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MH Veilage zur ^Weißeritz-Feitttng 103. Jahrgang Nr. 231 Montag, am.4. Oktober 1937 teren Tribüne im Tal die Ehrenformationen der T7.hr- macht und der Parteigliederungen abschreitct. Reichs- studentensührer Scheel meldet dem Führer die Abordnung der studentischen Erntehelfer. Weg durch das Volk Die Trachiengruppen füllen zu beiden Seilen den er höhten Weg, den der Führer auf dem Wege zur oberen Tribüne gehen muß. Er heißt nun. „Der WegdurchdnS Polk". Wieder beginnt, wie in jedem Jahr, der L>i- umphgang des Führers durch das Spalier der Trachicu- gruppen, die meist mit Bodenerzeugnissen ihrer Heinig» hierher gekommen sind und sie dem Führer darbring.n wollen als Beweis dafür, was Fleiß und Geschicklichkeit des deutschen Bauern dem Boden abzuringen vermögen. Von rechts und links strecken sich Tausende und aber Tau sende von Händen dem Führer entgegen, um ihm die Hand zu drücken. Hunderttausende von Armen winken ihm zu. Ununterbrochen rollen die Begeisterungsstürme, klingt der brausende Jubel der Massen über das weite .Feld, über Berg und Tal hinweg. Der Sängergruß „Grüß Golt mit hohem, Hellem Klang" schallt auf. l Dem Gau Ostpreußen ist in diesem Jahre die Eh e zugcfallen, dem Führer die Erntekrone überreichen zu dür fen. Die Abordnung überbringt dem Führer die Grüße ganz Ostpreußens. Adolf Hitler erwiderte mit herzlichen Dankesworteu. Fast dreiviertel Stunden hat der Führer für den 5>>u Meter langen Weg durch das Volk bis zur Tribüne durch die Menge hindurch gebraucht. Als der Führer auf der oberen Tribüne anlangt, wird die Führerstandarte aufge zogen und die Führerfanfare ertönt. Der Führer begrüßt die Mitglieder des Diplomatischen Korps und wendet sich dann, immer wieder dankend, den. Mafsen zu, deren Heilrufe kein Ende nehmen. Schauübungen -er Wehrmacht Grüne Leuchtbomben und das Signal „DasGanze marsch!" kündigen den Beginn der großen Wehrmachts übungen an, die sich ähnlich wie im letzten Jahre, aber unter stärkerer Beteiligung der Kavallerie, abspielen. DaS Gefecht, an dem über 10 000 Mann beteilig» sind, spielt sich ostwärts der Bahnlinie Pyrmont—Hameln ab. Hin und her wogt der Kampf. Wieder einmal befestigt diese Uebung bei allen Zu schauern die Ueberzeugung von der Kraft und Stärke der neuen deutschen Wehrmacht. Der schwungvolle Angriff der Kavallerie Regimenter wird mit der gleichen Begeiste rung verfolgt wie der tapfere Einsatz der Infanterie, das tollkühne Fallfchirmabspringen auS den Flugzeugen genau so wie das Vorgehen der Tanks und der Einsatz der Kampfstasfeln und Sturzflieger. Eine Brücke wird von den Fliegern vernichtet und auch da« „Bückedors" geht schlich- lich im Feuer der Artillerie in Flammen aus. Ein besonderes Ereignis bildete Start, Flug und. Landung des langsam fliegenden Flugzeuges „Fieseler- Storch", das aus den letzten großen Wehrmachtmanövcri, bekannt geworden ist. Nach den Darbietungen der Wehrmacht begab sich der Führer zur unteren Tribüne, wieder auf dem ganzen „Weg durch das Volk" von den Freudenkundgebungen der dankerfüllten Masten aus Stadt und Land begleite». Der Massenchor sang das zu dieser Feststunde gehörige Lied „Wir sind die Männer vom Bauernstand". Reichsminister Dr. Goebbels eröffnete dann den zweiten Teil des Festtages, den Staatsakt. Jubel umbronste den Minister und Beifall begleitete fast jeden Satz seiner Rede, in der er aussührte: „Mein Führer! Eine Million zweihunderttausend deutsche Bauern und Bäuerinnen aps dem ganzen Reich sind aus den» Bückebrrg und den Straßen und Plätzen ringö herum versam» veutscher Ernledan! Bekenntnis zur Gemeinschaft des Volkes Alls Bauern, Bürgern nud Arbeitern ist unter nativ , „alsozialistischcr Führung im Laufe weniger Jahre ein nnlüSbar verbundenes einiges deutsches Volk geworden. Der deutsche Bauer weist, dast Volk und Führer ihm die hohe Aufgabe anvertrau« haben, für die Nahrungssreihei» des deutschen Volkes zn sorgen. Mit Herz und Hand steht der Bauer zu dieser seiner großen nnd lebenswichtigen Aufgabe. Eine stolze Genugtuung ist es ihm. jedes Jahr an einem der höchsten Feiertage der Nation, dem Ernte dankfest, sich um den Führer zu scharen und den Dan« dafür abzustatten, dast dieser mit fester Hand den deut schen Bauernstand vor den» drohenden Zusammcnbrnch bewahrt hat. Wie alljährlich, waren am Sonntag wieder Hundert- tauscndc deutscher Mensche»» aus Stadt und Land zum Bückcbcrg geeilt, um in einer gewaltigen Kundgebung inmitten fruchtbarster niedersächsischer Landschaft im An gesicht stolzer Zeugen einer machtvollen deutfchcn Vergan genheit in enger Gemeinschaft den Ehrentag des deutschen Bauerntums zu begehen und ein neues Bekenntnis zur Arbcits- und Schicksalsgcmcinschaft unseres Volkes abzu legen. Fest -er Ardetter, Bauern un- Soldaten Der Staatsakt des Erntedanktages ist von einem prachtvollen sonnigen und warmen Wetter begünstigt. Das Laub an den Bäumest zeigt herbstlich bräunliche Färbung; in 'sattem Grün liegen die Wiesen, blau wölbt sich der Himmel über Berg und Tal: silbern zieht der Wasser strom in seinem Lauf dahin. Ein Klingen und Singen hat bereits in den frühesten Morgenstunden eingesetzt, während noch der Nebel über der Landschaft lag. Seit 5 Uhr früh ist der Aufmarsch der Teilnehmer im Gange. Marschmusik ertön» auf allen Straßen. Die Wehrmachtformationen, die durch ihre Schauübung die enge Verbundenheit von Arbeitern, Bauern und Soldaten bekunden, sind in den Bereitstel lungsräumen angelang». Sechs Mustkkorps der Wehrmacht spielen un»er Leitung des Luftwaffen-Musikinspizienten Professor Husadel auf dem Berge fröhliche Weisen und Märsche. Ein Massenchor von fast 20 00V Sängern aus ganz Niedersachsen bringt Volkslieder zu Gehör. Durch die Reihen der bereits zu vielen Hunderttausenden angeschwol lenen Menge, die aus allen Gauen des Reiches stammen, marschieren fast 1000 Feldzeichen und Fahnen der Partei- gliedcrungen. Dann folgen in langen, farbenfrohen Reihen 3000 Trachtenträger, 90 Jungen und Mädel als Abord- nungen des Landjahres und 60 Studenten als Vertreter der 9000 Erntehelfer der Deutschen Studentenschaft, die den Bauern bei der Ernte freudig und selbstlos zur Hand gingen. lOOO Kriegs- und Arbeitsopfer werden mit Omni bussen herangefahren und erhalten bevorzugte Plätze un terhalb der oberen Tribüne, so daß sie dem Führer heute am nächsten sind.Hn unendlicher Reihe bringen die Kraft wagen die zahllosen Ehrengäste herbei, die höchsten Ver treter von Staat. Partei und Wehrmacht sowie die Abord nungen des Reichsnährstandes. Die Ehrenformationen der SA. und SS., des NSKK., des NSFK., des Reichs arbeitsdienstes und der Politischen Leiter und der Hitler- Jugend nahmen Aufstellung. Im Fluge vergeht den Mas sen die Zeit des Wartens. Es ist ein stolzes und herzerfreuendes Bild eines zu neuem Lebenswillen und neuer Kraft erwachten Volkes, das sich auf dem mit Hunderten von riesigen Fahnen ge schmückten Festplatz in herrlicher, freier Natur offenbart, eines Volkes, das hier in einer einzigartigen Feierstunde sein Bekenntns zum deutschen Blute, zu deutschem Boden, zu weiterem unermüdlichen Schaffen ablegt. Langsam nähert sich die Wagenkolonne des Führers dem Festplatz, während 21 Schuß Salut das Staatsober haupt begrüßen. Jubelnde Zurufe, klingen ihm entgegen. , als et unter den Klängen des Präsentiermarsches vor der un Für eilige Leser Der Italienische Regierungschef Mussolini ist Sonnabend vormittag mii seinem von ihm selbst gesteuerten dreimotorigcn Bomber nach Forli geflogen, iim sich aus seinen Sommersitz in Rocca delle Caminate zu begeben. Den Leiter der Kinderorganisation „Pionier" in Polen, einen Juden namens Süßkind, verurteilte das Warschauer Bezirksgericht zn sechs Jahren Zuchthaus Süßkind war aus einer kommunistischen Versammlung von der Polizei vor enu- gen Monaten verhaktet worden. Der von der brasilianischen Negierung zur Abwehr der kommunistischen Gefahr beantragte Kriegszustand wurde vom Parlament genehmigt Bärenjagd in Dessau. Der kleine Dessauer Zoo hatte vor kurzem aus Bernburg einen jungen Bären geschenkt bekommen. Die neue Umgebung schien dem Bären nicht zu gefallen; er setzte über die niedrige Umfassung des Zoo hinweg und spa zierte in das umliegende Wohnviertel. Ueberall verbreitete oer Bär Schrecken, denn er griff die Fußgänger an, die eiligst die Flucht ergreifen mußten. Polizei und Feuerwehr hatten zwei Stunden mit einer aufregenden Bärenjagd zu tun, ehe es gelang, den Büren dingfest zu machen und wieder in den Zoo zu bringen. Großscucr bei einer Landwirtschaftsgenossenschaft. In den Lagerräumen der landwirtschaftlichen Genossenschaft von Gon- oou bei Toulouse, einer der größten Genossenschaften Frank reichs, brach Feuer aus, das an den riesigen Lagerbcständen reiche Nahrung fand Obgleich die Wehren aus fünf bcnach- barten Ortfchäften herbeigeeil» waren, gelang es ihnen erst nach mehreren Stunden, den Brand einzudammen. Der Sach- schaden wird nach vorsichtiger Schätzung mit über zwei Mil lionen Franken angegeben. Durch auSströmende Gase vergifte». Durch ausströmendc Gase sind in den Stahlwerken von Breuil bei Creuzot drei Maurer schwer vergiftet wordeu. Einer der Verunglückten ist bereits gestorben, die beiden anderen befinden sich in ern stem Zustand jm Krankenhaus. Ein schweres Kraftwagcnunglück ereignete sich bei Salo, einem Marktflecken im Südwestcn Finnlands., Dort stürzte ein vollbesetzter Wagen abends vom Weg in einen Fluß. Sieben Personen kamen in den Fluten um, zwei wurden schwer verletzt geborgen. „Moskau fürchtet ein unparteiisches Urteil". Die sowjetrussische Botschckst in Paris hat dem ehemaligen Pariser Bürgermeister und jetzigen Stadtverordneten Raymond Laurent die Einreiseerlaubnis nach Sowjetrußland verwei- geri. Der Stadtverordnete hat nunmehr an den sowjetrussischcn Botschafter in Parts einen offenen Brief gerichtet, in dem er u. a. aussührt, daß man die Türen Sowjetrußlands allen ausländischen Beobachtern sicherlich weit öffnen würde, wenn man auf die Leistungen des Bolschewismus stolz sein könnte. Die Verweigerung der Einreise sei das Geständnis, daß man ein unparteiisches Urteil fürchte. Die augenblickliche Lage in Sowjetrußland müsse außerordentlich beunruhigend sein. Wieder 16 Erschießungen in Sowjetrußland. 16 Personen wurden, wie die Leningrader „Prawda" mel det, wegen Teilnahme an einer „gegenrevolutionären Organi- sanon" zum Tode durch Erschießen verurteilt und-bereits hin gerichtet. Sie sollen im Ochta-Chemic-Kombinat Terrorakte organisiert haben. Das Blatt führt im einzelnen auf Be schädigungen. Brandstiftungen und Sprengungen, die Ver- Wundungen und Vergiftungen zur Folge gehabt haben sollen. Außerdem sollen sie die Maschinenanlage des Werkes zerstört und einen Explosionsanschlag vorbereitet haben. Auch der Vorwurf der Spionage fehlt nicht in der Liste der Beschuldi gungen. Die verhafteten arabischen Führer verbannt. Wie ans Jerusalem gemeldet wird, lies der britische Kreu zer „Sussex" am Sonnabendmorgen mit vier der verhafteten arabischen Führer von Haifa aus, lehrte jedoch nach kürzer Zeit wieder zurück. Man glaubt, daß die arabischen Führer auf ein anderes Kriegsschiss gebracht worden sind, das sich sofort nach den Seychellen-Inseln im Indischen Ozean »nörol. von Mada gaskar» begeben soll. Von den sechs arabischen Führern, deren Verhaftung und Verbannung die britischen Behörden ange ordnet haben, ist einer, der Präsident der Arabischen Partei, Jamal Hussein, entkommen. «oereutder FeMete M8 ^0401«'Geburtstages Richard Wagners wer- b-r l938 Bavreuther Festspiele stattfinden. In finden zwei Zyklen des fünf Aufführungen des „Parstfal" und sechs Ausführungen von „Tristan und Isolde" statt. — k-!- - Unzählige Hände streckten sich dem Führer entgegen, als er durch die Trachtengruppen a«t dem Weae rur obere« Trmün» ,»tia»ak<ii»itt MaltMln cs»