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war, daß erhebliche Wachsmengen aus dem Ausland eingefiihrt werden mußten, da die deutsche Bienenzucht den Wachsbedarf der In dustrie nicht zu decken vermochte. Diesen Luxus ' können wir uns heute aber nicht mehr er lauben. Der deutsche Imker muh versuchen, die Wachserzeuguna soweit wie möglich zu steigem und alles bisher noch nicht nutzbar ge machte Wachs vor dem Verderben zu schützen. Die Reichsfachgruppe Imker hat sich in der letzten Zeit erst wieder mit dieser Frage be schäftigt und die Bienenzüchter zu vermehrter Wachserzeugung aufgerufen. Eine genaue Be rechnung hat ergebe», daß die Bauerneuerung eines Kastenvolkes eine jährliche Wachsmenge von etwa 400 § erfordert. Der jährliche Be darf an Wachs je Kastenoolk ist bei einer Umlaufzeit in der Bauerneuerung mit vier bis fünf Waben anzusetzen. Der Imker muß des halb seine Völker bauen lassen und verwendet dazu in möglichst weitem Umfange Bau rähmchen und Baurahmenfenster, denn es ist ein altbekannter Erfahrungssatz, daß bauende Völker fleißige Völker sind. Auch die frühere Annahme, dch vermehrte Wachserzeugung der Bienen eine Verminderung des Honigertrages bedeutet, hat sich längst als irrig erwiesen. Aber das sind Maßnahmen, die der Imker im Frühjahr und Sommer anwenden kann, um die Wachserzeugung zu steigern. Jetzt im Spät herbst und in den kommenden Wintermonaten gilt es, das vorhandene Wachs vor dem Ver derben zu schützen, geht doch noch immer etwa ein Drittel des Wachsanfalls durch Unacht- - samkeit verloren. Zu einem großen Teil fällt es den Wachsmotten oder auch den Mäusen zum Opfer, ein anderer Teil fällt bei der Behandlung der Völker ab und wird achtlos zertreten. Das darf heute »ich! mehr sein. Zedes Stückchen Wachs muß sorgfältig auf- rewahrt und möglichst in einer verschlossenen ölechdose für die Wachsschmelze bereitgehalt-'n werden. Alle überzähligen Waben, die bei der Einwinterung aus den Kästen entfernt wurden, sind sorgfältig aufzubewahren und in einen Äabenschrank zu stellen, in dem man Areginal-fest auf einer kleinen Schale ver dunsten läßt. Der Schwefelfaden, der früher viel benutzt wurde, genügt nicht, da er wohl Larven der Motten und die Motten selbst tötet, aber den winzig Klemen Liern nichts anzuhaben vermag. Wichtig ist vor allem die sachgemäße Wachsgewinnung. Sie erfolgt in der Regel unter Verwendung der üblichen Auslaß apparate, bei denen heißes Wasser und Dampf zur Anwendung kommen. Bevor man das Dachs aber in den Wachsschmelzer gibt, sollte es 24 Stunoen in weichem Wasser, also Regen wasser, das ja keinen Kalk enthält, eingeweicht werden. Verwandt werden dürfen hierbei und auch später beim Auslassen des Wachses nur Gefäße mit eisen- und kupferfreier Ober fläche, also am besten emaillierte oder ver zinnte Gesäße, da Eisen und Kupfer die Sarde des Wachses nachteilig beeinflussen. Das Wachs wird grau oder braun und ist damit eben keine einwandfreie Handelsware mehr. Beim Schmelzprozeß müssen alle aufsteigenden Un reinheiten ständig entfernt werden. Der Schmelzpunkt des Wachses liegt bei 64 Grad, es ist also nicht notwendig und auch gar nicht erwünscht, das Wasser zum Kochen zu bringen. Ueberkochendes Wachs hat leicht Seuersgefahr im Gefolge; außerdem leidet aber auch dre Farbe des Wachses und auch die Güte, da überhitztes Wachs brüchig wird. Ist das Wachs restlos geschmolzen, dann kann man weiter bis nahe an den Siedepunkt des Wassers erhitzen, um auch die kleinsten Schmutzteilchen aus der Wachsmasse zu entfernen. Das Ent- fernen jeder Unreinheit hat nun aber sehr schnell zu erfolgen, da die Wachsmasse schnell abkühlt. Besondere Vorsicht hat man bei der Her- stejlung des Wachsbodens walten zu lassen. Das Erkalten darf nur sehr langsam vor sich gehen, und deshalb ist der Topf vollständig mit schlechten Wärmeleitern zu umgeben, also Zeitungen, Säcken oder alten Zeugresten. Hierin eingehüllt, bleibt die Wachsmasse mehrere Tage stehen, bis sie völlig erkaltet ist. Erst dann darf die Hülle entfernt werden, weil sonst die Oberfläche des Wachsbodens einsinkt und sich im Boden Risse bilden. Nach dem Herausnehmen aus dem Gefäß sind noch die letzten Schmutzteilchen am Boden zu entfernen, da das Wachs ohne jeden Satz in den Handel kommen muß. Wird Wachs von Bienenständen aus gelassen, auf denen ansteckende Krankheiten geherrscht haben, so muß man schon besondere Schmelzapparate benutzen, da auch eine Hitze von hundert Grad die Keime der Krank heiten nicht abtötet. Man überläßt deshalb das Auslassen dieses Wachses am besten den Fabriken, muß ihnen dann aber natürlich mit teilen, daß es sich um Wachs von verseuchten Ständen handelt. Beim Wachsauslassen bleiben nun Rück stände übrig, die früher einfach weggeworfen wurden. Auch das darf heute nicht mehr sein. In diesen Rückständen oder Trestern befinden sich noch recht erhebliche Wachsteile, näm lich je nach der Art des Apparates 10 bis 60 °/o. Hieraus kann das für unsere Volks wirtschaft unentbehrliche Industriewachs ge wonnen werden. Da es sich für den einzelnen Imker nicht lohnt, diese Rückstände an ver arbeitende Fabriken zu senden, werden zweck mäßig im Bereich der einzelnen Ortssack gruppen Imker-Sammelstellen eingerichtet, die dann in Sammelsendungen die Trester ab führen. Auf diese Weise kann die Wachs gewinnung in Deutschland erheblich gesteigert werden. Scholle, Hof und Haus- Gartenarbeiten, di« wir im Rooember nicht vergessen dürfen. Wenn wir im November in unserem Garten auch nichts wachsen sehen und kaum etwas ernten können, so dürfen wir seine Pflege doch nicht vergessen. Noch wird hier und da ein Umgraben nötig sein,-damit einmal alles Unkraut vernichtet wird und zum anderen der Boden den Winter über ge lockert liegen bleibt. Auch unter Obstbäumen und Beerensträuchern ist zu graben, was hier zur Schonung der Wurzeln zweckmäßig mit einer Grabegabel ausgeführt wird. Soweit noch nicht geschehen, wird auf Erdbeerbeete und Staudenrabatle n kurzer Dünger gebracht und der Rasen mit gesiebter Komposterde überstreut. Die Triebe der Buschrosen sind etwas einzukürzen und die Pflanzen dann anzuhäufeln, damit die unteren Knospen den Einwirkungen des Frostes nicht so stark aus gesetzt sind. Auch ein Ausbringen von Torfmull oder ein Decken von Tannenreisig über die Rosenbeete kann die Pflanze schützen. Setzen schon strengere Tröste ein, dann werden auch die hochstämmigen Rosen niedergelcgt oder ein- gcdeckt. Unsere immergrünen Gehölze, wie Rhododendron sowie die Nadelhölzer nüsscn im Spätherbst noch Wassergabcn er- halten, da ihnen Trockenheit im Winter sehr schadet. Schließlich sehen wir im Obstgarten nach, ob die Leimringe noch Klebstoff haben, da üie Frostspannerweibchen noch aufkrirchen. Sind moniliakranke Früchte oder Triebspitzen zu beobachten, so werden sie jetzt entfernt. Ab getragene Ruten von Himbeeren schneiden wir rb. — Das eingelagerte Ob st und Ge müse wird regelmäßig durchgesehen, damit angesaultes immer rechtzeitig entfernt wird, ehe cs anderes Gemüse oder Obst ansteckt. Lüften der Lagerräume bei gutem Wetter und Ein- dcckcn der Kellerfenster sowie Ueberdecken der Mieten bei Kälteeinbruch vergessen wir nicht. — Bei der Pflege unserer Zimmcr- blumen ist jetzt das richtige Gießen das wichtigste, da größere Nässe sehr schaden bann. Anderseits denken wir daran, daß die im Keller ausgestellten Kübelpflanzen nicht voll kommen austrocknen dürfer Schfd. Zeichnungen: Zambony M Falsch ist es, den Dünger auf die Furchcn- sohle zu bringen. Die Pflanzenwurzel kann den tief vergrabenen Dünger zu spät oder gar nicht erreichen, auch zersetzt sich der von der Lust abgeschlossene Dünger nicht im Boden. Richtig ist es, den Dünger auf die schräge Böschung zu legen. Ruhl. Trockenheit im SchweinestaN. Belm Schwein ist unbedingt für di« erforderliche Trockenheit der Stalluft Sorge zu tragen, da durch die Stallfeuchtigkeit die Tiere in zweierlei Be ziehungen leiden. 2m Sommer regelt der Körper seine Wärme dadurch, daß die Feuch tigkeit von seiner Oberfläche verdunstet und die dabei entstehende Kälte den Körpei se weit abkühlt, daß keine Obertemperaturen ent. j stehen Ist nun die Stolluft bereits mt. Feuchtigkeit gesättigt, so kann keine Der- i dunstuna nach außen stattfinden, so daß ein, l gewisse Würmestauung im Körper entsteht, dil die betreffenden Tiere für zahlreiche Krank- beiten, besonders für Rotlauf, empfänglich macht. Im Winter wird bei feuchter Stallust eine zu starke Abkühlung herbeigeführt, so bald auch nur die geringste Zuglust entsteht. Die Wassermengc, die der Körper im Sommer selbst absondcrt, um für Abkühlung zu sorgen, wird im Winter künstlich durch die Luftfeuchtig keit auf die Körperoberfläche gebracht, ohne daß dem Körper die dadurch in der Zuglust entstehende Abkühlung erwünscht wäre. In derartigen Fällen entstehen In den betreffenden feuchten Stallungcw alle Stadien von Erkältungskrankheiten, die bei Ferkeln und auch bei Läufern in der Regel zum Kümmern der Tiere führen. Aus diesem Grälkde ist für Trockenheit im Stall stets Sorge zu > tragen und zur Behebung des Kümmerns der Tier« die regelmäßige Beigabe von Brmrblau zum Futter zu empfehlen. Lk. Fasan gedSatpft. Zum Dämpfen Lana man aut alte Fasanen benutzen. Dorgenchtet, werden sie mit Speck überbunden und mit fetter Fleischbrühe oder reichlich Butter, etwas Zwiebel, Wurzeln und Salz langsam völlig weich gedämpft, ' «ch.