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MM unserer BMW In ver alten Reichs, und Rebcnstadt Heilbronn am Neckar fand die erste Retchstagung des deutschen Wein- baus statt. Stabsamtssübrer Dr. Reischle wies daraus hin, daß für den Nationalsozialismus der Winzerstand von besonderer Bedeutung sei, denn er sei ein Kleinod unserer Volkskrast. Ein solcher Stand verdiene wohl die Beachtung und Pflege durch den Nationalsozialist mus zur Erhaltung seines Volkstums und seines Bodens. Die Zahl der Stimmen, die sich in Wort und Lied zum Lob der deutschen Rebe bei uns zu Lande im Laufe der Jahrhunderte erhoben haben, ist Legion. In Sage und Lied ist sie eingegangen. Schon in ihren Kindertagen, in der Blütezeit, hat sie die Phantasie der Dichter umspielt. Weinblüte! Wer dächte da nicht an Roquettes Rhein-, Wein- und Wandermärchen, an Prinzessin Nebenblüte, König Feuerweins Töchterlein, das er dem Prinzen Wald meister vermählt? Als edelste der Früchte rühmte Klop- stock die Traube und Gottfried August Bürger schreibt im September 1783 an seinen Verleger Dietrich entzückt: „Für die Weintrauben schönsten Dank! Du glaubst nicht, wie sehr Du mich damit labst, ich könnte mich, glaube ich, tot daran essen. Was tot! Es ist die beste Medizin und mehr wert für mich als die ganze Rats- und Universttäts- apotheke." Am häufigsten aber kommt der Rebensaft im deutschen Lied zu Ehren. Das mittelalterliche Volkslied singt: „Der Wein ist aus der Maßen gut. Er macht uns frischen, freien Mut/ Um 1600 heißt es in einem Lied von Sittenwald: „Ich Preise lebenslang den Wein. Er lindert alle Sorg' und Pein." Und Goethe, der weise Lebensgenießer versichert in einem Lied: „Ich habe ge trunken, nun trink' ich erst gern../ Zum Abschluß der Lobeshymnen auf den Wein sei Körner zitiert: „Freiheit, Kraft und Männerstolz, Männerlust und Wonne, reift am deutschen Rebenholz, reift in deutscher Sonne-. Aher Traube und Wein haben nicht nur eine viel besungene heitere Seite, sondern auch eine ernste wirt schaftliche. Am Anfang der wirtschaftlichen Ueberlegung steht für den Winzer, der den Weinberg wohlvorbereitet hat, die Frage: Wie wird die Ernte? Wird es ein gutes Weinjahr werden oder ein durchschnittlicher Ertrag? Der, durchschnittliche Ertrag liegt bei uns in Deutschland um 220 Millionen Liter, Daß dix Ernt? freilich auch ein ganz anderes großes und reiches Ausmaß annehmen kann, hat das Jahr 1934 bewiesen, in dem etwa 470 Millionen Liter geerntet wurden. Freilich auch damit ist es nicht getan, daß Trauben eingefahren und gekeltert werden, daß sie im langen, Geduld und Pflege heischenden Entwicklungs prozeß zu köstlichen Wein heranreifen, nun kommt es dar-, auf an, daß der Wein auch seinen Absatz findet, Käufer findet, die einen angemessenen Preis dafür zahlen und' fröhliche Zecher, die ihn mit Verständnis und feiner Zunge genießen. ! Es hat Zeiten gegeben, in denen die Auffassung um ging, daß das Weintrinken nichts anderes als ein Vor recht der begüterten Kreise sei. Um dieses Vorurteil zu zerstreuen, um den deutschen Wein wieder Volksgeträn! werden zu lassen, um jedermann den Genuß dieses Ge tränks zu ermöglichen, ist in den letzten Jahren auf An regung des Reichsnährstandes hin überall in ganz Deutschland im Herbst mit großem Erfolg das „Fest der . <30. Fortsetzung.) In Carlas Puppengesicht hatte es erstaunlich heftig während der ganzen Zeit gearbeitet. Plötzlich sagte sie zu ihrer Freundin: „Wart' mal einen Augenblick. Ich bin gleich wieder dm" Sie ergriff ihren Pelzkragen und stürzte hinaus, sah sich aufgeregt nach allen Seiten um, erblickte schließlich Ann-Christin und ihren Begleiter, denen sie eilig nachlief. Sie faßte Ann-Christin am Aermel und brachte noch ganz außer Atem: „Ach, verzeihen Sie mir, gnädige Frau!", hervor. Ann-Christin schaute sich um und sah der hübschen Puppe aus dem Lokal direkt ins Gesicht. Sie waren beide gleich groß. „Bitt' schön — Sie wünschen?!" fragte sie freundlich. „Sie wollten doch die Adresse von Doktor Karthesius wissen. Der wohnt in Charlottenburg, Fredericiastraße." Die drei waren stehengeblleben und störten den Fuß gängerverkehr. Eben war Robert Walter aber zu erstaunt und interessiert, als daß er darauf < geachtet hätte. Er musterte scharf die fremde junge Dame: „Sie haben vorhin auch in dem Cafö gesessen", sagte er dann. „Ich sah Sie wohl, gnädiges Fräulein...!" Er lächelte sie wohlwollend an. „Aber wer sind Sie denn? Und was wissen Sie denn von Karthesius?" Carla lächelte freundlich zurück. „Ach, das tut ja wohl nichts zur Sache. Ich war früher mal ganz gut mit ihm befreundet." „Soso! Na, dann läßt es sich ja auch erklären, warum Sie nicht wissen, daß er nicht mehr in der Fredericiastraße wohnt. Aber vielleicht können Sie uns sonst einen Tip geben — oder haben Sie gar keine Ahnung, wo er noch wohnen kann? Und wollen Sie mir nicht doch Ihren Namen sagen?" „Wer sind denn Sie? Ich bin gewohnt, daß sich der Herr zuerst vorstellt!" Robert Walter verbeugte sich leicht, lächelte kaum merk lich und sagte dann: „Walter — aber nicht mit Vornamen. Robert ist mein Vorname, wenn Sie's ganz genau wissen wollen!" „So genau wollt' ich's ja gar nicht wissen. Sind schein bar der Sinnigsten einer." Sie verbeugte sich nun auch und sagte: „Bannies — Carla Bannies!" „Also, Fräulein Carla, wo könnten wir Karthesius linden?" wie vor der Veltwirtschaftrlrise Deutschlands Ausfuhr im 2. Vierteljahr 1937 um 29 v. H. größer Infolge des Anhallens der Wirtschaftsbelebung in fast allen Ländern der Wett konnte der zwischenstaatliche Güteraus lausch auch im zweiten Vierteljahr 1937 weiter lebhaft gestei gert werden. Wie das Statistische Reichsamt mitteilt, ist der Außenhandelsumsatz von 52 Ländern, auf die etwa 90 btS 95 v. H. des gesamten Welthandels entfallen, vom ersten zum zweiten Vierteljahr um 11 V.H. gestiegen. Diefe Steigerung ist um so auffallender, als an sich um diese Jahreszeit sonst ein Rückgang üblich ist. Im Durchschnitt der letzten vier Jahr» vor der Weltwirtschaftskrise nahm beispielsweise der Welt handel vom ersten zum zweiten Vierteljahr um rund 5 V.H. ab. Noch deutlicher kommt die ungewöhnliche Höhe der Außen- Handelsbelebung bei einem Vergleich mit dem Vorjahr zum Ausdruck. Gegenüber dem zweiten Vierteljahr 193« beträgt di« Steigerung des Wellhandelsumsatzes rund 34 V. H. AllervingS handelt es sich hierbei nicht durchweg um eine Mengenzunahmh sondern großenteils um Preiserhöhungen. Gegenüber dem Borjahr dürfte der Umfang deS Welt handels um annähernd zugcnommen haben. Damit hat di« Umsahmcnge den Höchststand vor der Weltwirtschaftskrise fast wieder erreicht, während der Umsatzwert noch unter der Hälft« des Standes vom Jahre 1929 liegt. Abgesehen von Svanien rag «n auen europäischen Ländern der Gesamtwert der AuS- uhr höher als im Vorjahr. Belgien, Niederlande, Tschecho- lowakci, Ungarn, Jugoslawien, Rumänien und Italien wiesen ogar Steigerungen von mehr alS 40 V.H. auf. Die dem Werte nach bedeutendste Zunahme erfuhr die Ausfuhr Groß- britannienS und Deutschlands. Allgemein zeigte sich auch ein stark erhöhter Einfuhrbedarf.' Besonders stark nahm der Wert der Einfuhr in Großbritan nien zu, nämlich um 24 v. H., in Deutschland um 35 v. H. und in Italien, vor allem infolge des Fortfalls der Sanktionen, sogar um 97 v. H. Rückläufig war die Einfuhr nur in Sowjet- rußland, in Spanien und in Rumänien. Noch größer als in den europäischen Ländern war die Be lebung des Außenhandels in den überseeischen Ländern. Die größten Etnfuhrsteigerungen wiesen die Vereinigten Staaten» Japan, Kanada, Britisch-Jndien nud Argentinien auf. Die starke Einfuhrsteigerung in Uebersee wie in Europa hat natur gemäß der Ausfuhr der Ueberseeländer stärksten Anstrieb ge geben. So nahm die Ausfuhr der USA gegenüber dem Vor fahr um 43 v. H., die Argentiniens um 81 v. H., die Japans um 29 V.H., Kanadas um 24 v. H. und des Australischen Bun des um 48 V.H. zu. 1 oeuiscyen Lrauve und des deutschen Weines" begangen worden, an dem durch die Einschaltung der sogenannten Patenweine ein Glas Wein für jeden erschwinglich wurde. Damit wurde nicht nur das Augenmerk des Verbrauchers auf ein köstliches, deutscher Erde entstammtes Erzeugnis hingelenkt, es wurde auch den Weinbaugebieten unseres Vaterlandes die notwendige wirtschaftliche Stärkung zuteil. , In neuester Zeit wenden Wissenschaft und Wirtschaft,! denen heute die scheinbar unscheinbarsten Dinge von größ tem Interesse sind, einem Bestandteil der Traube ihr Augenmerk zu, der bisher ein reichlich unbeachtetes Dasein führte, dem Traubenkern. Nur einmal spielte er vor übergehend eine größere Rolle. Das war während der- Kriegszeit, als man sich darauf besann, daß sich aus der' Weintraube nicht nur ölige Weine, sondern aus den , Traubenkernen auch ein feines Oel gewinnen läßt. Da mals freilich benutzte man ein Verfahren, das völlig un wirtschaftlich war und das demgemäß zur Folge hatte, daß man gar bald die Auswertung der Kerne wieder unterließ und sie wieder ungenutzt in den Abfall wandern ließ. Auf dem Komposthausen beschlossen sie ihr Dasein. Inzwischen aber hat man neue Erkenntnisse gesammelt und es soll, wie Fachleute nachgewiefen haben, auf Grund! unserer heutigen Erfahrungen ein leichtes sein, Trauben-, kernöl unter wirtschaftlich tragbaren Bedingungen zu er-! zeugen. Soweit sich die Dinge bisher übersehen lassen, rechnet man damit, daß jährlich in Deutschland mehrere tausend Tonnen Traubenkernöl gewonnen werden können. Das ist an sich nichts Außergewöhnliches. Ebensogut wie man aus Mohn oder Leinsamen oder Sonnenblumen Oe? zu gewinnen vermag, kann nach neuartigen Verfahren das Oel aus Traubenkernen nutzbringend aufgefangen wer den. In südlichen Ländern, besonders in Italien, wird schon seit Jahren in sorgfältigem Arbeitsprozeß Trauben- kernöl hergestellt. Wegen seiner besonderen Feinheit ist es dort soaar bockaesckatzt. Aus eigener Anschauung wissen wir, daß Technik und Wissenschaft so manchen Gaben der Natur in den letzten Jahren und Jahrzehnten neue Nutzungsgebiete erfolgreich! erschlossen haben. Das Oel der Traubenkerne wird nicht! an letzter Stelle stehen. Steigende Reichrfteuereinvahmeo Bereits 713 Mill. RM höher alS im Borjahr. Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und ande ren Abgaben betrugen nach Mitteilung des Reichsfinanzmini steriums im Juli 1937 insgesamt 1162,8 Mill. RM. gegenüber 998,6 Mill. RM. im gleichen Monat des Vorjahres, das sind also 164,2 Mill. RM. mehr. Dabei zeigt die Gruppe der Be sitz- und Verkehrssteuern eine Zunahme des Aufkommens um 121,7 Mill. RM auf 761,4 (639,7) Mill. RM. und die der Zölle und Verbrauchssteuern eine solche um 42,5 Mill. RM. auf 401,4 (358,9) Mill. RM. In den bis jetzt abgelaufenen vier Monaten April bis Juli des Rechnungsjahres 1937 betrug daS Gesamtaufkommen an Steuern 4240,3 (i. V. 3526,5) Mill. RM., d. s. also 718^ Mill. RM mehr als im Vorjahr. Dabei erbrachten im einzelnen die Besitz- und VerkehrS- steuern mit 2918,2 (2332,8) Mill. RM. ein Mehr von 585,4 Mill. RM. und die Zölle und Verbrauchssteuern mit 1322,1.1 11193,7) Mill. RM ebenfalls ein Mehr von 128,4 Mill. RM. Bei Betrachtung der Zahlen Ist jedoch zu berücksichtigen, daß in dem Mehrauskommen drei Posten enthalten sind, die im Vorjahr noch nicht vorgekommen sind: s) die Urkunden steuer in den Monaten April/Juni 1937, da die Urkundensteuer erst ab dem 1. Juli 1936 Retchssteuer geworden ist, b) die Er höhung der Körperschaftssteuer durch das Gesetz zur Aende- - rung des Körperschaftssteuergesetzes vom 27. August 1936, c) die Beförderungssteuer für den Güter- und Werkfernverkehr und für den Personenverkehr mit Kraftfahrzeugen. „Vielleicht bei seinem Freund Fred Müller oder in der Specht-Pension. Was wollen Sie eigentlich von ihm?" siel ihr plötzlich ein zu fragen, denn irgendwo entdeckte jic auf einmal noch oder wieder einen Funken Sympathie !ür den schönen Harry, und Schlechtes wollte sie ihm ja zar nicht antun — nur ihn etwas ärgern. „Jetzt muß ich schon sagen: das tut ja wohl nichts zur Sache. Aber ich danke Ihnen schön, mein Fräulein, und", !r überlegte eine Sekunde, „wo könnte ich Sie selbst wohl sinden, wenn ich Sie mal Wiedersehen möchte?" Carla blickte von einem zum anderen. So ganz behag- ich war ihr nicht mehr zumute. Der Zorn war verraucht ind das schlechte Gewissen, jemand „verpetzt" zu haben, nachte sich bemej^bar. „Sagen Sie doch bitte, gnädige Frau, was ist mit Harry Kanqesius? ^>ie werden ihm doch nichts Böses antun?" Der Mann antwortete für Ann-Christin: „Aber nicht im geringsten, Fräulein Carla — trotzdem möchte ich Ihnen nur den Rat gebe», sich nicht wieder mit ihm zu befreunden. Aber — sein's nett, geben Sie mir noch Ihre Adresse!" „Meine Adresse — nee! Aber wenn Sie wollen, können Sie mich in dem Modegeschäst von Berger, Kantstraße, finden. Ich bin nämlich Manneguin", setzte sie mit einem gewissen Stolz hinzu. „Sehr schön — also dann noch recht herzlichen Dank!" Robert Walter grüßte und wollte weiter gehen. Ann- Christin aber reichte aus einem ihr im Moment unerklär lichen Instinkt heraus der jungen Dame ihre schöne ge pflegte Rechte und sagte ausgesprochen freundschaftlich: „Auf Wiedersehen, liebes Fräulein Carla!" Carla blieb mit offenem Mund stehen und sah den beiden nach, die sich langsam entfernten. Ein schönes Paar!, dachte sie, aber sie ist zu alt für ihn; reizend ist sie, sie hat so liebe Augen. Dann wandte sie sich um und eilte ins Lokal zurück. „Hast, Liebes, sei nicht böse...!" Johnny trat heran und unterbrach sie: „Carla, das er zähl' ich aber dem Doktor, daß Sie ihn verpfiffen haben! Pfui!" Carla wurde puterrot und' richtete ihre Augen beinahe flehend auf Johnny. „Wieso verpfiffen?" „Na — haben Sie etwa nicht eben dem Polizeileutnant alles gesagt, was Sie über Karthesius wissen?" „Ein Polizeileutnant war das?" ,Ja — kennen Sie ihn denn nich?!" „Warum sollt' ich denn jeden Polizeileutnant kennen!" begehrte sie aus. „Das hätt' ich wirklich nich von Ihnen gedacht, Fräu lein Carla!" „Ach, was heißt hier — ich hab' überhaupt nischt gesagt. Unir das ginge Sie auch nichts an. Ich will jetzt zahlen", sie bekam es auf einmal mit der Angst zu4un, „ich will hier nicht länger bleiben." Sic zog ihr kleines Portemonnaie und entschwand nach ein paar Minuten mit hoheitsvoller Kopfbewegung, Has! als Anhängsel hinterher. * Ann-Christin war kaum nach Hause gekommen, Robert Walter hatte sie bis vor die Tür gebracht, da klingelte das- Telephon. Die Frau nahm noch mit der linken Hand den. Hut vom Kopfe, während sie jetzt schon mit der reckten de» Telephonhörer anhob. . „Bitte, ja...!" „Karthesius...!" tönte es ihr entgegen. Im Augenblick wußte die Frau nicht, was sie machen oder sagen sollte. Sie wollte abhängen, dann wieder nicht, sie machte den Mund auf und schloß ihn wieder — es war wirklich ein sehr ratloser Augenblick für die Frau. Im Apparat blieb es auch still. Dann brachte sie noch einmal ein „Bitte, ja...!" heraus. Karthesius antwortete: „Das war nicht schön von Ihnen, und das wird Ihnen auch noch einmal bitter leid tun. Immerzu wird Polizeileutnant Walter Sie ja wohl nicht bewachen können! Ich wußte gar nicht, daß ich solch einen Konkurrenten bei Ihnen habe. Das nächste Mal aber zieht er den kürzeren. Sie brauchen deswegen nicht gleich Angst vor mir zu bekommen. Also — auf baldiges Wiedersehen, Ann-Christin!" Ann-Christin aber bekam doch Angst. Sie hörte noch ein Knacken im Apparat, dann hing sie selbst an. Langsam setzte sie sich auf den Stuhl, vor dem sie gerade stand. Er war nicht weich und nicht bequem, es war ein richtiger harter Stuhl mit einer steifen Rückenlehne; aber sie bliev. lange darauf sitzen. So lange, bis die alte Marie herein kam und fragte: „Ann-Christinchen, was willste denn essen? Oder magste heut' kein Abendbrot? Du mußt aber was essen." ,Ja, ja, bring' 'rein, was du da hast!" Die alte Marie schlurfte hinaus und kam gleich mit ' einem großen Tablett wieder herein: „Ich hatt's schon zurechtgemacht." Als Ann-Christin an diesem Abend im Bett lag, ge schah es zum ersten Male in ihrem Leben, daß sie freiwillig wieder hinauskroch, um nachzusehen, ob Marie die Tür auch gut verriegelt hätte. Sie probierte noch einmal die Schlüssel, saßte die Sicherheitskette an, und dann floh sie förmlich in ihr Zimmer zurück.. Lange lag sie dann noch wach. Am nächsten Morgen wurde sie durch den Anruf von Robert Walter geweckt. „Haben Sie gut geschlafen? Ich hab' mir dauernd Sorgen gemacht, ob Sie auch nicht un ruhig sind. Vielleicht ist es am besten, wir geben Ihnen eine ständige Begleitung. Karthesius ist nämlich noch nicht gesunden." . ... (Fortsetzung folgt.)