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Tageszeitung un-Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. z Bezugsprell: Für einen Monat 2.— ° mit Anträgen; Einzelne Nummer 10 Rpfg. z :: Gemeinoe-Verbands-Giroklmto Nr. 3 :: k Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 123 48 :: Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthüll. die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschasl, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenprels: LH 46 ,Millinger breite «103. Jahrgang Dienstag, am 18. November 1937 Nr. 268 Vie richtige Antwort! Der Berliner Havas-Vertreter wegen böswilliger Berichterstattung ausgewiesen beginnen sollte, in Anbetracht der in, Department und in der ganzen Normandie herrschenden Maul- und ; Klauenseuche zu verbieten. Dafür wurde eine nur auf ! beflügel und Pferde beschränkte Ausstelluna zugelassen. So lügen sie! Aus -er Ämnat «nd -em Sachteniand Dippoldiswalde. Die vergangene Nacht brachte uns noch einmal Schnee. In den Straßen taute er rasch wieder weg und ließ schönsten Matsch zurück, auf den Feldern ringsum aber blieb er liegen, so daß heute früh die Umgebung in schönstem Weiß prangte. Im Laufe des Vormittag brach die Wolkendecke auf, die Sonne zwang sich hindurch und schickte wärmende Strahlen. Das Thermometer aber zeigte auch später immer nur wenige Grade über Null. Ik der 11. Stunde setzte sogar wieder lebhaftes Schneetreiben ein. Dippoldiswalde. Die Einkopfsammlung am Sonntag er brachte in der Ortsgruppe (Haushaltungen ohne Gastwirt schaften) 500,21 NM. — Im Rahmen der Gaukulturwoche fand in Dresden die Uraufführung des Volks st ückes „Bauer und Knecht" statt. Tief ergriffen war jeder, der miterleben durfte, wie ein Mensch lieber zu Grunde geht, als daß er dem Heimatboden untreu wird. Heute führt die Landes bühne Sachsen dieses echte Volksstück, das bei einem Dichterwettbewerb den 1. Preis erhielt, hier auf. Ein guter Besuch wird beweisen, daß wir solche Vorstellungen zu schätzen wissen. — Am Bußtag, morgen Mittwoch, muß für eine Anzahl Gemeinden die Stromlieferung einige Stunden unterbrochen werden. Wir machen auf die Bekanntmachung der A.-G. Sächsische Werke, Verteilungsstelle Lichtenderg/Erzg. in die ser Nr. aufmerksam. Ein Luftschutz Preisausschreiben der „Sirene". Das neue pest der „Sirene", der bebilderten Zeitschrift des ReichSlufi- chuhbundes, enthält ein Preisausschreiben: „Gut gemeldet - halb gewonnen!" „Die Sirene" geht davon aus. wie wichtig ,u»e und richtige Meldungen dazu bcitrachen, daß der Lusl- chutz seine Ausgaben auch im Ernstfall erfüllen kann, und ,ibt deshalb Gelegenheit, sich näher mit der.Frage des Mel- >ens zu besagen. Für richtige Lösungen sind weit über Hunde« Geldpreise im Gesamtbetrag von 2000 Mt. ausgesetzt worden Amtlich wird mitgctcilt: Der Berliner Vertreter dck Havas-Büros, Navoux, der sich seit jeher durch eine besonders böswillige Berichterstattung über das nationalsozialistische Deutschland auszeichncte und demzufolge durch seine Nachrichtcnpolitik wiederholt die grösste Verwirrung in den publizi stischen Bczichnngcn zwischen Dentschland und Frankreich anstiftcte i)ni ^.„e Meldung über die im Westen Dcutschianos ver breitete Maul- und Klauenseuche ausgcgcbcn. In dieser Meldung erdreistete er sich, die Seuche mit dem Vicr- jahrcsplau und seinen vermeintlichen Auswirkungen in Zusammenhang zu bringen. Er scheute auch nicht vor der Behauptung zurück, die deutsche Presse „müsse" als Ab lenkungsmanöver einen Feldzng führen, um zu erklären, daß die Senche aus dem Ausland cingeschleppt sei! Dabei steht fest, daß die Maul- und Klauenseuche, die im Mai 1937 aus Afrika nach Frankreich eingeschleppt wurde, sich dort sehr rasch verbreitet und vom Elsaß aus nach Baden und der Pfalz übergegriffen hat. Auch die Behauptung des Berliner Vertreters der Havas-Agentur, daß die Seuche in Deutschland besonders schwer wüte, ist vollkommen aus der Luft gegriffen. Wahr ist vielmehr, daß sie ik Dentschland — im Gegensatz zu Frankreich — nicht bösartig auftritt und daß die Biehverlnste sich dank der sofort ergriffenen Abwehrmaßnahmen in mäßigen Grenzen halten. Die Reichsregierung hat sich veranlasst gesehen, den Berliner Vertreter des Havas-Büros ans den, Reichsge biet auszuweisen. Ravoux hat das Gebiet des Deutschen Reiches innerhalb von drei Tagen zu verlassen. Die Viehseuche in Frankreich Der Präsident des Departements der Eure et Loir pat, nach einer Meldung aus Paris, beschlössest, den jähr lichen Viehmarkt von Chartres, der am 30. November Eine Meldung aus dem Fernen Osten und eine Ausrede der Havas-Agentur Das Pariser Nachrichtenbüro Havas veröffentlicht in einer aus Tokio datierten Meldung ein Dementi, das der Wortführer des japanischen Außenministeriums der Meldung der Agentur Havas bezüglich angeblicher lapa- nischer Friedensvorschläge an China entgegengesetzt hatte. 1 Havas knüpft an dieses Dementi eine Erklärung seiner ! Schriftleitung, in der es folgendermaßen heißt: „Unser - Korrespondent in Tokio weist daraus hin, daß er seine am ! 12 November aus Tokio gegebene Meldung über japa- j nische Friedensbedingungen als den Ausdruck der Mei- ! „um, ..gewisser unterrichteter Kreise" gekennzeichnet habe." ! » Wer ständig Gelegenheit hat, einen großen Teil der Auslandspresse zu verfolgen, ist bereits daran gewöhnt, immer und immer wieder die schauerlichsten Märchen lesen ' zu müssen, die namentlich in Frankreich und England ! wie auch jenseits des Ozeans ein großer Teil der Sen-! ' sationspresse einer Leserschaft über Deutschland aufzu- i tischen wagt, darauf spekulierend, daß ja der ahnungslos Ueberfallene keine Gelegenheit hat, sich über die wahren Verhältnisse im neuen Reich einwandfrei selbst zu infor mieren. Interessierte Kreise finden immer wieder käufliche i Individuen, die sich dazu hergeben, durch Vergiftung der j internationalen Atmosphäre das friedliche Zusammen leben der Völker ständig zu stören. Nun ist es gar die Berliner Agentur des offiziösen französischen Havas- Büros, die eine unerhörte Hetzlüge über die Ernährungs lage im Reich und die Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche weitergegeben hat. Es ist nicht unbekannt, daß von Marokko über Frankreich die gefährliche Seuche; Oelsa. Line große Zahl Kirchgemeindemitglieder versammel ten sich am Sonntagabend in der Kirche zu einem Kirchgemeinde- obend. Nach einleitenden Worten des Ortspfarrers sprach Stu diendirektor Lötzsch über das Thema: „Luther als Volksmann". Umrahmt war der Abend von Gesang von Lulherliedern und schloß mit dem Liede „Ein feste Burg ist unser Gott". Glashütte. In einer Feierobendveranstallung, die auf Ver anlassung der NS-Gem«inschaft „Kraft durch Freude" am Sonn abend durch Mitglieder der Kleinkunstbühne stattfand, überwog das Humoristische, Leichtbeschwingte, Schelmische bei weitem das „Nur-Künstlerische"; denn man sollte Freudenspender auf der Bühne sehen; der Beweis hierfür wurde im Laufe der reichen Vortragsfolge erbracht. Heinz Trolle stellte als Ansager und Hu morist rasch den Kontakt mit der Zuhörerschar her. Das Chem nitzer Orchester brachte gut« Musikstücke und Traube Steinbach tanzt« und Ulla Binder sang. Heinz Trolle trat auch als Sänger bei den bekannten Operelken-Duetks im Verein mit Ulla Binder vor die Zuhörerschaft und gefiel besonders mit seiner Partnerin während der Groteske (Tanz) „Tante Emma und Onkel Arthur auf dem Tanzstundenhall um 1900", beim „Holländischen Kirmes- tanz" aus ^Zar und Zimmermann" und schließlich im „Fidelen Abend im Münchner Hofbräuhaus". Frohgestimmt spendeten die Besucher Beifall und die Ankündigung kommender ähnlicher Ver anstaltungen während der Schlußworte des Vertreters der NS- Gemeinschaft ist in aufnahmebereite Herzen gedrungem, > Klotzsche bei Dresden. Ein folgenschwerer lln full ereignete sich auf der Reichsstraße Dresden— 8örlitz, am Kilometerstein 10. Als dort ein Lastkraft vagenzug zum Tanken hielt, fuhr ein Kraftradfahrer aus sieses Fahrzeug auf. Durch den Anprall erlitt der Kraft- ra-fahrer einen'schweren Schädelbruch und starb. Königsbrück. B e i m Ueberqueren der Bahn- Anlagen zwischen Königsbrück und Laußnitz wurde »er 68 Fahre alte Maurer Klatsche von einem Tricb- vagenzug tödlich überfahren, weil er die vom Zug gc- zebenen Warnsignale nicht beachtete. Freiberg. Auf drei Fahre,ins Zuchthaus. Has Landgericht verurteilte den trotz seiner Jugend fünf mal bestraften 24 Jahre alten Herbert Kempe aus Naun- »orf wegen schweren Nückfalldiebstahls zu, drei Jahren Zuchthaus und vier Fahren Ehrverlust. Pegau. Erfreulicher Anfang. In der Dienstbesprechung des Bürgermeisters mit den Beigcorv- neten wurde mitgcteilt, daß.es erfreulicherweise gelang, »inen Teil der unschönen Werbeschilder an Verkaufslädcn in der Gemeinde zum Verschwinden zu bringen. Tie Be mühungen zu weiteren Erfolgen sollen durch Aufklärung »er Geschäftsinhaber fortgesetzt werden. Auch die Bestre bungen, durch Hausneuanstriche und vermehrte Sauber keit das Straßenbild zu verbessern, brachten Erfolg und sollen fortgesetzt werden. Leipzig. Flucht vor dem geistesgestörten Sohn. Nachts spielte sich in der Grassistraßc ein auf regender Vorgang ab. Fn dem Haus wohnt im zweiten Stockwerk eine 66jährige Frau mit ihrem vierzigjährigen Sohn, der wegen zeitweiliger geistiger Störungen in An stalten untergebracht gewesen war und den die Mutter wieder zu sich ausgenommen hatte. Fn der Unglücksnacht bekam der Kranke wieder einen Anfall und bedrohte und würgte seine Mutter, die sich in eine kleine Kammer ret ten konnte. Da sie sich auch dort nicht vor dem Sohn sicher fühlte, ließ sie sich an einer Wäscheleine, die sie an das Fensterkreuz gebunden hatte, in den Hof hinab. Da ihre Kräfte nicht ausreichten, glitt die Frau ab und stürzte auf das Pflaster. Mit schweren Verletzungen mußte, sie ins Krankenhaus gebracht werden. Die Sohn schloß sich in die Wohnung ein und öffnete niemandem; später konnte er einer Anstalt zugeführt werden. Leipzig. 11 000 wurden gespeist. >Fn viel- fälttger Form bemüht sich das Winterhilfswerk, Hunger and Kälte aus den Kreisen der von ihm betreuten Volks- zenossen zu bannen. Fm Kreis Leipzig legte das WHW. im zweiten Eintopfsonntag mit SA., Wehrmacht und pri vaten Kreisen davon eindrucksvoll Zeugnis ab. indem den kinderreichen Familien und sonstigen besonders bedürftigen Volksgenossen die Sorge auch um den Eintopf abgenom men wurde. 11 000 Betreute aus sechs Ortsgruppen des Seipziger Westens waren vom Winlerhilfswerk zum Ein topfgericht geladen worden. An 48 Feldküchen arbeiteten fünfzig Köche, fünfzig Beiköche und ebenso viel Beifahrer der SA., ans 27 Zentner Nudeln. 27 Zenter Rindfleisch und Zutaten ein kräftiges und schmackhaftes Eintopfge richt zuzubereiten, während ein Platzkonzert das Schaf fen begleitete. Mit dem fertigen Essen rückten die Feld küchen an die Ausgabestellen ab. Leipzig. Beleidigung des Kreisbauern- führers. Die Große Strafkammer des Landgerichts verurteilte den 45 Fahre alten Georg Otto Kämpfe aus Borna wegen Beleidigung zu drei Wochen Gefängnis. Der Angeklagte hatte im Fanuar 1937 in einem Schreiben an das Amtsgericht Bad Lausick, in bezug auf ein Gut- achten in einer Entschuldungssache. den Kreisbanernfüh- rer in Wurzen und den Ortsbauernführer in Bollendorf beleidigt. OelSnih i. E. Als auf der Adolf-Hitler-Straße in Hein- richsort der Großhändler Niescher aus Heinrichsorl mit sei nem Kraftwagen in die Mittelstraße einbiege» wollte, kam ihm der Fultermittelhändler Böhm aus Neuschönberg mit seinem Kraftwagen entgegen und bremste so stark, daß sich j das Auto überschlug. Während der Insasse unverlebt blieb, wurde ein Passant schwer verletzt und mußte bewußtlos ins ' Lichtensteiner Krankenhaus gebracht werden. ! vstpommern im Schntt i Stettin, 15. November. Während des Wochenendes ginge»! , über weite Gebiete Ostpommerns große Schneetreiben nieder, die den Verkehr auf den Landstraßen erheblich störten. Die Ueberlandkraftposten konnten im Kreise Belgard ihre Fahrten nicht durchführen, und vielfach mußten Autos ausgeschippt oder abaeschleppt werden. Im Kreise Kolberg-Körlin sowie in der Schiveibeiner und Plather Gegend sind zahlreiche Telehon- ; leitungen zerrissen; viele Masten wurden umgeworsen. Schoeeriiamer »enmsMt Ein Toter, vier Schwerverletzte. Bei der Probefahrt eines Schneeräumers auf der- Strecke St. Johann (im Pongau)—Schwarzach bohrte sich die bewegliche Nase des Fahrzeugs aus noch nicht geklär ter Ursache m den Bahnkörper. Der Schneeräumer über schlug sich, und die gesamte Mannschaft des Fahrzeuges wurde herausgeschleudert. Ein Mitfahrer wurde getötet vier weitere Insassen schwer verletzt. WeNervoryerMg» öes Keichswetter-snrstes AnSgabeort Dresden ' Mittwoch: Frühdunst und Frühnebel. Tagsüber wolkig, zeitweise anfheiternd und nur noch vereinzelte Schauer. Temperaturen gleichbleibend. Nachts leichter Frost. Schwache Winde. Donnerstag: Zunehmende Bewölkung. Vorwie-» gend trocken. Kühl. Schwache Winde. 1 Wetterlage: Bei zunehmendem Druckanstieg hat sich über Westeuropa ein Zwischenhoch ausgebildet, das ein vorübergehendes Nachlassen der Niederschläge und Ab flauen des Zustroms kalter Luftmassen bedingt. Bei abneh mender Bewölkung wird durch nächtliche Ausstrahlung leichter Frost und Nebelbildung eintreten.