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Rosemeyer startet in Hohenstein-Ernstthal Weltmeister Bernd Noscmevcr wird, wie wir ans zn- verlässigcr Quelle erfahren. am 8. August in Bodenstein- Ernstthal starten und auf seinem Wcllrekordwagcn nach dem ersten Lauf zwei Nuuden »in die Rennstrecke fahren. Die Besucher des „Großen Preises von Deutschland siir Krafträder* werden also anher dem schwersten Kraftrad rennen Europas auch den auf dem Nürburgring stürmisch bejubelten Meistcrfuhrer mit seinem Siegerwagen sehen. Ndönflleger landeten in Sachsen Der 18. Rhön-Segelflng-Wettbewerb auf der Wasser kuppe erlebte am Sonntan einen Großflngtag mit einem Startbetrieb von unerreichtem Ansmah. Fast alle sechzig Teilnehmer gingen bei kräftigem Westwind auf Strecken- und Zielflüge. Tie größte Strecke legten von Treubern, München, und Beck, Stuttnart, mit 276 Kilometer nach Dresden zurück. Wolf, Stettin, landete bei Riesa nach 246 Kilometer Streckenflun. Im Doppelsitzer kamen Helm-Stöckler (Lufthansa) über 238 Kilometer bis nach Reichenbach. Die Rostocker Andrö-Müller schafften im Doppelflug 216 Kilometer bis in die Nähe von Leip zig. Tie beiden Essener Wieland und Könin flogen mit 218 Kilometer Chemnitz an, wo nleichfälls Hase, Berlin, nnd Osann, Darmstadt, ihren Zielflug beendeten, während Slug, Hannover, 20 Kilometer vor Chemnitz . landen muhte. Nach erfolgreichem Aielkettenflug setzten nach 2l0 Kilometer in Chemnitz ilmbreit und Phillipp, Berlin, und im Doppelsitzer Husen-Sauerbier, Breslau, auf. Ruhnke, Ostpreußen, landete ebenfalls auf dem Chemnitzer Flugplatz, Pleß kam bis Limbach und schaffte damit 201 Kilometer. Rhön-Berlin . Weiterhin glänzende Leistungen unserer Segelflieger. Die Leistungen, die die deutschen Segelflieger gegenwärli, im 18. Nhön-Segelslugwettbewerb vollbringen, unterstreiche» nachdrücklich die außerordentlichen Fortschritte, die der Segel fwg in den letzten Jahren gemacht Hal. Bereits der erste Ta» brachte überragende Flugleistuugen. Das besondere Jmeresß gilt gegenwärtig den Ziel-Strecken-Segelfliegern, die eine» Sonderflug nach Berlin durchführen wollen, um eine« Sonder preis zu gewinnen. Bereits am ersten Tag gelang es dro Segelfliegern, Wittenberg, den letzten Etappenslnghasen voi Bcrltn-Raugsdors, zu erreichen,, und zwar Heidrich-Essen Wagner-Breslau und Peter von Per Deutschen Versuchsanstab für Luftfahrt. Auch ein Doppelsitzer kam bis Wittenberg, de: Bräutigam und Steiner aus Dresden als Besatzung hatte Die Entfernung von der Wasscrtuppe bis Wittenberg betrag! 240 Kilometer. Fliegerkameradfchaft Züm Ausscheiden Udets Zum Ausscheiden des Generalmajors Udet aus dem Internationalen Alpenflug für Militärflugzeuge wird ge meldet: Generalmajor Udet, der als Letzter um 0.51 Uhr startete, mußte notlandcn, weil die Bcnzinzufuhr aus- setzte. Den Rückflug trat er mit einem ihm nachgcsandlen Reiseflugzeug an, dessen Steuer er führte. Als er vom .Kommandanten des Thuner Flugplatzes hörte, daß von einem vor längerer Zeit gestarteten tschechoslowakischen Teilnehmer. Hauptmann Engler, keine Nachricht einge troffen sei und man Befürchtungen wegen seines langen Ausbleibens hegte, begann Udet, in den Seitentälern des Thuner Sees die Suche nach dem verirrten Flieger anfznnchmcn, weil hier das Motorengeräusch des tsche choslowakischen Flugzeuges angeblich ausgesetzt haben soll. Als tiefhängende Wolken ein Weitersuchcn unmög- lich machten, mußte Udet nach Dübendorf zurückkehren. Deutscher Dovueißeg im Alvenllug Unvergleichlicher Erfolg von General Milch und Major Seidemann. Der Alpcnslug bei der 4. Internationalen Züricher Flugwochc wurde mit einem großen deutschen Erfolg ab geschlossen. Der über 367 Kilometer führende Wettbewerb vom Züricher Flughafen Dübendorf über Thun nach Bellin zona und unmittelbar znrück nach Dübendorf, mit ZwangS- landungen in Thun und Bellinzona, wurde in zwei Klas sen für Einsitzer und Mehrsitzer ausgetragen. In beiden Abteilungen stellte Deutschland die Sieger, wobei Major Seidemann mi« 56:47,1 auf der BFW. Messerschmitt Tagesbestzeii flog: trotz der Zwischenlandungen legte er die Strecke also mit einer mittleren Stundcngeschwindig- kcit von 400 Kilometern zurück. In der Klasse B für Mehr sitzer siegte der General der Flieger Milch mit einer Dor- - nier Do. 17 unter Führung von Major Polte und Bord« wart Hänsgen sowie Funker Franz als Insassen in 58 :42,3 Min. vor dem belgischen Fliegerhauptmann van der Hevden (Farry For) m I : 06 : 12,8 Std. und Kpt. de Caters (Belgien) in 1:08:07 bei sieben, gestarteten Teilnehmern In der Wertung der Einsitzer war Major Seidemann mit der BFW. Messerschmitt 109 in Tagesbest zeit von 56 :47,1 Min. vor Lt. Hlado-Tschcchoslowakei in 1 :03 : 32,8 überlegen siegreich Im Steig- und Sturzflugwcttbcwerb gab es einen weiteren deutschen Doppelcrfolg. Die 3000 Meter Höhe ! mit anschließendem Sturzflug bewältigte der deutsche ! Pilot Franke mit der Messerschmitt 109 in 2:05,7 Min. * als Bester vor Schürfcld-Dculschland in 2 :23,0 Min. . lWagenbürg-Archlv.) Ernst von Delius j-. Ernst von Delius, der Sohn des Brannkohlen-Jndustriel» len Direktor Dr. von Delius-Plessa, war in seiner langen Rennsahrerlausbahn, die er als Motorrad« nnd Spornvageu- sahrer begann, ein vorbildlicher Kamerad nnd großer Könner. Im ganzen hat er sieben schwere Stürze überstanden, erst vor Wenigen Wochen wurde er bei der Vorbereitung zum Eifel rennen verletzt. Trotzdem konnte er beim Vanderbill-Pokal- rennen in New Hort einen schönen vierten Platz erringen. Sein größter Erfolg des Jahres war der Sieg im Großen Preis von Südafrika in Kapstadt. Ans der Avus nnd in Tripolis belegte er den zweiten bzw. dritten Platz Nurmi Sieger in Verden Das große Reitturnier in Verden ist beendet. Die nach oem Muster der Olvmpischcn Military durchgeführie große Vielseitigkeitsprüfung gewann der Verdener Artillerist Haupt mann Stubbendorff ml» seinem Olympiasieger Nurmi gegen einige hocherprobte Reiter und Pferde, so Major von Nostij ans Gino und Oberleutnant Neue aus Wanderfalke. Zur Ent« scheidung standen weiter drei mittlere Dressurprüfungen. Drei Sieger gab es in der ersten, und zwar den österreichischen Major Podhavski auf Nero, den Rittmeister von Scheliba aus Falkner und Obersturmführer Andreas auf Bajazzo. Die bet« den übrigen Prüfungen gewannen Frl. Drever auf Freibeuter und Frl Krasselt aus Genoveva Das Schwere Jagdspringen beendete nach Stechen Oberleutnant Kahler von der Kavallerie schule auf Zaunkönig erfolgreich Ein Jagdspringen der leich ten Klasse für Amazonen endete ml» einem Sieg vön Frl. Ca- minneci aus Page, während die mittelschwere Prüfung von - Frau Oetker aus Toni und Frl. Kutscher aus FormnatnS er« , folgreich beendet wurde. Den Abschluß des von rund-75 00- i Freunden des edlen Pferdesports besuchten Turniers macht! ein Trost-Jagdspringen, das Wachtmeister Weidemann aü» Jochen nnd eine Trost-Dressurprüfung, die Unteroffizier Telze- row auf Ordensritter gewannen. Run-funk Mittwoch, 28. Jul« o.öv: Fröhliche Morgenmusik. Kapelle Franz Stepanl. — 9.40: Kleine Turnstunde. — lü.OO: Sendepause. — 10.30: Fröh« kicher Kindergarten — 11.00: Sendepause. — 11.30: Sendepause- — ll.4O: Forscher am Werk. Aus der Arbeit der Futterpflanzen« zttchter. — 12.00: Aus Breslau: Musik zum Mittag. Der LanveS» gruppenmusikzng RLB. Schlesien. — l5.l5: Orchesterwerke lAnduftrieschallplatten). — 1600: Musik am Nachmittag. Emil Rooß spielt In der Pause: 17.00: Erlebnis in der Straßen bahn Eine lustige Geschichte von Erwin Walter Zipser. — 18.00: Das Jnstrumemenspiel Musikalisches Lustspiel von Kurt Sydow. — 18,30: Kleines Zwischenspiel (Jndustrieschallplatten), — 18.45: Aus München: Zur Woche deS Braunen Bandes. Funkberichte vom ersten Tag der Reichsreiterwettkämpfe und vom ersten Jagdspringen um das Braune Band — 19.00: Und letzt lst Feierabend! Kleine Gärten — kleine Gassen! Mit In» bustrieschallplatten.) — 19.45: Deutschlandecho — 20.10: Au»; alten und neuen Operetten. Das Unterhaltungsorchester de» Deulschlandsenders. In der Pause: 21.00: Drei rote Lichtlein. Kleine Geschichte von Walther Gottsried Klucke. — 22.20 btS 22.40: Aus München: Weltpolitischer Monatsbericht. — 23.00 bis 24.00: Und zum Schluß tanzen wir! (JndnstricschallplattenJ! Nctchöfcndcr Leipzig Mittwoch, 28. Jul» 6.30: Aus Köln: Frühkonzert. Das Westdeutsche Kammcr- »rchester. — 8.30: Musik am Morgen. Der Musikzug der 48. SS.- Standarte. — 9.30: Erzeugung und Verbrauch. — 9.45: Sende pause. — 10.00: Sendepause. — 11.35: Henle vor . . . Jahren. — 11.40: Jungtiere brauchen Licht und Sonne. — 12.00: AnS Silberhütte »Ostharz): Musik siir die Arbeitspause. Das Musik- vrps der Fliegerhorstkommandantur Quedlinburg. — 13.15: ttus Stuttgart: MittagSkouzer». Musitzua des NAT., Gau 26, Stuttgarter Volksmusik, Liselotte Dietl (Sopran) Hans Hoselc «Bariton). - 14.15: Musil nach Tisch. lJndustrieschallPl^ - 15.00: Beiwerk der Mode: Der Handschuh. Kulturgeschicht liche Plauderei — 15.20: DaS war aus der Kunschen Nehrung^ borfolge von Waltraud Schulz. - 15.50: Wissen Und Fort- Ichrttt. — 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag. Emil Roosz spielt. — 18.00: Die Staatsrcsormen Maria The- - restens. — 18.20: Aus Dresden: Konzertstunde Hans-Hendrir Wedding (Klavier), Dr. Hellmuth Lungershausen (Violine). — 18.50: Kunstbericht. — 19.00: Umschau am Abend — 19.10: Junger Mann versetzt sein Herz. — 20.10: Aus Friedrichroda: Im Zauber einer Sommernacht. Großer bunter Abend. — K.15: Aus Beslau: Kurzberichte von der Eröffnungsfeier de»- 12. Deutschen Sängerbundcsfcstes in Breslau. — 22.50 bis 24.00: Aus Friedrichroda: Tanzen, tanzen, das macht Spaß! Kapelle Otto Fricke. (1. Fortsetzung.) „Sie scheinen ja in der Schule ganz fleißig aufgepaßt zu haben. Oder ist die sogenannte Bildung hinterher an geeignet worden?* fragte die Frau mit gutmütigem Spott. „Wenn Sie von mir nicht verlangen, daß ich ein Gretchen spiele, kommen Sie halt ein Stückl mit. Erzählen Sie was Nettes. Im übrigen, damit Sie endlich wissen, weswegen ich Sie leichtsinnig nenne: ich wohne in Karlshorst. Das dürfte ein Stückchen Weges sein!* „Um so besser*, wagte der junge Mann nun schon etwas erleitHlMcr festzustellen. „O nein, Warschauer Brücke werfe ich Sie 'raus aus dem Zug*, siel Ann-Christin ein. Der Zug lief gerade ein. Er war nicht voll. Mit ihnen stieg nur noch ein Herr ein. Es war reichlich Platz ohne ein störendes Gegenüber. „So, so, Sie wollen also mit mir anbandeln. Lange genug har cs ja gedauert, bis Sie den Mut fanden. Sie müssen nämlich nicht denken, daß eine Frau nicht sieht — auch wenn sie nicht sicht! Sogar wenn es ein ganz junger Dachs ist. Zehn Jahre mindestens bin ich älter als Sie. Sollten Sie etwa noch für die sogenannte reife Frau schwärmen? Und nun...* Ann-Christin konnte recht kokelt sein, wenn sie wollte. Und eben wollte sic. Der Junge gefiel ihr. Jedenfalls hatte er gepflegte Hände. Ei»» großes Plus. Der an sich Hutgeschnittene Anzug saß ihm allerdings, als ob er sich nicht ganz wohl in ihm fühlte. Sonst wird er wohl Uniform tragen! Welche wohl, dachte sie weiter und ließ sich währenddessen angenehme Dinge erzählen. „Na, ich bi,» doch schon Mitte Zwanzig und Tic sind bestimm! nicht älter!* „Gar nicht ungeschickt. Weil s ehrlich klingt." Ann- Christin lachte leise und vergnügt. Dann äußerle sie sich aber nicht weiter darüber, wie alt sic sei. Der junge Polizcilcutnant pachte: wahrhaftig, so ganz jung sicht sie eigentlich von nahem nicht mehr ans. Ihre Auge»» hatten sehr tiefe Ringe. Nicht wie von einer ver- vummelten Nacht. Mehr so, als ob pas Leben die Augen immer größer werden ließ. Vielleicht vor Staunen über die Härte des Lebens, daß Pic Haut unter Ven Augen tiefer und tiefer gedrückt wurde, bis sie sich falten mußte. War das etwa, weil sie mit dem zweifelhaften Kavalier, den» Baron Ricci alias Dr. Karthesius, irgendwie im Zusammenhang stand? Plötzlich fiel ihm das wieder ein und eine brennende Röte zog über sein frisches junges Gesicht. In demselben Augenblick schien auch eine Blutwelle über Ann-Christins Gesicht zu fluten. Der Mann beob achtete, wie sie mit der linke»» Hand in die Kompleltasche faßte, einmal kurz zurücksuhr, dann wieder in die Tasche griff. Ein beinahe ratloser Ausdruck erschien in ihren : Augen. Da dachte der Mann nichts anderes, als daß er ihr helfen wollte. Irgendwie helfen, indem er erst einmal heftig auf sie einzureden begann: von Berlin, von seinen . Vororten, von der Provinz. „Ja, eigentlich ist es immer nur die Provinz, die den Unterschied aller Länder auf zeigt — nicht die Weltstädte. Schließlich heißen sie deshalb ja auch Weltstädle.. .* Stundenlang hülle er wciter- sprechen können zu dieser Frau, die ihm nicht antwortete, nur immer liebenswürdig, aber ein klein wenig hilflos lächelte. Plötzlich fuhr sie hoch, als ob sie erwachte. „Jetzt kommt .Warschauer Brücke'. Tie müssen aussteiaen* „Aber nein.* „Doch, doch, Sic müssen.* „Ich muß gar nicht." Mit großen Augen sah sic ihn an. Ganz leicht zuckte es um ihren Mund, als sic freundlich sagte: „O doch — wenn Sie mich nämlich Wiedersehen wollen." Polizeileutnant Robert Walter stand stramm: „Wann - darf ich Gnädigste Wiedersehen?" „Vielleicht übermorgen." „Wo?" „Am Zoo um neu», Uhr* Eine knappe Verbeugung, ein flüchtig liebenswürdiger ' Händedruck. Die Tür schlug zu, der Zug fuhr. Ann- Christins Gesicht entspannte sich. Was war va in ihrer Tasche? Tie sah sich »in, als halte sie ein schlechtes Ge wissen. Tann zog sie ihre Hand aus der Tasche und hielt darin eine Perlenkette. „Eine Perlenkette?" Die Frau sprach es leise vor sich hin. Eine Perlenkette in ihrer Tasche! Wie war so etwas möglich? Winzige Falten erschienen zwischen ihre»» Augenbrauen. Sie biß sich auf ihre volle Unterlippe. Sie sah «ich, zum Fenster hinaus wie sonst immer auf ihrem Heimweg. Die Bäume, die Blumen, Wiesen und Laubenkolonien flogen unbeachtet an ihr vorbei, sie starrte auf die Kette. Eirr eigenartiges Muster hatte das Schloß. Wertvoll mußte es sein. Ueber Schmuck wnßj^ die Frau Bescheid. Aber nicht, wie dieser Schmuck in ihre Tasche geraten war. Warum eigentlich hatte sie ihn nicht gleich im Beisein dieses jungen Menschen aus der Tasche gezogen) mußte sich Ann-Chrsffin plötzlich fragen. Oder stammte die Perlenschnur etwa von ihm? Warum das ? Wollte er die- Kette loswerden? Nein, nein! Dieser Junge konnte keiw Dieb sein. Das zu glapben, war ihr innerlich unmöglich. Aber wie konnte diese Kejte in ihre Tasche gekommen sein? Karlshorst — instinktiv hatte die Frau aufgeschaut. Karlshorst — richtig, hier mußte sie aussteigen. Die Bahnhofsuhr zeigte fünf Minuten vor sechs. Eß war schon reichlich spät. Zwanzig Minuten ging sic; um ein Viertel sieben war Irmgard Cohrs zur Stunde angemeldet. Ann-Christin steckte den Schlüssel in ihre THr und öffnete. Es war eine reizende kleine Wohnung, hie sie nach ihrer Scheidung bezogen hatte. Ernst und Ann- Christin gehörten zu den seltenen Ehepaaren) die sich in vollen» Frieden getrennt hatten, Eines Tages hatte er zu^ ihr gesagt: „Ann-Christin, ich ächte dich und hab' dich lieb- wie eine Schwester. Aber ich kayjr dich nicht mehr so lieben, wie du es verlangen kannst. Ich wüßte dich betrügen, nnd« dafür bist du mir zu schade." " Ann-Christin hatte damals die Augrn gesenkt. Sie be lichtete interessiert ihre schlanken Fesseln und- ihre neuen. Schuhe, sie betrachtete interessiert ihre Hände, und ihre Finger spielten leise miteinander, Hann sagte sie etwa» langsam und vielleicht war ihre Stimme etwäs belegter als sonst, aber sehr freundlich. Beinahe als spräche sie zu einem Kind, so klangen ihre Worte: „Gewiß, Ernesto, ich« verstehe dich. Dann werden wir uns hakt trennen. JH will dir natürlich kein Klotz am Bein sein. Vielleicht kann ich wieder anfangcn zu singen, bestimmt aber kann ich Stunden geben.* Damals war vicse Frau dreißig Jahre alt gewesen und vcr Mann sicbcnnndzwanzig. Damals gab es viele Freunde, Bekannte und gute Anverwandte, die da sagten: s „Der Ernst ist doch ein schäbiger Kerl. Seinen Doktor hat ' er sich von per Ann-Christin bezahlen lassen. Dann hat. er sic geheiratet, als sie eine schöne, junge, gefeierte Künst- lcrni war, nnd jetzt gefällt sic ibm aut einmal NiM mebr.^ (Fortsehuüg folgt.)