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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmieöeberg u. A. ? - - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— Z Z mit Anträgen; einzelne Nummer 10 Npfg. ! - :: Demeinoe-Berban-S-Girokonlo Nr. 3 :: s f Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ß Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschast, des StadlrakS und des Finanzamts Dippoldiswalde ".».„.«„"..MU.., - ? - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite j - Millimeterzeile 6 Npfa.; im Tertletl di« V3 - Millimeter bretle MIlltmeterzetle 18 Rpfg. : l :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: i s :: Jur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gümg. :: - Nr. 279 Dienstag, am 30. November 1937 103. Jahrgang Aus der Heimat und dem SachsemauK Dippoldiswalde. Ein junger Mann aus Oberfrauendorf meldete der Gendarmerie, daß sein Paddelboot an der Tal sperre Malter von Unberufenen wahrscheinlich versenkt morden sei. Jetzt wurde es kieloben treibend vom Stau wärtergehilfen geborgen. Drei Insassen des Kurhauses Sei fersdorf, die es im Wasser liegend gefunden haben wollen, hatten damit am Sonntag auf der Talsperre gerudert und wollten es, mit Steinen beschwert, erneut versenken. Das Boot kippte aber um und trieb kieloben ab. Die Täter sehen ihrer Bestrafung entgegen. — In vergangener Nacht, gegen 22 Uhr, kam es bei der Teichmühle Oberhäslich zu einem Mokorradunfall mit töd lichem Ausgang. Die in Rippien in einem Hause wohnen den Herbert Mamitzsch <35 Jahre alt) und Erich Pflugbeil hatten sich zufällig im dortigen Gasthofe getroffen und er sterer schlug vor, mit seinem Kraftrade mit Beiwagen noch ins Gebirge zu fahren. M. entwickelte eine hohe Geschwin digkeit und raste vor der Kurve bei der Teichmühle links seitig an einen starken Baum an. Dabei wurde das Mo torrad vollkommen zertrümmert. M. mutz ebenfalls an den Baum angeschlagen sein und stürzte , tot in den Graben. Der Beiwagen wurde stark beschädigt. Sein Insasse Pflugbeil wurde in hohem Bogen ins Feld geschleudert, er erlitt aber nur leichte Abschürfungen am linken Oberschenkel und Prel lungen am linken Unterarm. Die Leiche des Mamitzsch wurde in die hiesige Totenhalle gebracht. Dippoldiswalde. Eine hiesige Einwohnerin war gestern vormittag nach dem Sägewerk von Schmidt in Ulberndorf gegangen, um dort etwas abzuholen. Auf dem Heimwege hörte sie einen Kraftwagen hinter sich Herkommen und be merkte beim Umschauen, datz sich dessen einachsiger Anhän ger vom Triebwagen gelöst hatte und auf sie zukam. Sie sprang hinter einen Strahenbaum, wurde aber doch noch erfaßt und über den Graben aufs Bahngleis geschleudert, wodurch sie starke Kopfverletzungen und Prellungen am Arm und Bein erlitt. Sie wurde zunächst in die nahe gelegene von Winklersche Billa und dann in ihre Wohnung gebracht. Der Kraftwagenfahrer, ein Schellerhauer Ge schäftsmann, hatte von dem Unfall zuerst gar nichts be merkt, erst Schulkinder machten ihn aufmerksam. Kreischa. Feueralarm ertönte am Sonnabendabend in unserem Ort. Im Heim der HI, das in der ehem. Gaudich- schen Strohhutfabrik untergebracht ist, war Feuer ausgebro chen, das vermutlich durch einen eisernen Ofen, der vorher zum Dienst in Gebrauch genommen worden war und dessen Abzugsrohr durch ein Fenster ins Freie ging, entstanden ist. Das Feuer mutzte schon eine Zeit gedauert haben, be vor es bemerkt wurde; denn das Heim ist vollständig ausge brannt. Fast sämtliches Inventar und verschiedene Aus rüstungsgegenstände der HI sind den Flammen Zum Opfer gefallen. Nur dem tatkräftigen Eingreifen unserer Feuer wehr ist es zu danken, datz das Feuer nicht größeren Um fang annahm uüd sich nicht auf die' anschließenden Räume weiter ausdehnen konnte. Außer unserer Wehr erschienen , noch die Wehren von Quohren, Possendorf und Lungkwitz. Pirna. In der Nacht zum Spnntag überraschte im Schützenhaus Pirna ein Wachmann der Dresdner Wach- und Schließgesellschaft einen jungen Burschen, der dort ge waltsam in den Schietzsaal eingedrungen war, verschiedene Waffenschränke erbrochen und dabei Munition erbeutet hatte. Der Täler wurde der Kriminalpolizei zugeführt. Colditz. In seiner Wohnung erlitt der im 80. Lebens jahr stehende Kupferstecher Karl Krepel in der Nacht zum Mittwoch einen Schlaganfall. Da seine Frau verreist war, befand sich der alle Mann allein in der Wohnung. Erst am Donnerstag wurde die Wohnung auf Veranlassung von Nachbarn geöffnet, denen aufgefallen war, daß ununter- j brechen von Mittwoch bis Donnerstag früh Licht gebrannt hakte. Die Polizei fand Krepel hilflos vor seinem Bett lie gend. In dieser Lage hatte der Bedauernswerte eineinhalb Tage verbringen müssen, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Er wurde dem Kreiskrankenhaus Leisnig zuge führt. Freiberg. Siebenjährige überfahren. In Weißenborn wurde die siebenjährige Ilse Fleischer auf dem Nachhauseweg von der Schule von einem Per sonenkraftwagen tödlich überfahren. Das Mädchen lief im Spieleifer auf die Straße «nd in den Wagen. Nur noch Reich;- und Gemeindesteuern Nationale Einheit für alle Zukunft verbürgt Der Staatssekretär im Neichsinnennnmstenum und Reichsgrnppenwaltcr des NSNB., ^-Oberführer Stut - kart, hielt in Breslau auf einer vom Nationalsoziali stischen Rechtswahrerbund, Gau Schlesic», veranstalteten Kundgebnng einen Vortrag über „Verfassung und Ver waltung im Dritten Reich" und führte unter anderem aus: Für den weiteren Neubau des Reiches ist es erforderlich, daß die Rechtsregelungen in den Ländern immer mehr durch ein eiheitlichcs Neichsrccht auf allen Lcbensgebie- ten ersetzt werden. In diesem Zusammenhang ist die Schaffung der finanzwirtschaftlichcn und finanzrechtlicheu Voraussetzungen für die Durchführung des Neubaues außerordentlich wichtig. Zur Verwirklichung der Voraus setzungen gehört die Verteilung der Aufgaben, die den verschiedenen Verwaltungsbezirken obliegen, und die Ver teilung der finanziellen Einnahmequellen, also eine Ver teilung der Aufgaben zwischen dem Staat einerseits und den Gemeinden und Gemeindeverbänden andererseits. Zu diesem Zweck ist die Herbeiführung der Gleichheit im Etat- und Rechnungswesen aller Länder erforderlich .Tas „Gesetz über die Haushatt- führung, Rechnungslegung und Rechnungsprüfung der Länder" stellt schließlich die Haushaltführung der Länder unter die Bestimmungen der Reichshaushaltordnung. Für die Gemeinden und Gemeindeverbände führte die Ge meindeordnung ein einheitliches Haushalt- und Rech nungsrecht ein; damit ist die völlige Einheit für das Ge samtgebiet der öffentlichen Finanzwirtschaft im ganzen Reich gegeben. Die Vereinheitlichung des Steuer* rechtes ist eine wichtige Vorbedingung zur Durchfüh rung dieser Aufgabe. Das Gesetz bestimmt, datz der Fi- nauzausglcich bis spätestens 1. April 1938 zu erfolgen hat. Das Ziel ist für die Zukunft klar: es wird nur noch Reichs- und Gemeindesteuern geben! Bei der Neugliederung des Reiches soll nach einer Jahrtausende langen Zersplitterung der deutsche Staat geschaffen werden, dessen Gliederung nach abermals einem Jahrtausend noch als sinnvoll anerkannt werden muß und der die nationale Einheit des deutschen Volkes für alle: Zukunft gewährleistet. Die Deutsche Gemeindeordnung stellt die kommunale Selbstverwaltung aller deutschen Gemeinden auf euw einheitliche Grundlage. Auf dem von ihr bereiteten Bo den soll sich der Neubau des Reiches von unten herauf vollenden. Bei den ländlichen Gemeinden ist die Arbeits last von Jahr zu Jahr gewachsen: es müssen Maßnah men zur Hebung der Verwaltungskraft getroffen werden. Die ehrenamtliche Leitung der ländlichen Gemeinden soll nach Möglichkeit erhalten bleiben, weil durch die Beru fung des Amtsleiters aus dem Kreis der Volksgenossen: ein besonders vertrauensmäßiger Zusammenhang mit der Einwohnerschaft besteht. Man wird jedoch dem Ge meindeleiter ausreichende Hilfskräfte zur Seite stellen müssen: dabei sind Gesetz und Ziel der Staatsführung die unverrückbaren Schranken, innerhalb deren sich jede ""«'-indliche Betätigung zu halten hat. Bautzen. Als ein mit Langholz beladener Lastkraft wagen von der Steinstraße in die Moltkestraße einhog, zer trümmerten die nach hinken weit herausragenden Baum stämme zwei große Schaufensterscheiben eines Goldwaren- und eines Lebensmittelgeschäftes. Chemnitz. Kindestötung. Am Neunmühlen wehr im Ehemnitzfluß wurde eine weibliche Kindesleiche geborgen. Das Kopfkissen war stark mit Petroleum ge tränkt worden und zeigte eine große Brandstelle. Offenbar wollte die unbekannte Kindesmutter die kleine Leiche mit dem Kissen verbrennen, unterließ dies aber infolge des Brandgeruches. Werdau. Vom Kraftwagen überfahren. Ein Lastkraftwagen hatte Heizmaterial abgeladen. Als der Wagen fortfahren mußte, sah sich der Fahrer gezwungen, sein Fahrzeug rückwärts zu stoßen. Dabei geriet ein sie benjähriger Knabe unter das Zwillingsrad und erlitt töd liche Verletzungen. Der Fahrer bemerkte den Unfall nicht, und wurde durch einen Jungen darauf aufmerksam ge macht. — Das Unglück hätte vermieden werden können, hätte sich der Fahrer vom Frcibleiben der Rückseite über zeugt. Die Haustürplakettc für Monat Dezember. Weltbild (M.1. Chemnitz. Fahrerflucht. Zwischen Gelenau unt Wilischthal war eine 61jährige Frau von einem Kraft- radfahrer angefahren und schwer verletzt worden. De, Fahrer, der mit unbeleuchtetem Rad fuhr, flüchtete, ohne sich um die schwerverletzte Frau zu kümmern. Nach den Ermittlungen handelt es sich um einen Kleinkraftradfah rer. Sachdienliche Angaben, die zur Ermittlung des rück sichtslosen Fahrers beitragen können, werden an den Gen darmerieposten Venusberg oder andere Polizeidienststellen erbeten. Chemnitz. Verhängnisvolle Nachlässig, keit. In einer von einem jungen Ehepaar nevbezoge. nen Wohnung wurde die junge Frau von ihrem heimkeh- renden Mann in der Küche durch Gas vergiftet tot auf gefunden. Wie festgestellt wurde, war beim Vorrichten de» Wohnung die Gasleitung zwar ordnungsgemäß verlegt worden, doch die Druckprobe der Leitungsdichte unterblie ben; die Naht des Zuleitungsrohres zum Gaskocher war in einer Länge von 20 Zentimeter geplatzt und durch diese Oeffnung das Gas unbemerkt entströmt. > ! § " ! 7 . 1000 RM Belohnang Zu dem Raubmord an dem 26 Fahre alten Ar beiter Willy Lehmann aus Gröditz bei Riesa auf den über den Truppenübungsplatz Zeithain führenden Schleusenweg setzte die Staatliche. Kriminalpolizei, Kri minalpolizeistelle Dresden, für die Ermittlung des Täters eine Belohnung bis zu 1000 Mark aus, die ausschließlich für die Bevölkerung bestimmt ist und deren Verteilung sie sich unter Ausschluß des Rechtsweges vorbehält. Sach dienliche Mitteilungen werden streng vertraulich behan delt. - Wettervorheriage örs» Neichswetter-imstes AnSgabeorl Dresden für Mittwoch: Stark bewölkt bis bedeckt. Regenfälle, am Nachmittag in Schauern, im Gebirge mit Schnee. Bei mäßigen west lichen Winden mild. Im Flachlands kein Nachtfrost. Wetterlage: Mitteldeutschland liegt an der Nord seite eines Hochdruckgebietes, dessen Kern sich südwärts biS nach Südfrankreich verlagert hat. Dadurch dringen weiter hin warme Meeresluftmaten nach Deutschland vor und wer den eine noch stärkere Erwärmung bringen. Durch das Aufgleiten dieser Warmluftmassen treten noch verbreitet leichte bis mäßige Niederschläge im Flachlande als Regen auf.