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Wochenbericht der Lanvesbauernfchaft Getreidewirtschaft. Die Zufuhren an Brotgetreide hielte» j sich im Rahmen der Vorwoche, Die außergewöhnlich gute ' Wetterlage wurde von der Landwirtschaft vorwiegend für die t Feldarbeiten ausgenutzt. Industricgetreide war nur in sehr i kleinen Mengen erhältlich. Aus dem Mehlmarkt waren die Umsätze etwas lebhafter. Mit Beginn der neuen Verarbei tungszeit ist eine Geschäftsbelebung in Trockenschnitzeln und vollwertigen Zuckerschnitzeln eingetreten. MaUkeime und Bier treber sind dagegen nach wie vor ohne Umsätze. Vichwirtschast. Die Beschickung der Rinder- und Kälber- märkte erfuhr eine Erhöhung, außerdem kam eine größere Anzahl Auslandsrinder zur Verteilung, so daß die Bedarfs deckung weit über den üblichen Rahmen hinausging. Obwohl die Schafmärkte bereits um fast 200 Tiere geringer beschickt waren als in der Vorwoche, blieb trotzdem ein großer Ueber- stand, wobei Leipzig den größeren auswies. Die Schwetne- auftriebe zeigten eine erfreuliche Erhöhung um fast 1000 Stück; zusätzlich wurden von der Reichsstelle größere Mengen geschlachteter Auslandstiere zur Verfügung gestellt. Milchwirtschaft. Obwohl die Milchanlieserung gegenüber der Vorwoche stieg, zeigte der Frischmilchabsätz einen leichten Rückgang. Die Buttererzeugung der sächsischen Molkereien ist in der Bcrichtswoche unbedeutend gestiegen. Der Gesamtab satz hielt sich im Nahmen der Anorvnung Nr. 9 der Haupt- vereinigung. Der Umsatz in Hart- und Weichkäse war gut, die Nachfrage nach Schmelzkäse mäßig, der Absatz in Sauer milchkäse zufriedenstellend. Kartoffelwirtschaft. Der Kartoffelmarkt ist gegenwärtig mit großen Mengen von Kartoffeln beliefert, selbst die Fa briken können nicht mehr Ware aufnehmen, deshalb finden nur vereinzelte Abschlüsse statt. Eierwirtschaft. Nach Wegfall der Eisenerzeugung kam in verstärktem Umfang Kühlhausware zur Verteilung, jedoch wurde auch bulgarische, dänische und sinnländische Frischware dem Verbrauch zugeführt. Damit konnten die Anforderungen der Verbraucherschaft befriedigt werden. Gartenbauwirtschaft. Mit Aepfeln waren die Märkte wei terhin reichlich beschickt. Mit Birnen waren Leipzig und Chem nitz gut versorgt, Pflaumen sind nur noch in kleinen Mengen vorhanden. Weniger günstig gestaltete sich trotz gestiegener Anlieferung die Versorgung einzelner Gebietsteile mit aus ländischem Wein, für den vor allem Ostsachsen und das Erzgebirge sehr aufnahmefähig bleiben. Mit Bananen und Zi tronen sind die Märkte hinreichend versorgt. — Rot-, Weiß-, Wirsing- und Blumenkohl waren genügend angeliefert, Ro senkohl stand dagegen nicht immer ausreichend zum Verkauf. Mit den übrigen Gemüsearten wie Karotten, Spinat, Sel lerie und Meerrettich war der Markt normal- beschickt. Die kleineren Zufubren von Tomaten wurden aut abgesetzt. Rundfunk Reichssender Leipzig. Täglich wiederkehrende Darbietungen mit Ausnahme von Sonntag: 5.5V: Frühnachrichten. — 6.VV: Morgenruf, Reichs- Wetterdienst. — 6.10: Funkgymnastik. — 7.00: Nachrichten. — 8.00: Frauengymnastik. — 8.20: Kleine Musik. — 9.55: Wafferstandsmeldungen. — 10.30: Wettermeldungen und Tagesprogramm. — 10.45: Sendepause. — 11.55: Zeit und Welter. - 13.00: Zeit, Wetter. - 14.00: Zelt, Nachrichten und Börse. — 17.00: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnach richten. — 19.00: Abendnachrichten. — 22.00: Abendnach richten, Wettermeldungen und Sportsunk. 24. Oktober <j.00: Aus Hamburg: Hasenkonzert. — 8.00: Orgelmusik, ge- «pielt von Willy Stark. — 8.30: Musik am Morgen. (Industrie- Schallplatten und Ausnahmen des deutschen Rundfunks.) — 9.00: Aus Köln: Morgenfeier der HI.: „Alles, was wir haben, muß stehen im Dienst." — 9.30: Aus Dresden: Musik aus Volksinstrumenten. — 10.20: Lachender Sonntag. Kapelle Otto Fricke. - 11.35: Schrifttum im Daseinskampf. — 12.00; Aus Berlin: Musik am Mittag. Musikkorps eines Fliegerhorstes. Kapelle Walter Noack. — 14.00: Zeit und Wetter. — 14.05: Mu sik nach Tisch. (Jndustrie-Schallplatten und Ausnahmen des deutschen Rundfunks.) — 15.15: Aus Weimar: Der Mausball. Kinderstunde. — 15.55: Vom Deutschlandsender: Fußball- Länderspiel Deutschland—Norwegen. (Zweite Halbzeit.) — 16.40: Musikalisches Zwischenspiel. (Ausnahmen des Reichs» senders Leipzig.) Aus Mozarts Werken — 17.00: Aus Ba tavia: Drittes interkontinentales Konzert. — 17.30: Musikali sches Zwischenspiel. — 17.45: Dresdner Bilderbogen; Köpfe der Vergangenheit. — 19.00: Abendnachrichten. — 19.10: Lieder zur Laute, gesungen Won Oscar Besemselder. — 19.45: Handball- Länderkamps Deutschland—Oesterreich. Funkbericht von der Mitteldeutschen Kampfbahn in Halle — (201). — 20.00: Aus Bielefeld: Festkonzert des Bielefelder Kinderchores anläßlich seines fünfjährigen Bestehens. — 21.00: Abendkonzert. Kam mersänger Alexander Souflas, Gerhard Bürgert (Klavier), das Leipziger Sinfonieorchester. — 22.00: Abenvnachrichten, Wet termeldungen, Sportfunk. — 22.30 bis 24.00: Vom Deutschland- scnder: Wir bitten zum Tanz. Die Kapelle Erhard Bauschke. Dazu: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. Erwin Christoph spielt Montag, 25. Oktober 6.30: Aus Frankfurt; Frühkonzert. Das Kleine Funl- ^rchester. — 8.30: Aus Breslau: Für die Arbeitskameraden in den Betrieben: Musik am Morgen. Das Städtische Orche ster Liegnitz. — 9.30: Erzeugung und Verbrauch. — 9.45: Sende pause. — 10.00: Das Riesenspielzeug. Märchenspiel von Irene Kiupel. — 11.35: Heute vor ... Jahren. — 11.40: Sicherung des Brotbedarss. — 12.00: Miltagskonzert. Das Funkorchester. — 14.15: Musik nach Tisch. (Jndustrie-Schallplatten und Aufnah men des deutschen Rundfunks.) — 15.00: Gründet Ortsarchive! — 15.15; Kleine Violinmusik (Eigene Ausnahmen des Neichs- senders Leipzig. — 15.40: Starke Herzen. Dichtungen aus deutschen Landschaften. — 16.00: Vom Deutschlandsender: Mu sik am Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester des Deutsch landsenders. — 17.50: Kunstbericht. — 18.00: Wertstoff Wärme. — 18.20: Aus Dresden: Konzertstunde. Lisa Wechsler (Alt), Karl Schmidtgen (Klavier). — 18.45: Aus Frankfurt: Deutsch land baut auf! — 19.10: Es funkelt im Glase! Ein perlender Abend in Weiß und Rot. — 21.00: Aus Mühlhausen: „Wer treu gedient hat feine Zeit..Hörfolge zur Abschiedsfeier der ans dem Heeresdienst ausscheidenden Soldaten. — 22.20; Buch- Wochenbericht. — 22.30 bis 2-*Tanr bis Mitternacht. Ka pelle Otto Fricke. DeutWandleydes Täglich wiederkehrende Darbietungen mit AuSnahnu von Sonntag: Z.VV: Glockenspiel, Morgenruf und Wetterbericht für die Landwirtschaft. Anschließend: Ausnahmen. — 7.VV: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 8.VV: Sende pause. — 9.VV: Sperrzeit. — 11.15: Deutscher Seewetter- bericht. — 11.30: Sendepause. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.00: Glückwünsche. — 13.50: Neueste Nachrichten. — 14.00: Allerlei von zwei bis breit — 15.00: Wetter, und Börsenberichte. Programmhin weise. — 19.00: Kernspruch, Wetterbericht und Kurznach richten. — 21.00: Deutschlandecho. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend: Deutschland- echo. — 22.45: Deutscher Seewetterberliht. , Sonntag, 24. Oktober 6.00: AuS Hamburg: Hafenkonzer«. — 8.00: Wetterbericht Anschließend; Zwischenmusik. (Jndustrie-Schallplatten.) - 8.20; Und Sonntag aufs Land! Pflastermeiers auf Ent deckungsfahrt. — 9.00: Spnntagmorgen ohne Sorgen. Die lustigen Musikanten und Solisten. — 10.00: Jeder Widerstand soll dir ein Ansporn sein. Eine Morgenfeier. — 10.45: Werke von Gaötano Donizetti. (Jndustrie-Schallplatten.) — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11.30: Fantasien aus der Wur litzer Orgel. Erwin Christoph spielt — 12.00: Aus München: Slandmusik aus der Feldherrnhalle. Das StabSmustkkorpS des LustkreiskommandoS. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen See warte. — 13.00: Glückwünsche. — 13.10: Aus München: Musik zum Mittag. Bernhard Ettö mit feinen Solisten. — 14.00: Hans im Glück. Ein Märchenspiel nach Grimm von Gotthard Wloka. — 14.30; Neapel singt. Italienische Volkslieder. — 15.00: Werke großer Meister. (Jndustrie-Schallplatten.) — 15.55: Aus dem Olympia-Stadion: Bericht von der zweiten Halbzeit des Fußball-LanderspielS Deutschland—Norwegen. — 16.40: Toti dal Monte singt. (Jndustrie-Schallplatten.) — 17.00: Sie wünschen — wir spielen, geholfen wird vielenk Erstes Wunschkonzert für das Winterhilfswerk 1937/38. — 19.00: Kernsvruch, Wetterbericht und Kurznachrichten. — 19.10: Zweiter Teil drS ersten Wunschkonzertes. — 19.45: Deutschland- Sportecho. Hörberichte und Sportnachrichten. — 20.00: Dritter Teil des ersten Wunschkonzertes. — 22.00: Wetter«, TageS- und Sportnachrichten. Anschließend: Deutschlandecho. — 22.30 bis 0.55: Wir bitten zum Tanz! Kapelle Erhard Bauschke. Dazu: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. Erwin Cbristoph spielt. Darwilcken- 22.45: Deutscher Seewetterbericht. Montag, 25. Oktober 6.30: Fröhliche Morgenmusik. Kapelle Willi Stanke. — a.40: Sendepause. — 10.00: Alle Kinder singen mit! Lieder blatt 15 d. : Zeitschrift „Schulfunk". — 10.30: Sendepause. — 11.40: Jugend auss Land! Was ist ein Landarbeitslehrling? Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Hannover: Schlotz- konzert. Das Niedersächsische Sinfonieorchester. Reiner Min« len (Tenor), Joses Correck (Bariton). — 15.15: Franz Schubett. (Jndustrie-Schallplatten.) — 15.45: Vorbildliches Buchschaffen. Hörberichte aus der Ausstellung der Reichsbetriebsgemeinschaft „Druck und Papier" zur „Woche des deutschen Buches . — 16.00: Musik am Nachmittag Das Unterhaltungsorchester deS Deutschlandsenders. In der Pause: 17.00: Pawelka besteht auf Probe. Erzählung von Erwin Reitmann. — 18.00; Mit jun gen Dichtern in herbstliches Land. Hörfolge von Gert Randols- Schmalnauer. — 18.25: Kleines Zwischenspiel. (Jndüstriv- Schallplatten.) — 18.30: Deich wider Not! Wir besuchen Köge uns Polder der Nordseeküste an Elbe, Westr und Ems. — 19.15: Aus Stuttgart: Stuttgart spielt auf! Das Große Or chester des Reichssenders Stuttgart, das Kleine Rundfunk orchester und Solisten. — 21.15: Um einen Skudo. Hörspiel von Quirin Engasser. — 22.30 bis 24.00: Zu Unterhaltung und Tanz. Kapelle Erhard Bauschke und an »Wei Klavieren: Her bert Külter und Willi Norman. 25. Oktober. i825: Der Tondichter Johann Sirauß (Sohn) in Wien geb. «gest. 1899». Sonne: A.: 6.43, U.: 16.45: Mond: U.: 12.46, A.: 21.44. (Schluß.) Gerda Grude aber schrak zusammen. Sie war sich nicht sicher, ob sie dermaleinst einen solchen Bericht frei nach ihrem Gedächtnis zusammenbetommen würde. Sie be schloß insgeheim, sich Notizen zu machen. Diese Elke Amelong mußte ein unglaubliches Gedächtnis besitzen Auch Peter Velten sah zu seiner Braut herüber. Wovon hast du geträumt, Elke-Mädchen?, dachte er. Dein Lächeln war so verheißungsvoll... Dann war auch diese Sitzung beendet. Man hatte sich am Schluß einstimmig mit den getroffenen Maßnahmei: einverstanden erklärt. Der Sturm, der noch vor wenigen Monaten über den grünen Tisch brauste, hatte sich gelegt. Eine arbeits- und erfolgreiche Stille sollte ihm folgen. Als Elke Amelong in ihr Zimmer hinüber kam, flammte an ihrem Tisch das rote Lämpchen auf. Es war das Zeichen, daß sie in das Direktionszimmer zum Diktat ge beten wurde. Gerd Wancken stand lächelnd a^ Fenster, als Elke ein trat. Auf der gegenüber liegenden Seite, in einem tiefen Sessel am Schreibtisch, saß Peter Vellen. „Ich möchte Ihnen den Verlauf der heutigen Sitzung diktieren", begann Wancken mit einem leisen Lächeln. „Die Herren könnten sonst mit ihrer heutigen Post den Bericht vermissen." Ein wenig schuldbewußt senkte Elke den blonden Kopf. „Verzeihen Sie!" sagte sie leise. Aber Gerd Wancken schien diese Worte nicht gehört zu haben. Er fuhr sich nachdentend über die Stirn und begann dann zu diktieren. Flott, ohne die kleinste Pause. Bis das Mädchen auch den letzten Satz auf dem Papier hatte. Peter Veltens Blick war ihm bei seiner Wanderung durch das Zimmer gefolgt. Und als der junge Ingenieur ihn jetzt unterbrechen wollte, winkte er kurz ab. „Wir kommen gleich zu Ihnen", sagte er nur. Da lehnte sich der Ingenieur wieder in den Sessel zurück. Als Direktor Wancken geendet hatte, erhob sich Elke Amelong und wollte in ihr Zimmer hinüber. Sie hätte dem Manne gern gesagt, wie dankbar sie ihm für dieses selbstverständliche Hinwcggehen über ihr Versäumnis war, aber Peter Velten hinderte sie daran. Aber eine kleine Handbcwcgung des Direktors hielt sic dann noch im Raume zurück, trotzdem er sich dein In genieur zuwandte. „Ich habe die Absicht, Herr Velten", sagte er, „Ihrer Bitte nachzukommen und Ihnen den erbetenen Urlaub zu gewähren. Ich hoffe und wünsche, daß Sie sich nach vier Wochen mit frischen Kräften wieder zur Stelle melden." Peter Velten fuhr erschrocken hoch. Aber als er den Direktor ansah, stand ein Helles Lachen auf seinem Antlitz. „Vielen Dank", sagte er dann. „Aber vielleicht wäre es möglich, daß..." Gerd Wancken ließ ihn nicht aussprechen. „Es wäre möglich, daß Herr Velten", erwiderte er lächelnd. Dann ging er auf Elke Amelong zu, die diesem Vor gang mit erstaunten Augen gefolgt war. „Alles Gute, Fräulein Amelong! Und so viel Sonne, wie ein Mensch nur ertragen kann, wünsche ich Ihnen für Ihr weiteres Leben." „Sonne kann man doch nie zu viel haben, Herr Direktor", sagte Elke Amelong, nrch immer erstaunt. Gerd Wancken sah die beiden, die jetzt mit leuchtenden Augen vor ihm standen, ein wenig nachdenklich an. „Man muß das Glück mit wachen Sinnen aufnehmen", sagte er dann, „um in dunklen Tagen von seinem Ab glanz zehren zu können." „Ich werde daran denken", versprach Elke Amelong. Dann verließen sie Hand in Hand das Zimmer. Gerd Wancken sah ihnen nach, wie sie mit langen Schritten den Hof überquerten. Sie riefen dem alten Sauermann noch ein Scherzwort hinüber, ehe sie durch das weite Tor auf die stille, sonnen- überstrahtte Straße traten. Der Schall ihrer Hellen Stimmen klang noch einmal zu ihm empor, ehe er sich wieder feiner Arbeit zuwandle. , „Wohin gehen wir jetzt?" fragte Elke, als Peter auf die Haltestelle der Straßenbahn zusteuerte. „Wollen wir nicht lieber ein wenig lausen?" „Ich möchte in das kleine Cafö an der Ulmenallee, Elke-Mädchen", sagte Peter innig. „Weißt du, das ist erst der endgültige Schluß dieser ganzen Angelegenheit. Und zugleich der Beginn eines neuen Lebens. Vielleicht ist der Tisch am rechten Fenster noch frei, an dem wir uns an unserem ersten Abend trafen?" „Und dann?" fragte Elke und ein tiefes Leuchten lag in ihren blauen Augen. Dabei schmiegte sie sich eng an den Man«. Peter Velten drückte ihren Arm ganz fest an sich. „Tann wird aus dein Mädchen Elke Amelong Fran Elte Velten", sagte er. „Auch Mutter Maria ist sehr glück lich, daß ver Peter nun endlich heimgcsundcn hat." „Elke Velten!" sagte das Mädchen leise. Wie sie Vie beiden Worte aussprach, da klang es. als spräche sie ein Gc icl. „Elke Velten!" Es war höchste Glückseligkeit! Der kleine Tisch an der rechten Ecke war tatsächlich noch frei. Es war überhaupt alles wie damals. In der Ecke saßen wieder die Damen des Kränzchens, die lustig und lebhaft durcheinander sprachen und auf die beiden nicht achteten. Wieder stand das kleine Fräulein der Bedienung an der Tür und sah zu Peter Velten hinüber. Vielleicht, daß sie heute ein Blick dieses jungen Mannes traf, der so überaus gut ausschaute. Aber sie mußte erkennen, daß er -nur Augen für seine Begleiterin hatte, und bei dieser Tat sache hob ein leiser Seufzer ihre Brust. Sie lief eilig in den Hintergrund des weiten Raumes, in dem ein un geduldiger Gast schon geraume Zeit an seine Tasse schlug. „Fräulein, zahlen!" Von draußen kam die Dämmerung herein. In ihrem Schutz legte Peter seinen Arm um Elkes Schultern und zog sie ganz fest an sich. Das soeben angedrehte Radio spielte eine Weiche, glückhafte Melodie. Auch die Kränzchenschwcstern waren leiser geworden und sahen jetzt lächelnd zu dem jungen Paar hinüber. „Bitte laß uns gehen", bat Elke, die endlich die Blicke der anderen bemerkte. Sie gingen dann Arm in Arm durch die abendlichen Straßen. Langsam — der eilige Strom der Passanten hastete an ihnen vorüber. Es machte ihnen nichts aus. Der starke Rhythmus der Schritte klang in ihnen auf und so schritten sie die Straßen entlang. Weiter — nur immer Wetter — vorwärts — nur immer vorwärts — denn sie waren die Jungen, und mit ihnen ging der Glaube an ihre Kraft. LNVL Küchenzettel der Woche Sonntag mittag: Wiegebraten mit Krautsalat und Kartoffeln, Stärkeslammeri und Himbeersaft; abend: Gekochte Eierhälften in Kräuteröltunke, Brot, Käse. — Montag mit tag: Quarkkeulchen und Aepsel-Kürbisbrei: abend: Kartoffel- suppe, Käse mit Schwarzbrot und Radieschen. — Diens- tag mittag: Spinat mit Haferslockenschnitten; abend: Streich- wurstbrote, Aepfel und Butterbrot. — Mittwoch: erstes ' Frühstück: Hasergrießsuppe; Schulfrühstück: Brotaufstrich aus Quark und Marmelade; mittag: Ueberbackener Blumenkohl mit gebratenen Fleischklößchcn und Kartoffeln; abend: Kar toffelpuffer mit Speck und Zwiebel, Gurke. — Donners tag mittag: Fischeintops mit Kohl und Kartoffeln, Vanille- äpfcl; abend: Knoblauchwurst und rohes Sauerkraut. — , Freitag -mittag: Nudelsuppe, Lungcnragout und Kartof- , feln; abend: Tomaten-Ncttich Gurkensalat und Pellkartoffeln. : Sonnabend mittag: Krautgränpckcn: abend: Hering in : Galler«, Bratkarwsscln.