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Uunökunk Nclchöscndcr Leipzig Täglich wicdcrkchrendc Darbietungen mit Ausnahme von Sonntag: 6.00: Morgenruf, Reichswettcrdicnst. — 6.10: Funk- i gymnastik. — 6.50: Frühnachrichten und Wettermeldungen für den Bauern. — 7.00: Nachrichten. — 8.00: Frauen' Gymnastik. — 8.30: Kleine Mnsik. — 9.55: Wasscrstands- Meldungen. — 10.30: Wettermeldungen und Tages programm. — 10.45: Sendepause. — 11.55: Zeit und Wetter. — 13.00: Zeit, Wetter. — 17.00: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnachrichten. — 19.00: Abcndnachrichteu. — 23.00: Ahcnduachrichten, Wettermeldungen und Sportfunk. Sonntag, 28. Novcmbe. 6.00: Ans Königsberg (Orteisburg): Frühkonzert. Jäg'er- -nusik. — 8.00: Christliche Morgenfeier. — 8.30: Orgelmusik. Gespielt von Georg Trexler. — 9.00: Das ewige Reich der Deutschen: — 9.45: Lachender Sonntag. Kapelle Heinz Fuchs. — 11.10: Die See» und Teiche um das Jagdschloß Moritzburg. — 11.30: Kantate von Johann Sebastian Bach: „Jesu, nun sei zepreiset". — 12.00: Aus Berlin: Musik am Mittag. Kapelle Waldemar Haß, Stabsmusilkorps der Flieger, Instrumental- Quintett Georg Freundorser. — 14.00: Zeit und Wetter. — 14.05: Musik nach Tisch (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen - der NRG.). — 14.50: Und einer blieb aus Wodcs Heer. Wie Knecht Ruprecht zum erstenmal zu den Kindern kam. Märchen». spiel von Elly Popp. — 15.20: Konzertstnnde. Johann Nepo muk Hummel. — 15.45: Ewiger Jkarusgeist. Heinrich Anacker liest Gedichte. — 16.00: Aus Schmölln (Thür.): Vom Hundert sten ins Tausendste. Der bunte Sonntagnachmittag. — 18.00: Aus Scheibenberg: „Leise rieselt der Schnee..." Erzgebirgi- sche Adventsseier. — 19.00: Abendnachrichten. — 19.10: Abend- mnsik. (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des deutschen Rundfunks^ — 19.45: Sondersportsunk. — 20.00: Richard Wagners Werle: Der fliegende Holländer. — 22.00: Abendnach richten, Wettermeldungen, Sportfunk. — 22.30—24.00: Vom Deutschlandsender: Wir bitten zum Tanz. Oscar Joost spielt. Dazu: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. Erwin Christoph spielt. Montag, 29. November. 6.36": Aus Frankfurt: Frühkonzert. Das Kleine Funkorche ster des Reichssenders Frankfurt. — 8.30: Aus Beuthen: Kon zert für die Arbeitskameraden in den Betrieben. Das Kleine Unterhaltungsorchester. — 9.30: Sendepause. — 10.00: Aus Stuttgart: Der Trommler.. Ein Spiel nach dem Grimmschen Märchen von Ludwig Hofmeier. — 11.15: Erzeugung und Ver brauch — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Heil- und Gewürzkräuter. — 12.00: Aus Dresden: Mittagskonzert. Das Dresdner Orchester. Beliebte Märsche »nd Walzer. — 13.15: Aus Dresden» Mittagskonzert «Fortsetzung». — 14.00: Zeit, Nachrichten, Börse. Anschließend: Musil nach Tisch (Industrie- schallplatten und Aufnahmen des deutschen Rundfunks). — 15.05: Von der Puppenspic.'erci. — 1525: Musikalisches Zwi schenspiel. — 15.35: Wart, Katrin, ^r Helsen dir? Kinder bücherbesprechung. — 15.50: Kunstberu'n — 16.00: Vom Deutsch landsender: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchester des Deutschlandsenders. — 18.00: Publizistische Wehr: Hundert Mittel — ein Zweck: Deutschland — 18.20: Konzertstunde. Hans Gulden (Klavier). — 18.45: Deutschland baut auf. — 19.10: Wir gehen als Pflüger durch unsere Zeit. Kantate von Heinrich Spitta. — 19.45: Umschau am Abend. — 20.00: Das interessiert auch dich! Das Neueste und Aktuellste ln Wort und Ton. Unsere große Monatsschau - 22.30—24.00: Uittcrhal- tungs- und Tanzmusik. Kapelle Otto Fricke. ' , Dcutfchlanvscuder -D > Täglich wicderkchrcndc Darbietungen mit Ausnahme i von Sonntag: - 6.00: Glockenspiel, Morgenruf und Wetterbericht. An- ! schließend: Aufnahmen. — 7.VV: Nachrichten des Draht- ! losen Dienstes. — 8.00: Sendepause. —. 9.00: Sperrzeit. — ' 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 12.55: Zeitzeichen der , Deutschen Seewarte. — 13.00: Glückwünsche. — 13.50: ! Neueste Nachrichten. — 15.00: Wetter- und Börsenberichte. Programmhinwcise. — 19.00: Kernspruch, Wetterbericht und Kurznachrichten. — 31.00: Deutschlaudecho. — 33.00: , Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Anschließend: Deutschlandccho. — 22.45: Deutscher Seewxtterbericht. Sonntag, 28. November. 6 .00: Aus vamburg: Hafenkonzert. — 8.00: Wetterbericht. Anschließend: Zwischenmusik. Jndustrieschallplatten. — 8.20: : Und Sonntag aufs Land! Pflastermeiers auf Entdeckungs fahrt. — 9.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen. Kapelle Herbert : Fröhlich. — 10.00: Wehe dem, der nicht glaubt!" Eine Morgen- feier. - 10.45: Beliebte Sänger. Jndustrieschallplatten. — 11.15: Deutscher Secwetterbericht. — 11.30: Fantasten auf der Wur- : litzer Orgel. Aus dem „Ufa-Palast am Zoo". Berlin. Erwin > Christoph spielt. — 12.00: Aus München: Standmusik aus der , Feldherrnhalle. Das Musikkorps eines Jnsaitterie-Regiments. — l 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.00: Glück wünsche. — 13.10: Aus München: Musil zum Mittag. Kapelle Leo Prümper — 14.00: Bruder Lustig. Märchenfpiel nach Grimm von Gotthard Wloka. — 14.30: DaS schwedische Volks lied. Niels Swanseldt singt. Gräfin Wilämowitz-Moellendorf j spricht - 15.00: Bunter Melodienrcigen. Jndustrieschallplatten - und Aufnahmen. — 16.00: Aus Stuttgart: Wie es euch gefällt! : Das tönende Skizzcnbuch des Neichssenders Stuttgart. Solisten, Chor und Orchester des Neichssenders Frankfurt. — 17.20: Die Auswanderer vom Zillertal. Hörfolge von Josef Ziermair. — 18.00: Schöne Melodien. Kapelle Wilfried Krüger. — 19.00: Kernspruch. Wetterbericht und Kurznachrichten. — 19.10: Werke großer Meister (Ausnahmen). — 19.45: Deutschland-Sportecho. Hörberichte und Sportnachrichten. — 20.00: Zwei Fahrräder, citi Auto, ein Radio und wir . . . Eine Rundfunkfantasie. Das Orchester des Deutschlandsenders und ein Tanzorchester; der j »ammerchor des Deutschlandsenders und Solisten. — 22.00: Wetter-, Tages, und Sportnachrichten. Anschließend: Deutsch- landecho. — 22.30—0.55: Wir bitten zum Tanz! Oskar Joost spielt — dazu: Fantasien aus der Wurlitzer Orgel. Erwin Christoph spielt. Dazwischen 22.45: Deutscher Seewetterbericht. Montag, 29. November. 6 .30: FriMichc Morgenmusik. Kapelle Leo Malachowski. — -.40: Kleine Turnstunde. — 10.00: Alle Kinder singen mit! Wiederholung der Liedersolge 17 der Zeitschrift „Schulfunk" — 10.30: Sendepause. - 11.30: Dreißig bunte Minuten (Aus- nahmen). Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Dresden: Musik zum Mittag. Das Dresdner Orchester. — 14.00: Aus Berlin: Zur Unterhaltung. Kapelle Egon Kaiser. — 15.15: portugiesische Weinlese. Lieder und Tänze aus Portugal (Aus- i rahme). - 15.45: Die Narrenschaukel. Eine Bücherplauderei. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchester des Deutsch, iandsenders. In der Pause 17.00: Liebe Mutter. Erzählung ,on Mario Heil de Brentani. — 18.00: Junge Dichtung: Der Wald. Hörfolge von Ger« Randdlf-Schmalnauer. — 18.25: -kleines Unterhaltungskonzert. Jndustrieschallplatten. - 18.40: (34. Fortsetzung.) „Weiß Gott! Deshalb fände ich es besser, ich mietete mir ein Zimmer in der Stadt. Auf der Insel gibt es ruhige Zimmer in dem Cafe im ersten Stock. Dort besuchst du mich dann morgens, und wir trinken unter den Bäumen Kaffee. Dort sind Pfauen und Blumen, es ist dein Früh- spazietgang. Du mußt nämlich anfangen, auch etwas für dich zu tun, liebe Ma", fuhr er fort, während sie um das Rasenrondell gingen, auf dem ein großer Schlauch lag wie eine dicke, träge Schlange. „Du hast dich auch verändert — erschrick nicht, Ma! Du bist noch immer eine sehr schöne Frau, und wenn du irgendwo ins Zimmer trittst, spürt man ordentlich deine Atmosphäre. Man weiß auf den ersten Blick, wer du bist — genau, wie ich es von der Dame in der Konditorei wußte, wer sie war..." „Ach, Horst, darauf kommt's nicht an — bei euch Männzrn." l- „Mir doch!" sagte er entschieden. „Ich schwärme auch für schöne Mädels, stehst du, da bin ich schon wieder dabei, aber das ist alles nur Spiel. Liebe muß bei mir durch das Gehirn gehen. Ich muß wissen, wer die Frau ist. Hübsch sein, das genügt Mörk und wird ihm auch wohl immer genügt haben, er sagt's ja selbst. Die Gescheitesten lassen sich am leichtesten hinters Lich« führen. Gerade diese Männer fallen oft aus die wertlosesten Frauen herein, aber ich verlange mehr. Jedenfalls nicht weniger, als Papa einmal verlangt hat." Er küßte ihre Hand. „Aber wo findet man das? So jemand wie dich gibt's so leicht nicht mehr. Nur mein Vater hatte das seltene Glück. Und ehe mir nicht so jemand begegnet wie du, braucht ihr keine Angst zu haben um mein Seelenheil. Aber wir kommen von dem eigentlichen Thema ab. Du mußt etwas für dich tun, Mama — der Harz hat dir eher geschadet." „Was soll ich tun?" sagte sie. „Ich kann jetzt nicht fort gehen. Die Gesellschaften fangen an, Papa soll dieses Jahr Rektor werden, er hat es nun schon dreimal abgelehnt." „Dein Herz ist nicht in Ordnung, das ist wichtiger", bestand er. „Ja, das sagst du so, Horst, aber eine Kur im Winter ist so triste. Und allein — nein, ich kann es nicht, es würde alles nur viel schlimmer machen." Horst schwieg. „Das ist's ja immer bei uns Arztfrauen", sagte sie. „Wir kommen immer zuletzt dran." Zu dem Herzspezialisten konnte sie nicht geben, weil ihr Mann nicht gut mit ihm stand, und zu den anderen , hatte sie kein Vertrauen. Der eigene Mann hatte ja nie s Zeit, und seine Assistenzärzte waren ihr zu jung. „Mir geht's einmal wie Frau Prosefsor Westen. Die hatte Gullensteine und immer Schmerzen. Aber er hatte nie Zett, sie zu untersuchen, und sie half sich mit Haus mitteln, dadurch verschleierte sich das Bild der Krankheit. Und als sie sie dann operierten, war's zu spät. Zwei Wochen später haben wir sie begraben. Und ihr eigener Mann ist eine Kapazität für Gallensteinleiden." „Schade, daß ich nicht Medizin studiere", meinte Horst. ! „Aber mit den Gesellschaften brauchst du dir keine Sorge ! zu machen. Ich will diesen Winter nur arbeiten. Und sonst beunruhige dich nicht. Zwischen Papa und mir war immer eine Kluft. Aber was für eine ideale Ehe habt ihr immer geführt! Im Mai habt ihr silberne Hochzeit, das wird eine große Feier, die ganze Stadt wird mitmachen, die Studenten werden euch einen Fackelzug bringen." Und während er ihr dieses Fest ausmalle, dachte sie: wär' es nur schon vorbei... Horst hatte von seiner neuen Bekanntschaft zu Hause nichts erwähnt. Auch zu seiner Mutter nicht. Es konnte hinderlich sein bei Verabredungen. Er hatte den Grund satz, Erlebnisse erst zu berichten, wenn sie vorbei waren. Dann schienen sie abgeklärt und gefahrloser, als wenn sie , noch gärten. Diese neue Bekanntschaft war eine angenehme Er frischung neben seiner Arbeit. Wenn sich sein Vater auch in vielen Dingen über seinen Sohn klar war — in diesem Punkt hatte er sich getäuscht: Horst wollte sein Examen machen und wollte es rasch machen, um es hinter sich zu haben. Er wollte im Winter nicht ausgehen und erklärte, er lege gar keinen Wert darauf, daß man seinetwegen einen Hausball gäbe. „Gib ruhig deine Diners, Mama", sagte er. „Wozu Bälle? Tanzlustige Söhne hast du keine mehr, und ihr seid ja alte Leute." „Ja, ja", lächelte seine Mutter, „wir sind alte Leute.. .* Sie schaute in die Ferne mit einem merkwürdigen, ver steinerten Lächeln. Vor diesem eingeengten Leben im Elternhause hatte Horst eigentlich immer Angst gehabt. In Heidelberg und I Bonn war man sein eigener Herr, und wenn man mal mit seinem Wechsel nicht auskam, war ein Onkel da oder ein Freund, der aushalf, und man half wieder anderen aus der Klemme. Die meisten Rechnungen hatte er, dank der Sendungen seiner Mutter, bezahlt. Bothmers gingen in diesem Herbst nicht aus. Bothmer ' hatte eine große, wissenschaftliche Arbeit begonnen und - konnte dazu nur die Abendstunden oder die Nacht nehmen. ! Sie machten es ja alle so, die Kollegen. Der Tag gehörte ! den Kliniken und den Studenten, für die Wissenschaft blieb j nur die Nacht übrig. Aber daß Bothmers in diesem Jahr , mit ihrem Diner so lange wariclcn, fand man seltsam. ' Blutspender gesucht! Hörbertch« aus dem Berliner Dirchow- Ikrankenhaus. — 19.10: Und ;etzt ist Feierabend! Erfüllte Künsche Jndustrieschallplatten und Aufnahmen. Dazwischen 19.30: Henle heiz« Vater Heitere Szene von Hermann Krause. - 20.00: Viertes philharmonisches Konzert. Das Philharmoni- che Orchester, Berlin. Solist: Conrad Hansen. — 22.30—24.00: Nachtmusik Kapelle Oskar Joost und das Georg-Freundorfer- Quartett. Verschiedenes Fünf Briefe von Marie Antoinette. Jin Hotel Lronott inoet eine Versteigerung statt, wobei u. a. auch fünf echte griefe von der Hand der unglücklichen Königin Marie rlntoinette nnter den Hammer kommen. Diese Briefe stam- nen aus der Sammlung des Marquis de Biaucourt. Für »ie Echtheit dieser Briefe wird Garantie übernommen, viese Garantie ist sehr wichtig, da in der Zeit zwischen 840 und 1860 plötzlich zahlreiche Briefe der Marie An-j oinette auf den Markt kamen, die sogar ihre volle Unter- chrift trugen. Das machte die Historiker mißtrauisch, denn Marie Antoinette hatte eigentlich nie ihre Briese mit! »ollem Namen unterzeichnet. Später wurde festgestetti,^ »atz ein Baron Feuillet des Conches die Briefe gefälscht »alte, um seine große Sammlung von echten Briefen auch ,m diese sehr seltenen Stücke zu bereichern, die er in :chter Form nicht auftreiben tonnte. Wochenbericht der Landesbauernschaft Getreidewirtschaft. Die Zufuhr von Brot- und Futterge treide bleibt noch gering; Braugerste fast umsatzlos. Roggenmehl wurde für den üblichen Bedarf gehandelt Weizenmehl für die Weihnachtsbäckerei stärker umgesetzt. Zuckerhaltige Futtermit tel und Kartoffelflocken ausreichend, Hafermifchsutter gesucht, Malzkeime kleiner Umsatz. Biehwirtschaft. Auftriebe bei Rindern und Kälbern kaum geändert. Schafe waren erheblich mehr am Markt; auch die Zufuhr von Schweinen vermehrte sich. Milchwirtschaft. Der Jahreszeit entsprechend gmg die Milchanlieferung leicht zurück. Der Absatz an die Verbraucher lag unverändert. Käse wurde außer Schmelzkäse zur Zufrieden heit abqesetzt. Kartosselwirtschaft. Die Marktlage unverändert. Speise- kartoffeln zu reichlich angeboten. Die eingelagerten Bestände bei den Verteilern find gering, die Fabriken reichlich mit Fa- brikkartosseln verso«ät. Eierwirtschast. Die Eigenerzeugung bleibt ohne jede Bedeu tung. Die Frischware und Kühlhauseier stammen vorwiegend aus Osteuropa. Sartenbauwirtschaft. Wirtschaftsäpfel und Tafelobst steht reichlich zur Verfügung, Birnen knapp, Bananen find aus reichend. Gemüse reichlich angeboten. Splnat konnte nicht restlos unlergebracht werden. 29. November. Sonne: A.: 7.44, U.: 15.51: Mond: A.: 4.05, U.: 13.55. 1780: Die Kaiserin Maria Theresia in Wien gest. (geb. 1717». — 1802: Der Dichter Wilhelin Haufs in Stuttgart geb. (gest. 1827). — 1839: Der Dichter Ludwig Anzengruber in Wien gev. (gest. 1889». 30. November. Sonne: A.: 7.45, U.: 15.51; M ond : A.: 5.12, U.: 14.21 1796: Der Balladenvertoner Karl Loewe in Löbejün geb. (gest. ^69). — 1816: Der Volkswirt Friedrich List in Kufstein gest. (geb. 1789). Die Damen sondierten bereits: „Machen Sie denn diesen Winter gar nichts mit?" Frau Nelly hatte immer eine Ausrede. Wenn sie einmal eine Einladung an genommen hatten, sagte Bothmer sicher am Abend: „Könntest du nicht heute abend allein hingehen? Ich bin zu abgespannt." Sie tat es nicht gern. Aber sie fand es unhöflich, im letzten Augenblick abzusagcn, und sie ging allein, während er im Wettermantel in Wind und Regen über die Heide wanderte? Hier draußen war man allein mit sich und seinen Gedanken. Fern lag die lichterglänzende Stadt, ge trennt durch die Brücke und den Fluß, über den die Nebel zogen. Sturin und Regen empfingen ihn hier draußen. Er setzte seinen Stock fester auf, seine Mantelflügel flatterten im Wind. Schön war das. Er summte vor sich hin, ei«» halbvergessenes Lied. Von einem Traum durch die Dämmerung und einem blauen Band, das einen sachte, sacht hinüberzog. An einem solchen feinen, blauen Bande lag auch er. Der Nebel durchwogte das Tal. Er kam ihm gerade recht, wie das schlechte Wetter, das die Menschen ver scheuchte. Um so wärmer war es dann in dem kleinen Hause, um so Heller brannte ihre Lampe nachher... Ver sunken war alles, was ihn tagsüber gehemmt und seine Sehnsucht gebremst. Er haßte jetzt alles, was ihn davon abhielt, zu ihr hinauszuwandern. Gesellschaften waren ihm ein Greuel, sich unterhalten zu müssen mit fremden, gleichgültigen Menschen, Feste feiern, die keine Feste für ihn waren... Eines Morgens war Frau Nelly zur Anprobe bei ihrer Schneiderin bestellt. Als sie über den Hellen Markt ging, kam ihr ein großer, hagerer Herr entgegen. Es war Lauserberg. Er blieb stehen und erkundigte sich, wie ihnen die Sommerfrische, oder vielmehr die Regenfrische da oben bekommen sei. Er hatte sich nach Wiesbaden begeben und sich dort gut erholt. „Rheinfahrten, meine Gnädigste, und Sonne, und ein Wein überall!" Nur eins hatte ihm nicht gefallen, er hatte kein einziges rheinisches Lied dort singen hören. Und die Weinberge waren ja schließlich keine Alpen. „Man stellt sich eigentlich immer mehr unter dem Rhein vor", meinte er. „Uebrigens sagen Sie Ihrem Herrn Gemahl, daß das Fräulein die Stellung bekommen hat. Ich hab's ihm schreiben wollen, aber unsereins hat zuviel im Kopf." „Welches Fräulein?" fragte sie. „Nun, die Dame, die bei Professor Martin war, das Fräulein Pflug, die Zeichnerin. Ihr Herr Gemahl HAt sich sehr für sie eingesetzt. Ich bin zufrieden mit ihr, sie macht ihre Sache sehr ordentlich." Er grüßte und ging weiter. (Fortsetzung folgst. Besucht das Heimatmuseum in Dippoldiswalde!