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' ?! - -.. -, L L.L-' s UM Verlage zur „Wcißerch-Leitung 247 Freitag, am 22. Oktober 1837 103. Jahrgang Für eilige Leser Por de», Eingang deZ Ewchnngsdeparlements in Jeru lolem wnrde ein jüdischer Jnspckler von enicm Unbekannten niederaeschosscn. Der Inspektor wnrde tebcnSgesahrllch ver lebt ins Krankenhaus gebracht. An der Waziristangrenze in Indien ist es wieder zu klei neren Zusammenstössen zwischen brttisch-mdischcn Truppen und arbeiten", die englische Tr. ppcn hier durch,nhren, w»rde auch eine ganze Anzahl befestigter H^ler. die scheu angelegt tvorden waren, in die Lust gesprengt Nebel verursacht Kraftwagcnunglücl. In der Nähe Von - Nane» raste ein Auto im Nebel gegen einen Baum. Ein In sasse war sofort tot, während sieben weitere Fahrgaste schwer verletzt wurden. - , Am Sonnabend wird Neichsmnenmmlster Dr. Frick in Karlsruhe die Ausstellung der badischen Gemeinden eröffnen. In seiner Rede wird Dr. Frick wichtige Hinweise auf die gegenwärtigen uud zukünftigen An,gaben der Gemeinden und deren Selbstverwaltung geben. Der ll. November als Tag der Erinnerung an die Er- richmug der polnischen Unabhängigkeit wird in dwsem Jahre als offizieller Stäatsfciertag begangen werden. Mittel- punkt der Warschauer Feier wird eine grobe Parade stehen. Staatspräsident Lebrun im Deutschen Haus. ^er französische Staatspräsident Lebrun gatte-e vcm ^cnttchcn Haus auf der Weltausstellung in Begleitung seines Kabinettschefs nnd des Generalkommissars der Ansstellung einen Besuch ab. Präsident Lebrun besichtigte eingehend alle Ausstellungsstände nnd hatte besonderes Interesse für die Fcrnscheinrichtunq, die er sich genau erklären lies;, sowie für die elektrotechnische Industrie und die neue» Werkstoffe. Als ehemaliger Polvtcchnikcr zeigte sich Präsident Lebrun als sach kundiger Besucher, der gerade sür die technischen Spitzenleistun gen viel Verständnis hat, die Deutschland auf der Ausstellung zur Schau stellt. Dir deutsche Jugend Estlands ehrt Walter Flcx. Vor SO Jahren bei der Besetzung der Insel Oescl durch die deutschen Truppen fiel der Dichter des „Wanderer zwi schen beiden Welten", Walter Flex. Ans diesem Anlab fand an dem Grabe des Dichters aus dem kleinen Friedhof von Peude eine schlichte Gedenkfeier statt. Der Leiter des Jugend amtes der deutschen Kulturverwaltung in Estland, der Direk tor der deutschen Schule in Arensburg aus Oesel, und Ver, treter der Jugend legten am Grabe Kränze nieder, nm ihr Be kenntnis zum Erbe dieses Kämpfers für deutsche Ehre und deutsche Zukunft zu erneuern. 72 neue Todesurteile im roten Paradies. Wie aus Kiew gemeldet wird, nimmt in der ganzen Ukraine die Welle der „Schädlings- nnd Sabotage-Prozesse" ihren Fortgang. Einer zuverlässigen Berechnung zufolge san den allein im Laufe des Monats September aus dem ganzen Gebiet der Ukraine 19 Prozesse gegen Bauern und Angestellte der landwirtschaftlichen Verwaltung statt, in denen abgesehen von zahlreichen schweren Freiheitsstrafen 49 Todesurteile aus gesprochen wurden. Jni Nordkaukasus-Gebict wurden 10 neue Todesurteile gegen Saboteure auf dem Gebiete der Landwirt schaft vollstreckt und im Gebiet Nostow am Don weitere 10 angebliche Mitglieder einer konterrevolutionären Organisation zum Tove verurteilt. Mit 3 Todesurteilen gegen „Schädlinge und Volksseinde" schließt sich das Nowosibirsker GebietS- qericht an. Danziger Zentrum ansgeW Nationalsozialistische Einheit endgültig hergestcllt. Die Pressestelle des Danziger Senats teilt mit: „Mit Verfügung vom heutigen Tage hat der Polizeipräsident die Zentrumspqrtei einschließlich ihrer Nebenorganisatio- ncn mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die Auslösung ist , erfolg«, nachdem sestgestcllt worden war, daß eiu Mitglied des Vorstandes der Zentrumspartei wiederholt sich schwer ster Verstöße gegen 8 129a des Strasgesetzbuches schuldig gemacht hat." Der erwähnte Paragraph des Strafgesetzbuches be zieht sich auf Umgehung von Anordnungen und Gesetzen des Staates. Mit der Auflösung der Zentrumspartci verschwindet nach der bereits früher-erfolgten Auflösung der marxistischen Gruppen und der freiwilligen Einglie derung der Deutschnationalen in die große nationalsozia listische Front die letzte Partei, die der deutschen Einheit auf Danziger Boden noch entgegenstand. Die Auflösung der Danziger Zentrumspartei kommt der Danziger Oeffentlichkeit wie auch dem Danziger Zen trum nicht überraschend. Verhandlungen, die zuletzt am Mittwoch von dem Danziger Gauleiter Albert Forster mit dem Vorstand der Zentrumspartei geführt wurden, er gaben die gütliche Uebereinstimmung, daß der Zentrumsparteivorstand die Auflösung aus eigenem Wil len anerkennt. In der Danziger Bevölkerung wird es mit Genugtuung ausgenommen, daß der letzte Fall der Liquidierung des Partciensystems in Danzig in dieser loyalen Form durchgeführt werden konnte. Der Danziger Gauleiter Albert Forster wende« sich in einem Aufruf an die Danziger Bevölkerung, in dem der versöhnliche Geist, unter dem die Auflösung des Dan ziger Zentrums vonstatten ging, dadurch gekennzeichnet wird, das; es dort heißt: „Unter das, was war, wollen wir nun einen dicken Strich ziehen und dafür sorgen, daß die noch nicht für die Volksgemeinschaft gewonnenen Volks genossen und Volksgenossinnen ebenfalls von der Idee Adolf Hitlers erfaßt werden. Gemeinsam mit ihnen wol len wir den Weg der deutschen Sache in Danzig -mar schieren. Vor uns stehen viele Fragen, die nur in ge meinsamer Zusammenarbeit aller deutschen Volksgenossen und nur von einer einzigen entschlossenen Führung gelöst werden können." Zur Zeit wird auch in Danzig ein Amnestiege - setz für politische Strafen vorbereitet, unter das vor allem eine Reihe von Zcntrumsangehörigcn fällt, Vie in der letzten Zeit ordnungsmäßig bestraft worden sind. Ncichsstatthalter General Ritter von Epp, der Leiter des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP., sprach in der Schwedisch-Deutschen Vereinigung in Stockholm über „die Be deutung von Raum und Rohstoff in dcr Entwicklung der Völker". Der Reichsleiter stellte nach Bctonnng dcr großen Fric- denssehnsucht unserer Zeit das deutsche Koloninlproblem klar heraus als eine vou Versailles stammende schwerwiegende Gleichgewichtsstörung, ohne deren Beseitigung keine Ruhe in der Welt einziehen kann. „Deutschlands Kolonialsorderung", sagte General von Epp, „entspringt im allgemeinen aus der Tatsache, datz die Lebensgrundlagen eines jeden Volkes zu nächst in den Kräften seines Raumes liegen, und dann in dem, was Fleiß und Können seiner Menschen ans dieser Raum potenz schaffen. Fleiß und Können sind aus die Dauer wert los oder erhalten eine sehr bedingte Bedeutung, wenn die Materie, sie zn nutzen, zeitweilig oder ganz fehlt, wie denn alle Naumkrästc ihre Rechte auswerten, nur durch Fleiß uud Tüchtigkeit erhalten — und damit nmreißt sich Deutschlands Anspruch auf sein überseeisches Eigentum und seine Begrün- dnng in; besonderen: ' Im Herzen Europas lebt ein Volk, das trotz aller men schenmöglichen Anstrengungen, höchstgcstcigcrter Leistung und größter Tüchtigkeit nicht in dcr Lage ist, die Grundlage seiner > Existenz aus den Kräften seines eigenen Naumes sicherzustcllen. i , In einem genauen Ucberblick über die moderne Enttvick- j lnng Deutschlands in engem Zusammenhang mit seiner da- > durch nötig gewordenen Kolonialpolitik wies dcr Reichsleiter auf wichtige Grundlagen des Welthandels und der Weltpolitik hin. Die Störung durch Versailles, das Deutschlands ehrlich erworbenen Kolonialbesitz kassierte, kam dann überzeugend zum Ausdruck. Die Wegnahme der Kolonien, deren snstcmatischc positive Entwicklung durch die Deutschen nachgcwiesen wurde. Eingehend setzte sich dann der Redner mit den lahmen z Argumenten gegenüber Deutschlands KolonialfordcrUng au-!- einander. Zahlen und Statistiken rede'ten eine unwlderlcg- , bare Sprache. General von Epp schloß u. a.: „Beispiellose Drosselungen t sind Dentschland durch das Versailler Diktat und die Schö?- ' fung „Mandatssystem^ zugesügt. - Ich habe bewußt die n, t l der'Wcgnahme des kolonialen Eigentums Deutschland Verdun- ' denen schweren Ehrenkränkungcn in meinen Ausführungen ! nicht berührt. Ehrenkränkungcn sind kein Gegenstand der Dis- t kussion. Deutschland fordert mit formalrcchtlich einwandfreien Be gründungen die Beseitigung des Ausnahmezustandes, der ihm den Besitz an seinem kolonialen Eigentum vorenthält. Die Rückgabe unseres kolonialen Eigentums ist nur durch eine vollkommene und endgültige Korrektur des schwerwiegen- > den geschichtlichen Fehlers von Versailles zu erreichen, an des- ! sen Folgen Deutschland und die Welt leiden. Wir rechnen mir ! zunehmender zeitlicher Entfernung vom Weltkriege mit dem Verschwinden der zu seiner Führung geschaffenen Psychose , uud damit mit einer Sichermra des Friedens aus Zetten hin- ! aus. Wir rechnen mit dem Wiederaufkommen des gesunden I Menschenverstandes vorab in der Politik und dem Siege von > Idealen unter den abendländischen Völkern, die dem Stand f ihrer E.ntwickluua entsprechen. veutschlanSr Recht auf Monien Genera! von Epp über die Bedeutung der deutschen Kolonialforderung yave vcn neuen Verwaltern wenig Vorteile gebracht im . er- ! gleich zu ihrem alten Kolonialeigentum. Aber: „Ohne die geringste Notwendigkeit schuf man für Deutsch- j laud eine Zwaugslagc, die sich dahingehend kennzeichnet, aß j nur ungefähr zwei Drittel unseres Volkes aus den Krauen > unseres eigenen Raumes leben. Das heißt, daß das übrigo i Drittel der deutschen Menschen überhaupt nur dann leem , kann, wenn die fehlende Masse der Güter anderscitlg beschaut Ein deotsch-italienifches Berdienst Sowjctrußland muß jetzt Farbe bekennen. Die Bedeutung der Einigung im Nichteinmischungs- ausschuß kommt in der Tatsache zum Ausdruck, daß in ihr eine Rückkehr der europäischen Mächte zum ursprüng lichen britischen Plan erfolgt ist, der infolge des Verhal tens der Sowjetunion im August so gut wie völlig preis gegeben war. Infolge des toten Punktes, auf dem die Verhandlungen im Richteinmischungsausschub seinerzeit angekommcn waren, haben die englische und die franzö sische Regierung den Versuch unternommen, die Freiwil ligenfrage in Spanien außerhalb des Gremiums der Nichteinmischungsmächte in einer Dreimächtekonferenz zn einer Lösung zu bringen. Gegenüber diesem Versuch ist es gelungen, die Frage in das Gremium zurückzubringen, innerhalb dessen sie allein mit Aussicht auf Erfolg gelöst werden kann, nämlich in den Nichteinmischungsausschub. Eine Rückkehr zu dieser Linie, die von Italien und Deutschland konsequent verfolgt worden ist, kann also nicht, wie zum Teil in irreführender Weise in der aus ländischen Presse behauptet wird, als eine sensationelle Aenderung der Haltung Italiens und Deutschlands an gesehen werden. Mit den letzten Beschlüssen im Nicht einmischungsausschub ist übrigens noch keineswegs eine restlose Lösung der Freiwilligeyfrage erfolgt. Der Nicht einmischungsausschub mub seine Beschlüsse einstimmig fassen. Solange die Zustimmung Sowjetrußlands zu den am Mittwoch ins Auge gefaßten Vorschlägen nicht ein wandfrei feststeht, ist cs daher verfrüht, von einem voll ständigen Wandel der Lage zu sprechen. - „Fcicrohmd-Schau.' In dem Erzgebirgsstädtchcn Schwarzenberg wird Mit«, November eine große „Fcicrohmd-Schau" eröffnet, die vor den volksvcrbundcncn Arbeiten des Sachscnlandcs Zeug nis ablegcn soll. Die Ausstellung, vom Hcimatwerk Sachse» ins Leben gerufen, zeigt in der Hauptsache Holzschnitzereien die zum Feierabend entstanden. Unsere Ausnahme: Dei Schuhmacher, ciuc Holzschnitzerei von Sieber. Die Bartei mub bestehe« bleibe« Rcichsorganisationsleiter Dr. Ley vor den Beamten Reichsorganisationsleitcr Dr. Ley sprach vor den in I München versammelten Politischen Leitern des Haup: I amtes für Beamte. Immer wieder von Beifallskundgebun s gen unterbrochen, schilderte Dr. Ley in nahezu zweistündi- ' ger Ansprache die verschiedenen Aufgaben von Partei und I Staat. Er beleuchtete Wesen und Aufgaben beider an Hand zahlreicher praktischer Beispiele. Die Partei sei heute nicht überflüssig geworden, sie müsse vielmehr be stehen, solange es überhaupt ein Deutschland gebe. Ge nau so, wie des Führers einzige Sorge dem Volke gelte, so müsse auch der Beamte stets dem Volk helfe», auch bei! seinen kleinen Sorgen, die oft seine Lebenssorge ist. Als Beispiel führte hier^Dr. Ley die gewaltige Orga- ! nisation der DAF. an, die heute noch durch kein Gesetz im Staat verankert sei, also juristisch überhaupt nicht bestehe. ! Die Erfolge der Deutschen Arbeitsfront beruhten nicht ans Paragraphen und Statuten, sondern einzig und allein, weil sic auf nationalsozialistischen Erziehungsgrundfätzen aufgcbaut worden sei. Abschließend grenzte Dr. Leh noch einmal die Auf gaben von Partei und Stgat ab. Der Staat habe die-! Exekutive, erlasse die Gesetze, bei ihm liege der letzte Ent scheid. Aufgabe dcr Partei sei es aber, diese Gesetze zu erproben, noch ehe sie der Staat verkünde. Die Partei- müsse die Probleme anpacken, müsse wagen und probieren, selbst wenn dabei Fehler gemacht würden. Entscheiden!» sei immer, daß die Erfolge größer seien als dic Fehler, daß die Partei sich immer der Notwendigkeit und der Be dürfnisse des Volksganzen bewußt bleibe. Die Partei müsse stets sein, damit die Reinheit der Idee immer er halten bleibe. Nach Dr. Ley sprach der Leiter des Nassepolitischen Amtes der NSDAP., Dr. Groß, über die nationalsozia listische Rassenpolitik und die zur Reinheit des deutschen Volkes und Blutes erlassenen Gesetze und Maßnahmen.; Tschechische Methoden - „Begründungen- eine Verdrehung dcr Tatsachen. Die Polizei in Außig verbot Versammlungen der Su- detendeutschen Partei in Schreckenstein und Karbitz mit folgender „Begründung": Die Ereignisse der letzten Tage im Grenzgebiet haben eine gefährliche Verschärfung der politischen Lage verursacht. Es besteht daher begründete Gefahr, daß die öffentliche Sicherheit und das öffentliche Wohl durch die Abhaltung der Versammlungen gefährdet werden könnte. Eine ebenso sonderbare wie auch bezeichnende „Be- ' gründung", die eine völlige Verdrehung der Tatsachen dar- , stellt. Gleichzeitig aber typisch ist für die Methoden eines Staates, der als „die Demokratie der Demokratien" seine I Existenz lediglich einer Siegerlaune zu verdanken hat und heute mit den brutalsten Mitteln die gleichen Minder heitenrechte, die er für sich in Anspruch nahm, bekämpft und mit Füßen tritt. In den Kommentaren der tschechischen Blätter, dic sich mit den Tcplitzer Vorfällen nnd dem Widerhall dieser unerhörten Ereignisse in der deutschen Presse beschäftigen, ist viel von der angeblichen Freiheit in der Tschechoslowa kei, der „freiesten Demokratie dcr Welt", die Rede. Die an geblich dort herrschende Ruhe nnd Ordnung nnd die „de mokratischen Einrichtungen" werden in den höchsten Tönen gepriesen, nnd es wird die kühne Behauptung ausgestellt, daß in keinem anderen Staate die deutschen Minderheiten so viele Rechte nnd Freiheiten Hünen wie in der Tschecho slowakei. In merkwürdigem Gegensatz zn diesen tönenden Phrasen steht die triumphierende Feststellung dcr deutsch