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239 Muturteile im Fernen Mn Wie die jetzt in Moskau eingetroffene Charbarowfln Zeitung „Tichocheanskaja" vom 10. Juli mitteilt, f«ch in Chabarowsk vor dem Militärkollegium des Ober* sten Gerichtshofes der Sowjetunion ein neuer Hochvyk ratsprozeß statt. Die 24 Angeklagten waren wiederum^ sämtliche Funktionäre und Angestellte der Eisenbahn* linien des sowjetrnssischen Fernostgebietes. Das Gericht verurteilte alle 24 Angeklagte, die dell „Trotzkismus", des „Terrorismus" und der Spionage be« zichtigt wurden, zum Tode. Auch diese Todesurteile sind vollstreckt worden. Die Zahl der im sowjetrüssischen Fernostgebiet, den Angaben desselben Blattes zufolge, in den letzten Wochen allein unter den Eisenbahnangestellten vorgenommenen Hinrichtungen erhöht sich dadurch auf 239. Auch diesmal nimmt die Moskauer Presse von diesen Bluturteilen kein* Notiz. So stand nach den ersten sittlichen Vergehen di» angedrohb Ausstoßung nur noch ans dem Papier, und nach einiger Zet>' wurde Frater Willibaldus wiederum mit der Pflege von Kran/ ken betraut, mit dem Ergebnis, daß er sich alsbald erneut, vev ging. Wieder wurde er »»nächst nur verseht, und erst, nach dem man nochmals zwei Jahre gewartet hatte, wurde ihm du Line zwingende Notwendigkeit Für einelEngergestaltung der deutsch-englischen Beziehungen Wawel-Konslilt vor dem Seim Gesetzcsvorschlag zurückgezogen. Die außerordentliche Tagung des Sejm, die zwecks Stellungnahme zum Wawel-Konflikt einberufen wordeu war, fand in Anwesenheit Miarschall Rydz-Smiglys und sämtlicher in Warschau anwesender Mitglieder der Regie rung statt. Sejmmarschall Car verlas seinen Gesetzcsvorschlag, der die Negierung ermächtigt, die notwendigen Maßnah men zu ergreifen, um ähnliche Vorgänge wie die eigen mächtige Ueberführung des Sarges Marschall Pilsudskis seitens des Krakauer Erzbischofs künftighin unmöglich zu machen. Im Namen der Antragsteller erklärte Vize marschall Minister a. D. Schätzel, er ziehe nach der Er klärung der Regierung, daß der Wawelkonflikt mit dem Entschuldigungsschreiben des Krakauer Erzbischofs end gültig erledigt sei, den Ermächtigungsantrag zurück. DaS Urteil lautete aus eiu Jahr drei Monate Gefängnis Strafmildernd kam dem Angeklagten lediglich die Tatsache zu gute, daß dle Ordenslettung, als sie die geistige Berfastunt, und die Anlage deS Angeklagten erkannt hatte, nicht die selbst verständlichen Folgerungen zog. kebiellich» »eriittderm« io oierEaoei Parteimäßige Aushebung der Wirkungsbereiche von Exklaven. Durch die Partei sind die folgenden gebietlichen Um l Schaltungen in ihren Gauen vorgenommen worden: Der infolge staatlicher Gegebenheit als Exklave zun Gau Kurmark gehörige, im Gau Schlesien liegende Kreil „Kraustadt" wurde ab 1. Jzzli 1937 parteigebietlick offiziell an den Gau Schlesien abgegeben. Weiter wurden abgegeben: Vom Gau Halle-Merse burg die Exklave Kischlitzan den Gau Thüringen- die Exklave Schierau an den Gau Magdeburg Anhalt; vom Gau Magdeburg-Anhalt die Exklavi Ttllkerode an den Gau Halle-Merseburg. TtaatSbrsuch deS Königs der Belgier ln London. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der König der Belgier die Einladung angenommen, König Georg VI. und Königin Elisabeth im November einen Staatsbesuch abznstatten. Der König der Belgier wird am 16. November in England ein- tresken und bis znm 19. als Gast des englischen KöulgspaareS in England bleiben. Zltk „Ekholms versetzt Die Große Strafkammer deS Landgerichts Breslau Hali, sich mit einem Prozeß zu beschäftigen, der wieder einmal schi bezeichnend ist für die Art und Weise, in der zuständige kirch ltche Aufsichtsbehörden mit notorischen Sittlichkeitsverbrechcri verfuhren. Der Angeklagte, ein 38 Jahre alter Johannes Marei (Frater Willibaldus), der 1919 in den Orden der Barm herzigen Brüder eingetreten ist und dort seine Gelübde ab legte, stellt den Typus eines Psychopathen dar, der nach de» Gutachten der Sachverständigen als erblich belastet anzusehe» ist. Um so erstaunlicher wirkt die Tatsache, daß solch ein kran ker Mensch zur Pflege und Wartung von Kranken zugelasse» wurde, an denen er sich dann in scheußlichster Weise vergan gen hat. Das Treiben des Angeklagten blieb den zuständige» kirchlichen Stellen keineswegs unbekannt, denn in einem De kret des Provinzialamls sprach man von Vorgängen, ,,dü- Schmach und Schande aus den Orden häuften und die Existent eines brüderlichen Krüppelheimes gefährdeten". Der Erfolg war aber lediglich, daß dem Frater Willi balduS die Ausstoßung auS dem Orden angedroht wurde. Et hatte übrigens selbst in Rom den Antrag gestellt, von feinen Gelübde entbunden zu werden. Aber dieser Antrag wurdt nicht angenommen, sondern lediglich dir „Versetzung" deS vrw derS Willibaldus auf ein klösterliches Gut „zur Erholung" vev fügt. ging. Wieder wurde er »»nächst nur verseht, und erst, nach dem man nochmals zwei Jahre gewartet hatte, wurde ihm du zweit» Androhung der Ausstoßung aus dem Orden zugestelv und eine abermalige „Strafversetzung" verfügt. reu Berwattung einnimmt, durch Strafen gegen den Miß brauch staatlicher Gewalt gesichert ist, die Muttersprache ungehindert gebrauchen kann und überhaupt gleichberech tigt in allen staatlichen Gebieten ist. Muß es ausgespro chen werden, daß dieses durch den Sudetendeutschen so formulierte Selbstverwaltungsrechi der Volksgruppen das Ergebnis von Gedankengängen ist, die die Institution des Völkerbundes als die Voraussetzung für die Schaffung neuer Volksgruppen einmal angesehen hat, und die der Völkerbund aber nie praktisch wirksam werden ließ? Die Diskussion um die europäischen Volksgruppen nimmt zu. Sie nimmt zu, weil man überall die Grenzen der Entnationalisierung und Minderheitenentrechtung spürt. Die Plattform der Diskussidn ist überall verschie den. Gleich ist nur der Wille der Volksgruppen, ihr unabdingbares Recht auf Selbstverwaltung immer wie der zu proklamieren. Der europäische Minderheitenkon- gretz in London ist in diesem Sinne ein klarer Beweis des unabänderlichen Rechtsempfindens der Staatsbürger fremder Volkszugehörigkeit geworden. Die riesige LtlsttSstmtg Frankreichs Auch die Volksfrontregierung beschleunigt Luftrüstung Bei der Einweihung einer neuen Fabrik einer ver staatlichten Flugzeugbaugesellschaft in Bouguenais bei Nantes machte Luftfahrtminister Pierre Cot bemer kenswerte Mitteilungen über den Stand der französischen Luftwaffe. Innerhalb deS einen Jahres der VerstaatlichungS, Politik sei dle Zahl der modernen Kriegsflugzeuge um 80 v. H. gestiegen. ' Frankreichs Bombardierungsmöglichkeiten seien um 500 Prozent gesteigert und das industrielle Erzeuguugsvermögen sei innerhalll eines Jahres verdoppelt worden. In diesem Jahr werd» Frankreich 30 v. H. mehr Militärflugzeuge Herstellen als in dem an und für sich schon erzeugungsstarken Jah» 1935 bis l936. Im Jahre 1938 werde der Prozents^ aus 60 steigen; dann werde Frankreich ein Werkzeug U der Hand halten, das feinen Bedürfnissen entspreche. Die Müsioe vor Madrid Weitere Erfolge der nationalen Truppen. Die Kämpfe vor Madrid dauer» mit unverminderter Heftigkeit an. Die nationale Offensive wird erfolgreich fortgesetzt, trotzdem die Bolschewisten äußersten Wider- ktand leisten. Die Truppen Francos haben bereits mehrere Kilometer Boden gewonnen und »ach längerer Artillerie- > sorbereitung Brunete im Sturm genommen. Infolge der bedrohlichen Lage haben die Bolsche- * visien alle verfügbaren Reserven an den gefährdeten Frontabschnitt geworfen. Die von den nationalen Trnp- - ,en bereits erreichte Linie wird als eine günstige An«- ! zangsstellung für die späteren Angriffe auf Madrid be zeichnet. Ans beiden Seiten sind zahlreiche Flugzeuge md Tauks in die Kämpfe verwickelt. , rede stellen, daß die Deutschen, insbesondere unter der be währten Führung Hitlers ein Volk von großem Format, seien, das man nicht übersehen könne. Die Deutschen seien! den Engländern artverwandt in Blut, Temperament und Lebensanschauung. Eine großzügige britische Haltung^ würde jetzt Deutschlands guten Willen sofort gewinnen. Wenn Mißtrauen und Schwierigkeiten erst einmal be»! festigt seien, würden die Deutschen zuverlässige Freunde, im Frieden und in Zeiten der Not sein, so wie sie inr Kriege entschlossene Feinde seien. Der große Zankapfel zwischen den beiden Ländern sei nur die Frage der frühe ren deutschen Kolonien. Im September würde aber die Untersuchung über die Zugänge zu den Rohstoffen vom allen Nationen abgeschlossen werden. Zu diesem oder zu! einem anderen Augenblick sollte die britische Regierung!! sich unter den Regierungen befinden, die bereit seien, ge rechten Forderungen ein verständnisvolles Ohr zu leihen.! Im Oktober 1914 habe der damalige englische Mind-j sterpräsident Asquith, nachdem er Englands Gründtz humi Eintritt in den Weltkrieg dargelegt hatte, in Cardiff er-j klärt, England begehre nicht anderer Völker Gebiet, Eng-! land genüge das britische Imperium und es wünsche nicht,! sich neue Verantwortung oder neue Gebiete aufzubürden. Nach dieser klangvollen Erklärung, so schreibt das Blatt abschließend, müsse es für die deutsche Nation eine fürch terliche Enttäuschung gewesen sein, als am Tag der Unter zeichnung des Versailler Vertrages bekannt wurde, daß England den Konferenzsaal berließ mit fast sämtlichen deutschen Kolonien in' der Tasche. Von den Verständi gungsmöglichkeiten Englands mit Deutschland hänge alles ab. Die Unterhauserklärung des englischen Außenmint- > sters über den Abschluß des neuen deutsch-englischen Flot tenabkommens wird in der Londoner Presse eingehend gewürdigt. Das von Eden als nützlich bezeichnete. Ab kommen wird als Beispiel echter Staatsmannskunst ge- j würdigt. „Daily Mail" setzt sich in diesem Zusammen hang für eine Verbesserung der deutsch-englischen Bezie hungen ein. Wenn die beiden Nationen zusammenkämen, > so schreibt das Blatt, dann würden sie Nützliches leisten können im Gegensatz zu oberflächlichen Streitereien, die i unter der Führung des Völkerbundes alle Bemühungen § um eine bessere Verständigung lähmten. Das englische Volk dürfe die moralische Seite solcher Verhandlungen > nicht übersehen und die englische Regierung solle nicht einen Augenblick zögern, um in großzügiger Weise Deutschlands guten Glauben zu erwidern. Als Chamber lain die Negierung übernahm, habe er erklärt, daß er ein persönliches Interesse an der Außenpolitik habe. Seine ! kluge Führung habe sich sofort bewährt. Er habe in j seinen Reden den ausgesprochenen Wunsch gezeigt, Deutschlands Standpunkt zu verstehen und '.ie gegenseiti gen Hindernisse zu überwinden.' Das sei eine Aufgabe, mit der man sich in der Vergangenheit nicht genügend beschäftigt habe. Jetzt sei der Augenblick gekommen, um - diesen Fehler wieder gutzumachen. Die erste Aufgabe des englischen Außenamtes sollte heutzutage die Freundschaft mit Englands Nachbarn jen seits der Nordsee sein. Denn es bestehe kein Zweifel dar- > über, daß von der Wiederherstellung der alten Herzlichkeit zwischen England und Deutschland nicht nur der Friede - Europas, sondern auch der Fortschritt oder Zusammen- I bruch der Zivilisation abhänge. Niemand werde ln Ab- § Die Forderung der Minderheiten Der europäische Minderheitenkongreß, der in Loudon getagt hat, ist vor wenigen Tagen mit einem Ergebnis auseinandergegangcn, das grotesk genannt werden müßte, wenn es nicht der nach außen hin sichtbare Nenner einer äußerst traurigen Entwicklung der europäischen Minder heiten wäre. Der Kongreß stellt in seiner abschließen den Resolution fest, daß der bisherige Schutz Genfs für die Volksgruppen auf dem europäischen Kontinent in prak tischer Hinsicht völlig wirkungslos geblieben fei. Dt» Resolution enthält weiterhin die Forderung, daß der Völkerbund bei seiner Reformtätigkeit nun endlich die schwerwiegende Minderheitenfrage aufgreifen müßte. Ist es nicht grotesk, daß die 30 in London versammelten Volksgruppenführer ihre Resolution an eine Instanz richten mußten, deren Begründung jene Erörterung völ kerrechtlicher Prinzipien vorausgegangen war, die so viele Minderheiten in Europa infolge neuer Grenzziehungen schuf, wie es nie zuvor gegeben hatte? Ist es nicht zugleich traurig, daß nach einer l8jährigen Entwicklung der euro päischen Minderheiten nach dem Weltkriege deren Füh rer feststellen müssen, daß nicht nur keine Besserung in der Behandlung der Volksgruppen eingetreten ist, son dern baß das Schicksal der Volksgruppen sich mit ganz kleinen Ausnahmen zusehends verschlechterte? § Die Kongresse der europäischen Minderheiten finden nicht oft statt und die Weltöffentlichkeit scheint keines wegs bereit zu sein, sich mit den von ihnen aufgeworfenen Fragen zu befassen. Das ist sicher kein Zufall, denn die „Sensationen"; die die Minderheitenpolitik der euro päischen Staaten in sich schließt, sind solcher Art, daß es für das Gewissen selbst der windigsten Auslandsrepor- ter zu beängstigend erscheint, sie zu formulieren und vor die Oeffentlichkeit zu bringen. Wie sollte man sich auch mit dem inneren Zusammenklang der Minderheitenführer befassen wollen, wenn man diese Zusammenarbeit im Gegensatz sehen müßte zu den Auseinandersetzungen der jeweiligen Staaten, zu deren Volk diese Männer blut-^ mäßig gehören! Wenn man in den europäischen Haupt-, städten bei dem Anlaß derartiger Kongresse die Neber-! einstimmung der Ansichten der Volksgruppenführer beob«! achtet, so sollte man doch hoffen, daß man die Ansichten, die der Führer der eigenen im fremden Staate lebenden! Minderheit vertritt andererseits auch für die im eigenen Lande lebende fremde Minderheit als verbindlich aner kennt. ; Deutsche, Polen, Ukrainer, Russen, Magyaren steht! man bei diesen Kongressen in fast völliger Uebereinstim»! mung, die nicht selten zu Gesinnungsfreundschaften ge führt hat, wie man sie den Staatsführungen nur wün schen kann. Das ist auch nicht anders möglich! Alle Minderheiten erleben das Schicksal der Einengung ihres völkischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens auf fremder Erde — das bindet sie zusammen und festigt ihren Mut für die Zukunft. Statt daß nun aber die Staa-^ ten den einzig möglichen Weg beschreiten würden, der! durch die gute Behandlung der fremden Minderheit im eigenen Staate die gleiche Behandlung der Volksgruppe im fremen Land erzwingen könnte, sind die letzten Jahre durch beängstigende Argumente hinsichtlich des Volksgrup penproblems gekennzeichnet gewesen wie selbst im impe rialistischen Zeitalter nicht. - Das Schicksal der Volksgruppen in Europa weist, wie gerade diese Tage gezeigt haben, Gradunterschiede auf. Es gibt aber kaum einen anderen Staat, der wie der deutsche durch die Achtung vor dem fremden Volkstum nicht nur auf Forderungen der fremden Minderheiten ein ging, sondern deren kulturelle Selbstverwaltung von sich aus bereits ermöglicht hat. Dieser Gedanke der Selbst verwaltung der Volksgruppen ist aber noch nie so klar und einhellig zum Ausdruck gebracht worden wie auf dem Londoner Kongreß der europäischen Minderheiten. Die Begründung des Selbstverwaltungsgedankens ist sicher, entsprechend den beiden verschiedenen Volksgruppen, vor wiegenden Problemen verschieden gelagert. Die eine Volksgruppe wird als immer wiederkehrendes Argument anführen, daß sie in der Kirche „zu Hause" sein wolle und demnach das Wort Gottes in der Muttersprache hören wolle. Die andere kämpft gegen die Verdrängung von Vostsbesth durch die staatliche Gewalt an nnd fordert gegenüber dieser Gewalt SelbstverMaüung des Erbes der Vater. Und Meder eine andere Volksgruppe kämpft um eine klare nud eindeutige Form ihres juristischen Ver hältnisses zu der Staatsführung. Wie auch immer die Probleme gelagert sein mögen, alle Volksgruppen ringen um eine ähnliche Form der Selbstverwaltung, wie sie der Wortführer der sudetendeutschen Volksgruppe, Rutha, in London formuliert hat. Diese Selbstverwaltung schließt Programmpunkte ein, für die die Sudetendeutschen seit Jahren eine gesetzmäßige Norm wünschen, eine Norm, dle es der Tschechoslowakei ermöglicht haben würde, jene .Normalisierung der Beziehungen" zwischen Staat nnd Volksgruppe zu erreichen, Uber dle sie sich so oft und so ausführlich verlautbart hat. r Der eüröpWche Minderheitenkongreß hat ln London stattgefnnden. und »S maa manchem Engländer, der sich vavei hellhörig gezeigt hat, merkwürdig erschienen sein, daß jene Forderungen der Volksgruppen über die Selbst verwaltung, die in England erhoben wurden, überhaupt ausgesprochen werden müssen, weil sich ein Teil der Macht des britischen Weltreiches auf diese oder ähnliche Programmpunkte der Selbstverwaltung wenigstens in zahlreichen Fällen stützt. Die Zustimmung, die die Aus führungen des sudetendeutschen Wortführers in England gefunden haben, erweisen, daß der Sudetendeutsche nicht nur für das eigene Schicksal, sondern auch für das der anderen Volksgruppen sprechen konnte. Der Vertreter eines 3r4-Millionen-Volkes, das wie kein anderes in Europa die Trennung vom Mutterland empfindet nnd erdulden muß, hat das Selbstverwaltungsrecht der Volks gruppen in allen Beziehungen umreißen können, weil das tschechische Staatsvolk dieses Recht in allen Beziehungen ^angetastet hat. , Selbstverwaltungsrecht der europäischen Volksgrup pen: d. h. die Volksgruppen als kulturellen Einheiten zu sehen, deren Bekenntnisfreiheit durch Anlegung nationa ler Kataster gesichert werden muß. Es heißt, daß die Staatsangehörigen des gleichen Volkstums als öffentlich- rechtliche Rechtspersönlichkeiten anerkannt werden mästen, um Ihre Volkstumsrechte innerstaatlich und völkerrechtlich vertreten zu können. Selbstverwaltungsrecht heißt aber auch, vaß jede Volksgruppe in ihrer Zahl und Leistung eine entsprechende Stelle In der staatlichen und kommuna-