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sM Aelteste Zeitung des Bezirks 103. Jahrgang Montag, am 29. November 1937 Nr. 278 keiepobmd! 4 der Feierohmd-Schau.v Fr. E. Krauß » -SEM MM Wetterlage: Durch die Entwicklung eines Hoch druckgebietes mit dem Kern über Südwestdeutschland wirk» die Zufuhr Kaller Meeresluftmassen nach Mitteldeutschland abgeschnitten. Mit Drehung der Winde auf westliche Rich tungen werden mildere Meeresluftmassen nach Mittel deutschland vorstoßen, wobei leichte Niederschläge auftreten. Wolkig bis bedeckt; leichte Niederschläge, im Flachlands vorwiegend als Regen. Bei auffrischenden westlichen Win-» den milder. Nur in den höheren Lagen noch Nachtfrost. Die große sächsische Volkskunstschau in Schwarzenberg durch den Reichsstatthalter eröffnet 5 Feierohmd — WcibnachtSsUmmung liegt über der Sügelstadt Schwarzenberg im Silbernen Erzgebirge, Ilingt ans den Herzen der Jungen und Alten. Freudig- besinnlich feierten am Sonnabend die Schwarzenberger, die vielen Hunderte von Schnitzern aus dem Erzgebirge und die vielen Gäste aus dem Hcimatgau, aus dem Reich und aus dem Ausland die Eröffnung der für Sachsen und die Fcierabcndgestaltung im ganzen Reich so bcdeu- tnngsvollen Bolkskunstsckau „Feierohmd" echter Ad- vrntsstimmung. Ilcbernommenen erwartet. Dann üvernahm er unter Ver lesen der Namen aus der HI zur NSDAP 6, zur SA 7, zum NSFK 4, zum NSKK 6, aus dem BDM zur Frauen- DiefeS Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafl, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde WMervsrherMDt . öss UrichssvEer-SttMes AnSgabeort Dresden . für Dienstag: Aus Ns HeimM und dem SaMmtan- Aus den Fenstern grüßen die lichtertragenden holz geschnitzten Bergmänner und Engel, die Schwibbögen und Adventssterne, anheimelnde und behagliche Weih nachtsvorstimmung ausstrahlend. An den Straßen stehen meterhohe flammende Kerzen; der Weg zum Realgymna sium, zur Feierohmd-Scha», wird erleuchtet von nachge- bildeten Grubenlampen. Auf dem Marktplatz steht ein großer, zehn Zentner schwerer Schwibbogen, dessen riesige Kerzen den Platz flammend erleuchten. Vor dem Rathaus hängen zwei drei Meter breite hölzerne Adventskränze mit je zwölf hohen Kerzen und vom Rathausturm leuch tet ebenfalls ein großer Adventsstern. Die am Bahnhof kintreffenden Gäste werden begrüßt von einem hohen, sich im Lichterglanz drehenden Tannenbaum. Kein Be sucher kann sich diesem Weihnachtszauber und dieser be- sinnlichen Feierohmd-Stimmung entziehen; in den Schau fenstern stehen die Kunstwerke des Arbeiters aus dem Erzgebirge. Schnitzereien und Baste- leien, und die Erzeugnisse der handfertigen Klöpplerinnen in Einzelstücken zur Schau. Das alte Schloß gleißt im Licht der Scheinwerfer und vom Turm des Realgymna- glatten Straße ins Schleudern und stürzte gerade in den, Augenblick.'als ihm ein Kraftwagen entgegenkam. Er schlug mitjdem Kopfe an das vordere Kennzeichen des Kraftwagens schäft 3, und ermahnte alle nochmals, ihre Pflicht zu erfül- an und erlitt einen schweren Schädelbruch und andere Brüche. i Anzeigenpreis: Dl« 4S Millimeter brettc - Millimeterzeile g Rosa.; !m Tertteil die 03 l Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. : Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: » :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: Der herbeigerufene Arzt brachte ihn mit seinem Kraftwagen ins Krankenhaus. Das Motorrad wurde vollkommen zerstört. Dresden. ÜnglückdurchbetrunkenenKräsb- fahrer. Hier wurde eine Radfahrerin von einem Last kraftwagen angefahren und erheblich verletzt. Den Wagen lenkte der Emil Fehrmann, Dresden, Tatzberg l3, der auf einer Geschäftsreise mehrere Gastwirtschaften ausgesucht und Alkohol zu sich genommen hatte. Obwohl angetrun ken und schlechte Sichtverhältnisse vorsichtiges Fahren er forderten, versuchte er trotzdem, mit seinem Fahrzeug nach Hause zu kommen. An der Unfallstelle übersah er zwei Radfahrerinnen, von den er eine anfuhr. Fehrmann; wurde festgenommen. « k Bezugspreis: Für einen Monat 2.-- E mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: len. Sturmbannführer Hauswald übernahm die Kameraden und forderte auch seinerseits von allen, daß sie im Blick auf die 400 Gefallenen der Bewegung jederzeit eintrelen und Kämpfen für die nat.-soz. Weltanschauung, daß sie sich ihrer Verpflichtung bewußt bleiben, für den Führer Kämpfen, an ihn glauben und ihm und der Bewegung die Treue halten. Mit dem Sieg-Heil auf den Führer und dem Gesang des Deutschland- und Horst-Messel-Liedes klang die Feier aus. Einzeln zogen die Gliederungen zur Stadt zurück. — Der heutigen Auslage Iie„t ein Handzettel.„Einladung an alle Hausfrauen und deren Ehemänner", betr. „Tänzer"- Heißluftherd, bei. Panlsdorf. Als am Sonnabeid früh die Morgenpost von Seifersdors über Paulshain nach Paulsdors fahrend, den Wald vor Paulsdorf passiert hatte, kam der Kraftwagen auf der vereisten Straße ins Schleudern, fuhr den Hang hinab und überschlug sich nach vorn, so daß die Näder nach oben standen." Die Insassen, «zwei Frauen aus Seifersdorf, ein in Malter wohnender Beamter des Postamtes Dippoldiswalde und ein Schulknabe, der nach Dippoldiswalde zur Schule wollte, sowie der Fahrer erlitten leichte Prellungen. Cie wurden (außer letzterem) zum Arzt nach Dippoldiswalde gebracht und konnten dann in ihre Wohnungen bez. zum Dienst entlassen werden. Der Kraftwagen, an dem nur der Ausbau beschädigt war, wurde im Laufe des Vormittag wieder ausgerichtet und konnte mit eigener Kraft zurückfahren. Schmiedeberg. Gestern nachmittag kam cs auf der Neichs- straße nach Zinnwald in der Nähe der Einmündung des Langen Grundes zu einem schwere,» Unfall. Ein Motorrad fahrer aus Pesterwitz bei Dresden kam auf der durch Eis Weiheritz Zeitung Tageszeitung unü Anzeiger für Dippolöiswal-e, Schmie-eberg u. A. KM-"—— Dippoldiswalde. Der November, der morgen zu Ende geht, Hal an seinem letzten Sonntage allen Sportfreunden noch ein schö nes Geschenk gemacht, eine Skibahn im Gebirge, wie man sie sich für diese frühe Zeit gar nicht besser denken kann. Der Frost mar mäßig, und auch der Sturm war nicht so heftig, wie am Tage vor her. An recht ungeschützten Slellen schnitt die Kälte zwar recht schön ins Gesicht und rötete die Wangen, aber das muß man schon mit in Kauf nehmen, dafür wars dann im Walde wieder umso stiller und schöner. Der Zug nach dem Gebirge war groß. Die Züge der Reichsbahn, die wegen der Umbauarbeilen auf dem Dresdner Hauptbahnhofe ihr« Abfahrtszeiten in Hainsberg nicht immer einhalten konnten, waren vollbesetzt, auch am Nachmittag und Abend die Züge nach Hainsberg. Die Autobusse fuhren bis zu 4 und 5 Magen in den Kursen und brachten viele Sportbegei sterte nach dem Skigelände von Altenberg und Rehefeld, und wer einen eigenen Wagen hatte, der fuhr mit diesem ins Winter paradies. Freilich ganz ungemischt war diese Freude nicht. Stel lenweise waren die Straßen recht glatt. Manchmal gehörte viel Geschick dazu, einen Gravenrutsch zu vermeiden. Die Abendstun den ließen die Wagen in langer Reihe fahren. Aber wie viele brachen aus dieser Reihe aus, um durch entgegenkommende Fahr zeuge gezwungen, sich schnellstens wieder einzureihen. Gewonnen haben sie dabei so gut wie nichts, sie haben aber sich und andere gefährdet. Es wird ost von der Fahrdisziplin in Amerika gespro chen, wo „natürlich" alles viel vollkommener ist. Aber solche Fälle kommen dort nicht vor. Wo sich der Wagen eingereiht hat, bleibt er und trottet im Gang der Vordermänner mit. Dieses unsinnige Ausstechen um wenige Sekunden Gewinn unterbleibt. Im allge meinen ist unsere Reichsstraße nach Zinnwald recht gut angelegt. Schlimme Gefahrenstellen sind beseitigt worden, so die Naundorfer Brücke und die Kurve am Friedhöfe in Dippoldiswalde. Menn auch hier nicht alle Wünsche erfüllt wurden. Andere, aber doch schon weit ungefährlichere Stellen will man beseitigen. So soll die Kurve be! der Frankenmühle Ulberndorf in nächster Zeit begra digt werden. Wie man hört, finden gegenwärtig Verhandlungen wegen Ankaufs des dazu benötigten Landes statt. Gegen die Ge fahren des Eises auf der Straße gibt es freilich noch kein Radikal mittel. Streuen. Das hilft bedingt. Aber die Vereisung tritt meist rasch und auf lange Strecken auf, daß so schnell nicht über all gestreut werden kann. Da hilft eben nur vorsichtiges Fahren und gute Bereifung. Leider ist es la auch gestern nicht ohne Un fall abgegangen. — So stark der Verkehr gestern auch war, war er doch nur Durchgangsverkehr. Nur die allerwenigsten rasteten hier einmal ein Stündchen. In der Stadt war es recht ruhig. Äur am Vormittag war Leben, als die Parteigliederungen aus einem Propagandamarsch durch die Straßen zogen. — Am Sonnabendnachmillag waren eine Anzahl Ver treter von Schulen deS Kreises zu einer Tagung in engerem Rahmen hier zusammengekommen. Die Tagung wurde von Bezirksschulrat Horn eröffnet, der besonders auf die Sprach heilbehandlung für die erzieherische Arbeit der Lehrerschaft hinwies und dann Oberlehrer Zöppel, Chemnitz, das Wort gab, der diese eingehend behandelte, ist sie doch auch im Rahmen des Helmatwerkes Sachsen von besonderer Bedeu tung. An Hand von praktischen Hebungen sprach er über Stammeln, Lispeln und Stottern und gab Mittel und Wege an, wie diese Sprechkrankheiten geheilt werden können, vor allem Stammeln. Schwieriger ist die Heilung des Stottern, das als eine Gehirnkrankheit anzusehen ist. Hier ist eine Heilung schwierig und kann auch nicht garantiert werden. Dippoldiswalde. Im November eines jeden Jahres wer den die Angehörigen der HI und des BDM, die im Laufe des vergangenen Jahres das 18. Lebensjahr vollendet haben, von der Partei, SA usw. übernommen. Hier bei uns fand diese Ilebernahme am gestrigen Sonntag und unter freiem Himmel statt. Um 9 Uhr.stellten die Gliederungen am Par- leiheim zu einem Propagandamarsch unter Vorantritt des SA-Spielmannszuges ' und der Kreiskapelle. Der Marsch führte durch die Straßen der Stadt nach der Berreuther Höhe, wo auf der rechts der Strahenkurve über den» Albert park gelegenen Wiese die Gliederungen in einem großen Viereck Aufstellung nahmen. BDM und IV waren direkt dorthin marschiert. Nach einem Musikstück der Kreiskapelle wandte sich Ortsgruppenleiker Preußer an die Uebertreten- den mit dem Hinweis, sich bewußt zu sein, welche Aufgaben sie damit übernehmen, welches Ziel sie sich stecken müßten. Menn eS in der Kampfzeit galt, dem Führer zu folgen, um Deutschland vor dem Untergang zu retten, gilt eS Heuke mit dem Führer dieses Deutschland auszubauen und zu erhalten. Dafür sollten sie sich einsetzen. Die Macht zu erreichen, sei nicht der alleinige Zweck einer Revolution, die Menschen dann im Sinne des Errungenen zu erziehen, sie einzusügen in die eigentz^Weltanschauung, das sei die zweite und weit wichtigere Aufgabe, und das werde vor allem von den aus Schwarzenberg, schildert in einem Gespräch zwischen einem schnitzenden Arbeiter und dessen Sohn die Sorger und die Freude um die Entstehung und Vollendung einet Schnitzwerkes in der vorweihnachtlichen Zeit, in der Feier abendzeit, während die Mutter dabeisitzt und klöppelt» „Der erzgebirgische Feierabend ist in einem Wort zu nennen: Feierohmd. In vielen tausenden großer und kleiner Häuser blüht am Feierohmd unsere Volkskunst basteln und schnitzen zehntausende glückliche Männer, klöp< peln unsere Mädchen und Frauen, werden unsere Lieder j gesungen, Lieder der Heimatliebe. Eines jeden Liedes letzte Strophe könnte heißen: Drham is drham; s< heißt auch das erste Lied von Anton Günther. In dieser Weihnachtsschau dürft Ihr gewissermaßeii durch hundert Fenster in erzgebiraische Stuben sehen Ihr dürft sogar hinein, zu den Pyramidenbauern, zu den Bastlern und Engelschnitzern. Wer ein feierabendliches Herz besitzt, dem schließen sich die kleinen Kunstwerke auf den nehmen wir mit auf die Usnbank, der ist uns kein Fremder mehr, mit dem reden wir zuletzt erzgebirgischj weil „Feierohmd" ist. ! Diesen Feierohmd vorzubereiten, waren ein paar hui« dert Männer und Frauen tätig, „mit Herz und Handel wie man so schön sagt; denen möchte ich danken, bevor Wil die Türen der Schau ausklinken Mein Gauleiter, diese Schau wurde in feierabend- licher Stube in B>elaial erdacht, nachdem Sic uns von einer Leipziger Ausstellung erzählt, uns allen das Herz für die Feierabendkunst aufgeschlossen hatten. Sie sind unser Schirmherr — Ihr Heimatwerk ist unser aller Feierabend- > siums grüßt die angestrahlte Bcrgmannsgcstalt ins crz^ gebirgische Land. Der weihevollen Feierstunde in der Fest halle im Realgymnasium zur Eröffnung der Fei erabendschau wohnten Reichshauptamtsleiter Hil- genfeldt, die Staatsminister Lenk und Dr. Fritsch, Gruppenführer Lein, ^-Brigadeführer und Kreishaupsi mann Popp, Gauobmann Peitsch, Gebietsführer Busch, di< Reichsfrauenschastsführerin Scholtz-Klink, die Gaufrauen- schaftsleiterin Rühlemann und zahlreiche Vertreter de» Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehr macht, des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens Sach sens und fünfzig Berichterstatter aus dem Ausland bei Der Vorsitzende des Heimatwerkes Sachsen und Leite'