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Donnerstag, am 11. November 1937 Nr. 264 103. Jahrgang Nus» der Heimat and dem Sachjemaaö Dippoldiswalde. Der letzte Sommer war ja nicht recht nach unserem Wunsche, aber die schönen, sonnigen Oktober tage hatten uns das doch schon wieder vergessen lassen, hat ten uns aber auch vergessen lassen, daß wir immer mehr dem Winter entgegenschreiten, und nun gab er mit einem Male seine Visitenkarte ab, vielleicht auch, um uns daran zu erinnern, daß es nur noch 6 Wochen bis Weihnachten sind.' Gestern nachmittag wirbelten, wenn sich dunkle Wol ken wiederholt von Westen her am Himmel türmten, die ersten Schneeflocken herab. Kaum am Boden wurden sie zu Wasser, aber es war doch Schnee. Und droben im Gebirge war es noch ärger. Schon in der Nacht zum Mittwoch schneite es bis herab zum Duschhaus Oberhirschsprung. Die Sonne räumte freilich wieder rasch auf, aber Schnee flogen bedeckten doch auch am Mittwoch nachmittag man chen Kraftwagen an Scheinwerfern und Windschutzscheibe dicht mit Schnee, der bis Dresden noch nicht ganz weggetauk war. Die vergangene Nacht brachte uns den ersten Frost. Mag beides ein gutes Zeichen für das Nahen des Winters sein, der uns — hoffentlich — recht gutes, langandauerndes Skiwelter bringt. Dippoldiswalde. In der Kurve am Friedhof werden heute die Malzarbeiten beendet, und es liegt lediglich an der Brücke über den Mühlgraben, daß die Straße noch nicht wieder in Betrieb genommen werden kann, der Berkehr weiter durch die Nikolaistraße geleitet werden muß. Auch der Bau des Fußweges, der sich, talaufwärts, rechts der Straße von der Mündung der Freiberger Straße bis nahe an den oberen Friedhofsaüsgang hinzieht, macht Fort schritte. Vor Mitte Dezember wird aber kaum mit Wieder- inbetriebnahme dieses Reichsstraßenkeiles zu rechnen sein. Dippoldiswalde. Am 9. November haben in der Gen darmerie eine größere Zahl Beförderungen stattgefunden. In unserem Bezirke wurden befördert: die Gendarmerie hauptwachtmeister Kohler und Zimmermann in Altenberg, Bauch in Bärenfels und Otto in Schmiedeberg zu Gendar merie-Meistern, die Gendarmerie-Oberwachtmeister Friede mann in Dippoldiswalde, Spitzner in Lauenstein und Schasse in Frauenstein zu Gendarmerie - Hauptwachtmeistern und Nagler in Dippoldiswalde, Ringel in Kreischa, Schmitz in Schmiedeberg, Schenk in Geising und Fuchs in Altenberg zu Gendarmerie-Bezlrks-Oberwachtmeistern. — Ausruf an die Einwohnerschaft von Dippoldiswalde. Am Dienstag, 16., und Mittwoch, 17. November, führt die Hitler- jugen- oes Bannes 216 eine gemeinsame Schulungstagung der gesamten Führerschaft einschließlich BDM und Zungmäoel durch. Die Einwohnerschaft von Dippoldiswalde wird gebeten, den Mädelsührerinnen Uebernachtunaen zur Verfügung zu stellen. Anmeldung von Quartieren täglich bis 14. 11. in der Zeit von 8—12 und 14—16 Ahr in der Geschäftsstelle des Bund Deutscher Mädel, Unlergau 216, Dippoldiswalde, Markt 28, Tel. 284. Mir hoffen, daß sich die Einwohnerschaft, wie bisher, auch diesmal wieder für die nationalsozialistische Jugend und deren Arbeit mit einsetzt und sie unterstützt. — In der Zeit vom 7.—14. 11. findet in der Jugendherberge Geising durch den KS-Stellenleiter des Bannes 216, Gefolgschafts führer Krumpelt, ein Geländesportlehrgang'statt, an welchem aus jeder Gefolgschaft und jedem Fähnlein des Bannes bezw. 3ung- bannes 216 ein Hillerjunge teilnimmt. Zweck dieses Lehrganges ist es, daß mindestens ein Junge in den vorgenannten Einheiten die geländesporllichen Hebungen zur Erlangung des Leistungs abzeichens beherrscht. DaS Leistungsabzeichen zu erwerben, ist das Ziel, welches jeder Zunge während seiner Dienstzeit in der HZ zu erreichen hat. — Die nächsten Zngendfilmstunden des Bannes 216 finden vom 28. 11. bis 2.12. statt. Gezeigt wird der Film „Kater Lampe". Selfersdorf. Der hier geborene Sohn des inzwischen verstor benen Kaufmanns Hermann Fischer, Arno Fischer, der seine Lausbahn bei der damaligen Bezirkssteuerrinnahme Dippoldis walde begann, später beim Finan.zamt Heidenau.tätig rvar und jetzt als Steuerinspektor in Pirna amtiert, wurde zum Obcr- steuerinlpektor befördert. Diese Beförderung löste 'bei dem Ge nannten eine besondere Freude dadurch auS, daß ihm die belr. Urkunde vom Vorsteher der Neichsfinanzschule in Starnberg, bei der Arno Fischer z. Zt. einen vierwöchigen Kursus als Buch prüfer absolviert, ausgchändigt wurde. Höckendorf. Der Forstwart Mar Zimmermann, hier, ist mit Wirkung vom 1. November ab zum Oberforstwart besör- dert worden. Höckendorf. An Stelle des von hier geschiedenen Bürger meisters Max Theß Ist der jetzige Bürgermeister Nudolf Kirch ner zum Standesbeamten für den StandesamtSbezirk Höcken dorf, umfassend die Gemeinten Höckendorf, Börlas und Obercun nersdorf, ernannt worden. Dir Verpflichtung wurde am 0. No vember in der Amlshauptmannschaft voraenommen. Als Stell vertreter sind nach wie vor Sparkassenkassierer i. R. Karl Bor mann und Verwaltungssckrekär Herbert Schubert tätig. Uom protestiert in Prag Wüste kommunistische Angrisse'aus Italien im Prager Abgeordnetenhaus Der itulicnischc Gesandte in Prag ist beim tschcchv- ilatvakischcn Außennrinistcr vorstellig geworden, um zegen kommunistische Angriffe im Parlament auf den Faschismus und dessen Führer z» protestieren. Der ischcchvslowakische Außenminister hat daraus über die Haltung der kommunistischen Minderheit im Prager Ab- jeordnetenhaus seine Mistbilligung gcäustcrt nud dem italienische» Gesandten sein lebhaftes Bedauern über die se» Vorfall ausgesprochen. Anlaß zn diesem Prolestschritt bol, wie das Blatt der Zudetendcutschen Partei, „Die Zeit", berichtet, die Rede des tschechischen kommnnistischcn Abgeordneten Sverma bei der Behandlung eines Zusatzabkommens zum italie-, irischen Handelsvertrag im Prager Abgeordnetenhaus, dies oom Präsidium des Abgeordnetenhauses teilweise be-» schlagnahmt wurde. Die Rede war eine einzige Hetze gegen Italien und verurteilte scharf die Unterzeichnung des > Antikomintern-Abkommens. Sverma kritisierte weiter die offizielle Spanienpolitil der tschechoslowakischen Regie-» I rung und behauptete schließlich, die Arbeiterschaft der, Tschechoslowakei werde immer an der Seite Sowjet - rußlands stehen. Bei der Abstimmung über das Zusan- abkommen brüllten die kommunistischen Abgeordneten a meinsam wüste Schmährufe gegen Italien und den Dnee. Glashütte. Heute Donnerslagmitlag würbe -er vom Landes amt für Denkmalspflege neu vergoldete Turmknopf der hiesigen Kirche und die Wetterfahne wieder aufgesetzt. Beides ging unter den Klängen des Posaunenchores vor sich. Niederbobritzsch. Die Staatliche Kriminalpolizei — Kriminal polizeistelle Chemnitz — Außenstelle Freiberg teilt mit: Zu dem Schadenfeuer in Niederbobritzsch am 4. November, dem eine Scheune und ein Stallgebäud« mit Anbau, sowie Wagen- und Fulterschuppen mit beträchtlichem Inhalt zum Opfer fielen, haben - die von der Kriminalpolizei-Außenstelle Freiberg in Verbindung mit dem Gendormerieposten Niederbobritzsch durchgeführken Er örterungen die Klärung der Brandursache gebracht. > DaS Feuer ! ist infolge Kurzschlusses in der elektrischen Leitung hervorgerufen j worden. Der Kurzschluß aber ist auf unsachgemäße Behandlung der elektrischen Anlage zurückzuführen: denn sie war vom fach männischen Standpunkt auS als veraltet und minderwertig zu be zeichnen, dazu kam noch, daß in der Anlage überbrückte Siche rungen vorgefunden wurden, die besonders zu der Entstehung des Kurzschlusses und damit auch -es Brandes bgtgetragen haben. Der Vorgang gibt Veranlassung, erneut darauf hinzuweisen, daß es unbedingt notwendig ist, elektrische Licht- und Kraftanlagen stets in gutem Zustand zu erhalten, sie von Zeit zu Zeit fachmännisch auf ihre Sicherheit nachsehen und prüfen zu lassen und nicht selbst Ausbesserungen daran vorzunehmen, sondern immer einen Fach mann zu beauftragen. Der Verlust, der dem deutschen Volksver mögen durch Brandschaden infolge Nichtbeachtung dieser schon oft veröffentlichten Warnung verursacht wird, ist außerordentlich hoch. Es ist aber Pflicht eines jeden Volksgenossen, diese. War nung im vollen Umfange zu beachten und durch Unterlassung sol cher fahrlässigen Handlungen an der Erhaltung des deutschen Volksgutes beizutragen. , Freiberg. Verunglückt. Der aus Dresden stam mende 24 Jahre alte Kraftfahrer Walter Hänel wurde nachts in Mohorn schwer verletzt neben seinem Rad lie gend gefunden; er verschied im hiesigen Krankenhaus. Ueber die Ursache des Unglücks besteht keine Klarheit. öautzen. MithilfezurKlärungeinesVer- brechens. Am 29. Mai 1932 wurd^ im Wald bei Lomske ein unbekannter Toter gefunden. An der Leiche wurden Spuren festgestellt, die durch Gewalteinwirkung herbeigc- führt worden waren und den Tod des Mannes zur Folge batten. Die Ermittlungen nach dem Täter blieben ohne Erfolg. Auch die Person des Toten konnte nicht festge- stcllt werden; sie wird beschrieben: älterer Mann mit großer Nase, 165 Zentimeter groß, bekleidet mit grauer Militärbose, grauem kleinkarriertem Jackett, ebensolcher Weste, schwarzen, hohen, abgetragenen Schnürschuhen, statt Hemd blauweißgestreifte Jacke. In den Sachen steckte eine vernickelte Herrenuhr mit Leuchtzifferblatt. Vermutlich stammt der Unbekannte aus einer Anstatt in der Bautzener Gegend. Wer ihn kannte oder Weitz, wo er untergcbracht gewesen war wer Hinweise zur Ermitt lung des Täters geben kann, wird gebeten, sich zu melden. Mitteilungen, auch wenn sie noch so geringfügig erscheinen sollten, nimmt jede Gendarmerie- und Polizeidienststelle entgegen. Die Angaben werden auf Wunsch vertraulich behandelt. Narrttaden und Grüben an der Grenze Die tschechoslowakische» Behörden beginnen jetzt auch cm Sebnitzer Grenzwinkel damit, die Aollstraßen und alle sonstigen Grenzübcrgänge zu verbarrikadieren. Nicht nur mit hohen Eisentraversen werde» die Ueber- gänge versehen, sondern verschiedentlich sind außerdem zwei Meter tiefe Graben auSgeworsen worden. In einen dieser Gräben stürzte in der Dunkelheit ei» Grenzgänger und zog sich einen Beinbruch zu Die Eintopfgerichte am 14. November Der Leiter der Wirlschaftsgruppe Gaststätten- un. Beherbergungsgewerbe teilt seinen Mitgliedern mit. da? für den zweiten Eintopfsonntag am 14. November 193» folgende Eintopfgerichte für die Gaststätten n-- geschrieben sind: 1. Gemüsesuppe mit Einlage; 2. Fischeintopf nach Wahl; 3. Wirsingkohl oder Kohlrüben mit Rindfleisch; 4. Geschmorte Aepfel mit Kartoffclklößcn oder Himmel und Erde. des KeichswMor-reuftes Ansgabeort Dresden für Freitag: Stark bewölkt bis bedeckt; zeitweise leichte Regenfälle. Bei schwachen östlichen bis südlichen Winden milder. Nur noch in den höheren Lagen leichter Frost. W e t t e r l a g e: In der vergangenen Nacht kam es im Osten Mitteldeutschlands zu verbreitetem Frost, im Westen Mitteldeutschlands nur in den höheren Lagen. Die Zufuhr der kalten Meereslustmassen hat mit dem Abflauen der nördlichen Winde ihr Ende erreicht. Mik Durchziehung der Windströmungen von Ost bis Südost wird sich vielmehr zu nächst im Osten Mitteldeutschlands eine starke Milderung durchsetzen. ES bleibt daher vorerst noch stark bedeckt und unbeständig. Flöhe. Der seit vielen Jahren nicht mehr benutzte, amNord- hange -er Stadt gelegene Langesche Sleinbruch soll zu einer Weihe- un- Versammlungsställe ausaetaul werden un- auf sei nem Hügel ein Schlagelcr-MahNmal tragen. Die SA hat in-le sen Tagen mit -en Planierungen begonnen, -!e im kommenden Frühjahr von allen Gliederungen und Vereinen in Gemeinschafts arbeit -urchgesührt werden solle». Man rechnet damit, daß im ganzen drei Jahre für die Fertigstellung der Weihestätte ge braucht werden. , Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des Stadlrats ond des Finanzamts Dippoldiswalde . Anzeigenpreis: Di« 46 Millimeter breite s ß MIlltmeterzeUe 6 Npfa.; !m Terttell die 93 ff - Millimeter brette MIlltmeterzeUe 18 Apfg. ff - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: ff ß :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: ff Heritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. ° Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutragen; rinzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemein-e-Verban-s-Girokonto Nr. S :: k Fernsprecher: Amt Dippol-iswal-e Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Daniil ttöimim wir ünsganirDiMltzcDoist , m,c MoMc Gil Urlnuiz j