere viel mehr als die vorher genannten. Sind die - Milben in großer Zahl vorhanden, so sind ge wöhnlich auch tagsüber einige Exemplare auf den Hühnern. Sie werden bekämpft durch Be streichen der Haut mit einem Gemisch aus zehn Teilen Rüdöl und einem Teil Petroleum. In beiden Fällen wird den Hühnern an einem trockenen, gern aufgesuchten Ort ein Sandbad (in einem Kasten- am besten) zurechtgemacht, das aus seinem Sand, pulverisiertem ge löschten Kalk, 'Asche und etwas Tabakstaub be sieht. Der Stall wird mit heißer Sodalauge, der etwas Kreolin zugesetzt ist, gründlich ge- " reinigt, und bei Vorhandensein von Blutmilben werden Sitzstangen und Legenester mit Karboli- neum gestrichen. Sch. Kanarienvogel hat die Stimm« verloren. Mein IVr Jahre alter Kanarienvogel war ein prächtiger Sänger. Als die Mauser vorbei war und er wieder anfing zu singen, habe ich ihm außer feinem Futter etliche Sonnenblumen körner gegeben. Auch hat er Aepfel und grünen Salat bekommen. Seit ungefähr zwei Wochen hat er gänzlich die Stimme verloren. Er war immer sehr lebhaft und flog frei in der Woh nung umher. Jetzt ringt er sehr nach Luft und 'chüttclt öfters mit dem Kopfe, als wenn er etwas im Halse stecken hätte. Was kann ich dagegen tun? K. A. Antwort: Besorgen Sie sich aus der Apotheke etwas Eibischwurzel.und bereiten Sie daraus einen Tee, den Sie abgekühlt und mit etwas Honig versetzt, dem Vogel zum Trinken anbieten. Halten Sie das Tier warm und behandeln Sie es auf starke Erkältung. Nahrung wie bisher. Man kann dazu noch Teerdämpfe einatmen lassen. Man stellt den Käfig auf einen Stuhl mit Sitz am Rohr geflecht, hängt Käfig und Stuhl mit einem großen Tuch zu und entwickelt unter dem Stuhlsitz Teerdämpfe dadurch, daß man Teer, etwa ein Prozent, in kochendem Wasser auflöst und die Dämpfe sich entwickeln läßt. Luftzug und Kälte muß natürlich ferngehaltcn werden. Nach etwa acht Tagen dürfte das Uebel be hoben sein, und der Vogel wird wieder singen. Or. Fe. Wie spannt man am einfachst«» Koppel- dräht«? K.A. Antwort: Das einfachste Gerät zum Spannen glatter Drähte ist eine Hartholzwalze mit zwei senkrecht zueinander stehenden Hebel armen. Die Anwendung zeigt Abbildung 1. Man Abb. 1 «zalze zum Spannen der Drähte sä Spannrolle, 8 Rolle in Arbeitsstellung) kann häufig die zum Anwinden des Ernteseils gebrauchten Winden, wie sie in vielen Gegenden an jedem Erntewagen befestigt sind, dazu ver- wenden. Praktischer, wenn auch teurer, ist die Anschaffung eines Spannhebels, dessen An wendung Abbildung 2 zeigt. — Schwieriger ist die Arbeit mit Stacheldraht. Beim Ausiegen trägt man hier nicht etwa die ganz? Draht- rolle weiter, wie man das bet glattem Draht Abb. 2 L"ch"ungen: Archiv M Anwendung eines Spannhebels zum Spannen der Drähte machen kann, wildern steckt durch die Holzrolle, auf der der Stacheldraht ausgewickclt ist, einen Pfahl oder eine Eiscnstangc, die man dann in die Erde steckt. Man wickelt dann durch ein faches Ziehen den Draht von der sich drehenden Rolle ab. Will man noch den Stacheldraht mit einer Aufwickelvorrichtung spannen, wie z B. der beschriebenen Spannrolle, so ist es praktisch, an dem Stacheldraht ein Stück glatten Draht zu befestigen, der sich dann leichter und gefahr loser hantieren läßt. Schwst. Gummibaum entwickelt sich nicht. Ich sende ein Blatt von einem Gummibaum ein, welcher anscheinend mit Schädlingen be haftet ist. Ich habe die Pflanze vier Jahre und während dieser Zeit hat sie nur jedes Jahr ein kleines Blatt bekommen; überhaupt ist sie seit der ganzen Zeit kaum gewachsen. Der Baum steht in gutem Licht, ohne Zug und wird regelmäßig feucht gehalten. Mein anderer Gummibaum gedeiht prächtig und be kommt verschiedene Ableger. Der Baum ist 2 Meter hoch und seine Blätter gehen unten fast bis an die Wurzel. Schadet cs dem Baum, wenn ich die Ableger abnchme, und verliert er dadurch die unteren Blätter? L. L. Antwort: Das eingesandte Blatt des Gummibaums macht äußerlich den Eindruck eines durch saugende Insekten zum Vergilben - gebrachten Blattes. Trotz eingehender Unter suchung konnte aber kein Tier mehr daran fest gestellt werden. Dessenungeachtet ist es zu empfehlen, die Blätter des Gummibaumes von Zeit zu Zeit mit einem Schwamm abzu waschen. Krankheitserreger tierischer Art wer- den dabei leicht entfernt, wenn zum Abwaschen eine Schmierseifenlösung verwendet wird. Letztere soll jedoch nicht auf den Blättern an- trocknen, sondern muß wieder abgespült wer den. Die primäre Ursache für das Gelbwerdcn der Blätter sind aber sicher nicht die Schädlinge, sondern ein Kulturfehler. Vielleicht fehlt es der Pflanze an Nährstoffen und muß sie ver pflanzt werden. Im Sommer kann der Gummi baum im Freien stehen, zunächst etwas schattig, später sonnig. Ein Dungguß bekommt dann den Pflanzen, wenn sie durchgewurzelt sind, aut. 2m Winter ist ein kühlerer Standort besser als ein warmes Zimmer. Es schadet den Gummibäumcn keineswegs, wenn man die Triebspitzen abschneidet und als Stecklinge ver wendet. Aus den Blattwinkcln brechen dann neu« Trieb« hervor. Die Triebspitzen mit etwa drei Blättern werden in eine Flasche mit Wasser gesteckt, bis sich Wurzeln gebildet haben. Alsdann werden sie ringetopft. Schfd Hag«buttrnwein ist «ssigstichig. Ich sende Ihnen «ine Probe meines mit Bierka-Äßmannshausener Hefe angcsctztcn Hagebuttenweines. Was muß ich mit dem Weine machen, damit er den strengen Geschmack ver liert. Ich habe auf etwa 18 Liter Wasser 6 Kg Zucker genommen. Die Gärung war richtig. F^R. Antwort: Ihr Hagcbuttenwein ist äußerst stark essigstichig. Wahrscheinlich verlief die Gärung bei zu hoher Temperatur, so daß die Hefe aushörte zu arbeiten und die Essig bakterien die Oberhand gewannen. Aus jeden Fall ist der Wein als solcher völlig un genießbar. Ein Mittel gegen den Essigstich gibt es nicht. Wir schlagen Ihnen vor, den Wein in Flaschen abzufüllcn und als tzaushaltscssig zu verwerten, für welchen Zweck er sich wegen seines reintönigen Essiggcschmacks vorzüglich eignet. vr. Sailer. ^. Egcn für die Beantwortung von Anfragen: Ter grötzte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. --n-age muß genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersak SO Rpf. beizufugen, ol-u- Porto werden nicht beantwortet. Nur rein landwirtfchaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt; in Rechtsfragen oder in -eg-mheiten, die sich nicht dem Rahmm dieser Beilage anpass-n, wird keine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Bodo Labes. Neudamm. — Alle Zusendungen an die Schriftleitung, auch Anfragen, sind »u richten an den Verlag I.Neumann, Neudamm (Bez. Ffo.)