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Weißeritz-Jeilung Tageszeitung unü Anzeiger für DWol-iswal-e- Schmie-eberg u. U. s Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ß mit Zutrogen: einzelne Nummer 10-Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Gir »Konto Nr. I :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 i :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nr. 207 Netteste Zett««g des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Di« 48 Millimeter breite - Milllmekerzeile 8 Rpfa.: >m Terttell die 03 Millimeter breite Mlllimekerzeile 18 Rpfg. : :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: E :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: Montag, am 6. September 1937 103.Iahrgang Eröffnung in Nürnberg: AntibolschewWche Ausstellung Das Judentum Träger des Bolschewismus Aus Ker Seimat und -em Sachsenlanö Dippoldiswalde. Der August hat uns in der vergangenen Woche verlassen und damit sind wir, wenn auch noch nicht dem Kalender nach, so doch meteorologisch in den Herbst ein getreten. An und für sich brauchen wir dem Sommer keine Träne nachzuweinen. Es war nicht so, wie wir uns einen Sommer wünschen, vor allem fehlte die Wärme, und Regen gab es auch mehr als genug. Nun hat sich der September gar nicht so übel angelassen, vor allem herrschte an seinem ersten Sonntag ein geradezu herrliches Wetter. Das lockte ins Freie und dem folgte alt und jung. Was war bloß an Autos unterwegs. Eines fuhr hinter dem anderen in lan ger .Kette, die nur selten einmal abriß. Besonders am Abend, der nun leider schon recht zeitig hereinbricht, sah dies schön aus, als sich eine feurige Schlange den Sonnen berg Hinaufwand. Auch auf der Bahn herrschte Hochbetrieb und KBG wird selten einen Kurs nur mit einem Wagen gefahren haben. Sie kamen fast immer mindestens paar weise. Bor allem im Gebirge ist der Bauer eifrig dabei, die letzte Körnerfrucht zu ernten. Hier begann schon eine Kata strophe. Die lange Regenzeit, vor allem auch oftmals mit warmem Wetter verbunden, ließ das Getreide auswachsen. Dazu kommt dort auch noch beträchtlicher Wildschaden. Aber die letzten Tage ist doch schon wieder viel geborgen worden. Hoffentlich macht ein schöner Herbst die Unarten des Sommers wieder wett. — Am kommenden Donnerstag werden die Sonderzüge die Politischen Leiter nach Nürnberg zum Reichsparteitog bringen. Um 1.20 Uhr werden in Hainsberg 73 aus dem Krcisgebiet Dippoldiswalde lWeißeritztal) in den um l.04 Dresden verlassenden Sonderzug zu steigen und um 12.45 Uhr Nürnberg erreichen. Die Teilnehmer von hier undUmgebung fahren mit einem Autobus nach Hainsberg. Die Rückfahrt erfolgt am Dienstag, 14. September ab Nürnberg um 8.20 Uhr mit Eintreffen in Hainsberg um 18.50 Uhr. , Dippoldiswalde. Zu einem leichten Zusammenstoß zwischen einem Lastkraftwagen und einem Personenkraftwagen kam es am Sonnabend nachmittag an der Einmündung der Glas- Hütter in die Dresdner Straße. Der die erstere Straße herein kommende Personenkraftwagenfahrer beachtete nicht das Vor fahrtsrecht eines die andere Straße benutzenden Lastkraft wagens. Es entstand jedoch nur leichter Sachschaden. Dippoldiswalde. Am ersten Sonntag im September hält un sere priv. Sch ühe nge sel l schaft das Reiterschießen ab. Das ist eine feststehende Tatsache, und nur ganz besondere Fälle haben hier und da einmal veranlaßt, davon abzugehen. So versammelten sich denn auch gestern wieder die Uniformierten in der Brauhofstraße zum Auszug, holten die Könige und Ehren gäste im Kaffee Schwarz ab und zogen nach der Aue, wo sogleich ein harter Kampf nach der sehr gut entworfenen und auSgeführ- tcn Reiterscheibe begann, denn die Beteiligung war stark und es wurde lebhaft geschossen. Als daS Schießen beendet war, ver sammelten sich die Schützen in der Halle zur Kön igsproklamation und Bekanntgabe der Schießergeb-nisse auf die Preisscheibe. Di« Würde des Reiterkönigs halte sich der Hauptmann der Schützen- Kompanie, Brauereidirektor Rube, errungen, die Marschallswürde der Kompanie-Oberleutnant, Fleischrrmeister Otto Heinrich. Der Gesellschaftsfahrer Alfred Koth« dankte dem abtretenden König Karl Oppelt für seine einjährige Regierungszeil und gab bekannt, daß mit dem Relterschietzen das Sommerschietzen noch nicht be endet ist. Es werden bis in den nächsten Monat noch an Sonn tagen die Büchsen knallen, umsomehr, als ja auch noch die IahreS- bestmünze auszuschiehen ist. Die Ergebnisse des Dreisschießens gab der Schießmeister Karl Heinrich bekannt. Hier hatte der neue Marschall Otto Heinrich am besten ob-geschnitten. Er hatte mit .106 Punkten die Höchstzahl erreicht. Dichtauf folgt« ihm Martin Heerklotz mit 104 Punkten. Die nächsten lagen unter 100 Punk ten und zwar mit je 98 Punkten Rudolf Gönner und Alfred We ber, mit 97 Punkten 2ohS. Langer usw. Der Abend vereinigte die Schützen dann noch längere Zeit in froher Runde. — Am 7. September begeht Superintendent i. R. Ober kirchenrat Max Michael, jetzt in Dresden, seinen 70. Geburts tag. Als Sohn eines Ziegeleibesitzers in Mügeln bei Oschatz ge boren, besuchte er die Fürstenschul« zu Grimma. 1894 wurde er Diakonus und 1898 Pfarrer in Fvau«nhain bei Großenhain. 1910 übernahm «r eine Anstaltsaeistlichenstelle in BorSdorf, die er 1911 mit dem Pfarramt seiner Vaterstadt vertauscht«. 1917 wurde er Pfarrer und Superintendent in Dippoldiswalde. Am 1. Avril 1934 trat er in den Ruhestand. Als Seelsorger seiner Gemeinden und als Berater der Pfarrer seines Kirchenkreises erfreute er sich hoher Achtung. Donk und Anerkennung für sein« segensreiche Wirksamkeit Im Kirchenkreise und in der Kirchgemeinde sprach nach o«r Abschiedspredigt am 1. Osterfeiertag 1934 am Altar in Gegenwart von nach Hunderten zählenden Gottesdienstbesuchern Lem Scheidenden der damalig« stellv. Vorsitzende d«s Kirchenvor- stondes lind der Kirchaemeindevrrtrettlng Dippoldiswalde aus. Wie es schon im Amte der Fall war, so Ist er ganz besonders tm Ruhestände eifrig für di« Aeußere Mission tätig. Dippoldiswalde. Am gestrigen Sonntag vormittag wurde im Kaffee Schwarz unter den in der Nähe von Dippoldiswalde woh- Jm Beisein zahlreicher führender Vertreter der Partei, »es Staates und der Wehrmacht fand die Eröffnung der ..Großen Antibolschcivistischcn Ausstellung Nürnberg 1937" statt. Der Vertreter des italienischen Propagandaministers Alfieri, General Melchiori, gab seiner Freude darüber Ausdruck, das faschistische Regime und das italienische Im perium vertreten zu dürfen. Wo der Einsatz und die Lei stung der neuen Generation im Kampf gegen Pen Kom munismus verlangt würden, könne das faschistische Italien nicht fehlen. Hier weilten heute auch die 3000 Mär tyrer, die auf den Straßen Italiens fielen, um ihr Vater land vor der bolschewistischen Gefahr zu befreien. Hier seien die 50 Faschisten anwesend, die im Ausland durch kommunistische Verbrecherhände sielen, und hier seien fer ner 1200 Schwarzhemden gefallen als Freiwillige General Francos auf spanischem Boden, um die europäische Kultur zu retten, weil sie nicht wollten, daß im Mittelmeer ein kommunistischer Staat Fuß faßt. „Ich betone vor allem", fuhr der Redner fort, „daß der Kampf gegen den Kommunismus vom italienischen nenLen Mitarbeitern Ler Deutschen Sporthilfe eine Versammlung adaehalten. Dazu war vom Gau 5 sCachsen) Geschäftsführer Schmeil erschienen, welcher um recht treue Mitarbeit bat und über Lie Verwendung Ler „Sportgroschen" bei allen sportlichen Veranstaltungen sprach. Dabei gab er auch bekannt, daß die Vereine sich ihre Sporkgroschen selbst anfertigen lassen können. Die KinLerkarten müssen Len Aufdruck „Kinderkarle" tragen. Dann wurde das Sammeln mit Ler Olympiaglocke besprochen: die Olympiaglocke soll kurz vor Beginn jeder sportlichen Veranstal tung im Umlauf gesetzt werden. Am 17. Oktober, vorm. 10 Uhr, sollen diese Glocken durch den hiesigen Bürgermeister im Beisein der Mitarbeiter geöffnet werden. Die Ergebnisse im ganzen Reiche werden später im Rundfunk bekannt gegeben werden. Die gesammelten Gelder sollen, wie Lie der Sporlgroschen, zu Unler- stützungszwecken für verunglückte Sportler Verwendung finden. Alle Unglücksfälle im hiesigen Bezirk sollen sofort dem Mit arbeiter für die Deutsche Sporthilf«, Hermann Voigt, gemeldet werden, woselbst auch die Svortgroschen sowie die Olympiaglocken , in Enwsang genommen werden können. Nachdem noch verschic- s dene Fragen beantwortet worden waren, dankte H. Voigt Lem Gauaeschäftsführer Schmeil sür sein« aufklärenden Worte und schloß mit einem Gruß an den Führer die Versammlung. — Das im Grundbuche für Schell-Hau, Blatt 24, auf den Namen des Kaufmanns, jetzt Landwirts Ludwig Wilhelm Schu mann in Schelle rhau eingetragene Grundstück soll am Dienstag, den 26. Oktober, vorm. '/-10 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grund stück ist nach dem Flurbuch« 12 Hektar 42 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 9100 RM. einschl. 3370 RM. Wert des In ventars geschätzt. Die Brand-Versicherungssumme beträgt 14 000 R.-Mark. Die Gebäude Nr. 25 der OrtSliste für Schellerhau be stehen aus Wohngebäude mit Stall und Futterboden, Scheune mit Anbau üüL liegen in ier Milte des Ortes, links der nach Alten berg führenden Straße. Die Fluren, die nur durch die Durch- gangsstraße getrennt sind, bilden einen zusammenhängenden lan gen LapLsI reifen, der sich von der Weitzeritz nach dem SlaatS- sorste erstreckt. DaS Gebot bedarf der Genehmigung deS Amls- yauptmanns zu Dippoldiswalde. Die Einholung der Genehmigung ist schon vor dem Versteigerungstermtn erforderlich. Faschismus weitergeführt wird bis zum endgültigem Sieg." Dann hielt Stabsleiter Fischer die Eröffnungs ansprache, in der er u. a. .ansfühne: Als vor zwei Jahren von dieser Stadt aus die Gesetze zum Schutze des deut schen Blutes und der deutschen Ehre verkündet wurden, als damit das Judentum als Schädling an »nserem Volks- lörper gebrandmarkt und seinem unheilvollen Wirken Ein halt geboten wurde, hat man in den sogenannten demokra tischen Staaten kein Verständnis aufbringen wollen. , Die weltpolitische Entwicklung in der Folgezeit hatl uns in der eindrucksvollsten Weise recht gegeben, denn das Element, dem wir damals jede Möglichkeit zu weiterer un heilvoller Wirksamkeit in unserem Volke nahmen, hat sich mehr denn je als der Verbreiter der furchtbarsten Welt seuche unserer Tage erwiesen: Das Judentum hat sich immer deutlicher als der Träger des Bolschewismus entpuppt. Schon ein flüchtiger Blick in die Verhältnisse irv Sowjetrußland, ans die jüdische Durchsetzung der bol schewistischen Partei, sämtlicher Volkskommissariate, der Plauen. Am Freitag-nachmittag wurde hier Ecke Moritz- und Trockentalstraße ein Personenauto von einem Lastkraft wagen gefaßt und um seine Achse gedreht. Dabei geriet der Lastkraftwagen auf den Fußsteig und verletzte das in dem fünfziger Jahren stehende Ehepaar Kober und dessen im Kinderwagen sitzendes zweijähriges Enkelkind so schwer, daft das Ehepaar in das Krankenhaus übergeführt und das Kind zu Verwandten gebracht werden mußte. Der schwer beschädigte Lastkraftwagen lag umgestürzt auf dem Fußsteig. W^tervorheriaye -es Keichswetter-tenftes Antgabeorl Dresden sür DIenStag: Zeitweise auffrischende südwestliche bis westliche Winde. Oertlich Frühdunst. Tagsüber heiter bis wolkig. Mäßig warm. Wetterlage: Jin Laufe des Sonnlag hat sich über Mitteleuropa ein Hochdruckgebiet von mäßiger Ausdehnung entwickelt. Es bewirkt ein allgemein freundliches Wetter, welches auch am Dienstag noch anhält. Eine Störungs- front, welche von den Britischen Inseln langsam nach Osten zieht, wird sich infolge ihrer geringen Energie nur durch eine vorübergehende Bewölkungszunahme bemerkbar ma chen. Die Ausdehnung der Front wird am Dienstag bereits aushören und es wird alsdann in unserem Gebiet wiederum eine schwache Hochdruckwelle wetterbestimmend werden. Nürnberg für den Parteitag gerüstet. Weltbild (M). Links: Blick auf den Adolf-Hitlcr-Platz. wo die Vorbereitungen für den Reichsparteitag nahezu fertiggestellt sind. Rechts: Die Hakenkreuzflagge wird an der Nürnberger Festhalle gehißt. »»»««»»»»iWMIMMIIlllWWWWISWWWUWWWWWNMM