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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schrnie-eberg u. A. ß Bezugspreis: Für einen Monat 2.— j - mit Anträgen: einzelne Nummer 1V Rpfg. - :: Gemcinde-Berbands-Girokonto Nr. 3 ? - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: - Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Matt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschaft, des SladtratS und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Dt« 48 Millimeter breite ß i Mistlmekerzeile 6 Rpfg.: im Terttetl die 93 : - Millimeter breite MMmeterzelle 18 Rpfg, - § :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: r 4 :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: i Montass, am 22. November 1937 Nr. 272 103. Iahrgang Kus ösr Äermur und dem Sachjemauö Dippoldiswalde. Ein ruhiges Herbstwetter mit viel Sonne hatte der gestrige Totensonntag bei uns. Vielfach trieben die Sonnenstrahlen den leichten Frost der letzten Tage aus dem Erdboden, und es war da stellenweise recht schmutzig. 3m Gebirge aber lag Schnee; da wollten viel,e sich erstmals wieder auf die Bretter stellen, und infolgedessen war starker Berkehr auf der Reichsstraße. Die meisten Wggen hatten Sportgerät mit. Bor allem am Spätnachmittag bildeten sich zeitweise lange Wagenreihen. Lag auch bei Kipsdorf nur gar kein oder nur stellenweise wenig Schnee, so war im Al tenberger Gebiet doch guter Wintersport möglich, und das wurde weidlich ausgenützt. Hier und da waren dort die Straßen etwas vereist. Der Berkehr nach und vom Ge birge muß bei pns ja einstweilen immer noch durch die Ni- kolaistrahe geleitet werden. Wohl ist man mit dem Straßen bau am Friedhof fertig, nur an der Brücke fehlte es noch. Doch sind nun auch die Träger dazu eingetroffen, sie sind auch bereits verlegt worden. Heute Montag dürfte mit dem Betonieren begonnen werden. Wenn alles glatt geht, vor allem wenn kein Frost die Arbeit hindert, wird Anfang Dezember der neugebaute Straßenteil in Betrieb genommen werden können. Dann wird die gefährliche Kurve wesent lich besser zu befahren sein. Recht dankbar wurde es be grüßt, daß gestern, wo ein starker Personenverkehr nach dem Friedhöfe vor sich ging, ein Notsteg über den Mühl gräben gelegt war, so daß alle aus der oberen Stadt nach dem Friedhöfe Wandelnden keinen Umweg zu machen brauchten. Dippoldiswalde. Novemberwlnd weht durch die Straßen. Schon sind in den Gärten die Rosen eingedeckt,. der erste Frost ist schon über die Erde gezogen, da tragen wir die letz ten Blumen, die uns noch geblieben sind, hinaus auf den Gottesacker, die Stätten unserer Toten zu schmücken, die uns in diesem 3ahre oder früher schon verlassen haben. Es ist eine schöne Sitte, bevor der Winter mit seiner ganzen Macht hereinbrichk, noch einmal Blumenschmuck zu den Gräbern zu tragen. Schon am Sonnabend hörte das Kom men und Gehen auf dem Friedhöfe nicht auf und besonders gestern pilgerten so viele hinaus zu den Ruhestätten ihrer ihnen im Tode vorangegangenen Lieben. Es war ja auch ein so schöner, sonniger Tag, der es zulieb, daß man länger an den Gräbern verweilte. Und wer erst später über den Friedhof ging, der konnte sehen, daß nur wenige Gräber keinen Schmuck zeigten und unser Friedhof recht sauber war. Der Bormittagsgottesdienst in der Stadlkirche ver sammelte eine große andächtige Gemeinde. Anders als sonst war die Gottesdienstordnung aufgelxlut. Mehrmals sang zu Beginn, unterbrochen von Gemeindegesang, der Kirchenchor Lieder, und Frau Gönner sang dazwischen als Solo: „So wünsch' ich mir" von Bach. Die Predigt hielt Sup. Fügner und gründete seine Worte auf 1. Kor. 13, Bers 58, 57: Der Tod ist verschlungen in den Sieg usf. Eindringlich führte er dA Gemeinde vor Augen, daß es den Menschen gesetzt ist zu sterben, aber sie sind nicht tot, sie leben weiter bei Golt. Eine Aenderung ist auch in der Kirche selbst getroffen wor den. Taufstein und Lesepult sind auf ihren Standplätzen ge lauscht worden. So ist ersterer dem Altar näher gerückt und das Lesepult steht der Gemeinde näher. Diese Aenderung hat vieles für sich. Groß war auch die Zahl der Abend mahlsgäste sowohl nach dem Bormittagsgotlesdienst wie am Nachmitlagsgottesdienst. Die Totenfeier in der Nikolai- Kirche hielt Pfarrer Zinßer. 67 hat der Tod aus unserer Kirchgemeinde im abgelaufenen Kirchenjahre abgerufen; Alte und 3unge, manche, die krank und schwach waren, und wieder solche, wo man sagen kann: Heute rot, morgen tot. Boll liefen Leides stehen die Angehörigen an den Gräbern, aber wie an diesem Tokensonntag die Sonne leuchtend am Himmel stand und den Herbst schön erscheinen ließ, so ist uns die Gewißheit, daß ihnen allen, die uns der Tod nahm, das ewige Licht leuchtet. — Wie in jedem 3ahre hielt auch diesmal am Sonn abend vorm Totensonntag die Frelw. Feuerwehr am ! Denkmal ihrer gefallenen Kameraden an der Kirche eine ! kurze Gedenkfeier. Die Altersabteilung hatte das Denkmal mit 3lluminatlonsnäpfchen geschmückt und mit brennenden Fackeln davor Aufstellung genommen. 3m Schweigemarsch nahte die aktive Wehr und Obekbrand- meister Hörl gedachte der gefallenen und auch der verstorbe nen Kameraden in kurzen, sinnvollen Worten. Belm Na- Fest des Glaubens und der Treue 15 Jahre Ortsgruppe Augsburg der NSDAP. Die Ortsgruppe Augsburg der NSDAP, konnte am Sonntag unter größter Anteilnahme der Bevölkerung des! ranzen Gaues ihr I5jähriges Bestehen feiern. Sichtbarster Ausdruck wurde der Bedeutung des Tages dadurch ver- iehen, daß derFührer selbst an diesem Tag nach Augs burg kam, wo ihm eine unerschütterliche Garde in schweren Zähren ihren unzerstörbaren Glauben bewiesen und un- wrbrüchliche Treue gehalten hat. Den feierlichen Auftakt der Feier bildere der Marsch )er 433 alten Kämpfer des Gaues vom Ludwigsbau zum Rathaus, um gleich den Ehrenformationen der Politischen weiter die Ankunft des Führers zu erwarten. Stürmischer Jubel begleitete den Führer auf der Fahrt vom Bahnhof jum Rathaus. Im Goldenen Saal hatten mit den alten Dampfern des Gaues Schwaben die Spitzen der Partei, ser Wehrmacht, des Staates, der Industrie, der Wirtschaft, oer Kunst und Wissenschaft Aufstellung genommen, nm sem Führet ihren Gruß zu entbieten. Gauleiter Karl Wahl schilderte die wunderbare Wandlung i» Deutschland nach der Machtübernahme durch reu Führer und stellte fest, dass das neue Deutsche Reich ler Grösse und Ehre, der Kraft, der Herrlichkeit und Gc- rechtigkeit heute in Europa wie ein Fels im brandenden Meere stehe, und daß in seinem Führer heute das Volk ren Schöpfer dieses Reiches sehe. Der Gauleiter gab danu einen» Stolz Ausdruck, im Namen der Alten Garde heute iagen zu können, daß sie in den 15 Jahren in ihrem Glau ben an den Führer niemals wankend geworden sei. Der Nlaube dieser einstigen kleinen Minderheit sei heute zum Nlauben des ganzen deutschen Volkes ge-' vordem Nachdem die nationalen Lieder verklungen waren, b.-i zrüßte der Führer die alten Kämpfer und verließ hieraus vieder den Goldenen Saal. Brausender Jubel schlug ihn» rntgegen. Die Begeisterung der Tausende draußen vor. rem Rathaus scheint sich nicht mehr legen zu wollen. Immer wieder erklingen Rufe nach dem Führer, der sich schließlich noch einmal auf dem Balkon zeigt und die Mas sen begrüßt. Und unbeschreiblicher Jubel brandet dein! Führer entgegen, als er zur Fahrt durch die festliche StadU seinen Wagen besteigt. Ler Führer loricht M Alle« Sarde Am Nachmittag.sprach der Führer im großen Saal- vau Herrle, einer historischen Stätte aus der Kampfzeit, zu den alten Kämpfern des Gaues Schwaben und vielen anderen Volksgenossen. Lange dauerte es, ehe der Füh rer das Wort ergreifen konnte. Immer wieder brauste der Jubel der alten Kampfgenossen und Weggefährten auk Dann sprach der Führer zu den alten Kämpfern. " Die entscheidende Erziehungsaulgabe der NationalloziaWWen Bewegung In seiner Ansprache erinnerte der Führer einlei tend an seinen ersten Besuch mit Dietrich Eckardt in dieser Stadt im Jahr 1920, als sich Deutschland inmitten seines s mensaufruf der Gefallenen erklang dumpfer Trommel wirbel. Bei einem stillen Gedenken wurde ein Kranz am Denkmal niedergelegt. Dann rief die Pflicht. Zu einem Lehrvorlrag über Schadenverhütung rückte die Wehr nach dem Sternsaale. Dippoldiswalde. Einen fröhlichen Feierabend bot den Arbeitsopfern der Orkswalkung Dippoldiswalde am Sonnabend die Kreisdienststelle der NSG „Kraft durch Freude" im Schützenhaussaale. Sie hatte dazu Dresdner Künstler gewonnen und mit der Einladung auch viel Freude geschaffen, wenn auch vielleicht noch mehr Familienange hörige hätten mitkommen können. Bestritten wurde das Programm von vier Künstlern. Frank Marlitt trat als An sager auf und als Zauberkünstler. Was er da vorführte, wie er Sachen verschwinden ließ, anderes dafür hervor brachte, selbst unter den Händen von Zuschauern solches aus führte (die er auf die Bühne gebeten hatte), vor allem, wie er durch Ausrekßen von Papierstticken aus einem zusammen gefalteten Bogen Papier eine wunderschöne Decke, sogar mit seinem Monogramm hervorzauberte, war verblüffend. Hanni Delling bot nette Lieder zur Läute und zum Schifferklavier. Gern hörte man ihr zu, nur ging man mit ihren Wünschen, tüchtig zu schunkeln, nicht recht mit. Als ein amüsanter Plauderer zeigte sich Kurt Schönbach, auch war er in einer Pantomime recht gut. Den rechten Spaß brachte Humorist Max Lorz, lieber seine Späße — und waren sie auch ein mal nicht mehr ganz neu — konnte man so recht von Her zen lachen, und das ist doch schließlich auch der Zweck sol cher Beranstaltung. So waren die zwei Stunden im Fluge vergangen. Man trat den Heimweg an; unbefriedigt wird niemand nach Hause gegangen sein. Orlswart KdF hatte zu Beginn der Beranstaltung Grußworke gesprochen und zum Schluß dankte Pg. Sommerschuh den Künstlern und wünschte zum nächsten fröhlichen Feierabend noch einen stär keren Besuch durch die Familienangehörigen. — 3n der vergangenen Nacht sank das Thermometer wieder bis auf — 2 Grad. Starker Reif bedeckte die Fluren. Berreuth. Heule Montag kurz nach mittag kam es auf dem von der Staatsstraße nach dem Gasthofe abwärts füh renden Fahrwege (nahe am Gasthof) zu einem Zusammen stöße eines nach dem Gasthofe zu fahrenden Kraflradfahrers mit einem Dreirad-Lieferkraftwagen, wobei der erstere, der Sohn der Gasthofsbesiherin, von letzterem erfaßt und über den Hang hinabgelyorfen wurde. Der Lieferkraflwagen war scharf rechts gefahren; was den Kraftradfahrer veranlaßt hat, soweit links auszubie^gen, muh erst noch geklärt wer den. Bei dem Sturz erlitt der Kraftradfahrer einen Ilnter- schenkelbruch,, weswegen der Arzt die Ueberführung ins Krankenhaus anordnete, die durch die Freiwillige Sanitäts-, Kolonne Dippoldiswalde geschah. — Der Deutsch« Gemeinde lag hat Bürgermeister Hermanni Kohl in Bor las, der am 4. November 1937 auf ein« 25 jäh-« rige ununterbrochene Tätigkeit als Bürgermeister zurückblicken« konnte, in Anerkennung seiner treuen Arbeit für Gemeind« undi Balerland eine Ehrenurkunde ausgestellt. Die Ehrenurkunde wurde dem Genannten in der kürzlich abgehaltenen Ätzung der Bezirksabteilung Dippoldiswalde des Deutschen Gemeinde kages durch den Bezirksobmann der Bezirksabteilung, Kreisamtsleitev Bürgermeister Heischmann, mit Worten des Dankes und besten! Wünschen für die Zukunft überreicht. Höckendorf. Der letzte Eintopfsonntag erbrachte im hiesigen! Ortsgruppenbereich insgesamt 100,80 NM. für dos WHW. Boni diesem Betrag entfallen 9,95 NM. auf den zur Ortsgruppe gehö rigen nichtselbständigen Stützpunkt Obercunnersdorf. : Oelsa. Die Orkswalkung Oelsa der DAF veranstaltete ans Donnerstagabend Im Niederen Gasthofe eine Mitgliederversamm lung. Zuerst sprach Pg. Hammer über di« Leistung des Hand werks. Dann sprach Pg. Hohlmann, Pirna, über das Themal „Der Leistungskamof der deutschen Betriebe". 3n längeren Aus führungen behandelte er die Mitarbeit eines jeden am Bierjahres plan. Nach dem Gruß an den Führer begann der kameradschaft liche Teil des Abends. Der Gesangverein „Liederkranz" brachtet mehrere Chöre zu Gehör. Pg. Helmuth Hopf sang einige Solos und die Bolkstanzgruppe in ihrer malerischen Tracht zeigte eins Reihe Bolkskänze. Auch ein Rokoko-Duett als Meißner Por zellan lieh sich sehen und hören. Großenhain. Der Arbeiter Franz Schild in Wildenhain: befaßt sich seit zehn 3ahren mit der Zucht von Wellen sittichen. Zu diesem Zwecke hatte er sich eine besondere Anlage gebaut. Auf ungeklärte Weise brach in der Nacht zum Sonnabend in seiner Wohnung ein Brand aus, dem die Anlage zum Opfer siel. 89 Wellensittiche kamen in den Flammen um. Wettervorherlage -es Neichswetter-ienstes AnSgabeort Dresden für Dienstag: Frühdunst. Stellenweise nebelig. Tagsüber vorwiegend heiter. Trocken. Schwache Minde. Mäßiger Nachtfrost. Wetterlage: Ueber Rußland hat sich ein starkes Hochdruckgebiet entwickelt. Ein Ausläufer über Polen hat in Mitteldeutschland zu starker Bewölkungsabnahme ge führt. 3n klarer Nacht wird sich der Nachtfrost verschärfen. Damit werden die Tagestemperaturen zurückgehen.