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Deutschland bringt damit durch Tatbeweise zum Aus- idruck, daß es keinerlei Angriffsabsichten hegt, sondern nur darauf bedacht ist, für seine Sicherheit jene maritimen Vorkehrungen zu treffen, die es seinem Ansehen und seiner Wurde als Großmacht schuldig ist. Durch das Ab kommen wurden nur die einzelne» Punkte von 1935 durch ins einzelne gehende Ausführungsbestimmungen ergänzt. Bekanntlich ist Deutschland die einzige Großmacht, die sich aus freien Stücken in dem Ausbau ihrer Flqtte quanti- tativ gebunden hat. Wenn es nachträglich aufgefordert wurde, auch dem Flottenabkommen zwischen England, den Vereinigten Staaten und Fankreich vom Jahre 1936 bei- zutrcten, so mußte in dem neuen deutsch-englischen Flot- ienabkommen gleichsam ein Ausgleich durch die doppelte ^quantitative und qualitative) Bindung festgelegt werden. Das war deshalb nicht ganz einfach, weil einmal der Rahmen der bis zum 1. 1. 37 gültigen Flottenverträge von Washington und London gesprengt worden ist (in erster Linie durch Wegfall der Begrenzung des Gcschütz- kalibers), zum andern durch die undurchsichtige Haltung Sowjetrußlands. Nach dem Völkerbundsstatul sind alle Mitgliedsstaaten verpflichtet, laufend den Stand ihrer Heres- und Flottcnrüstungcn bekanntzugeben. Das hat Sowjetrußland bis auf den heutigen Tag demonstrativ abgelehnt. Bei der ganzen Einstellung Moskaus wird man überdies etwaigen sowjctrussischeu Angaben mit be rechtigtem Mißtrauen gegenüberstehcn müssen. England hat geglaubt, dieses Mißtrauen durch ein englisch-sowjet russisches Flottenabkommen überbrücken zu können, das gleichfalls am 17. Juli in London unterzeichnet worden ist. In diesem Abkommen sind die gleichen politischen Bindungen vorgesehen wie in dem deutsch-englischen, nachdem die Sowjets zunächst abweichende Forderungen ^gestellt hatten, die zwangsweise Rückwirkungen auf die deutsche Haltung für die deutsch-enalischen Verhandlungen Eben muM;. Mn wixd obwachynmsse^ Sowjet- rutzlank seiW Asten vertraglichen Vermlichtngen Eng- Hand gegenüber gewissenhafter Nachkommen wird als dienen gegenüber Genf. Denn wie der deutsch-englische sieht auch der englisch-sowjetrussische Flottenvertrag vor, daß die Vertragsmächte sich gegenseitig ihre Banabsichten für das kommende Jahr und genaue Angabe» über die geplanten Schiffsbauten bekanntgeben. Man will durch diesen Nachrichtenaustausch das Gefühl der Unsicherheit und des Mißtrauens zwischen den Mächten beseitigen . mnd plötzliches Auftreten geheimer Bauten und über- negener Typen vermeiden. Wenn Deutschland sich ent- Ifchlossen hat, die gleichen Bindungen zu übernehmen wie «die anderen Seemächte, so ist das ein erneuter Beweis Mr die Tatsache, daß Deutschland dem Frieden dienen und mithelfen will, Kriegsgefahren zu verringern. Das muß uni so höher bewertet werden, weil Deutschland, wie bereits erwähnt, die einzige quantitativ gebundene See macht ist. Denn alle anderen Seemächte können ihre Flot ten nach Belieben ausbauen, ohne Rücksicht auf eine etwaige Verschiebung des Kräfteverhältnisses zu andern Mächten. Mit den am Sonnabend zum Abschluß gebrach ten Flottenabmachungen sind alle größeren Seemächte außer Japan nunmehr durch gleiche Bedingungen ge bunden. <37. Fortsetzung.) Nach langer Zeit saßen sie sich wieder einmal am Früh stückstisch gegenüber. Blanka hatte alles, was an Weihnachten erinnerte, aus dem Zimmer entfernen lassen. Ganz so wie es früher ge- wesen, war cs jetzt. Das Feuer prasselte im Kamin, und auf dem Tisch stand die Kaffeemaschine. Das mutete Marianne heimatlich an. Sie legte ihre Hand auf Blankas Arm: „Daß ich nun wieder daheim bin, ist doch ein Trost? „Für mich ja, ich habe dich sehr vermißt? Marianne dachte: sie hat mich vermißt, Joachim nichi. Daß sie noch einen Menschen hatte, der in Liebe an ihr hing, gab ihr etwas von ihrem alten Lebensmut zurück. Dem Schmerz, den Joachim ihr zugcfügt hatte, stand sie hilflos gegenüber nicht so den Dingen, die ihr jetzt bevorstanden. Jetzt erst würde der Kampf um Hansfelde beginnen. Zwischen Berkholz und ihr war es zum end gültigen Bruch'-gtkommen; er würde nun keinerlei Rücksicht mehr auf sie nehmen. Es kam jetzt darauf an, sich zu wehren. Und das wollte sie tun. Nach dem Frühstück ging sie durch die Wirtschaftsräumc, sie traf den Großknecht im Hof. Er hatte die neue Strick- jacke an, die ihm Blanka zu Weihnachten geschenkt hatte. Sichtlich erfreut begrüßte er die junge Herrin. „Daß Fräulein Latour nun wieder hier ist, ist schön", fügte er zutraulich. „Wie geht's denn, Karl?". „Auf Hansfelde gut gnädiges Fräulein. Der Herr Baron hat alles gut im Schuß gehalten. Wir haben im Herbst die Ställe frisch gekalkt und die Raufen erneuert. Das elektrische Licht hat der Herr Baron jetzt auch in die Ställe geleitet, ganz allein Hat er das gemacht. Er ist ja fo geschickt. Ach, es ist ein Segen, daß das nun endlich mal gemacht worden -ist; man braucht nun nicht mehr mit den Laternen herumzufummcln. Herr Latour haßte das, er hatte das mit dem elektrischen Licht längst vorgehabt. Hat das gnädige Fräulein schon die Hühnerfarin besichtigt«" Marianne verneinte. „Ra, die müssen Sie sehen; eine Musterfarm ist daraus geworden. Möchte Fräulein Latour nicht gleich mal mit hingchen?" Nein, sie wollte nicht. Marianne zog den Schal fester um sich, als friere sie. Ajax, der Hofhund, kam angelaufen, sprang winselnd an <thr hoch. Sie streichelte sein wttiaes Fell. Sport vom Sonntag Glänzender deutscher Reiterfletz Oberleutnant Brinckmann gewinnt ans Baron den Preis deS Führers Das'Reitturnier auf dein Neichssportfcld brachte anch am Sonnabend packende Kämpfe von Mann und Reiter. Wieder schnitten die erprobten deutschen Turnierrciler hervorragend ab. Den Greßen Dressur-Preis der Internationalen Retter-Vcr- eiuigung gewann vor vollbesetzten Tribünen der Letter des Schulstallcs der Kavallerieschule. Oberstleutnant Gerhard auf dem Olvmpiazweiten Absinth. Das Kanonenjagdsprtn- aen um den Preis des Reichssportführers war, nachdem der hocherprobte Alchimist versagte. Günther Tem m e auf Nord- land nicht zu nehmen. Ein Jagdspringen der Meisterklasse wurde in zwei Abteilungen dnrchgesührt. Sieger der ersten Abteilung blieb Nike unter Rittmeister Hafse. in der zwei ten Abteilung Heiliger Speer unter Oberwachtmeister Galle. Am Sonntag erreichte das Turnier mit dem Kampf um den Ehrenpreis des Führers Im Olvmpia-Stadion seinen Höhepunkt. Hocherprobte Turnierspringer des In- und Auslandes traten zu dem schweren Jagdspringen an, das alS Einzelwcttbewerb zum Austras gelangte. 40 000 Zuschauer wohnten dem spannenden Kampf der Reiter und Pferde bei. Wieder einmal gab eS einen glänzen de» deutschen Sieg. Erster und Gewinner deS Ehrenpreises deS Führers n»d Reichskanzlers wurde Oberleutnant Brinck mann auf Barou vor Rittmeister Kurt Haffe auf Thora und Oberleutnant Nippe aus Landrat Sämtliche drei Reiteroffi- zicre vollbrachten zwei fehlerfreie Umläufe. Die beste Zeil erzielte bei einem Umlauf Brinckmann mit 80,8 Sekunden. Hasse benötigte 86,8 und Nippe 97,4 Sekunden Auf dem vierten Platz endete der rumänische Oberleutnant Toma Tndoraun aus Pyr vor Günther Temme aus Nordland. Die beiden letztgenannten Netter mußten je 8 Strafpunkte in Kaus nehmen .. . .. DeutWand-USA 1:1 Beginn deS Jntcrzonen Finales in Wimbledon. Im Beisein von 10 000 Zuschauern, unter denen sich der Reichssportführcr befand, begann auf dem berühmten Centre Court in Wimbledon daö Davispokal JMrrzoncn-Finale zwi schen Deutschland und den Bereinigten Staaten. Der Gewinner deS schweren Kampfes wird mit dem Pokalvcrtcidiger Eng land um den Besitz der heißbrgchrlen Trophäe kämpfen. Der erste Tag brachte de» beiden Parteien ie einen Punkt. Während Gottfried von Eramm den Amerikaner Grant sicher mit 6:3, 6:4, 6:2 absertigle. stand Henner Henkel im Kamps gegen den Wimblcdonsieger Budge vor einer unlös lichen Ausgabe Der eisenharte Amerikaner gewann ebenfalls glatt in drei Sätzen überlegen mit 6 :2. 6 : t, 6:3. Drei Deutsche Meister von knilmd Woellkc, Long und Hein in Glanzform. Die Internationalen Meisterschaften der englischen Leicht athleten endeten mit ausgezeichneten Erfolgen der zahlenmäßig zwar schwachen, aber überaus kampfstarken deutschen Expedi tion. Ganz überragende Leistungen boten unsere Hammer- wcrfer, die alle drei ersten Plätze belegten. Meister von Eng land wurde Karl Hein mit der englischen Rekordleistung von 55,86 Meter vor BlaSk mit 54,63 Meter. Dritter wurde der Dortmunder Lutz, der 49,35 Meter bewältigte. Im Kugelstoßen war Olympiasieger Wocllke gleichfalls ohne Konkurrenz. Die von den« Berliner Polizisten erzielte Weite von 15.39 Meter genügte vollauf zuMrringuug des Meistertitels. In glänzen- der Verfassung war der Olympiazweite Lutz Long, der im Wettsprung mit <,48 Meter einen neuen britischen Rekord auf- stelltc. ' Gut hielt sich auch Willy Sch röder, der im DiSknsumrf hinter den, überraschend mit eiiytr Weite von 49,17 Meter siegenden Griechen Syllas Zweiter wurde (47^6 Meter) Jmi Endlauf über eine Meile war Deutschland durch den zähen Kampfer Friedrich Schaumburg würdig vertreten Wenn dieser auch weitaus jüngeren Gegnern schließlich den Sieg und die Platze überlassen mußte, so verdien, doch sein vierter Nana alle Anerkennung Der Sieger Wooderson verbesserte mit 4:12,2! Minuten den seit über 16 Jahren bestehenden englischen Rekord. > Rundfunk Dentschlandsender Dtenötag, 20. Juli. 6.30: Aus Berlin: Frühtonzert. Musikkorps des Pionier- Bataillons 23 - 10 00: Sendepause - 10.30: Fröhlicher Kin- Vergalten. - 11.00: Sendepause. - 11 30: Sendepause. - 11.40: Alles muß mithelscn — wenn's zur Ernte geht! - Anschtte- ßcnd: Wetterbericht. — 12.00: Aus Mannheim: Musik zuin Mittag Tas Landesorchester Gau Baden Die Melorhyth miker - 15.15: Portugiesischer Weinberg. Bolksklänge auS Portugal. - 15 45: ..Warum werten Sir daS weg ?" Verschwen dung im Kleingarten. — 16.00: Musik am Nachmittag. DaS! Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders. Leitung; Otto Dobrindt — In der Pause: 17 00: Mein erster Austritt. Eine, Schausplelergeschichte von Imme Linde. -- 18.00: Romantische Kammermusik. — 1820: Politische Zettungsschau des Draht- losen Dienstes — 18.40: Kleines Zwischenspiel. iJndustrle- schallplatten.) — 18.55: Die Ahnentafel - 19.00: Und jetzt ist^ Feierabend! Sonne. See und Silberhochzeit. Kleines Hör-! spiel aus dem Urlaub von Friedrich Lindemann mit Industrie-! schallplatten. — 20.10: Wir bitten zum Tanz! Es spielen die! Kapellen Egon Kaiser und Emil Noosz. — 23.00 bis 24.00: Be liebte Melodien. (Jndustrieschallplatten) Ncichssender Leipzig Dienstag, 20. Juli. 6.30: Aus Freiburg: Frühkonzert. Musikkorps eines In fanterie-Regiments. — 8 30: Aus Köln: Morgenkonzert. Das Westdeutsche Kammerorchcstcr. — 9.30: Vom tätigen Leben. — 9.45: Sendepause. — 10.00: Sendepause. — 11.50: Heute vor ... Jahren — 12.00-. Aus Chemnitz: Musik für die Arbeitspause. Das Musikkorps des Jusautcrie-Regiments >02. — 13.15: Aus Nürnberg: Mittagskouzcrt Das NS-Franken-Orchester. - 14.15: Aus Dresden: Musik nach Tisch. Das Dresdner Fritzsche- Quartett. - 15.20: Ein Viech - tritt es tot! - 15.40: Wolfram 'Brockmeier liest seine Anekdote „Die Ravensburger Fahnen- träger" — 16.00: Nachmittagskonzert. Kapelle Heinz Fuchs, Charlotte Daulhe tSopran). - 18.00: Streisziige durch das Elbsandsteingebirge — 18.20: Buch-Wochenbericht. — 18.30: DaS Dtctwcscn im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen. Ein Dietabend beim Turnverein Zeulenroda 1848 e. V. — 19.00: Dr Hamit treu! Anton-Gunther-Gcdächtnisstunde. — 20.00: Nus Bad Elster: Ein Sommerabend in Bad Elfter. DaS Kurorchester und Solisten. — 22.00: Kleine Abendmusil. Elly Opitz (Sopran), Walter Götze (Gitarre), Willy Schrepper (Vio- linc) - 22.50 bis 24.00: Aus Hamburg: Unterhaltung und Tanz. Das Kleine Orchester des Reichssenders Hamburg, Erna Kroll-Lange (Sopran). Werüe XUgLLeü ües KU „Freust dich, Ajax — freust dich, daß Frauchen wieder da ist. Komm mit, komm!" Sie nickte Karl zu, schlug dann den Weg zum Walde ein. Ajax sprang aufgeregt vor ihr her, kam zu ihr zurück. Sein schwarzgraues Fell triefte vor Nässe, er bedachte es nicht, sprang an ihr hoch, halb toll vor Freude und Aus- gelassenheit. Das rührte Marianne; sie preßte den alten, ruppigen Köter an sich und liebkoste ihn. In Haysselde gab es doch noch vieles, was sie freute. Es lohnte sich gewiß, darum zu kämpfen. Aber wie? Das war ihr noch nicht recht klar. Sie stand nun wieder allein da und ohne Geld. Am 1. Januar würde ihr die Hypothek gekündigt werden, was dann? Daß Tante Lene helfen würde, kam nun nicht mehr in Frage. Sie war wieder mit ihren Gedanken bei Joachim an gelangt. Wie er "das hatte fertigbringen können, sie so allein zu lassen in ihrer Not? Nein, er hatte sie nie geliebt, daS war ihr nun ganz klar. Sie biß die Zähne zusammen, starrte in den Hellen, sonnigen Winterlag und dachte: ich muß damit fertig werden, so schwer es ist. Bei Tisch erzählte sie Blanka von ihrer Jtalienreise, und wie sie dazu gekommen war, berichtete von den Dingen, die schließlich zum Bruch mit Berkholz geführt hatten. „Wie wird das nun werden mit seiner Vormund schaft?" fragte Blanka. „Kannst du nicht Einspruch da gegen erheben?" Marianne zuckte die Achseln. „Das ist meine kleinste Sorge", sagte sie. Ihre größte glaubte Blanka zu kennen. Nach Tisch ging Marianne in Joachims Zimmer hinauf — aber als sie vor der Tür stand, konnte sie sich nicht dazu überwinden, hineinzugehen. Sie drehte den Schlüssel, der im Schloß steckte, um und zog ihn ab. Als Blanka am Abend dieses Tages die Vermutung aussprach, daß Widdern wohl versehentlich den Schlüssel zu seiner Wohnung mitgenommen hätte, sagte sie: „Nein, ich habe ihn, Blanka. Aber wir wollen vor läufig nicht in die Wohnung gehen? Die zwei Festtage und die nächsten, die ihnen folgten, gingen für Marianne in dumpfem Warten hin, ohne daß sie sich klar darüber war, was sie erwartete. Ob Joachim zu ihr zurückkchren würde? Rein, darauf wartete sie ganz gewiß nicht. So schmerzlich sie ihn vermißte, von dem Wunsch, ihn wiederzusehcn, glaubte sie ganz frei zu sein. Sein Fortgehen war wie Sterben; er war aus ihrem Leben, das sie weiter ohne ihn tragen mußte, ausgclöscht. Eines Tages erschien dann Kasembeek in Hansfelde. Marianne, war erstaunt, wie verändert der große, vier schrötige Mensch war; sein Gesicht war fahl, seine Hellen Augen hatten jeglichen Glanz verloren. Er grämt sich um LilltI, dachte Marianne. Aber er erwähnte sie mit keinem Wort. Ob'sie wüßte, wann Herr Berkholz aus Italien zurück käme, fragte er. Sie wußte e-7 uicki. Dan» fragte er »ach ihrem Gut; od sie cs io gefunden, wie si: es eiwanel habe. „Es war alles in bester Ordnung? „Ich hörte, daß Sie Ihren Besitz verkaufen wollen?'" Marianne sah ihn überrascht an. „Nein, das will ich gar nicht. Wer hat Ihnen das gesagt?" „Herr Berkholz? „So, ja, er trägt sich mit der Absicht, das Gut, auf dein er eine größere Hypothek zu stehen hat, zum Verkauf zn bringen. Ich hoffe aber, daß es nicht dazu kommen wird? „Wenn Sie es nicht wollen, kann es doch nicht dazu kommen?" „Das heißt, wenn es mir gelingt, die vierzigtausend Mark aufzubringen, um die Hypothek auszahlen zu können-. Aber das wird nicht so leicht sein? Kasembeek sah nachdenklich vor sich hin. „Na, vielleicht kommt eS ja nicht dazu", sagte er dann. Sie sprachen nicht weiter darüber. Erst kurz vor seiner Abfahrt kam Kasembeek wieder darauf zurück. „Sie dürfen sich wegen der vierzigtausend Mark keine Sorge machen, Fräulein Latour? „Wie sollte ich nicht! Käme mein Gut zum Verkauf, verlöre ich damit alles? Sie standen neben dem Auto und Kasembeek zögerte, einzustctgen. Es schien Marianne, als wollte er ihr noch etwas sagen, aber er nahm Platz, reichte ihr noch einmal die Hand und tröstete: „Man kann mehr verlieren als ein Gut? Dann drückte er auf den Anlasser und fuhr ab. Marianne sah ihm nach. i „Er hat recht", sagte sie sich. „Man kann mehr ver- , lteren als ein Gut." s Das hatte sie eben erlebt. Fünfzehntes Kapitel neue Llrvkkrnmeen Berkholz war in schlechtester Stimmung von seiner Jtalienreise zurückgekehrt. In dem Augenblick, als er sein Arbeitszimmer betrat, klingelte das Telephon. Vom Büro wurde angefragt, wann der Herr Ockonomierat zurückcrwartet werde. „Ich bin bereits hier. Was ist los?" fragte er. ,Herr Kasembeek wünscht den Herrn Oekonomierat »u> ' sprechen? Ob das gleich sein müsse. - Pause. Ja, es sei sehr eilig, Herr Kasembeek wuroe sich er lauben, !m Laufe des Vormittags bei Herrn Oekonomie rat vorzusprechen. Aergcrlich legte er den Hörer auf. . _ (Fortsetzung folgt.) , .. ,