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Veilage Mr ^Weißeritz-Leitung^ Nr. 215 Mittwoch, am 15 September 1S37 103. Jahrgang veutschland suhlt sich sicher Die Schlußrede des Führers In Nürnberg wird in der niederländischen Presse als der gewaliige Höhepunkt des dies- ährigen Neichsparteitziges bezeichnet. Der „Telegraas" schreibt. ,aß die Führerrede die Gewißheit gebracht habe, daß das nationalsozialistische Dentschlano sich berufen fühle, als Vor»! ämpser Europas gegen die bolschewistische Gefahr auszmretcn. ,Allgemeen Handelsblad" gibt einen ausführlichen Ueberblick iber die Hauptpunkte der Rede und schreibt, daß die Schluß» ede ein packendes Plädoyer für den Nationalsozialismus und ;egen den Bolschewismus gewesen sei. Hervorgehoben werden illgemein auch die Vorführungen der Wehrmacht, deren exakter »id vorbildlich disziplinierter Verlaus in wirkungsvoller Weis» bewiesen habe, daß Deutschland bezüglich seiner Rüstungen tei- wm anderen Lande mehr nachstehe. In diesem Zusammen» sang sei der wiederholt betonte feste Friedenswille des Füh» .ers und seine Berufung ans die europäische Schicksalsgemein- chaft von besonderer Bedeutung. Uebereinstimmend läßt sich ms den Berichten der nach Nürnberg entsandten Berichterstat er der niederländischen Blätter erkennen, daß diese in der Nell einzigartige Demonstration eines in sich geeinten Volkes »cn tiefsten Eindruck gemacht hat. Die grob« Rebe de» Führer» aus der Schlußsitzung de» Partelkongreffe» Links: Der Führer während seiner großen.Red«, in der er, Immer wieder von Beifalls stürmen unterbrochen, mit dem Bolschewismus und dem Judentum abrechnete. Rechts: Blick in die Kongreßhalle während -er Führerrede. Weltbild M). Die großen Ereignisse des nunmehr abgeschlossenen Neichsparteitages der Arbeit haben auch auf die vielen hundert Pressevertreter, die aus aller Welt nach Nürnberg gekommen waren, einen tiefen Eindruck gemacht. In der -luslandspresse war in den letzten Tagen der Reichspartei- tag stets das Hauptthcma. In den veröffentlichten Berich ten wird den organisatorischen Leistungen ebenso hohes ?ob gezollt, wie den prächtigen Darbietungen etwa unse- cer Wehrmacht. Jeder Anslandspresscvcrtreter hat die Siebe und Verehrung geschildert, die das deutsche Volk seinem Führer entgegcnbringt, dessen gewaltige Rede in )er Schlußsitzung des Kongresses allgemein als der Höhe- ounkt des Neichsparteitages l»37 bezeichnet wird. Die Meldungen über die freimütige Aussprache, die der Füh- cer den Anslandsjournalisten gewährte, lassen gleichfalls )eutlich erkennen, daß diese tief von der kraftvollen Per sönlichkeit beeindruckt sind, die die Geschicke Deutschlands senkt. Begeisterte Stimmen nur Italien Besonders laut kommt das Echo aus Italien. Im Mittel- mnkl der begeisterten Schilderungen steht die große Rede des Führers und seine schon in den Ueberfchrtfteu hcrvorgehobencu md im Wortlaut wiedcrgegebenen Erklärungen über den Ernst rer bolschewistischen Gefahr und die Haltung Deutschlands md Italiens gegenüber Spanien. Die Worte Adolf Hitlers, >ie in-Italien stärksten Widerhall finden, unicrslreichen die Gätter mit Schlagzeilen wie „Unerbittliche Logik" — „Die Verantwortung Moskaus" — „Probleme des europäischen Gleichgewichts" — „Deutschland will nicht den Einsiedler Vielen". Die großartigen Veranstaltungen der Wehrmacht verden als überwältigender Abschluß eingehend gewürdigt. Zn diesem Zusammenhang wird die Anwesenheit der starken taltenischen Abordnung unter Führung von Staatssekretär vastianini und des italienischen Marschalls Caviglia beson- >ers hervorgehoben und erneut die außerordentlich herzliche llnfnahme unterstrichen, die den italienischen Gästen durch die Behörden, die Partei und ihre Organisationen zuteil wurde. Vie herzliche Kameradschaft und die spontanen Kundgebungen, uit denen die deutsche Bevölkerung Ihre faschistischen Gäste msgenommen habe, werde stets in ihrem Gedächtnis bleiben. Frankreich erkennt die Bedeutung Auch das Interesse der französischen Oefscntlichkeit am Ab- aus des Neichsparteitages Hal gleichfalls bis zuletzt unvermin- icrt angehalten. Die Vorführungen und die Parade der Wehrmacht werden in ausführlichen Schilderungen wiederge- «eben, aus denen die höchste Anerkennung sür die militärischen Leistungen spricht. So stellt der Sonderberichterstatter des .Figaro" fest, daß man gefühlt habe, daß man eine Truppe vor ich habe, die nicht nur gut ausgebildet und stramm exerzier», andern von einem inneren Feuer und einem gemeinsamen Zdeal erfüllt sei. Die zweite Beobachtung sei, daß diese neue ilrmee ein Gegenstand der Begeisterung für das ganze Volk ei. Das Hauptinteresse der Blätter vereinigt sich naturgemäß ms die große Abschlußrede des Führers, die in ihren weseui- lichen Abschnitten wiedergegeben wird. In den Kommentaren wird besonders hcrvorgehoben, daß Adolf Hitler offensichtlich dem gesamten Volk ans dem Herzen gesprochen habe. „Petit Journal", das Blatt deS Obersten de la Rocque, setzt über seine Schilderung daß Wort des Führers „Frankreich »nd Deutschland haben viel mehr Gründe, sich zu bewundern, als sich zu hasten" und erklärt, die Rede behandele gewisse Aus blicke aus die deutsche Außenpolitik unter ganz neuen Gesichts- punkten, die größte Aufmerksamkeit verdienten. DaS rechts- bürgerliche „Journal" erklärt, wenn der Führer und Reichs kanzler verschiedentlich von der deutschen Kraft gesprochen habe, so scheine cs unmöglich, daß man feiner Rede in den anderen Ländern nicht die wahrhaft sensationelle Bedeutung bei messe, die ihr zukomme. Weiter schreibt der ,„Jour", Adols Hitler habe kaum je mals einen größeren Erfolg erzielt als mit seiner diesjährigen Schlußrede. Es sei die Neve eines Mannes gewesen, der der Welt eine Botschaft zu überbringen habe. Diese bestehe darin, daß der Nationatsozialismus das einzige Heilmittel gegen Marxismus und Bolschewismus sei, und sie wieder gehe ans einer anderen, noch lieferen Wahrheit hervor, nämlich daß jedes Nationalgesühl aus die Rasse gegründet sei und alles Bolschewistische und Zerstörerische von einer sremden Rasse, dem Judentum, herrühre. Das Mittagsblatt „Paris Midi" schließlich zieht aus der Rede die Schlußfolgerung, daß Deutsch land entschlossen sei, nirgendwo den geringsten bolschewistischen Einfluß zu dulden. Es mische sich In Spanien nicht ein, aber I es erkläre, daß man mit allen Mitteln den Bolschewismus bin- Anklang in Mratzerg Abreise deS Führers auS der Stadt der Reichsparteitage. Am DkenStag verließ der Führer wieder die Stadt der, ReichSparlcitage. Auf der Fahrt vom „Deutschen Hof" , zum Hauptbahnhof bereitete die Bevölkerung ebenso wie Polen weist, worom er nein Die polnischen Zeitungen geben die Führerrede ausführlich vieder. „Hitler warnt Europa vor der internationalen Gefahr rer Moskauer Verbrecherorganisation", überschreibt der ton- ervative „Czas" den ausführlichen Bericht der amtlichen Pol» tischen Telegraphenagentur. Auch andere Zeitungen lasten rurch die Ueberschrtften erkennen, eine wie große Bedeutung sie »er Rede bcimeffen. Neben den starken antibolschewistischen llkzeuten finden vor allem die aus Spanien bezüglichen Äemer» Lingen lebhafte Beachtung. Bemerkenswert ist schließlich der protze Eindruck, den die militärischen Vorführungen in Nürn» »erg in Polen Hervorrufen. Der „Kurier Warszawskt" erklärt, >ie deutsche Armee sei ein gewichtiger Faktor, mit dem Europa irchnen müssL dcrn müsse, sich dort festziisetzcn. Deutschland wünsche elnsj Verständigung mit den Äestmächten London zur Warnung des Führers Die Londoner Morgenblätter schenken der Führerrede größte Beachtung. In sämtlichen Berichten werden besonders vie Worte des Führers über den Bolschewismus, Deutschlands Interessen in Spanien sowie die Sätze hervorgehoben, die auf Frankreich und England Bezug nehmen. „Morning Post" ver öffentlicht einen ausführlichen Reuter-Bericht über die Schluß rede des Führers unter der Ueberschrift „Hitler warnt Europa — der Bolschewismus ist der Feind — Deutschlands Interessen in Spanien". „Deutschland kann den Triumph eines sowjet- russischen Einflusses nicht dulden" oder „Keine neuen roten Staaten in Europa mehr", so lauten die Ueberschriften ande rer englischer Blätter. Allgemein wird die scharfe Sprache des Führers hcrvon- gehoben: so spricht man vor allem von der Schärfe, mit der er sich gegen die Bolschewisiernng Spaniens als einem Unheil sür ganz Europa gewendet habe. Die wiederholte Heranziehung der Stärke deS deutschen HrcrcS sei der Beweis dafür, daß Deutsch land sich sicher fühle und sich von seinem Weg nicht abbringen lasse. Die Wehrmachtvorsührungen auf dem Zeppelinfeld haben ihren Eindruck aus die Verlreter der Londoner BUtter in Nürnberg nicht verfehlt. So bezeichnet der Berichterstatter der .Times" die Uebungen als eindrucksvoll. Er hebt in seinem russührlichcu Bericht besonders die Vorführungen der Luft» mässe hervor. Der Vertreter des „Daily Telegraph" meint, die Vorführungen mit dem Einsatz von 450 Flugzeugen seien noch nie so großarlig gewesen. Vom ersten Augenblick au hätten vie Zuschauer bewiesen, welche ungeheuere Volkstümlichkeit die veutsche Wehrmacht genieße. Die „Morning Post" schreibt in hrem Bericht, die Lusiwasse habe mit Ersolg die Schlagkraft vcr zwar jungen, aber ausgezeichneten deutschen Luftwaffe vor Augen geführt. Auch die Vorführungen der Kavallerie, dcr Lankabteilungen und der Artillerie seien mit einer Scknellig» leit, Pünktlichkeit und Genauigkeit vor sich gegangen, die wie- vcr einmal den deutschen Sinn sür Organisation ins beste Licht gestellt hätten. Holland über die deutsche Million Für eilige Leser Der 2. Weltkongreß für Freizeitgestaltung ist, wie bekannt, mis den 2li. Juni IW, nach Rom einbernseu worden. Am gleichen Tage wird auch die erste italienische Ausstellung dcr Freizeitbewegung in Nom erössuet. Am Dienstag hat das Panzerschiff „Admiral Scheer" Lißa- knn lierltlilen nUNl Äbschieb fMlden ttch MN Alli oer denttsche GeW Du Moulin^ckart Verttet-r der Landesgruppe der Auslandsorganisation und Hunderte deutscher Volksgenossen ein, die den deutschen Seeleuten einen herzlichen Abschied beretteicn. Der polnische Staatspräsident ist. wie amtlich bekaiiittgege- ven wird, leicht an Grippe erkrankt, weshalb eine Reihe von Lmpsängcn abgesagt werden mußte. Bereits in den nächsten Tagen werde der Staatspräsident seine normale Tätigkeit wie der aufnehmen können. Der ungarische RcichSverweser Admiral von Horthy hat sich ,u den großen Herbstmanövern der Honved nach Szolnok be geben. An den Manövern, die in diesem Jahr in einem be- sonders großen Raum aus dem Gebiet zwischen Donau und Theiß stattfinden, nehmen sämtliche Militärattaches, auslän dische Militärabordnungen aus Deutschland, Italien und Oesterreich teil. Die Königin von Dänemark, die sich am Sonnabend mit dem König nach Skagen begeben hatte, nmßte sich am Moniag- vbend tm dortigen Krankenhaus eiuer Operation unterziehen, die wegen einer Darmverschlingung notwendig geworden war. Verwegener Einbruch. In den Räumen des Bundes dcr Reichsdeutschen in Wien wurde nachts ein verwegener Einbruch ' begangen. Die Täter erbeuteten größere Summen Bargeld. Gerüchte, die von politischen Hintergründen des Einbruchs wissen wollen, werden von, Bund der Reichsdeutschen selbst dementiert. Die Täter haben alle Schränke mit Akten und Schriften unangetastet gelassen. Flaschenpost, die schnell anö Ziel kam. Als eine Geschäfts- Inhaberin in Zellin «Oder) sich einige Heringe aus der Herings- tonne nahm, um sie eiuzulegen, fand sie In einem entkelte» Hering ein kleines gul verschlossenes Fläschchen. Auf einem in der Flasche enthaltenen Zettel war folgende Mitteilung zu lesen: „Jan Donis, Transvaal, Tormer Straße 29 emden. Bitte um Nachricht. Gefangen am l4.—15. Juli 1937." Die Fin- dertn der Flaschenpost setzte sich sofort mit der angegebenen Adresse in Verbindung. Es ist jedenfalls zunächst eine Selten heit, daß eine Flaschenpost so schnell an >hr Ziel kommt und man darf neugiertg sein, welche Abenteuer sich hinter dieser Flaschenpost verbergen. 2,5 Millionen Lire veruntreut. In Verona wurde dcr Bankdirektor Pietro Lenzi verhaktet. Er hatte zum Schaden einer Privatbank von Bologna Veruntreuungen und Wechsel- sälschungen im Betrage von 2,5 Millionen Lire lrund 325 000 Mark) begangen. Im letzten Augenblick gefaßt. In Nizza wurden ein Mann und eine Frau, die sich mit gewerbsmäßigem Mädchenhandel befaßten und gerade im Begriff standen, sich mit sechs junge» Mädchen nach Korsika einzuschiffen, verhaftet. Man nimmt an, daß die Verhafteten zu einer größeren Bande gehören, die schon seit langem ihr Unwesen im Süden Frankreichs treiben. Wie durch ein Wunder gerettet, wurde das dreijährige Kind einer Stockholmer Arbeiterfrau, das in Abwesenheit der Mutter aus das Fensterbrett hinausgeklettert war und plötzlich aus dem im zweiten Stock gelegenen Fenster auf die Straße Hinunterstürzle. Da das Fenster sieben Meter hoch über der steinbelegten Straße lag, wäre der Junge sicherlich tödlich ver letzt woroen, wenn nicht zwei Arbeiter, die «n der Nähe stan- deü, geistesgegenwärtig zusprangen und das Kind im Fallen auf- gefangen hätten. Der Junge zog sich nur eine unbedeutende Verletzung zu Völlig programmwidrlg AlS der amerikanische Film schauspieler Wallace Berry bei Filmaufnahmen vorschrifts mäßig mit zwei geladenen Gewehren vor der Kamera hin und her ging, ging plötzlich eine der Waffen los, die Kugel drang dem Filmschausvieler Ins Knie und er mußte sofort ins Kran kenhaus geschafft werden. Polen will feine Juden loSwerde». Ein« polnische Siudlenkommission, vte vte StedlungSmög- lichkeiten für polnische Juden in Madagaskar untersucht hatte, tst nach Warschau zurückgekehrt. Aus dem Rückweg hatte die Kommission ln Pari- eine längere Konserenz mit dem Pariser polnischen Botschafter Lukasiewicz und anschließend ein» niit dem in Paris weilenden polnischen Außenminister Beck Die polnische Regierung hofft, von Frankreich Laud in Madagaskar zur Ausnahme eines Teiles der In Polen ansässigen Inden zu erhalten Auf der Such« nach den Bombenattentätern. Di» französische Regierung hat eine Belohnung von l»0 000 Franken Zur Aufdeckung der beiden Attentate ausgesetzt. Im übrigen bat die Regierung dem Gericht und den Ministerien, um »In« schädliche Beeinflussung d»r behördlichen Untersuchun gen zu vermeiden, Anweisungen erteilt, wonach gegenüber Pressevertretern keine Angaben mehr über den Verlaus der Untersuchungen zur Aufdeckung der Attentate gemacht werden dürfen. LAF-LermSita V,S Wkiarve» KdF. erreichte bereits zwei Milliarden Umsatz. Wie aus dem Rechenschaftsbericht der Deutschen Ar- beit5sron«, der nunmehr im Wortlaut vorliegt, ersichtlich wird, beträgt das Vermögen der DAF. heute einschließlich des JüventarS nach Abzug aller Belastungen und Ab- schreibungen nahezu X Milliarde RM. Die DAF. konnte ihre Verwaltungskosten im Laufe des letzten Jahres weiter senken, so daß sie im Reichs durchschnitt 18 v. H. des Beitragseingangs von monatlich 32 Millionen in Anspruch nehmen. Für Renten wandte )ie DAF. wie Im Vorjahre 8-4 Millionen, für sonstige oziale Betreuungen 25,7 Millionen auf. Der KdF.- Umsatz erreichte bisher 2 Milliarden. Die VerwaUungs- ysten tonnten von l7 auf >3 Millionen bei Verdoppe» una der Leistungen gesenkt werden. Für die Hebung »er Bollsgeknndheit werden in Zuinnfi jährlich 40 Mil- Mionen "zur 'Berfüauna stehen. Für die Berufterziehung wurden seil Bestehen ver DAF. 80 Millionen verausgabt. Im letzten Jahr entfielen 50 Millionen auf die großen Bauten der Arbeitsfront. Alk Ausgaben einschließlich der Baukosten wurden auS den laufenden Einnahmen ge deckt, außerdem konnte monatlich l Million Mark zurück- gelegt werden. - I