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Veilage zur „weißeritz-Teilung" Ri. 261 Montag, am 8. November 1837 103. Jahrgang Für eilige Leser L)ie deutsch-dänischen Wirlschasisbcsprechungcn, die scii dem 28 Oktober in Berlin staitgcfundcn haben, haben ihren vlanmätziacn vorläusigen Abschlutz gesunden. Die beiden Dele- Nationen werden ihren Regierungen berichten. Die Verhand- lnngen werden in kurzer Zeit in Kopenhagen fortgesetzt werden. Am polnischen Unabhängigkeitstage, dem l1. November, werden der Armee zwanzig Flugzeuge zum Geschenk über geben werden. Die Flugzeuge sind ans den Sammlungen des Warschauer Komitees für den Landesvertcidigungssonds er- worbcu worden. » Rach einer eintägigen Verhandlung vor dem Gemischten Sondergcrichi als erster nnd letzter Instanz wurde der Arme- nier Karanan, der am 12. Oktober den amerikanischen Gene- ralkonsul in Beirut, Marriner, ermordet hatte, zum Tode ver urteilt. Der Verteidiger hatte auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert. In Casablanca wurden in einer zweiten Verhandlung des lusnahmegcrichts weitere 62 Araber verurteilt, die im Zusam- ncuhang nlit den kürzlichen Unruhen verhaftet worden waren, ks wurden Urteile von drei Monaten bis zu zwei Jahren «cfüngniS verhängt. Zwölf Angeklagte erhielten zwei Jahre stcfängnis, fünf Angeklagte wurden zu einem Jahr Gefängnis «erurieilt. , . Wie der englische Kolonialminister nuttellt, haben die Fürsten der malaiischen Staaten vorgeschlagcn, der britischen 'iegierung zwei Flugzcuggeschwader zu schenken, die auf den nalaiischcu Inseln stationiert werden sollten Die britische licgicrung hat den dortigen Hohen Kommissar beauftragt, das gescheut anzunehmen. 34 000 RNi. für eine Briefmarke. Die in Hamburg an- ,csctzie Versteigerung einer Mauritins-Marke erzielte einen Preis von 31 MO NM. zuzüglich des üblichen Aufschlages von 0 v. H„ so daß also für diese Briefmarke insgesamt 34100 Neichsmark erzielt wurden. Henri Barmat wird gesucht. Bet der Wiener Polizei ist ein Steckbrief eingegangen, in dem die belgischen Justizbehörden »ie Verhaftung des Bruders des in Amsterdam festgcnomme- len jüdischen Grobschiebers Judko Barmat fordern. Henri Sarma, Hai sich tatsächlich in Wien ausgehalten, ist aber, als r Lunte roch, schon vor einiger Zeit mit unbekanntem Ziel ab- zcreist. Französischer Frachtdampfer gerammt. Auf der Höhe von kap Gris Nez rammte im Kanal der amerikanische Dampser ,Jnd6pendence" in dichtem Nebel den französischen Fischdamp- er „St. Louis' aus dem Hasen von Etaple. Die „St. Louis" ft gesunken. Neun Mann der Besatzung des französischen Schiffes wurden gerettet, drei dürften ums Leben gekommen !cin, da jede Spur von ihnen fehlt. Zusammenstotz in der Luft. In der Nähe von Dover stie ren zwei Flugzeuge der britischen Luftwaffe zusammen, wobei an Besatzungsmitglied getötet wurde. Der Pilot konnte sich >urch Fallschirmabsprung retten. Das zweite Flugzeug konnte statt landen. Bei einer weiteren Notlandung eines Flugzeugs »er britischen Luftwaffe kam es zu erheblichen Verkehrsstörun zen auf der Strecke zwischen Manchester unh London. Das Flugzeug landete nämlich auf den Gleisen und blockierte da- »urch für »'/- Ktund-n den gesamten Eisenbahnverkehr. krstes Musterstedlungöhaüs der RcichSfraurnführung. Inmitten der in festlichem' Flaggenschmuck prangenden Siedlung Begau, die etwa 200 Siedlungshäuser umsatzt, wurde ms erste Mustersiedlungshaus der Retchsfrauenführung seiner vestimmung übergeben. In das HanF werden jetzt zwei Sied erlehrerinnen einziehen, die von hier fortan etwa 1000 Sied- ersrauen des Landkreises Aachen betreuen werden. Vie JÄger im HauS der Flieger. Der Reichsjägermeister Generaloberst Göring hatte anlätz- ich der Internationalen Jagdausstellung zu einem Empfang m Haus der Flieger etnaeladen. In dem erst vor wenigen Lagen sertiggestellten Festsaal sanden sich fast alle Mitglieder »es Diplomatischen Korps, Reichsminister, Reichsleiter und Staatssekretäre, die Gaujägermeister und Generalforstmeister «wie alle ausländischen Abordnungen zur Jagdausstellung zu rohen Stunden der Aussprache und zu einem festlich freund- chastlichen Beisammensein ein. Ein umfangreiches Festpro- zramm, bei dem die ersten Kräfte der Staatsoper mitwirkten, zab insbesondere den ausländischen Gästen ein überzeugendes Vild von den hoben kulturellen und künstlerischen Leistungen »es nationalsozialistischen Deutschland. besuch d-S Reichsministers Franz Seldte in Holland. Auf Einladung deS holländischen Arbeitsministers Prof, kommen begjb, sich de? Reichs- und Preutzische Arbeitsmtni- ter Seldte nach den Niederlanden zu einem mehrtägigen Aufenthalt. Den Reichsminister werden begleiten: Ministerial- »irektor Dr. Engel, Oberregierungsrai Dr. Münz und Regie- mngsrm Hildebrandt. Als Vertreter des Reichs- und Preutzt- chen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft nimm, Mi- »iftertallat Dr. Neumann an der Reise teil. An der Feier »er Deutschen Kolonie im Haag wird Reichsminister Seldte nit seiner Begleitung teilnehmen und eine Ansprache halten. «kamerun-Deutsche opfern 10 000 RM. für das WHW. Die in Kamerun lebenden deutschen Volksgenossen konnten US jetzt, also knapp vier Wochen nach Eröffnung des Winter- zilfswerkes 1937/38 durch den Führer, berests den Betrag von >0000 RM. dem Winterhilfswerk zur Verfügung stellen. Wäh lend des'Winterhilfswerkes im vergangenen Jahr haben sich »te Deutschen Kameruns ebenfalls in vorbildlicher Weise für >as Wtnterhilfswcrk eingesetzt und >"saesanu 17 000 RM. ,-opfert. Mly oem Prager Theaterltandal Tenor Kubla verlätzt die Tschechoslowakei. Das demokratische „Prager Tagblatt" bringt die Meldung, das; der Tenor des tschechischen Nationaltheaiers, Richard Knbla, seinen Wohnort im.Ausland nehmen wird Knbla war am Donnerstag in einem Johann-Strauß-Konzer« in Prag bci der Wiedergabe eines Donauliedes, von dem eine tschechische Uebersetzung nicht existiert, durch Krawalle aus dem Publikum gestört worden. Einem Wiener Journalisten hat der Tenor letz« erklärt; daß er ins Ansland gehen wolle, wo ihm etwas Derartiges sicherlich nicht widerfahren würde. „Ich bin ein treuer Tscheche, doch ist die Kunst international und ich kann dieses Vorgehen chauvinistischer Elemente nicht bcgreisen. Am. liebsten hätten ich den Kundgebern zugerufen: .Sie irren, erst morgen wird hier im Luzerner Saal ein Boxkampf ausge- tragen'." Auch Johann Straub, der das Konzert dirigierte, ist durch die Zwischenfälle sehr verletz« und tief gekränkt. Richard Knbla wird in Kürze eine Gastspielreise nach Amerika an- treten. Vie lldZ-Zlotte in Neapel Einzigartige Urlaubsfahrt ins) Mittelmeer Die KdF.-Flottc, bestehend ans den Schiffen „Der reutsche", „Sierra Cordoba" und „Oceana", die ,n 24. Oktober von Bremerhaven unv Hamburg aus ihre erste j rogrammgemätzc Jtalienruudfahr« mit 3000 deutschen Arbei- uurlaubcrn angctrctcn hatte, ist am Sonnabendvormitlag im mfcn von Neapel cingclaufen. , Die Fahr« führ, zunächst ans der Rou,e der bekannten dF.-Atlantik-Neisen durch den Aermclkanal an der englischen .'rcideküste bei Dover entlang nach Lissabon, dem ersten Reise- iel. Am 1. November wurde dann die Weilersahrl durch die Kratze von Gibraltar entlang der afrikanischen Küste angeire- m. In Hellem Sonnenglänz tagen die Hafenstädte Melilla nd Algier, überragt von den Ausläufern des Atlasgcbirges, or den Augen der staunenden Urlauber. Vorbei an der Süd- äste Sardiniens erreichten die KdF.-Schisfc dann Neapel, wo rogrammgemätz festgemach, wurde. Der Leiter der NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude", )r. Lassereutz, Hauptamtslcitcr Selzner und Gauleiter Miusch- rann waren den KdF.-Schiffen entgegengesahrcn, stürmisch be°. rützt von den deutschen Urlaubern. Zum Empfang der deut- chen Urlauber halte sich auch Reichsorganisationsleiter Dr. Len ach Neapel begeben. Am Kat Hanen sich die Spitzen der Fa- chistischen Partei und der Behörden eingcfunden. Aus dem rotzen Viereck des Hasenplatzes waren die faschistischen Orga- isationen, Milizen und Balilla, angeireten, hinter denen sich ie Massen einer bcgeistcrien Menge drängten. Die Urlauber marschierten dann in geschlossenen Kolonnen zum Neuen -chlotz. Panzerschiff „Deutschland" und vier Torpedoboote der' cutschcn Seestreitflottc, die zur Wahrung nnserer Interessen nh in der Nähe der spanischen Gewässer aushaltcn nnd die die cutschen KdF.-Schiffe auf ihrer Fahrt durch das Mittelmeer mch Italien begleiteten, sind in dem italienischen Kriegshaie«- öaeia eingctroffen. Zwei Böller lernen sich kennen Starker Ausbau der KdF.-Jtalienfahrten. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley wurde nach «eine, Ankunft in Neapel vom Präsidenten des faschistischen Metallarbeiterverbandes, Cianetti, und dem Präfekten von Neapel, Marziali, herzlich begrüßt. Unter dem Jubel der Bevölkerung begab sich - Dr. Ley zum Haus des Fascio, wo deutsche Ar beiter am Ehrenmal der für die Revolution gefallenen Faschisten einen Kranz niederlegten. Im geschlossenen Zuge ging es dann zum historischen Castel An gioino durch eine in tiefgliedrigen Reihen Spalier bil dende Arbeitermenge. Im weiten mit Hakenkreuzfahnen und der Trikolore geschmückten Hof nahmen die 2500 Ar beiter und Arbeiterinnen zusammen mit den italienischen Freunden und Arbeitskameradcn Aufstellung. In seinen Begrüßungsworten betonte der Bürgermeister von Neapel die Freude und den Stolz der Stad, und ihrer Bevölke rung, als erste diese große offizielle Abordnung von „Kraft durch Freude" und in ihr die ganze befreundete Nation willkommen heißen zu können. Dr. Ley legte die gewaltigen Erfolge von National sozialismus und Faschismus dar. „Der heutige Tag", so erklärte Dr. Ley, „ist in der Geschichte der beiden Völker und der Welt einzigartig. Es genügen diesen beiden Völ kern nicht mehr die engen Kanäle einer offiziellen Vertre tung, sondern sie haben den Wunsch, sich persönlich kennen- zulernen. Wir sind zwei junge Nationen, und junge Völ- ker haben immer mehr Lebensmut als die alten. So hat bas Schicksal selber uns zusammengeführt." Unser Schicksal gehört aber auch aus einem zweiten Grund zusammen. Wir kämpfen beide gegen eine feind liche Weltanschauung, den weltzerstörenden Bolschewis mus. Und aus einem dritten Grund gehören wir zusam men: Wir tragen in unserem Herzen die Freude! Allein in diesem Jahre kommen 30 000 Arbeiter nach Italien, im nächsten Jahre 100 000 und im übernächsten Jahre eine halbe Million. Wir wollen, daß das gesamte deutsche Volk das italienische kennenlernt. ... Auf einem Presseempfang erklärte Dr. Ley, jeden Winter wolle er deutsche Arbeiter nach dem Süden brin- gen. Zwei neue 25OOO-Tonncn-Schiffe sind fast fertig,! zwei weitere Schiffe wären vor acht Tagen ans Kiel gc-! j legt worden; sie würden bis 1940 fertig sein. Die nächste! , Reise dürfte auf eine Einladung von Cianetti hin nach, Afrika, Tripolis, gehen, wo dieselben drei Schiffe, die jetzt, in Neapel liegen, zur großen Mustermesse fahren sollen Ein erstmaliges Ereignis Ncichsleiter D r. Lev und der Präsident des Faschistisch.-:! Industrieverbandes, Cianetti, haben aus Neapel folgende» j Telegramm an den Führer nnd Reichskanzler gerichtet: „Am Tage der in Nom erfolgten Unterzeichnung de» DeMsch-Jtalienisch-Japanischen AMibolschewistischen Vertrages i landeten zum ersten Male in einem italienischen Hafen drei i »eutsche KdF.-Schiffe mir 2600 deutschen Arbeitern, denen die j Arbeiterschaft von Neapel und die italienischen Partei- und i staatsstcllen einen herzlichen Empfang bereiteten. Dieses Er- ! ngnis ist erstmalig in dem Zusammenleben aller Völker. Jn> Keser geschichtlichen Stunde gedenken die deutschen und ita-! z ienischen Arbeiter Eurer Exzellenz und entbieten Ihnen ehr-, j ubictigste Grütze. Dr. Lev. Cianetti. Der Führer hat hieraus wie folg« geantwortet: „Den deutschen und italienischen Arbeitern danke ich zur > »ie uns anlätzlich der Ankunft deutscher KdF.-Schiffe in Neapel nid der Unterzeichnung des deutsch-italienisch-japanischeu Abkommens telearaphisch übersandten Grüße, die ich herzlichst -rwider» Adolf Hitler." Kritischster MgeMiil de; Kriege; Aus Anlaß der einjährigen Verteidigung Madrids! hielt der sowjetspanische „Innenminister" Hernandez eine Rede, in der die große Furcht der spanischen Polsche- wisten vor den Ereignissen der nächsten Zukunft zum Aus druck kommt. Hernandez stellte fest, daß der kritischste Augenblick des Krieges nunmehr gekommen sei. Jeder Meter, den die Truppen Valencias bei den nächsten Kämpfen verlieren würden, bedeute praktisch so viel wie einen Kilometer. Hernandez forderte dann dazu auf, die Befestigungsanlagen überall zu verbessern. Die Parole laute heute ebenso wie vor einem Jahre: Widerstand bis zum letzten Atemzuge! Jeder, der sich nicht füge, sei ein Verräter. Mit dem Hinweis auf das zerrüttete Wirt schaftsleben stellte Hernandez fest, daß die Preise in der Landwirtschaft 20- bis 30mal so hoch lägen wie früher, und daß die Schuld an der Teuerung und dem Nieder gang der Produktion die Syndikate trügen. Der Oberbolschewist Hernandez unterstrich dann die „Innige Freundschaft", die „Spanien" mit dem „Bru dervolk" der Sowjetunion verbinde. »riisses an IM Meinungsaustausch mit einigen Mächten? Die Brüsseler Konferenz Hai beschlossen, an die japa-I Nische Regierung eine Mitteilung zu richten. Danach hal-> ten die Vertreter der in Brüssel versammelten Staateiri es für möglich, die Befürchtungen Japans, daß nämlich! „der Versuch, in einer Versammlung von so vielen Mäch-, ten, die in Ostasien verschiedenartige aber praktisch über-i Haupt keine Interessen haben, eine Lösung zu finden, die! Lage nur verwickeln und neue Hindernisse schaffen könne",, zerstreuen zu können. Sie wünschen zu wissen, ob die kaiserliche Regierung! bereit sei, einen oder mehrere Vertreter zu beauftragen,, in einen Meinungsaustausch mit den Vertretern einer beschränkten Anzahl von Mächten, die zu diesem Zwecke bezeichnet würden, einzutreten. Ein solcher Meinungs austausch würde im Nahmen des Neunmächtevertrages und gemäß den Bestimmungen dieses Vertrages stattfm- deu. Das Ziel wäre die Beilegung des Konfliktes. Unser Bildtelegramm zeigt Botschafter von Ribbentrop beim Unterzeichnen des Vertrages. Hinter ihm Japans Vertreter. Botschafter Hotta; im Vordergrund rechts Italiens Ver treter. Außenminister Gras Ciano.