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steine, Basalte und andere Gesteine verarbeiten. Groß sind auch die Kaolin- und Tonlager Sachsens: erstere dienen der weltbekannten sächsischen Porzcllanindustrie als Roh- stoffgrundlage. Aus sächsischen Tonen wird Aluminium hergcstellt: dadurch gewinnen die Tonlagcr Sachsens für die Ankunft erhöhte Bedeutung. Ter Erzbergbau gab frühzeitig den Anlaß zur Ent wicklung einer M e t a l l h ü t t e n i n d ust r i e. Heute gibt es in Sachsen vier bedeutende Hüttenwerke, die nach Er liegen des Erzbergbaues restlos auf ausländische Erze angewiesen waren; heute erhalten diese Hütten zum Teil wieder heimische Erze zur Verarbeitung geliefert. ' SaAenerr BergwerlsgeseMalt Fortschreitender Ausbau des sächsischen Erzbergbaues Die im Auftrag des Landes Sachsen durch die Staat liche Bergwirtschaftsstelle Freiberg geleiteten Erzbergban- betriebe Grube Zinnbergbau Oelsnitz im Vogtland in Lauterbach i. V., Ehrenfriedersdorf Vereinigt Feld Fdgr. in Ehrenfriedersdorf, Grube Zschorlauer Bergsegen in Zschorlau i. E., Grube Tannenberg bei Tannenbergsthal i. V., Kupfergrube Sadis dorf bei Schmiedeberg und St.-Christoph-Fundgrube bei Breitenbrunn i. E. sind in die neu gegründete Sachsenerz Bergwerksgesellschaft m.b.H., Freiberg, einge bracht worden. Dem Aufsichtsrat gehören an: Ministerial rat Dr. Florey, Dresden, als Vorsitzender und als Ver treter des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Regierungsbergrat Dr.-Ing. Wernicke, Langebrück, als Stellvertretender Vorsitzender und als Leiter der Mi- nisterialabteilung für das Berg- und Hüttenwesen. Berg rat Gabel als Vertreter des Amtes für deutsche Roh- und Werkstoffe, Berlin, Oberregierungsrat Dr. Spangenberg, Dresden, als Vertreter des Sächsischen Finanzministe riums, Dr. rer. pol. Brockhaus, Freiberg, Prof. Dr. Knoops, Freiberg, und Prof. Madel, Freiberg. Zum Geschäftsführer wurde der bisherige stellvertretende Vor stand der Bergwirtschaftsstelle. Dipl.-Ing. Junker, Frei berg, bestellt. Die Aufnahme des Bergwerksbetriebes erfolgte bei sen sechs genannten Betriebsabteilungen der Sachsenerz G.m.b.H. in den Jahren 1934 bzw. 1936 und 1937 auf Grund eingehender montangeologischer Voruntersuchnn- zen der Staatlichen Lagerstätten-Forschungsstrlle, deren Kat auch der neugegründeten Gesellschaft zur Verfügung stehen wird. Die von der Bergwirtschaftsstelle geleiteten llntersuchungsarbeiten haben gute Er- solge gezeigt und sollen deshalb verstärkt wei- iergeführt werden. Gleichzeitig wird der Ausbau nniger ausreichend erschlossener Gruben eingeleitet Dr.FriL im Welt-Erzgebirge Am Donnerstagvormittag besuchte der Neichsinnen Minister Dr. Frick mit seiner Begleitung das Städtisch, Krankenhaus in Aue. Die Medizinalräte Dr Lanac unl Dr. Morgenstern unterbreiteten Dr. Frick die Erweite rungspläne des Krankenhauses. Es handelt sich um Ent würfe von Stadtbaurat Hasse; die von Dr. Frick als vor bildlich bezeichnet wurden. Mit dem Bau soll im Früh jahr 1938 begonnen werden; er wird etwa 400 000 Marl Baukosten erfordern. Gegen 10.30 Uhr fuhren die Gäste zur neuen Adolf- Hitler-Brücke, besichtigten die neuen Anlagen am Antön- Günther-Platz sowie das neue Haus der NSDAP. Kreis leiter Pillmaver führte Reichsminister Dr. Fricl und seine Begleitung durch alle Räume, deren baulichc Gestaltung und gediegene Inneneinrichtung den beson deren Beifall des Ministers fanden. Im Geschäftszimmer des Kreisleiters wurden Dr. Frick und Frau sowie Ober regierungsrat Krebs einige heimische Silbercrzeugniss, als Erinnerungsgeschenke übergeben. Dann verabschiede ten sich die Gäste, um eine Kraftwagenfahrt durch das westliche Erzgebirge zu unternehmen, das sich im präch tigsten Winterkleid zeigte. Gegen 14.15 Uhr verließ Reichs- , Minister Dr. Frick im Schnellzug Werdau. Oiplomatenbefuch in Schwarzenberg Schon 130 OVO Besucher im Feierohmd Am Donnerstag kamen 25 Missionschefs der in Ber lin vertretenen Mächte in das West-Erzgebirge, um der volkstumsschau „Feierohmd- einen Besuch abzustatten. Die Gäste wurden in Zwickau von dem Vorsitzenden des heimatwerkes Sachsen, F. E. Krauß, empfangen. Durch »ie verschneite Winterlandschaft wurde die Fahrt in die Bergstadt Schneeberg angetreten, in der ein kurzer Aufenthalt genommen wurde. Vor der ehrwürdigen St.- Wolfgang-Kirche hatten sich zahlreiche Volksgenossen ein gefunden. Nach einer kurzen Besichtigung dieses vielhun- vertjährigen Bergmannsdomes, von dessen kerzenerhcll- lem Chor eine Kindergruppe sang, wurde die Reise nach Nadiumbad Obers chlema fortgesetzt. Hier trafen die Diplomaten mit dem Dresdener Konsularkorps zusam men. das in Begleitung von Geheimrat Dr. Floreh and Oberregierungsrat Rosig von Chemnitz heraufkam. Bei einem gemeinsamen Frühstück begrüßte F. E. Krauß die Gäste. Gegen 13.45 Uhr traf Reichsstatt halter Mutschmann ein, der von nun an in der Reisegesellschaft verblieb. Knapp zwei Stunden später letzte sich die Wagenkolonne in Richtung Aue und Schwar zenberg in Bewegung. In Schwarzenberg wurde zunächst »em Nationalsozialistischen Musterbetrieb Krauß-Werke :in kurzer Besuch abgestattet, der die rege Beachtung der Gäste fand. Da in der Festhalle des Werkes eine Kinder- Feierstunde stattfand, wurde die Gelegenheit benutzt, um den Diplomaten und Konsuln einen Einblick von einer solchen Feier zu vermitteln. Unter Führung von Reichs- statthalter Mutschmann, von weit über 1000 Schulkindern jubelnd begrüßt, zogen die Gäste in die große Halle ein, wo sie etwa eine Viertelstunde verweilten. i Anschließend ging die Fahrt zur „Feierohmd"-- Schau. Das Ausstellungsgelände war festlich erleuchtet. Ein mehr als einstündiger Rundgang durch diese große Volkskunstschau des Heimatwerkes Sachsen fand das tiefe mitfühlende Verständnis der Besucher, die sich immer wie der anerkennend und begeistert über diese so stimmungsvolle weihnachtliche Schau äußerten. Ein zelne Räume blieben lange Zeit gefüllt, so daß kaum die Möglichkeit gegeben schien, den Rundgang in der vorge schriebenen Zeit zu beenden. In der Konzerthalle der Aus stellung wurde die Kurrende der „Hammer-Gunge" ge zeigt, die lebhaftesten Beifall fand. Gegen 17.20 Uhr verließen die Diplomaten und Kon suln den „Feierohmd", um einer Einladung ins Holz baus Krauß Folge zu leisten, wo der österreichische Ge sandte von Tauschitz mit warmempfundenen Wor ten de« Dank des Diplomatischen Korps für diese eken- ! so schöne wie eindrucksvolle Weihnachtsfahrt übermittelte, l Reichsstatthalter Mutschmann stattete seinen Dank ! für diesen hohen das sächsische Grenzland ehrenden Be ¬ such ab. Nach kzrrzer Zeit traten die Missionschefs die l Rückfahrt nach Werdau an, von wo sie nach Berlin znrttck- l kehrten. Alle Teilnehmer dieser Weihnachtsfahrt sprachen ! sich außerordentlich befriedigt und anerkennend über ihre Eindrücke vom Erzgebirge aus. Die Besucherzahl der Feierohmd-Schau überschritt bereits die 120 000. > Dresdener KonsularlorpS besuchte die Auto-Union Das Dresdener Konsularkorps besuchte auf Einla- dung des Reichsstatthalters Mutschmann und des Wirt schaftsministers Lenk die Auto-Union-Werke in Chemnitz. Direktor Dr. Hahn bot den Besuchern einen Ueberblick über den Werdegang und den heutigen gewaltigen Um fang des Werkes. Generalkonsul Dr. Glos dankte, im Namen des Konsularkorps für die Einla- ! düng und die Führung durch das Werk Man habe ! aus den Ausführungen des Direktors entnehmen können, daß die Auto-Union nicht nur ein ganz modernes Werk lei sondern auch ein großes soziales Unternehmen. Nun-kunk Deutfchlandsender Lonnaücnd, 18. Dezember. 6.30: Aus Homburg: Zum fröhlichen Beginn unsere Mor genmunk. Die Kapelle Z. C. Kampcke. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Die verschworenen Els. Ein Hörspiel von den Schillsche» Offizieren von Th. W. Elbertzhägen. — 10.30: Fröhlicher Kin- dergarrcn. — 11.00: Sendepause. — 12.00: Aus Königsberg: Musik zum Mittag. Das Orchester des Ncichssenders Königs berg. — 15.10: Buntes Wochenende. Industrie-Schallplatte« und Aufnahmen. — 16.00: Aus Köln: Aus der Tonhalle tu Düsseldorf: Der frohe Samstag-Nachmittag. — 18.00: Barna bas von Gerzy spielt. — 18.45: Sport der Woche. Vorschau und Rückblick in Hörbertchten. — 19.10: . . . und jetzt ist Feier- abend I Es spiel« das Kleine Orchester des DeutschlandsenderL — 20.00: Musik und Humor. Ein bunter Abend. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—0.55: Aus Berlin: Wir spie len zum Tanz! Die Kapellen Adalbert Lutter und Herbert Fröhlich. NeichSsender Leipzig Sonnabend, 18. Dezember 6.30: Aus Berlin: Frühkonzert. Kapelle Ferdy Kauffman. — 8.30: Aus Saarbrücken: Musik am Morgen. Das Kleine Funkorchester des Reichssenders Saarbrücken. — 9.30: Sende pause. — 10.00: Ein Uankee findet seine Heimat. Hörfolge von Werner Eckhardt. — 11.35: Heute vor .. . Jahren. — 11.40: Er- , zeugung und Verbrauch. — 12,00: Aus Breslau: Mittags- ! konzert des Kleinen Orchesters des Reichssenders Breslau. — l 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. Anschließend: Musil nach Tisch. lIndustrieschallplatten.) — 15.20: Weihnachtsvorbereitun- gen. — 16.00: Aus Düsseldorf: Der frohe Samstagnachmittaa. — 18.00: Gegenwartslerikon. — 18.15: Aus Dresden: Funk- , mosaik. Die Dresdener Solistenvereinigung. — 19.10: Hans Soph, ein Dichter und Sänger des Erzgebirges. — 20.00: Der ! Bogelhändler. Operette von Carl Zeller. — 22.30 bis 24.00: Aus München: Wir tanzen in den Sonntag! Das Münchener Tamiunkorchrster (54. Fortsetzung.) Stroh winkte mit der Hand. „Es geht, wie es geht! Die Weiber machen, was sie wollen. Und der Herr ist ja so selten zu Hause. Aber Weihnachten kommt die gnädige Frau hoffentlich heim. Es ist nichts ohne die gnädige Frau." Er trug ihm Grüße an sie auf... Der Anstaltsleiter Dr. Hiller empfing Horst in der Halle. Er versicherte ihm, daß es mit seiner Mutter auf wärts ginge. Aber die Stimmung sei noch sehr wechselnd. „Aufregungen müßten ihr erspart bleiben", sagte er mit einem Blick auf Horsts ernstes Gesicht. „Es muß ihr alles ferngehalten werden, was sie erregen könnte. Das ist Be dingung. Sie sind der erste Besuch, den ich zu ihr lasse." ,War mein Vater noch nicht hier?" fragte Horst. „Nein, aber er ruft oft an. Besuche von Verwandten habe ich bis jetzt leider noch nicht erlauben können..." Großer Gott, dachte Horst, als er die teppichbelegten Treppen Hinaufstieg, wie soll ich ihr das nur sagen?! „Wie lange wollen Sie denn hierbleiben, Herr Doktor?" fragte die Schwester. „Es ist nämlich ein Zimmer neben Ihrer Frau Mutter frei, das könnten Sie bekommen." Sie öffnete ihm die Tür zum Zimmer seiner Mutter. „Sie liegt im Wintergarten und liest." tzrau Äelly legte das Buch beiseite. „Horst!" ' Sie war so glücklich, ihren Sohn dazuhaben. Er fand sie ruhig, aber sehr schmal geworden. „Ich habe zehn Pfund abgenommen, denk nur", sag« st« stolz. „Wenn das Wetter bester wird, dann werde ich Wanderungen machen. Es soll bald Schnee kommen." „Und Weihnachten?" fragt? er, dem es eng im Halse wurde bet ihren Reden. „Weihnachten kommst du hierher. Das denke ich mir so schön. Der weiße Wald ringsum..." „Und Papa?" „Der wird vielleicht..." Sie brach ab. Das Zimmer mädchen brachte die Post. Es waren ein paar Karten und Briefe von Patienten, bt-: hier gewesen und nun entlasten waren und von zu Hause schrieben. „Die kleine Hamburgerin ist wieder zu ihrem Mann zurückgegangen. Er hatte sie immer wieder auffordern lassen, aber sie wollte nicht, wegen dieser Hausdame, die bet th« war. Eine fremde Person, die sich zwischen sie und ihren Mann stellte." Sie sprach von dieser fremden Hame mit Wärme und einem Interesse, das ihm an ihr ! ganz neu war. Seit wann interessierte sich seine Mutter I für die Eheskandale anderer Menschen? Oder spielte sie » ihm dieses Interesse nur vor? Wollte sie etwas hinaus zögern oder verbergen? „Du hast mich noch gar nicht nach Papa gefragt?" warf er ein. „Wieso? Ich weiß ja, daß er in Berlin ist. Er ruft oft an." , Horst erzählte, wie er das Haus gefunden habe, und daß Stroh sich beklagt habe und gemeint, es sei Zeit, daß j sie heimkäme. Sie antwortete nicht. Sie schaute in die Tannen, an denen der Regen in langen Strichen vorüberfegte, er schüttelte die Aeste im Sturm. Ein Schatten war über ihr Gesicht gefallen, sie schwieg. Heute kann ich es ihr nicht sagen. Morgen ist noch Zeit. „Wie lange kannst du bleiben?" fragte sie. „Bis Montag früh." „Tas ist schön. Hast du ein Zimmer bekommen? Nebenan ist eins frei. Wir werden heute abend hinuntergehen. Es sind reizende Damen da, und ein paar sehr nette Herren, Ausländer und Berliner. Samstagabend wird nach Tisch getanzt... Und morgen gehen wir in den Park. Ich zeige dir die Futterstellen für die Hirsche. An Mondschein- abenden kommt ein ganzes Rudel auf die Waldwiese. Es ist ein zauberhaftes Bild." Mein Gott, dachte er, was gehen mich die zauberhaften Hirsche an! Wie hat sich meine Mutter verändert! Sie sprach, als wolle sie etwas fortreden von dem, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Von den Patienten sprach sie miNhrem Sohn, während sie durch den schöngehaltenen Park wanderten, denn der Regen hatte gerade einmal aufgehört. Aber von dem, was ihn augenblicklich am meisten beschäftigte, sprach sie nicht, und es kam ihm vor, als wollte sie nicht davon sprechen. „Erzähl mir von Heidelberg. Wie wohnst du? Hast »u nette Freunde? Ich hab' immer das Gefühl, als ob in Heidelberg jemand wäre, der dich festhielte", meinte sie und sah ihn von der Seite an. Horst fand es gut, seine Mutter abzulenten. „Ja, so ist auch, Mama." „Und wer ist sie?" Es war die Tochter eines Universitätsprofeffors, sie hieß Inez. Er kannte sie seit sechs Wochen. Auf einem Gartenfest hatte er sie kennengelernt. Es war die Frau, tte er sich erträumt hatte und sich wünschte „Hast du ein Bild von ihr?" fragte sie. Er zog aus seiner Brieftasche einige Aufnahmen: etu junges Mädchen im weißen Kleid in einem Park, ein blondes, achtzehnjähriges, lachendes Geschöpf, im Bade- »nzug in der Sonne sitzend, anmutig, schlank, reizend inzusehen, mit sehr schönen, strahlenden Augen. IN»»»!!« Die hat sicher noch nichts durchgemacht, dachte Frau Nelly. Sie sah aus, als sei sie in einem schönen, gut ge haltenen Hause aufgewachsen, behütet von einer Mutter, verwöhnt von einem Vater, bewundert und geliebt. „Noch andere Geschwister?" fragte sie „Nein, sie ist einziges Kind!" „Und wie hast du sie dir erobert?" fragte sie, während rr die Aufnahmen sorgsam in seine Brieftasche legte. „War's schwer?" „Nein, ganz leicht! Es kam wie von selbst. Wir sahen ans. Und es war beschlossen, am ersten Abend." „Und die Eltern? Haben sie auch etwas dazu gesagt?" meinte sie. „Sie sind einverstanden mit der Bedingung, daß ich meinen Doktor habe." „Und den wirst du machen", sagte sie. „Wirst ihn mit Auszeichnung machen, wie Detlev. Allerdings ist eine Gefahr nahe: Inez." „O nein, Mama! Sie studiert ja auch. Sie hat ihr Abitur gemacht und wird mir später bei meinen Arbeiten helfen und die Korrekturen lesen, wie du sie für Vater liest." Frau Nelly lächelte. Sie schaute in die Ferne, dem kleinen Zug nach, der durch das grüne Wiesental bimmelte. „Ja", sagte sie, „es ist schön, wenn sie das will. Ich nehme an, daß es nicht die Erste, Beste, ist...* „Die Erste nicht, aber sicher die Beste, Mama!" „Du hast es mal »bieder viel zu leicht gehabt", meinte sie. „Ach ja, Mama!" „Du seufzt? Weshalb hast du eben geseufzt?" fragte sie. „Ich bin sehr glücklich." „Weiß dein Vater schon davon?" „Von Inez? Reist, nichts! Ich weiß auch nicht, ob «hn das so sreuen würde — vor dem Examen, jeden falls..." „Was hast du denn so Wichtiges mit deinem Vater zu besprechen?" forschte sie, der eine gewisse Erreotbeii in seinem Wesen nicht entgangen war. „Etwas wegen meiner Karriere..." „Ach so." Karriere, das interessierte sie nicht. Ihre Söhne machten schon ihren Weg. „Ich möchte schon deshalb kein Mediziner sein", sagte Horst. „Um nicht ewig auf meinen berühmten Vater an gesprochen zu werden." „Aus deinen Vater kannst du stolz sein", sagte sie ernst. „Sicher! Aber nur der Sohn von dem berühmten Bothmer zu sein, das ist nichts. Ich will nicht der Ab- >«allch oder die verwässerte Ausgabe eines anderen sein, sondern selbst etwas werden. Und daraus arbeite ich nun hin. Papa kann ruhig meine Briefe lesen. Bon Kahn fahrten auf dem Neckar und Gartenfesten wird nicht mehr die Rede sein." -7- > (Forljetzung folgt.)