Volltext Seite (XML)
skULLK 88>s8!Z»§A§ i 8«?,sr»?»» i ^»rsss-r »> vv. 46.Iahrg. 1937 Landmanns Wochenblatt Memelne Zeittmg für Landwirtschaft, Gattenbau und Hauswirtschaft Beilage zue Welßeritz-Zeitung Zeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom Id. Juni isoi) HU? Bon Dipl.-Gartenbauiuspektor SchleferdeNer Zeichnung: Archiv Lpipkxllum tru ncatum Es Kakteen Kaktus" gibt Bluinenfreunde, die lieben nicht sehr, aber der „Weihnachts ¬ zierlicher gebaut als die meisten seiner Stammes brüder, und wenn seine leicht hängenden Zweige sich im Winter mit roten Blüten besetzen, dann wird sich jedermann freuen, diese Pflanze im Zimmer zu haben. Biele mögen sie unter dem Namen LxixkMum oder Gliederkaktus ken nen. Der Gliederkaktus stammt aus den Wäl- dernBrasiliens undwächst dort oft auf den Bäu men des Urwaldes. Er lebt hier aber nicht wie ein Schmarotzer, son dern er nährt sich von verrottetem Laub, das sich auf den Aesten oder Astwinkeln der Baum riesen des tropischen Waldes angesammelt hat. Die Pflanze ist von der Heimat her Wärme ge wohnt,und so dürfen auch wir den Gliederkaktus im Winter nicht kühl stellen, sondern müssen chm im geheizten Zimmer einen Platz am Fenster emräumen. or liebt es, wenn er besonders bei , durch Heizung trocken gewordener Zimmerluft bildet doch eine Ausnahme; er ist von Zeit zu Zeit fein übersprüht wird Nach der Blüte gießen wir die Pflanze etwas mäßiger. Wir beobachten zu dieser Zeit, daß einzelne Glieder abaeworfen wer den und die Blätter »um Teil einen etwas schlaffen Eindruck machen. Wir brauchen uns darüber jedoch keine Sorgen machen, denn man kann dieses Verhalten des Glieder kaktus nach der Blüte als nahezu normal bezeichnen. Im Sommer stellen wir die Pflanze nicht in die volle Sonne, wie wir es mit vielen Kakteen tun können, sondern lassen sie möglichst mehr im Halbschatten weiterwachsen, denn sie ist es von ihrer Heimat her gewohnt, ein Blätterdach über sich zu haben. Im Spätsommer allerdings verträgt sie auch etwas Sonne, und zwar dann, wenn sich die jungen, neuen Trieb« ausgebildet haben. Zeigen sich die ersten Knöspchen, so müssen wir vor allem dafür sorgen, daß die Topferde gleichmäßig feucht bleckt, auch darf nach Entwicklung dieser Blütenknospen der Standort der Pflanze nicht mehr gewechselt werden. Gem neigt der Blumenfreund dazu, den Topf zu drehen, wenn die Knospen sich auf der dem Fenster zugestellten Seite entwickeln. Aber damit laufen wir Gefahr, daß unser« Hoffnung auf schöne Blüten zur Weihnachtszeit zunichte wird; denn nach solcher Umstellung wirst der Gliederkaktus seine Blütenknospen häufig ab. Die Pflege des Gliederkaktus ist im ganzen genommen nicht schwierig. Aber Blüten zur Winterszeit sind selten, dämm verdient die Pflanze einen Platz auf jedem Blumentisch Zum diesjährigen Holzeinschlag Bo« Forstmeister vr. Binder Der Landmann wird an die weitere Ver sorgung seines Haushalts und seiner Wirt schaft inst dem nötigen Brenn- und Nutzholz denken. Soweit er selbst Besitzer von Wald- beständen ist, wird er im eigenen Holz suchen und schlagen, was er braucht. Solange Deutschland nun in jedem gewünschten Maß Holz aus dein Ausland beziehen konnte, war es jedem, der Wald in ungebundener Form besaß, uneingeschränkt selbst überlassen, nach eigenem Gutdünken Holz zu schlagen und zu verwerten. Heute ist das anders. Mit der allgemeinen Wirschaftsbclebung ist auch der deutsche Holz bedarf in den letzten Jahren gestiegen und be trägt rund 65 Millionen Festmetel, von denen bisher durch eigene Erzeugung nur 50 Millionen Festmeter gedeckt wurden. Zu nehmende Bautätigkeit und mannigfache neue .Verwendungsmöglichkeit des Holzes in der Industrie verlangen in immer steigendem sMah zusätzliche Holzmengen. An den deut schen Wald jeder Besitzart — also auch an den Bauernwald — werden daher heute größte Leistungsanforderungen gestellt. Durch vermehrten Einschlag (150 °/o des normalen) muß zunächst versucht werden, den durch die Deoisenlage bedingten Aus fall an Auslandsholz aus eigenen Wäldern zu ersetzen. Außerdem mutz, was das wich tigste ist, der ivertvolle Bau- und Werkstoff Holz heute auf das sparsamste, und nach Möglichkeit nur zu dem jeweils höchst "erreich baren, technisch-wirtschaftlichen Zweck ver wendet werden. Holz ist also heute nicht irgendein wert loser Stoff, der, ob krumm oder gerade, fein- oder grobringig gewachsen, je nach Ansicht des einzelnen in den Ofen wandern oder gar im Walde ungenutzt und der Fäulnis preisgegeben, liegenbleiben kann. Eine ganze Reihe wichtiger Gesetze und Verordnungen, die außer in Fachzeitungen auch in der Tagespreise erschienen sind, machen es jedem Waldbesitzcr zur Pflicht, beim Holzeinschlag *die besonderen Vorschriften, betreffend Holz aushaltung und -sortterung sowie Holz verwendung, zu beachten. Der Landmann — mit meist geringem Waldbesitz — muß vornehmlich darauf be dacht sein, in Zukunft seine Holzfeuenmg auf Kohlefeuerung umzustellen und, wenn er mit Holz heizt, hierzu insbesondere den An bruch und das krumme und dünnere Ast- und Reiserholz zu verwenden. Dadurch Hilst er nicht nur der deutschen Volkswirtschaft, son dern auch sich selbst, da er für sein Hol gute Preise erzielen kann. Beim Holzverkaus selbst muß man heute auch eine ganze Reihe von Verordnungen be achten. Vor allem sind für die einzelnen Sortimente Festpreise herausgegeb«l, die nicht überschritten werden dürfen. Auch die Aus haltung bestimmter Sortimente, wie z. B. das Kiefernzellholz, das bisher fast ausschließlich als Brennholz in den Ofen kam, oder das Grubenholz, verlangt die Kenntnis der ein schlägigen Bestimmungen, die d« Fachmann S2 22.—26.12. 37.