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Frrktl saufen Jauche. Außer diesem Uebel kratzen sie sich sehr viel. Sie haben aber kein Ungeziefer. Die Tiere sehen schlecht aus. Soll ich den Tieren lieber noch kein Gcrsteiischrot geben? Was muß ich sonst tun? P. A. Antwort: Das Kratzen und Jucken der Ferkel zeigt an, da die Tiere kein Ungeziefer haben, wie Sie schreiben, daß das allgemeine Wohlbefinden der Tiere leidet. Es müssen Fütterungs- und Haltungsfehler vorliegen. So- baH diese abgestellt werden, werden die Tiere sich schnell erholen. Geben Sie ruhig Gersten schrot, aber außerdem ein Eiwcißfuttermittel, wie Magermilch oder Fischmehl. Sorgen Sie dafür^ daß dem Futtergcmisch auch etwas phos phorsaurer Kälk oder Schlämmkreide zugegeben wird, ebenso geben Sie den Tieren Bramblau ins Futter. Bei trockener Haltung und Sorge für Trinkwasser wird dann das Iauchesaufen wohl unterbleiben. Sch.. 3st «ine Ltoppilkalkung zulässig? B.L. Antwort: Jawohl, besonders dann, wenn es sich darum handelt, einen Boden auch in den tieferen Schichten im Kalkgchalt aufzubessern. Sollen z. B. Luzerne oder Zuckerrüben in eine Fruchtfolge neu eingeführt werden, so ist eine Stoppelkalkung nach Aberntung der Vorfrucht direkt zu empfehlen. Auch bei Neukultivic- rungen streut man am zweckdienlichsten vor dem ersten Umbrechen eine Kalkgabe, die für die tieferen Bodenschichten bestimmt ist, aus. Nach dem Umbrechen folgt eine zweite Gabe, die nur flach einzuarbciten ist. Dr. E. Kann man Karbidschlamm zur Bespritzung der Obstbäume benutzen? L. L. Antwort: Der sogengnnte Karbidschlamm aus Beleuchtungsanlagen kann als Material zur Bespritzung der Odstdäume und Beeren sträucher im Winter gut benutzt werden. Die schwache Verunreinigung durch Azetylen schadet zu dieser Zeit den Bäumen und Sträuchern nicht, da sie gegen eine Beizwirkung durch ihre Rinden geschützt sind. Hat man im Sommerhalbjahr sonst keine andere Verwen dung für die Rückstände, wie z. B. das Weißen der Haus- und Stallwände, dann verteilt man sie über den Komposthaufen. Sch. Holzasche als Düngemittel im Garten. Ich habe eine größere Menge guter, sauber gesiebter Holzasche. Wie kann ich dirse im Obit- und Gemüsebau verwetten? Gibt es dafür auch nvG eine andere Verwendungsmöglichkeit? A. D. A » twort: Fe nach der verbrannten Holz art besitzen die Holzaschen einen verschiedenen Gehalt an Pflanzcnnährstoffen. Im Durchschnitt sind in 100 kg Holzasche bis 10 kg Phosphor säure, bis 20 kg Kali und bis 30 kg Aetzkalk enthalten. Jede Holzasche wirkt ätzend auf grüne Pflanzenteile, weshalb sie im Sommer halbjahr nicht zu Kopfdüngungen und zur Her- stellung von Dunggllssen verwendet werden sann. Vorzüglich werden die Holzaschen bei der Herstellung von Kompost verwettet. Ueber Winter und im zeitigen Frühjahr kann man üc aber auch direkt aufs gegrabene Gemüseland ausstreuen und flach einhacken, oder man über streut mit ihr die frisch aufgegrabenen Scheiben der Obstbäumc. 3 bis 4 kg auf 100 gw lassen üch ohne Bedenken anwenden. Im zeitigen Frühjahr muß eine Düngung mit Holzasche durch Jauche in üblicher Menge ergänzt werden, tim zur Dolldüngunz zu werden! — Auch für Rasenflächen, jegliches Grünland, ist eine solche Düngung zu empfehlen. Holzasche wurde früher in der Seifenfabrikation zur Herstellung von Seife, Putz- und Scheuermitteln viel gebraucht. Da alle Rohstoffe knapp sind, finden Sic unter den Seifensiedern, die sich hier und da in den Landstädten noch gehalten haben, vielleicht einen Abnehmer. vr. E. Nie versagende Rattenfalle. Ich möchte mir einige Rattenfallen selber bauen. Können Sie mir Ratschläge für den Bau einer möglichst einfachen Falle geben? K. W. Antwort: Die nachstehend beschriebene Rattenfalle, die in ihrer Einfachheit verblüffend ist, ist schon sehr alt. Sie besteht ssiehe Ab bildung) aus einer Holzkiste von etwa 40 am Länge, 25 om Breite und 25 cm Höhe. Die schmale Vorderseite ist durch schwaches Längs- eisengitlcr verschlossen. Die Rückwand ist mit einem Teil des Deckels durch Scharnier, das am einfachsten aus Lederstücken hergestcllt wird, verbunden und hebt sich. Ein hölzerner Henkel gibt dem Ganzen das Aussehen eines Hand korbes. Die Hauptsache ist das Fallbrett, das auf dem Boden der Falle ruht, einerseits locker befestigt, am entgegengesetzten Ende mit einem Winkelhaken versehen ist- Die Falle wird nun so gestellt: Eine Schnur, die am Klapp deckel befestigt ist und über den Henkel läuft, hat am anderen Ende ein Pflöckchen. Dieses wird gegen die Decke der Gitterwand gespreizt und unten auf den Winkelhaken gesetzt, den das Pflöckchen im Zustande des Gespanntseins hochhält. Legt man nun auf das Fallbrett einen Köder, etwa einen Hcringskopf, der sich darauf auch noch befestigen ließe, so braucht das Tier nur auf das Brett zu treten und das Pflöchchen. springt heraus, wodurch der Klapp deckel sofort herunterMlt. Das Tier ist un weigerlich gefangen, ein scharfer Hund kann dann das weitere besorgen. Ein Guß mit Kar- toffelwasser nach jedem Fang nimmt der Falle jeglichen Geruch. Sch. Aepfel haben Stippfleckenkrankheit. Bon einem Apfelbaum Kleines Gartens bekommen die Früchte alle Jahre braune Flecke. Einige Aepfel sende ich ein. Sie schmecken bereits bitter, da die Flecken schon ' sehr groß sind. Um was für eine Krankheit handelt es sich hier, und wie kann ich dem Fleckigwerdcn der Aepfel Vorbeugen? I. Sch. Antwort: Die cingesandten Aepfel sind von der Stippfleckenkrankheit befallen. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen teils in der Witterung: trockener Boden und heißer Sommer fördern die Krankheit, zum andern eine einseitige Stickstoffdüngung. Wir emp fehlen Ihnen, den Boden je Quadratmeter biG über die Kronentraufe hinaus mit 100 x- Thomasmehl zu düngen und den Boden tief umzugraben. Auf die gegrabene Scholle kommen 200 bis 300 g Düngekalk und 5^ bis 60 x 40prozentigcs Kalisalz. Diese Dünger sind slach einzugrubbern. Bei lagernden Früchten kann man die Fleckenbildung etwas verhindern, wenn man die Aepfel durch Ein hüllen in Seidenpapier vor stärkerer Wasser abgabe schützt. Ob dies bei Ihren Aepfeln in. diesem Jahr noch wesentlich Erfolg hat, ist allerdings recht fraglich, da die eingesandten Aepfel bereits ein trockenes Fruchtfleisch" cigtcn. Die Temperatur im Lagerraum st niedrig zu halten. Die Ursache der Stippfleckenkrankheit ist noch wenig be kannt, daher werden trotz der an gegebenen Maßnahmen immer wieder Früchte diese Krankheitserscheinungen zeigen. Schließlich kann man für einen rechtzeitigen Verbrauch der Aepfel be sorgt sein, wenn man weiß, daß immer wieder die Früchte stippig werden. Es bleibt auch noch ein Univeredeln des Baumes mit einer Sorte übrig, die in dortiger Gegend bisher gesunde Früchte brachte. Sch. Wein hat Faßgeschmack angenommen. Ich kaufte ein 250 Liter fassendes Weinfaß, in dem früher Apfelwein lag In den beiden letzten Jahren wurde es' nicht benutzt. Als ich das Faß bekam, hatte es bereits einen komischen Geruch. Ich bürstete und brühte cs aus. Darauf legte ich neuen Traubenwein hinein. Der Wein schmeckte bald nach dem Faß. Daher legte ich ihn sofort in zwei ander« Fässer. Trotzdem schmeckt der Wein heute, nachdem er vergoren hat, noch nach dem Faß nach saurem Apfelwein. Wie kann ich dei Geschmack aus dem Wein bekommen? Wit muß ich das Faß behandeln, damit der Geruch verschwindet? PH. M. Antwort: Der Geruch nach Apfelwein, den der Wein im Faß annahm, ist, wenn er stark ist, nur sehr schwierig aus dem Trauben wein zu entfernen. Wenn Ihnen gute Kernhcfe zur Verfügung steht, dann würden wir Ihnen Vorschlägen, den Wein mit etwa fünf Liter sauber cntschleimter Kernhefe auf 100 Liter zu verrühren, dies am folgenden Tag nochmals zu wiederholen und nach oberflächlichem Ab sehen der Hefe abzustechcn. Wenn dann noch etwas vom Apfelwein ubrigbleibt, kann man durck eine schwache Kohlebchandlung helfen, d. h. der Wein wird mit etwa 10 g Eponit- kohle (auch andere aktive Weinbchaudlungs- kohle ist geeignet) verrührt und nach einiger Tagen filtriert. — Der Geschmack nach Apfel- wein läßt sich aus kein Faß am besten dadurct entfernen, indem man das Faß mit dem Spun! nach unten legt und längere Zeit Dampf untci einleitct, bis das Kondenswasser völlig gc- schchack- und geruchlos abläuft. vr. Sailcr. ' A-nra-w dlnfraaen: Ter grcgte Teil der Fragen wird schriftlich, beantwortet, da Abdnick aller Antworten räumlich unmöglich. -wn vbne P SbNE Anschntt des Fragestellers enthalten Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoeriah so Rpf. beizufugcn. ^- eelenen^e^n rem landwirtichaitliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt; in Rechtsfragen oder in . i., elegenheUen, die uch nicht dem Rahmen dieser Beilage anpapen, wird keine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Bodo Labes, Neudamm.— Alle Zusendungen an die Schristleitung, auch Anfragen, sind zu richten an den Verlag I.Neumann, Neudamm (Bez. Ffo.)