Volltext Seite (XML)
46.Iahrg. 1937 Landmanns Wochenblatt Meinem Zeitung sSr Landwirtschaft, Gartenbau mb Sau-Wirtschaft Beilage zur Welherltz-Zeitung Jede, Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesa» vom 19. Juni isoi) Bo« dipl. Gartenbauiufpeltor Schieferdecker Wenn im Spätherbst die Taxe kürzer werden und die Nooembernebel das Sonnen licht dämpfen, wenn es kalt wird und der erste Rauhreif sich übe,- die kahlen Zweige legt und alles wie mit einem Frosthauch über- zieht, dann halten wir Einkehr mit unseren Gedanken, dann gedenken wir derer, die nicht Zeichnungen: Zambony M Ein beraster Erdwall mtt einem einfachen Tor aus Rundholz unigibt den Friedhof mehr unter uns weilen, dann feiern wir Totensonntag. Und alle, die ein Grab zu pflegen haben, gehen jetzt hin, um die Reste des Sommerschmuckes zu entfernen und das Grab und die Pflanzen darauf für den Winter herzurichten und vor strengem Frost zu schützen: sie gehen aber auch hin, um das Grab zum Totensonntag zu schmücken mit Kränzen, mit Kreuzen, mit Blumen. Es ist jetzt aber auch an der Zeit, einmal an mehr zu denken als an den Schmuck, an die Pflege des einzelnen Grabes, denn der Friedhof ist nicht Mr die Stätte, wo das Grab meiner Lieben, sondem wo auch das Grab der Freunde anderer ist. Und somit ist er eine Stätte der Gemeinschaft, ist nicht ein Feld einzelner Gräber, sondern die gemeinschaftliche Totenstätte des Dorfes, die auch in ihrer äußerlichen Gestaltung einheitliche Gesamt wirkung erkennen lassen soll. Wir finden heute noch alte Dorffriedhöfe, die Zeugen alter Kultur sind, wo auch die Gräber noch nicht mit den verschiedensten Grabsteinen und Grab zeichen, die in ihrer Ausführung keinen ein heitlichen, keinen bodenständigen Gestaltungs willen zeigen, versehen sind. Wohl jeder wird noch solche Kirchhöfe kennen, in denen vielleicht das Holzkreuz jedes Grab bezeichnet, nicht unterbrochen durch einen besonders lauten polierten Stein oder durch auffallende Denk mäler anderer Art, die einer dem Verstorbenen aus irgendeinem Geltungsbedürfnis heraus setzen ließ. Leider ist in die Totenstätten der Dorfgemeinden vieles eingedrungen, was alles andere als bodenständig ist. Weiter müssen wir mancherorts auch seststellen, daß der Friedhof nicht den Eindruck einer Gedenkstätte erweckt, weil er ungepflegt ist, verwildert, und wir am Totensonntag dort nicht die Ruhe und Stimmung für ein feierliches Gedenken finden können. Um diesen Friedhöfen wieder den Charakter einer deutschen Kulturstätte zu geben, hat der Reichsinnenministrr im Januar dieses Jahres in einem Runderlaß von der Reichskammer für bildende Künste ausgearbeitete Richtlinien für die Gestaltung des Friedhofes heraus gegeben. Danach soll der Friedhof stets einen Teil der Ortsanlage darstellen, und als Ort des Friedens vom Lärm unberührt so liegen, daß ein feierlicher Ausdruck gewahrt bleibt. Er kann mit der Kirche eine schöne Einheit bilden uad soll auch, sofern er außerhalb des Ortes liegt, doch stets mit dem ganzen Orts bild zusammenklingen. Die Ruhe des Fried hofes erfordert Abgeschlossenheit gegen die Umgebung, eine undurchbrochene Mauer, eine dichte Hecke sind so die besten Umfriedungen. Bei der Gesamtplanung des Friedhofes, bei der Gestaltung einzelner Gräberfelder muß der Gedanke der Volksgemeinschaft stärker als bisher zum Ausdruck kommen. Naturgeniäß muß sich auch die Pflanzung in das Land schaftsbild einfügen. Ausgesprochen fremdartig wirkende Gehölze gehören nicht auf unsere Dorffriedhöfe. Noch manches andere wäre hier zu sagen und noch viele Dinge werden in den Richtlinien berührt. Eines aber dürfen wir, dürfen alle, die jetzt ihre Gräber schmücken und ausgestalten wollen, nicht vergessen, Md das ist — wie ein führender Gartengestalter Ein Friedhof im Fichtenwald, umgeben von einer Feldsteinmauer sagt — die gegenseitige Rücksichtnahme: sie bildet eine Grundlage neuer Fnedhofsgestal- tung. Und damit wird nicht nur die Gemeinde, damit wird jeder einzelne aufgefordert, bei zutragen, daß der Friedhof — daß die Toten stätte der Dorfgemeinschaft — eine deutsche Kulturstätte wird. - Achtet aus Dreschverluste! « »°r«^0«. Von der Beschaffenheit des Getreides, dem Zustand der Dreschmaschine und nicht zuletzt auch von der richtigen Bedienung der Maschine hängt es ab, ob der an sich un vermeidliche Dreschverlust sich innerhalb der zulässigen Grenzen von etwa Vs bis 1 v. tz. bewegt, oder zum Schaden des einzelnen wie der Gesamtheit darüber hinauswächst. - Die Ursachen unreinen Drusches sind neben falschem Einlegen besonders die falsche Korbeinstellung oder zu starke Abnutzung der Trommel- und Korbschlagieiten. Häufig ist auch der Korb in der Mitte durchgebogen, so daß hier bei seitlicher richtiger Einstellung doch ein zu weiter Spalt entsteht. Bon größter Wichtigkeit für den Reindrusch, wie über haupt für eine gute Arbeit aller Teile der Dreschmaschine, ist aber ein gleichmäßiges Einlegen und damit das Einhalten der vor geschriebenen gleichmäßigen Drehzahl. Be sonders bei Lohndreschern kann man häufig beobachten, daß die Benutzer im Hinblick auf die stundenweise Bezahlung der Lohndresch maschinen bestrebt sind, möglichst schnell fertig zu werden. Das führt dam zu starker Ueber- lastung der Dreschmaschine, bei der besonders die Strohschüttler gar nicht in der Lage sind, die noch im Stroh vorhandenen Körner rein auszuschütteln. Die beabsichtigte „Er sparnis" besteht, bei Licht besehen, letzten Endes darin, daß zwar 20 bis 30 RM. Dreschlohn erspart werden, auf der anderen Seite aber Korn in vielfachem Wert verloren- geht. Es müßt« jedem einleuchten, daß durch ein derartiges Verhalten alle Beteiligten, der Bauer, der Lohndrescher und nicht zuletzt -17 17.^21. > l. 27,