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„Rheingolo" vor dem Meer Ausführung in Bayreutl Der Ning des Nibelungen, nach Umfang und Inhalt das Kernstück der Bayreuther Festspiele, um dessentwillen der Meister einst sein eigenes Theater forderte, hat mit dem „Rheingold- in Bayreuth eingesetzt. Musika lische Leitung (Furtwängler), Regie (Tietjen) und Aus stattung (Preetorius) sind unverändert geblieben, des gleichen in der Hauptsache die solistische Besetzung. Wieder hatte es sich der Führer nicht nehmen las sen, an dem erhebenden künstlerischen Erlebnis teilzuneh men. Das Publikum nahm die in jeder Hinsicht hervor ragende Aufführung mit begeistxrungsvollem Dank auf. Lesuch beim Führet . . dif Sieger vom Nürburgring empfange«. Die Nürburgringsteger Rudolf Caracciola und Man fred von Brauchitsch besuchten am Montag auf ihrer Reise nach Stuttgart Bayreuth und wurden dort vom Führer empfangen. I kj .. '45? ' Sm Zeichen engster Zusammenarbeit Der Londoner Flottenvertrag vor dem Oberhaus. Der Londoner Flottenvertrag, der bereits vom Unter haus erörtert worden ist, wurde jetzt im Oberhaus be handelt. Unterrichtsminister Lord Stanhope wies als Ver treter der Regierung insbesondere auf das nach den Richt linien des Londoner Flottenvertrages abgeschlossene deutsch-englische Flottenübereinkommen hin. Zwischen der deutschen und der englischen Admiralität habe, so führte der Minister u. a. aus, die engste Zusammen arbeit stattgefunden, und er wünsche, dem freundschaft lichen und verständnisvollen Geist, den Deutschland gezeigt habe, einen Tribut zu zollen. Die englische Regierung messe dem deutsch-englischen Flottenabkommen vom Jahre 1935, das durch das neue Uebereinkommen Weiler ergänzt werde, großen Wert bei. Im übrigen erklärte Lord Stanhope, daß der Londoner Flottenvertrag ein wert volles Beispiel der Rüstungsbegrenzung sei und zur Beseitigung internationaler Mißverständnisse beitrage. Das Oberhaus nahm den Londoner Flottenvertrag in zweiter Lesung an. Würdigung des deutsA eaglifche« Abkommens Englisches . Haus nimmt Flottcnvertrag an Der Londoner Flottenvertrag wurde am Montag vom Londoner Oberhaus in zweiter Lesung angenom men. Unterrichtsminister Lord Stanhope wies als Vertreter der Regierung auf das nach den Richtlinien des Londoner Flottenvertragcs abgeschlossene deutsch englische Flottenübereinkommen hin. Zwischen der dent- schen und der englischen Admiralität habe die engste Zu sammenarbeit stattgefunden. Die englische Regierung messe dem deutsch-englischen Flottenabkommen vom Jahr L935 das durch das neue Uebereinkommen ergänzt werde, großen Wert bei. Im übrigen erklärte Lord Stanhope, daß der Londoner Flottenvertrag ein wertvolles Bei spiel der Rüstungsbegrenzung sei und zur Beseitigung internationaler Mißverständnisse beitrage. Sie Autworteu werden entscheiden Eden über den Fragebogen Außenminister Eden bestätigte im Unteryaus, daß die englische Negierung einen Fragebogen ausgearbeitet hat mit dem Ziel, die Schwierigkeiten im Nichteinmischungs- ausschuß zu überwinden. Die britische Regelung habe eine Reihe von Fragen ausgestellt, die den im Ausschuß vertretenen Negierungen bereits mttgetetlt worden seien. Die zukünftige Stellungnahme der britischen Negierung werde naturgemäß von der Stellungnahme abhängen, die in den Antworten auf die englischen Anfragen zum Aus druck kommen werde. Die Antworten seien bis Donners tag zu erwarten. * Der Unterausschuß des Vorsitzenden des Nichtein mischungsausschusses trat, wie vorgesehen, im Foreign Office zusammen. FluMifferffreil gewaltsam gebracht« Mobilgarde und Kriegsmarine vom französischen ArbcitS- Ministerium eingesetzt. Ler Flußschifferstreik hat seit einer Woche immer größere Ausmaße angenommen und zu einer vollständigen Stillegung der gesamten Flußschiffahrt Frankreichs ge führt. Die Folgen, die dieser Streik für die gesamte Wirt schaft und für die Versorgung der Hauptstadt mit Lebens mitteln nach sich ziehen kann, zwangen das Arbeitsministe rium schließlich zu ernsten Maßnahmen. Ein starkes Auf gebot von Mobilgarde und Sonderkommandos der Kriegsmarine wurden eingesetzt, um die Sperren, die von streikenden Schiffern mit ihren Kähnen allenthalben ge baut worden waren, zu beseitigen und die Wasserstraße nach Paris für den notwendigen Marktverkehr wieder zu öffnen. Die Auflösung der Sperren bei Rouen vollzog sich ohne Zwischenfälle, da die Flußschiffer, meist selbständige Unternehmer, keinen Widerstand entgegensetzten. Sie gaben jedoch ihrer Absicht Ausdruck, alsbald neue Sper ren zu errichten. Man werde nicht eher ruhen, als der Protest seinen Zweck erfüllt habe, nämlich auch über die 40-Stunden-Arbeit der Woche hinaus einen freien Fluß verkehr für die selbständigen Flußschiffer zu ermöglichen. Diese haben sogar beschlossen, einige Lastkähne einfach zu versenken, um so an verschiedenen Stellen ein Schiffahrts hindernis zu bilden, das nicht so leicht beseitigt werden kann. Rotmord jetzt i« Frankreich Kommunist erschießt Anhänger de la Rocques. In Hellemes bei Lille hat ein feiger kommuuistischcr Antwort auf den Londoner plan bis vonnerstag Das Ergebnis der Unterausschutzsitzung in London In dem amtlichen Bericht über die Sitzung deS Un terausschusses des Borsiüenden des Nichteinmischungs» auSschuffeS am Montag wird mitgeteilt, daß dem Aus schuß ein Vorschlag zur Erwägung vorlag, wonach die Regierungen bis Donnerstagmittag 12 Uhr eine Reih« von Anfragen zu den Hauptpunkten deS englischen Pla nes beantworten sollen. i ! Rach einer allgemeinen Aussprache einigten sich df» l Vertreter im Unterausschuß darüber, daß das geeignetste l Verfahren, um die Erwägung des englischen Planes zu ' erleichtern und zu beschleunigen, darin bestehe, ihre Re- ' gierungen um Anweisung zu ersuchen, die ihnen die Uebermittlung von schriftlichen Erklärungen an den Aus schuß ermöglichte. In diesen schriftlichen Erklärungen sollen möglichst kurz die Ansichten der Regierungen zu j«. der der in den neun Abschnitten des englischen Plane- enthaltenen Fragen und zu jedem der in den Unterab schnitten aufgeworfenen Punkte auseinandergesetzt wer den. Die Vertreter im Unterausschuß einigten sich ferner l darüber, daß es erwünscht sei, sich bei diesen Antworte» 1 auf die Voraussetzung zu stützen, daß die Annahme ir gendeines der Vorschläge davon abhängig sei, daß ein« Vereinbarung über alle anderen Punkte erreicht werdL Die Erklärungen sollen dem Sekretär des Ausschusses wenn möglich, spätestens bis Donnerstag. 12 Uhr, Üoer»! mittelt werden. Der Unterausschuß kam Wetter überein, auch de» Vertretern im Hauptausschuß zu.empfehlen, ihre Regie rungen um Anweisungen zu ersuchen, die es ihnen er möglichen würden, dem Ausschuß entsprechende ErklS« rungen über ihre Ansichten bis zu dem gleichen Zeitpunkt zu übermitteln. Die nächste Sitzung des Unterausschuss«- de» Vorsitzenden wird am Freitag. 16 Uhr, abgehalts» werde" verzweifelte rote Gegenangriffe Neue blutige Kämpfe vor Madrid x-,e Kämpfe vor Madrid dauern mit großer Heftig keit an. Beiderseits wird mit großer Erbitterung und stärkstem Einsatz gekämpft. Ueber die letzte Entwicklung besagt der Heeresbericht der nationalen Truppen: Im Abschnitt von Brunete beabsichtigte der Feind, die durch unsere Truppen eingenommenen Stellungei» wieder zu erobern. Seine verzweifelten Gegenangriffe wurden zurückgeschlagen, wobei er große Verluste hatte. Der Feind wurde weiter verfolgt, unsere Frontlinie be trächtlich vorgeschoben und Stellungen des Gegners be setzt. In einem der Teilkümpfe wurde eine bolschewistische Truppenabteilung in Stärke von etwa 6000 Mann in die Flucht geschlagen und von unseren Fliegern und Artil- leriestucr verfolgt, wobei der Feind große Verluste Hatter Umfangreiches Kriegsmaterial fiel in unsere Hände. - Sonnabend und Sonntag verlor der Gegner 24 sowjet- russische Tanks. In einem einzigen Schützengraben wur den über 40 Maschinengewehre aufgefunden. 58 Milizen mit Waffen sind zu uns übergegangen, und die Zahl der Gefangenen wächst unaufhörlich. In mehreren Lust kämpfen haben nationale Flieger 15 bylschewistische Flug ¬ zeuge abgeschossen. Seit Beginn der Offensive verlor der Gegner insgesamt 106 Flugzeuge. Bolschewist Negrin droht Der spanischbolschewistische „Ministerpräsident" Negrin sprach in einer öffentlichen Versammlung in Valencia über den Vorschlag Edens und die Verhandlun gen des Londoner Nichteinmischungsausschusses. Er drückte- — wie der Deutsche Telegraphendienst meldet — die Hoff- - nung aus, daß das Kontrollsystem nicht mehr zur An-! Wendung gelangen möge. Der ganze Plan sei zu koMpli-^ ziert, als daß er die einander widerstrebenden politischen! Strömungen in Europa überbrücken könnte. Sollte General Franco, so meinte Negrin, weiter! Widerstand leisten, so werde wohl „nichts anderes übrig-j bleiben, als den spanischen Konflikt in einen neuen euro ! Päischen Krieg umzuwandeln". (!!) Den Schlüssel dazu, sv erklärte der Bolschewistenhäuptling weiter, halte Valencia in der Hand. Das sollten die europäischen Politiker bedenken, bevor sie sich entschließen, in London nochmals das Kontroll- Problem zu erörtern. Mordschütze ein Mitglied der Französischen Sozialpartei de la Rocques durch vier Revolverschüsse niedergestreckt. Zwischen dem Mörder und seinem Opfer hatte vorher eine Auseinandersetzung stattgefunden, bei der es zu Tät- . lichkeiten kam. Der Kommunist eilte darauf nach Hause, holte sich einen Revolver und lauerte dann seinem Gegner an einer einsamen Stelle auf, die dieser auf dem Heimweg passieren mußte. Vier von sechs Schüssen trafen. Der Verwundete, ein Vater von sechs Kindern, erlag kurze Zeit nach der Einlieferung ins Krankenhaus seiucn Verletzun gen. Der Täter hat vor der Polizei ein volles Geständnis abgeleg* I ' ' ' - - - I Betreuung der Elbeschiffer durch die Deutsche Arbeitsfront (NSG.) Um die soziale und wirtschaftliche Lage in I der Elbeschiffahrt zu überprüfen und die erforderlichen Unterlagen für die von der Reichsbetriebsgemeinschaft Verkehr und öffentliche Betriebe beantragte Aendernng der Tarifordnung für das Stromgebiet Elbe, Oder und ! märkische Wasserstraßen zu beschaffen, haben der Reichs- j fachschafts- und Stromgebietswalter der NBG. 10 sowie der Sachbearbeiter des Sondertrcuhänders für die Bin nenschiffahrt eine Elbestrombereisung unternommen und die Elbeschiffer auf ihren Fahrzeugen besucht. Die Komiuissionsmitglieder unterhielten sich einge hend mit den Schiffern über die sozialen Verhältnisse, hielten Ausspracheabende ab, an denen über 500 Binnen schiffer teilnahmen, um alle Fragen durchzusprcchcn und j besichtigten ladende und löschende Fahrzeuge, um auch hier genaue Feststellungen über die Tätigkeit der Schiffs- , besatznngen in der Ladung zu treffen. Sächsische Kleidermodelle aus rein sächsischen Erzeugnissen Die auf Veranlassung des Reichsstatthalters Mutsch- > mann und Staatsministers Lenk ins Leben gerufene Ab- ! teilung „Modeschule- der Staatlichen Kunst- und Fach- ! schule für Textilindustrie in Plauen schuf vierzig Kleidermodelle unter Verwendung nur sächsischer Textil- e^zeuanisse — Kleiderstoffe, Spitzen und Stickereien, Po samenten —. die durch ihre vorbildliche Verarbeitung werbend wirken. Die Modelle, die in Berlin und im Reich zur Schau gestellt werden sollen, werden am 2. August in der Kunst- und Fachschule vorgeführt Günstiger Stand des Gemüses Gegen Mitte Juni setzten in Sachsen wiederholt ausgiebige Niederschläge ein die dem in der regenarmen Zeit von Mitte Mai bis Mitte Juni ausgetrockneten Boden reichlich Feuchtigkeit zuführten und das Wachs tum des Gemüses allgemein förderten. Der Stand des Gemüses ist nach Mitteilung des Statistischen Landes- j i amtes daher fast allgemein als günstiger als im Vor monat anznsehen. Bisweilen sind empfindliche Gemüse- i arten, meist Salat, durch zu heftige Regengüsse nnd Bohnen und Tomaten durch Sturm beschädigt worden. Die Arbeiten sind gut vorgeschritten, doch macht die Be kämpfung von Unkraut und Schädlingen viele Mühe. An Schädlingen wurden vor allem Kohlherzmaden^ Kohl- weiklinasraupen, Kohlhernie, Braunfleckigkeit bei To maten, Möhrenfliegen und Älattfleckenkrankheit bei Sel lerie beobachtet. Für den Wachstumsstand des Gemüses berechnete das Statistische Landesamt die folgenden Noten (es be deutet 1 sehr gut, 2 gut, 3 mittel, 4 gering. 5 sehr ge ring): Weißkohl 2,3; Rotkohl 2,3; Wirsingkohl 2,2; Blu menkohl 2,6; Kohlrabi 2,3; Grüne Pflückerbsen 2.3, Stan genbohnen 2,2; Buschbohnen 2,2; Gurken 2,4; Tomaten 2,1; Hpinat und Mangold 2,5; Salat 2,3; Zwiebeln 2,2; Möhren. Karotten 2,3; Sellerie 2,5. Unser Wald darf nicht verhungern! Aufklärung über eine nicht überall verstanden» Anordnung Bekanntlich ist das Sammeln von Abfall reisig im Wald neuerdings fast überall verboten worden; auch das Roden der beim Fällen im Boden verbleibenden Wurzel st öcke unterbleibt. Gar oft hört man im Hinblick auf diese Tatsache die Meinung vertreten, es sei doch gerade im Zeichen unserer Noh- stoffknapphett nicht tragbar, daß so viel Holz nutzlos inr Wald verfaule und man wirft der Forstverwattung vor, daß sie im Kampf gegen den Verderb nicht ganz auf der Höhe stehe. Nun, in Wirklichkeit sieht die Sache etwas anders aus: wenn Reisig und Stöcke draußen verfaulen, so bilden sich aus ihnen neue Nährstoffe für den Wald. Er soll uns doch immer neue Ernte an wertvollem Holz und anderen Erzeugnissen liefern. Düngen können wir den Wald nicht, etwa so wie das der Bauer jährlich mit sei nem Feld hält. Das zerfallende Holz des Reisigs und der Stöcke, die vermoderten Blätter und Nadeln, die der Wald abwirft, bilden seinen einzigen -Dünger, den braucht er aber auch! Schlimm genug, daß es eine Zeit gab, in der man ihm auch diese bescheidene Düngung nahm und im Ofen verheizte. Tu verlangst doch auch nicht, daß der Bauer seinen Stalldünger trock net und zum Heizen zur Verfügung stellt, ähnlich wie man in der Wüste trockenen Kamelmist als Brennstoff nimmt. Also laß auch dem Wald seinen Tüngek in Form des Reisigs und der Stöcke! Zum Ofenheizen gibt es in Deutschland genug Kohle. Wenn Du klug denkst und Deine»« Volk helfen »mllst, dann stelle Dich möglichst schnell und gründ- lich von der Holzfeuerung aus Kohlenfeuerung um. Holz wird gar bald zu kostbar geworden sein, um es an Stelle der reichlich vorhandenen Kohlen zu ver feuern. Präg es Dir ein, im Wald verfault nichts nutz los. Alles dient der Erhaltung der natürlichen Erzcu- gungskraft des ewigen deutschen Waldes; sein Verderb wäre sicher, wenn wir ihm alle natürliche Nahrung neh men würden. 2V. Juli El" V"4. u.: 19 58; Mond: u.: 11.34, N.: 2146. vom Stein gcst - 1856: Der Tondichter Robert Schumann in Cndenich bei Bonn gest (geb 1810) — 1883- Mmisicrpräsidcni Benito Mussolini in ' «Romagna, geb. - 1890: Der Maler Vincent van Gogh in Auvcrs-sur-Oise gcsi. (geb. 1853). — 1921: Advli Huler wird zum 1. Vorsitzenden der NSDAP, gewählt.