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Smi-« Heimat «>- -«« Sachjealaa- Wilsdruff. Aus der Straße nach Sora fiel das dreieinhalb Jahre alte Söhnchen des Kutschers Nobs vom Pferdewagen. Ein Rad des schwerbeladenen Wagens ging ihm über den rechten Unterschenkel und zerquetschte denselben. Der Verun glückte wurde sofort ins Krankenhaus geschasst. Neschwitz. Die Vogelschutzwarte Neschwitz des Landes- verein» Sächsischer Heimatschutz, die unter der Leitung des Forstmeisters Dr. Arnold Freiherr v. Vietinghosf-Riesch steht, wurde vom Reichsforstmeister staatlich anerkannt und ihre Tätigkeit auf die preußischen Provinzen Brandenburg und Pommern ausgedehnt. Chemnitz. Am Dienstag vormittag sind im Tiergarten „Scheibe" in der Vorstadt Glösa zwei Assen ausgerissen. Einer von ihnen biß einen elfjährigen Jungen, so daß dieser ärzt liche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Die Affen konnten wieder eingefangen werden. Chemnitz. Der Tod des Bergmanns. Im Vertrauensschacht bei Gersdorf kam der vierzig Jahre alte Bergarbeiter Max Weiß aus Lugau mit dem Abbau hammer der elektrischen Leitung zu nahe und erhielt einen tödlichen Schlag. Penig. Taubstumme überfahren. Die vier unddreißig Jahre alte taubstumme Arbeiterin Erna Lie bing aus Langenleuba-Oberhain stieß mit dem Fahrrad auf einer Kreuzung mit einer Zugmaschine zusammen; sie wurde getötet. - Frohburg. Einladung nach Nürnberg. Der Stellvertreter des Führers lud den Pg. Reifegerste, den Vater des in der Kampfzeit ermordeten Johannes Reife gerste, zum Reichsparteitag nach Nürnberg. Roßwein. Ehemalige 133er! Das ehemalige Landwehr-Jnfanterie-Rcgiment 133 begeht am 5. Sep tember feinen Jabresappell, dem auch der ehemalige Regimentskommandeur Generalmajor Beck von Wülfin gen beiwohnen wird. Seiffen. Spielzeit der Naturbühne be endet. Mit Karl Schönherrs Schauspiel „Volk in Not" sand die Sommerspielzeit auf der „Geverin" einen wür digen Abschluß. Die Freilichtbühne ist in diesem Jahr von über 8000 Personen besucht worden; seit 1934 beträgt die Besucherzahl nahezu 33 000. Neukirch (Lausitz). Tod im Steinbruch. Im Steinbruch von Picha rutschte ein Steinblock beim Hoch ziehen aus der Kette und fiel zurück. Beim Aufschlagen traft er den Arbeiter Willi Strehle. Der Verunglückte erlitt Quetschungen am Unterleib und Beinbrüche und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Alte Mitgliedsunterlagen sofort umtauschen! Die alten Mitgliedsbücher und -karten der früheren Anaestellten- und Arbeiter-Verbände sowie der Gewerk- Festlicher Herbst in Deutschlant Jetzt kommt die Zeit der frohen Feste! Von Dr. Georg Böse. - Wenn die letzten Garben von den Feldern cingefahre« werden, neigt sich der Hochsommer allmählich hinüber in den Herbst. Wie zu einem großen Fest beginnt sics die Natur zu schmücken. In tausend Farben breitet si! ihren Glanz aus. Auf den Höhen des Schwarzwaldes in den Wäldern des Harzes leuchten die Becher des rote« Fingerhuts; die tief zur Erde hängenden Birkenkrone« auf den Landstraßen der Lüneburger Heide überziehen sick mit schimmerndem Gelb, und in den Bauerngärten steh! bunt die Pracht der Astern, Dahlien und Georginen Ueberall mischt der Herbst sein Gold und Braun, sei« Gelb und Not in das Bild der Landschaft, und wenn das Weinlaub an den Häusern purpurn verglüht, ist der Far benrausch vollendet. Nicht glücklicher und erfüllter könne« wir durch Deutschland reisen als in diesen Wochen. Goldener Herbst! Wo entfaltet er sich so schön wi« an den Hängen der bayerischen Berge, in den Buchem Wäldern Mecklenburgs, Ostpreußen oder in den Täler« des Rheins und des Rackars, wenn die Trauben zur letz ten Ernte reifen. Wir erleben den Segen der Erde, du Freude der Menschen über den Erfolg mühseliger Arben während langer Monate draußen auf den Feldern. Wen« die Winzer sich noch zur Lese rüsten, hat der Landman« seine Ernte schon unter Dach und Fach gebracht. Ei darf ein Wettig Atem holen. Saure Wochen — froh« Feste! Jetzt kommt die Zeit der Jahrmärkte, der Kirch weih und Kirmes, der Schützenfeste und Volksbelusti gungen. Wer Deutschland wirklich kennenlerncn will, sollte sick auch einmal einen Tag, einen Abend Zeit nehmen fiu eins der alten Volksfeste, die es nicht nur auf dem Lande, sondern auch noch in manchen Städten gibt. Wollen wir einmal erfahren, was ein Schäferlau! ist, so müssen wir uns rechtzeitig zum 12. September nack Heidenheim im Württembergischeu begeben. Wi» auch in Urach und Markgröningen war dieses Volksfeß ursprünglich nur ein Stelldichein schwäbischer Schäfer unk Schäferinnen; aber es ist längst eine Volksbelustigung süi jung und alt, für Einheimische und Fremde geworden Im Mittelpunkt des Festes, das an alte Zunftbräuch« der Schäfer ankuüpft, steht noch immer der Schäferlauf den man auch Hammelsprung nennt; denn die Sieger er halten einen Hammel zum Geschenk. Schon einen Tag vorher, am 11. September, hat B a d Dürkheim in der Rheinpfalz seinen W u r st m a r k l eröffnet, der bis zum l9. September dauert. Dieses größte Weinfest Deutschlands hat nahezu Weltberühmt heit erlangt, und es gibt viele Pfälzer, die allen Ernstes behaupten, das Leben ohne Dürkheimer Wnrstmarkt sei ein Irrtum. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist da; „größte Faß der Welt", eine Naturweinschenke, die 50l! Personen faßt und achtmal so groß ist wie das bekannte Heidelberger Faß. — Jetzt wandern wir weiter nordwärts zum schönen Münster, der alten westfälischen Stadl, die in der deutschen Geschichte immer wieder eine Rolle gespielt hat. Am 17. Sepiember feiern die Kinder von das Lan^bextusfest, das ursprünglich wohl ein alt- Jm amtlichen Organ des Jugendftthrers des Deut schen Reiches, „Das Junge Deutschland", gibt der komm. Chef des Gesundheitsamtes der Neichsjugendführung, Bannführer Hördemann, eine Anordnung des Reichs- jugendführers bekannt, wonach alljährlich in der ersten Woche des April der Gesundheitsappell der deutschen Jugend stattfindet. Danach sollen alle Jungen und Mädel fähnlein-, ge- folgschaftS- und gruppenweise antreten, um von den Aerzten und Aerztinncn der HI. und von den Aerzten deS Amtes für Volkswohlfahrt auf ihren GesundheitS- und Leistungszustand und ihre Tauglichkeit überprüft zu werden. Das Ergepnis des Appells wird im Amt für Gc- sundheitsführung der Neichsjugendführung ausgewertet und soll in Zukunft der ärztlichen Führung der HI. die Möglichkeit geben, beratend an der Dienstplangestaltung mttzuarbeiten. Die HJ.-Führer und BDM.-Führerinnen, denen die Leitung der körperlichen Schulung und Ertüch tigung obliegt, nehmen an diesem Appell teil. Der Arzt soll sie mit den von ihm festgestellten Fehlern und Schä-. den bekannt machen und ihnen auf Grund seiner Beob-! achtungen Vorschläge zur Dienstplangestaltung unter-! breiten. - Alle Jugendlichen, die beim Gesundheitsappell sich > akS krank oder anfällig erweisen, und die Beschwerde» beim Dienst haben, werden einer genauen Nachunter uchung zugeführt und nötigenfalls unter laufende ärzt liche Ueberwachung gestellt. Jugendliche, die vokspflege rischer Maßnahmen bedürfen, werden bei diesem lLbr> lichen Appell sorgfältig ausgewählt. In Zusammenarbeit mit dem Sozialen Amt de» Neichsjugendführung werden dann die erforderlichen Maßnahmen der Gesundheitspflege und Führung übe» die zuständigen Beauftragten des Staats, der Partei, de» Behörden und dergleichen Stellen etngeleitet, geordnet und durchgesührt. Mi« dieser Einrichtung eines jährlichen Gesundheits appells und der einheitlichen Ausrichtung der sich daraus folgernden Maßnahmen entfällt für andere Instanzen die Notwendigkeit und Voraussetzung, sich mit gleichen Auf.- gaben zu befassen. Auch die Deutsche Aerzteschaft wird diese Gesundheitsauslese der Jugend durch den HI.- Appell begrüßen, da mit ihm am wirksamsten jeder Zer splitterung der Gesundheitsarbeit vorgebeugt wird und einheitliche Maßstäbe und Arbeitsunterlaaen verbürgt sind. Alljährlicher Gesundheitsappell der HZ. Einheitliche Ausrichtung der Gesundheitspflege schäften werden am 1. Oktober 1937 äußer Kraft gesetzt. Wer seine Unterlagen noch nicht zum Umtausch gegen ein neues DAF.-Mitgltedsbuch abgab, erledige bas sofort. Nach dem 30. September 1937 kann keine Anrechnung det früher erworbenen Anwartschaften erfolgen. (NSG.) Spielbeginn im Zittauer Grenzlandtheater Nachdem Ende August die Spielzeit der Oybiner Waldbühne abgeschlossen worden ist, eröffnet das Zittauer Grenzlandtheater am 16. September mit Shakespeares „Hamlet" die neue Spielzeit. Die Oper, die im neuen Spielplan einen breiten Raum einnehmen wird, beginnt mit d'Alberts „Tiefland". Oie Giebenlehner Wachspresse Durch die großzügige Hilfe des Landesvereins Säch sischer Heimatschutz gelang es, in Siebenlehn einen Zeu gen uralter handwerklicher Tätigkeit zu erhalten, die alte Wachspresse an der Reinsberger Straße. Wer an dem mit Schindeln gedeckten Häuschen vorbei« geht, ahnt nicht, daß es den Nest eines alten Gewerbes darstellt, haben hier doch früher in sieben Wachspressen die Preßhämmer gepocht und zahlreiche Wachsschläger, die zumeist gleichzeitig Schuhmacher waren, ihr eigen artiges Gewerbe betrieben. Es vertrug sich nämlich das Schuhmacherhandwerk sehr gut mit der Wachsschläaerei: germanisches Tonnenkultfest gewesen ist und später in das christliche Brauchtum übernommen wurde. Abends ent- > zünden die Kinder ihre bnntgeschmückten Lichterpyrami- dcn auf den Straßen und umtanzen sie, während die alten I Lambertuslieder gesungen werden. Für viele Orte Deutschlands gehören Herbst und „Laternengchen" zu sammen, besonders im Nordwesten. Fröhliche Kinder mit bunten Laternen sind auch der wesentliche Bestandteil der Marlinsfeste, die am 9. bzw. 10. November in vielen Orten des Nheinlandes, wie Düsseldorf und Koblenz, und in Mitteldeutschland, in Nordhausen nnd Erfurt begangen werden. Feiert man im Rheinland den Heiligen Martin, der seinen Mantel zerschnitt, um dem frierenden Armen zu helfen, so gilt in Mitteldeutschland dieses Fest dem Ge denken Martin Luthers, der am Martinstage geboren wurde. Wieder im Württembergischen, wo altes deutsches Brauchtum mit so viel Liebe zähe bewahrt wird, feiern die Schwaben vom 18. bis 27. September das Cann statt er Volksfest, das so volkstümlich ist, daß es von schwäbischen Auswanderern sogar in die neue Heimai jenseits der Weltmeere verpflanzt worden ist. In den Weinbaugegenden ist der September schon erfüllt von der lärmenden Freude der Weinlesefeste und dem bunten Farbcnspiel der Winzcrsestzüge. Es sind Volksfeste an der Wende vom alten zum neuen Weinjahr. Fast jede« Ort am Rhein, an der Mosel, am Main und an de. Nahe Hai sein Winzerfest, ja sogar Grünberg im Schlesi schen fehlt nicht in diesem herbstlichen Neigen, und sein« Weine bezeugen dem Besucher, daß selbst das schlesisch« Wachstum nicht zu verachten ist. Der Herbst ist die Jahreszeit der Volksfeste. Di« Schausteller und die umherzichenden Artisten haben jetzt ihre großen Tage. Ans dem Marktplatz, mitten im Her zen des Ortes oder draußen vor den Toren der Stadt wachsen die lustigen Zeltlager mit ihren Buden und Karussells empor, und noch bis spät in die Nacht hinein ertönen Musik und Rummelbetrieb. Kirmes, Kirchweih oder Schützenfest: alle stehen sie unter dem unzerstörbaren Gesetz ausgelassener Lebensfreude nach langen Monaten saurer Arbeit. Mit dem Erntedank-B?auchtum des deut schen Bauernstandes geben sie ein farbiges Bild vom deut schen Volkstum, das sich mit der bunten Herbststimmung in der Natur wunderbar zusammcnfügt. Erntedankfest aus dem Bückeberg am 3. Oktober. Es ist der Tag des deut schen Bauernstandes und das eindrucksvollste Bekenntnis zur Arbeit am heimischen Boden. Wer Bayern kennenlernen will, darf natürlich nicht am Oktoberfest in München (25. September bis 10. Ok tober) vorübergehen. Ans der Oktoberwiese zu Füßen der erzenen Bavaria, feiert das Münchener Herz seine großen Triumphe. Die Wies'n hat für alle Temperamente etwas, für alle Geschmäcker vor allem. Wie schön duf ten die Steckerlfisch bet der Fischer-Vroni, und auch die Weißwürscht haben's in sich. Die Ochsenbraterei nnd die Hühnerbraterei wetteifern nm die Gunst der Lebenskünst- lcr, die sich hier wie im Schlaraffenland vorkommen müs sen. Es ist kein Wunder, daß die riesigen Bierzelte bis ans den letzten Platz gefüllt sind. „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit!" — Ueberall in deutschen Landen kom men um diese Zeit schönheitsdurstig; Gemüter und er fahrene Feinschmecker auf ihrs Kosten. einmal half letzteres über die „Saure-Gurkenzeit" der Schuhmacherei im Sommer hinweg, die Zeit des Wachs schlagens; und zum anderen konnten die Schuhmacher, wenn sie auf den Handel gingen, den Rohstoff für die Wachsschlägerei, das Roß (mit langem o) einkaufen. Hier zulande sagt niemand „Roß", sondern das „Raß" ist der Zellenbau der Bienen, der von den Imkern, in große „Kaulen" zusammengedrückt, aufgehoben wird, bis der Aufkäufer von Siebenlehn kam und sie abholte. Zentner weise verkaufte man früher das Wachs in die Kirchen im katholischen Böhmen, in die Apotheken zur Salbenberei- tuug oder nach Lüneburg in die Wachsbleiche. Zwei ältere Wachsschläger betreiben das Gewerbe und den Wachshandel, und die altersschwache Wachspresse kommt nur wenige Tage im Jahr in Betrieb: bald wird sie still stehen Handwerk startet in die Wett Jährlich zweimal findet die Leipziger Messe statt. Hunderttausende von Kaufleuten aus aller Welt besichtt- aen die in Leipzig.gezeigten Muster und geben ihre Be stellungen auf. Selbstverständlich wird auch das deutsche Handwerk, vor allem seit seinem Ausstieg ab 1933, unter den Ausstellern zahlreich und würoig vertreten. Auf der Herbstmesse stellen die Handwerkszweige zum Teil in Gemeinschaftsausstellungen, zum Teil als Einzelaus steller aus. Die Gemeistschaftsausstellungen setzen sich entweder aus Ländern oder Provinzen (Niedersachsen schau, sächsisches oder thüringisches Kunsthandwerk usw.> zusammen, oder nach Handwerksgruppen: Gemeinschafts schau der Drechsler, der Musikinstrumentenmacher u. a. Auf dem Gemeinschaftsstand stehen die besten Erzeugnisse des Handwerkszweiges oder eines Gebietes; hier liegt gewissermaßen die Prüfung für den einzelnen, ob seine Erzeugnisse als messe- und absatzfähig anzusehen sind. — Welcher Fleiß und welches Können däzu gehören, diese Bedingungen zu erfüllen, welche Wirkungen vor allem deutsche Geschmackskultur und Handarbeit aus das Aus land ausüben nnd wie das Handwerk den Erfordernissen des Vicrjahresplanes in der Verwendung neuer Stosse und sich daraus ergebender Formen gerecht wird, das soll die Sendung des Neichssendcrs Leipzig am 3. September, 10 Uhr, zeigen, die einen Nundgang durch die Aussteller stände des Handwerks aus der Leipziger Herbstmesse 1937 verbreite» Nnmachen vor 3M Fahre« Wissenschaft um Keller und Nanchfang. — Wie Pharao für die „sieben mageren Jahre" vorsorgte. Die Wissenschaftler und Wirtschastsfachmänncr be faßten sich auf zahlreichen Tagungen der letzten Zeit be sonders mit der wichtigen Frage: „Wie können »vir die zu bestimmten Jahreszeiten reichlich vorhandenen lebens notwendigen Nahrungsmittel so aufbewahren, daß der Ueberfluß für die knappen Monate zur Verfügung steht und nicht verdirbt?" Das gilt für Fleuch und Gemüse, für Eier und Obst, aber auch für die Brotfrüchte, für- Weizen und Roggen und Gerste; sie alle werden von man nigfachen Insekten und Bakterien befallen, sie verfaulen oder verschimmeln oder werden angefresscn. Die verschie densten Wege des jeder Hausfrau geläufige» „Eiukochcus" in Gläsern oder Büchsen, des Einlegens in Steinkrüge und -töpfe werden immer wieder geprüft und verbessert; neben dem Trocknen und Dörren von Obst und Pilzen werden alle Grade von Tieftemperatur erprobt, um — z. T. unter Zuleitung bestimmter Gase, — das Fleisch in frischem, bekömmlichen Zustand zu erhalten. Wie half man sich da eigentlich in früheren Jahr hunderten, in denen die Hilfsmittel hochentwickelter Tech nik und das Wissen um die chemischen Vorgänge in den lagernden Lebensmitteln noch nicht zur Verfügung stan den? Man muß staunen, wie alt einzelne Konservierunas- verfahren schon sind. Auch wo mau sich über den Grniw für die Haltbarkeit der in bestimmter Weise bearbeitete» Früchte sicher nicht klar war, sind ganz experimentelle Methoden gefunden worden, die die Hausfrau oft heute noch anwendet: Den säuberlich zugcbundenen Steinlops im Vorratskeller z. B. mit dem in Salzwasser gärende». Kraut, findet man schon früh, nnd ebenso ist es eine alte' Küchenwissenschaft, daß Speise» sich länger halten, wem« man sie kocht, oder daß Schinken und Lende» im Ranch fang eine schützende Kruste erhalten. Alle oie Obste, die eine starke Eigensäure haben, wie etwa junge Stachelbee ren oder Rhabarber, und schon unter einem einigermaßen dichten Luftabschluß gut haltbar siud, kamen von sich aus dem Konscrvierungöwuusch des Menschen entgegen. Wohl die berühmteste Aufspeicherung von Lebens mitteln aus Zeiten des Ueberflusses für Jahre ver Not