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SchMsilW—Mmas Der grüße Kamps i» New ?)orl. Tcr deutsche Boxnicistcr aller Klasse», Max Schmeling, trikl am Montagabend im Ring deS Madison Syuare Garden in New Bork zum AusschcidnngSkamps nm die Weltulcistcrschnfi gegen den Farmersohn Harr»> Thomas and Ehikago an. Schmeling, nach seinem entscheidenden Siege über den lebigen Titelhalter Joe Louiö, von allen Fachleuten als Weltbester Boxer anerkannt, erhält endlich die Chanec, durch einen klaren Sieg erneut sich eine Begegnung mit dem offiziellen Wcltmei stcr zu erzwingen, bei der es dann um den höchsten Titel deS Boxsportes gehen wird. Man hat amerikanischerseits den Deutschen nach allen Methoden gerissener amerikanischer GcschästSpraxiS seither nm den Titel regelrecht betrogen. Und das so lange, bis die süh- rcnden Männer des amerikanischen Bargeschäftes cinsehen mutzten, bah aus die Dauer ohne Schmeling in Amerika keine Geschäfte mehr in ihrer „Branche" zu machen sind. Wohl oder übel mutzten sie, nachdem der „braune Bomber von Detroit" den Nymbus seiner Unbesiegbarkeit verloren und damit auch an Zugkraft eingebütz« hat, aus Schmeling zurnckgrcifcn, und zwar nm des eigenen Vorteils willen- In echl sportlicher Ari hat sich Schmeling dazu bereit erllürt, das Risiko, das Ans- lragungskämpfe immer mit sich bringen, aus sich zu nehmen, um den Beweis zu liefern, datz er allein die Weltmeister^ Qualifikation besitzt. Zum Kamps am Montagabend hat man ihm Harry Tho mas vorgesetzt, ein Gegner, der kcinessalls unterschätzt werden darf, auch wenn in Amerika Schmeling ohne weiteres als Favorit bezeichnet wird. Thomas ist als junger und unver brauchter Boxer, als harter Schläger bekannt, und wurde noch niemals entscheidend besiegt. Er wird das technisch grützerc Können und die Ringcrsahrung Schmelings sicherlich durch blitzschnelle Ucberfälle auszugleichen versuchen.- er wird auch den Vorteil mit in den Ning bringen, datz er nichts zu ver lieren, aber alles zu gewinnen Hal So erwartet man in New Uork einen dramatischen Kampf, den bedeutendsten, den Ame rika seil der groben Auseinandersetzung zwischen Max Schme ling und Joe Lonis erlebt Hai Tas Treffen, dessen Verlaus durch Rundfunk anch nach Deutschland übertragen wird,' müsste von Schmeling sicher gewonnen werden, wenn er auch nur cinigermatzcn die Form sich bewahrt Hal, die er seinerzeit aeaen Louis in den Ring brachte. Kanada schickt die Sudbury Wolfe. Als Vertreter Kaualuw bet der Eishockey Weltmeisterschaft in Prag waren die Sudburv Tigers in Aussicht genommen. Die Verhandlungen mit dieser Mannschas» haben sich jedoch zerschlagen Die Engländer haben nunmehr die Sudbury Wloves verpflichtet, die schon demnächsi in Europa eintrefsen werden. Die Kanadier werden ihre erste Vorstellung in Deutschland am 26. und 27. Dezember >m Nahmen zweier, großer Eisseste im Berliner Sportpalast geben Aach weiteren Gastspielen nehmen die Sudbury Wolvcs als Repräsentanten Kanadas an der Welmicisterschasi teil, Vie in der Zeit vom 11. bis 20. Februar in Prag durchgesühn wird. Fubba» im Reich Vorck-Insterburg gegen Gedania-Danzig 5 : 2, Masovia-Lyck gegen VfB Königsberg 5 :1, BuEV. Danzig gegen MSV. v. d. Goltz-Tilsit 3:2, Polizei-Stettin gegen Prcutzen Borussia- Stettin 1 :0, Viktoria-Stolp gegen Greifswalder SE. L:3j Stettiner SC. gegen Graf Schwerin-Greifswald 2 : U, Hertha» BSC. gegen BSV. 92 I : 1, Wacker 04 gegen Viktoria 89 3:2, Bewag gegen Tennis-Borussia 0:1, Nowawcs 03 gegen Friesen-Cottbus 1 :1, Brandenburger SC. gegen Union-Ober- schöneweide 1 :2, Bculhcn 09 gegen Hertha-Breslau 8:0, VN. Gleiwitz gegen SV. Klettendors 10:1. Breslau 02 aeaen ISO. Fortsetzung.) Frau Nelly verlangte auch nicht nach Besuchen. Sie ging in den ersten Wochen auch nicht vor die Tür ihres Zimmers. „Es ist, als wenn man auf einer vergessenen Insel lebt", sagte sie zu der Schwester. Sic wollte keine Zeitungen sehen. „Denn da steht nur drin, was gestern geschehen ist, und das wissen wir meist, aber was morgen geschehen wird, steht nicht drin." Die Damen, die in den Nachbarzimmern wohnten und mittags im Park Krocket spielten oder abends im Musik zimmer beim Lautsprecher Handarbeiten machten und Patience legten, andere Spiele und Beschäftigungen waren nicht erlaubt, interessierten sich für diese unsichtbare Patientin. - „Ich werde ihr mal einen Besuch machen", beschloß «ine kleine, unternehmende Hamburgerin, die ihre Schei dung hier oben abwarten wollte. Am Nachmittag, als die Schwester gerade zum Kaffee gegangen war, stand plötzlich eine kleine, hübsche Frau vor Nellys Bett. „Verzeihen Sie, wenn ich hier eindringe." Helly legte das Buch fort. Sie saß in tkn Kissen und hatte eine Nackenrolle unter dem schönsrisierten Kopf. Ihre Augen schauten die junge Frau an. Darf ich einen Augenblick dableiben?" Lie junge Frau nahm Platz. Aus dem Augenblick wurde eine ganze Stunde. Nach zwanzig Minuten wußte Nelly den Namen der Dame, die Tragödie ihrer Ehe, ihre verwickelten Familiengeschichten, ihre Geldnöte. Denn der Mann, dem sie weggelaufcn war. ließ sich immer erst durch den Anwalt mahnen. Diesen Aufenthalt bezahlte ihre Mutter. Ihr Mann gab ihre Möbel nicht heraus und hatte auch die beiden Kinder, Mädchen von acht und neun Jahren, behalten. Die Hausdame war der Grund ihres Zerwürfnisses. „Wir haben alle etwas hinter uns, wenn wir hierher kommen", sagte sie. Obwohl Nelly wußte, baß man bei solchen Schilde rungen immer beide Parteien hören muß, erweckte diese Frau doch ihr Mitgefühl; sic begann, sich mit ihrem Schicksal zu beschäftigen. Als die Schwester zurück kam, war sie entsetzt, Besuch vorzufinden. Aber Frau Nelly meinte: „Lassen Sie nur, cs war ganz gut für mich, cs hat mich einmal abgclenkt." «Und sie bat die kleine Frau, wicdcrzukommcn. c Die Ruhe der ersten Tage hatte ihre Wirkung getan, RetchSbayn-Glriwitz 5:4, Vorwärts-BreSlau gegen Sport freunde Klausberg 3:0, Dresdener SC. gegen SV Gruna 9:0. Polizei-Chemnitz gegen Guts Muls-Tresden 4 : l. BC. Hanha gegen SpVg. Leipzig I : 0. Fortuna-Leipzig gegen VfB Leipzig 3 :3. Tura-Lcipzlg gegen SC Planitz l : 3, Sport- freunde-Halle gegen 1 SV Jena 0:5. Thüringen Weida gegen SV. 99 Merseburg 0:21. FC. Lauscha gegen SC. Erfurt 4 :1. SpVg. Erfurt gegen VfL. 96 Halle 2 :1. Hamburger SV gegen FC. 93 Altond 6:2, Holstein-Kiel gegen St Pauli-Hamburg 2 : l, Polize>?Lübcck gegen Phönix-Lübeck 3 :0, Werder-Bremen gegen Algermissen l91l 6 : l, SuS. 09 Hüften gegen FL. 04 Schalke 1 :7. SV Notthausen gegen Borussia-Dortmund l : 4, SpVg. Herien gegen Gexmania-Bochum 4 :2, SSV. Wuppertal gegen Fvrtuna-Düsseldors 0 :0, Duisburg 99 gegen Hamborn «>7 2 :3, Union Hamborn gegen BV. AUencsscn 6 : l. Schwarzwciß- Esjcn gegen Nolweiß Oberhausen 2:0, Alemannia-Aachen gegen Kölner BL. 0:0, VsN. Köln gegen Rhenania-Würselcn 3 :2, VfL. 99 Köln gegen Mülheimer SV 3 :3 Köln-Sülz 07 gegen Tura-Bonn l : l, Bonner FV. gegen SV. Beuel t : 2, SC. 03 Kassel gegen Sport-Kassel 1 : l, Kewa-Wachenbuchen gegen FL 93 Hanau l : 3, Borussia-Fulda gegen Germania- Fulda 0 :2, VfB. Friedberg gegen VfB Großauheim 5 :2, HessewHcrsielv gegen Spiclvereiu Kassel 3 : l, Einirachl-Franl suri gegen FV. Saarbrücken 5:3, Kickers-Offenbach gegen FSV Franksun l : 0, Wormalia-Worms gegen Borussia Neun kirchen I : l, FK. Pirmasens gegen Opel-Rüsfclshcim 2 :0, I FL. Kaiserslautern gegen SV Wiesbaden 4 :0, VfL Neckarau gegen SV Waldhof 3:1. 1. FL. Pforzheim gegen SpVg. Sandhosen 6:3, Phönix-Karlsrnhe gegen VfB Mühl burg 3:0, VfB. Stuttgart gegen Ulmer FV. 94 5:1, Stutt garter SC gegen FV. Zuffenhausen 1 : 1. Sportfr Eßlingen gegen Sporlfr Stuttgart 2:0, 1. SSV Ulm gegen Union- Böckingcn 1 :0, VsN. Schwenningen gegen Stuttgarter Kickers 0:2, Bayern-München gegen BC. Augsburg 2:0, FC 05 Schweinsun gegen 1 FC Nürnberg 1 : 1, SpVg. Fürth gegen Schwaben-Augsburg 1 : 2, Wacker München gegen München 1860 iGT.i 3:1, Jngolstadi-Ringscc gegen Jahn-Regensburg 1:0 Thüringens erstes Skirenncu. Ein prächtiger, schneller «chnee war den Thüringern zu ihrem ersten Skircnneu in die sem Winter beschert, dem Lito-Wahl-Gedächinislaus rund um dcu Be.-rberg Die 30 Kilometer-lange Strecke führte oberhalb von Zella-Mehlis über die Schmücke und Oberhof zurück znm Ausgangspunkt. Kaufhold «Tambach-Dietharz: siegte in 2:20:53 Sid mit fünf Minnien Vorsprung gegen Möller-Schmiedefeld und den wenig dahinierliegcnden Schreiner-Eisenach Schneider von der SA.-Kampfspielgcmeinschast gewann in der Klasse II mil 2:29:33 Std Lauglaus mit 255 Startern. Die Dresdener Skizunst sühne am Sonntag im Ostcrzgebirge ihren 14. Finnischen Langlanf durch, dessen 16-Kilomctcr-Streckc bei Zinnwald gespurt tvar. Bei strahlendem Sonnenschein und prächtigem Pulverschnee nahmen 255 Läusei das Rennen aus; in allen Klassen gab es hervorragende Leistungen. Poppa vom IN. >0 siegte in der Tagesbestzeit von I : 01 : 49 Std. vor seinem Kameraden Gemp- ler und dem Geisinger Hermann Becker. Wie schwer der Kamps war. geht schon daraus hervor, daß ein Läufer mit den Fähig keiten eines Leupold mit 1 :04 :52 Std. nur den zwölften Platz belegen konnte. Auch in der Klasse II und bei den Jung- mannen stellte das IN. 10 die Sieger. Die Flieger-Weltmeisterschaft der Amateure von Kopen- Hagen wurde auf dem Kongreß des J.ulcrnationalen Nadspon- Verbandcs in Zürich für ungültig erklärt, da der schon zum Weltmeister erklärte Holländer v. d. Vijvcr im zweiten Laus, der durch Distanzierung von George» für ihn gewertet worden war. schon vor der Ziellinie vom Rade stieg und somit das Nennen nicht beendete. Aachen Stndcntcn WasicrbaNmeister. Im Berliner Sporl- sorum wurde während des Wochenendes die Deutsche Sttidcn- u u-Wasserballmeisterschast entschieden. Aus den Vor- und sie erholte sich langsam, stand schon am Tage ein paar Stunden auf, und saß in ihrem kleinen, sonnigen Winter garten, der voll blühender Blumen stand. Horst schrieb ihr oft. Er schien anzunehmen, daß seine Mutter sich, um der Geselligkeit des Winters zu entgehen, hierher zurückgezogen hatte. Er fand das sehr richtig. Sie mußte sich einmal gründlich erholen. „Reisen mit Papa pflegen ja keine Erholung zu sein. Ich besuche Dich, sobald ich mein Examen hinter mir habe." Er war sehr fleißig. „Hier kann ich wundervoll arbeiten. Alles, was ich zu Hause geschrieben habe, hab' ich ins Feuer geworfen." Er kam mit seiner Arbeit vorwärts, hatte ein nettes Zimmer mit Aussicht auf den Neckar und das Schloß, und wollte Weihnachten heimkommen. Weihnachten, dachte sie, wo werde ich dann sein?! Er schien nichts zu ahnen. Er ermahnte sie, ihren Ur laub gut auszunützen. „Du hast's verdient, Ma." >Auch Detlev schrieb ihr, allerdings hatte e. den Brief nach Hause gerichtet. Es war der übliche Brief, der jeden Monat eintraf. Er hatte neue Arbeiten veröffentlicht, die ihm sein Chef überlassen hatte, die Ergebnisse seiner For schungen. Sie hatten ihren Urlaub im Erzgebirge ver bracht; seine Frau war mitgewandert, obwohl sie das zweite Kind erwartete. Es ging ihr gut, und dem Kleinen auch. Er ließe seinen Pater grüßen und fragte auch nach Horst, von dem er lange nichts gehört hatte. Sie antwortete sofort und schrieb, sie habe sich für einige Zeit in ein Sanatorium begeben; sie wollten diesen Winter ganz zurückgezogen leben, sein Vater habe viel zu tun, und sie wollte einmal mit den Gesellschaften aus fetzen. Sie legte einen Geldschein in den Brief und ließ seine Frau grüßen, die sich nie mit einer Frage oder einem Gruß seinen Briefen anschloß. Nelly fand es nicht der Mühe wert, mit einem Menschen zu hadern, der sie ge kränkt hatte. Im Sommer hatte sie alle Bilder und Möbel, die sie mit in die Ehe gebracht hatte, auf der Rückseite mit kleinen Zetteln beklebt, auf denen die Namen derjenigen geschrieben standen, die sie erben sollten Meinem Sohn Horst, meinem ^ohn Detlev, meinem lieben Mann. Auch aus die kostbaren Truhen und Kom moden hatte sie diese Zettel geklebt, damit sie es nachher leichter hatten. Streitigkeiten bei Erbschaftsteilungen waren so peinlich. An diese Zettel hatte sie gedacht, als sie damals in der ratternden Taxe nach der Bahn gefahren war, allein, mit ihrem Koffer. Da sie fest entschlossen war, nicht wehr zurückzukommcn. und ihr Mann ihr nie ein Wort auf ihren letzten Bries erwidert hatte, nahm sie an, daß er mit ihrer Abreise einverstanden sei. Es war jedenfalls das beste für sie beide. Daß sie nie an ihn schrieb, schien ihn nicht zu be- unnchigcn; vielleicht verbarg er sich hinter der Sorge um ! ,'zwlicycnrmwev iwalicn pcb vcr TUcwencidlgcr, die Technische Hochschule Ackchcu, und die Universiiäi Berlin alö Beste heraus. Nach einem sineressamen. «eHweisc aber Hanen Endkamps halte die Technische Hochschule Aachen mil 5:4 Toren den Berliner Gegner bezwungen und den Titel erneut erobert. I 14. Dezember. j 1799: George Washington, Begründer der Unabhängigkeit i Nordamerikas, in Mount Vernon geft. «geb. 1732, — 1849: l ver Tondichter Konradin Kreutzer tn Riga gest. «geb. 1780). — Ü911: Roald Amundsen erreicht die Gegend des Südpols. —, 1914 lbis 24.): Dezemberschlachi in Französisch-Flanvern. Sonne: A.: 8.03. U.: 15.46; Mond: U.: 3.38, A.: 13.14. Nun-kunk RclchLicudcr Leipzig - ' Dienstag 14. Dezember 6.30: Ans Koblenz: Frühkonzert. Kavalleriemärsche Im Schritt, im Trabe und Galopp. Trompctcrkorps eines Artillcric- regimenls. — 8.30: Aus Köln: Morgenmnsik. Hermann Hage- stcdi mit seinem Orchester. — 9.30: Sendepause. — 10.00: Aus Königsberg: Schimmelreiter und 'Erbsenbär. Gestalten und Branche der Porweilmachtszeit. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Vom tätigen Leben. — 12.00: Aus München: Miltags konzert. Das Münchener Tanzsunkorchcster und das Kleine Rundfunkorchester. — 14.00: Zeit. Nachrichten und Börse. An schließend: Aus Dresden: Musik nach Tisch. Die Dresdener So- listenvercinignng. — 15.20: Zum Neichsberusswettkamps. Funk bericht. — 15.IZ0: Weihnachtlicher Bummel. — 15.50: Schenken bringt Freude. — 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag. Barnabas von Geczy spielt. — 18.00: Die Welser in Venezuela. — 18.20: Aus Dresden: Beethoven-Stunde. Doris Winkler (Alt), das Dresdener Trio. — 18.45: Wissen und Fortschritt. — 19.10: Egerländer Volksmusik. Die Eger länder Kapelle Mar Böhm. — 20.00: Garderobe 10 Pfennige einschließlich Versicherung! Heitere Folge von Oper, Theater, Konzert sind vielem anderen. — 22.30 bis 24.00: Aus Hamburg: Unterhaltung und Tanz. Das Kleine Orchester des Rcichs- scnders Hamburg und die Tanzkapelle des Rcichssenders Hamburg Dcutschlandscudcr Dienstag, 14. Dezember. 0.00 bis etwa 5.00: Hallo, Deutschland . . . Max Schmeling boxt! Amerika «am Mikrophon Arno Hellmis) meldet sich zum erstenmal beim Beginn des Borabends, und zum zweitenmal beim Begin» des Kampscs Mar Schmeling gegen Harrn Tho- mas Die Nachtstunden bis 4 Uhr vertreiben uns Hörberichle aus Berlin. München. Köln und Musik der Kapelle Barnabas von Geczy. des Blasorchesters Carl Woitschach und eigene Ausnahmen Gegen 4 Uhr: Der Kamps beginni! - 6.30: Aus Koblenz: Frühtonzer». Kavalleriemärsche im Schrill, im Trabe und Galopp Das.Trompeierkorps eines Arlillerie-Negimenls. — 10.00: Aus Königsberg: Schimmelreiler und Erbsenbär. Gestalien und Bräuche der Vorweihnachtszeii. Hörfolge vo» Max Bialluch. — 10.30: Fröhlicher Kindergarrcn. - 11.00: Sendepause. — 12.00: Aus Heidelberg: Musik zum Mittag. Das Städtische Orchester Heidelberg. Das Melo-Trio. — 15.15: Ouverlüren «Ausnahmen). — 15.45: „Man nehme " Hör- bcrichl aus einer Weihnachtsbäckcrei. — 16.00: Musik am Nach mittag. Barnabaö von Geczy spielt In der Pause 17.00: Ans dem Zeiigeschehcn - 18.00: Svend Fleuron: Die rote Koppel. Lcsnng anS dem Tierbuch deS dänischen Dichters. — 18.20: Kleines Unterhaltungskonzert. Jnvustrie-Schallplatten. — 18.40: lyr Ergeyen, oder Dr. Hiller hatte thn darum gebeten. Bothmer telephonierte oft mit ihm, Hiller schien stolz zu sein, daß der berühmte Psychiater seine Fran zu ihm ge schickt hatte. Er wußte nicht, welchem Zufall er es ver dankte, daß sie hergekommcn war. Sie hatte bei Herrn Doldt in einein Modeblatt die Anzeige seines Wald sanatoriums gefunden, 800 Meter Höhe, sorgfältigste Be handlung, Ruhe, keine Schwerkranken. Das war, was sie suchte, und so war sie hergekommen. Bothmer hatte nichts davon gewußt. Es war die erste eigenmächtige Handlung seit ihrer Ehe. „Sehen Sie", sagte die kleine Hamburgerin, „das ist's ja, was nns die Männer nicht verzeihen — daß wir ein mal etwas tnn, ohne sie zu fragen. Und oft tun wir gerade dann das Richtige." * Bothmer war jetzt viel unterwegs. Er hatte in Buda pest und iu Prag Kongreßbcsuche und Vorträge zugesagl; er mußte in Zürich, Berlin und Breslau sprechen. Ueberall wurde er länger aufgchalten, als er vorgesehen hatte. Als er zurück kam, erwartete ihn die Ausarbeitung eines Gutachtens, an dem ihm nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch persönlich viel gelegen war. Es betraf einen ihm aus den. Kriegslagen bekannten Gutsbesitzer, einen der größten der" Gegend, und einer der reichsten vor dem Kriege. Sein Schloß lag inmitten der gewaltigen Rüben felder, seine Zuckerfabriken versorgten das Land und weit darüber hinaus auch andere Länder mit Zucker. Bothmer hatte oft Jagden und große Gesellschaften in seinem Schloß erlebt. Er kannte die Frau und die vier reizenden Töchter, die als die reichsten Erbinnen galten. Die eine hatte eben geheiratet, die zweite war schon mit sechzehn' Jahren verlobt, die anderen würden nicht lange auf Freier zu warten haben. Eines Tages wurde er hingerufen. Der Mann war nach einein Ritt über die Felder nach Hause gekvmmen, war vom Pferd gesunken, tot... Es war niemand dabei gewesen als seine Frau. Niemand hatte ihn sterben sehen. Er war schon tot, als Bothmer ankam. Die Todesursache war von dem Landarzt als Herzschlag festgestellt wordcn, aber es gab eine Lebensversicherung, und diese erhob ihr Veto. Der Gutsbesitzer hatte sich vor zwei Jahren mit zwei Millionen versichern lassen. Diese Summe auszu- zahlcn, lehnte die Gesellschaft mit ver Begründung ab, daß der Herr Selbstmord begangen habe. Die Beweise wurden stückweise zusammcngcsuchl — alles, was diesen Verbäckst begründete, und cs stellten sich allerdings eine Reihe Vervachtsmomeme heraus, die auch er, als Arzt, bei seinem Gutachten nicht übersehen konnte. lFollsehnng folgt.)