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zielten, konnte der Führer ans anderen Gebieten der Politik in Ruhe arbeiten." Zinrmncher BeisaU begleitete wiederum Vic AuSsühnmgcn veS N!ui«s«crs. als er seststellte vaß die Kirchen zwar immer von Nächstenliebe geredet, im Fahre 1933 nicht den Weg zum Führer gesunden und ihm die Zorge sür die Armen nicht übgenommen häneu Hätten sie das getan, sie stünden Henie bei Poll und Bunci >m höchsten Ansehen, denn Polk und Partei hauen ein keines Organ dafür, wer nur rede und wer nach seinen Neven handele. So könnten die Kirchen sich Heun- ntch, wundern, vah sie im Polke an Achtung verloren, die Partei aber an Achtung gewonnen habe Die Mitarbeiter der NSP. seien m Wahrheit die Missionare und Apostel des Nattonalsvziallsmus, sie hätten Christentum der Tai bewiesen und wahre Nächstenliebe bezeugt, während gleichzeitig die Kirchen das Perlrauensverhältnis zum Führer und Polk durch theologische Haarspaltereien, die nie mand interessieren, zu zerstören versucht hätten. „Wir sind letzt ein gesundes Polk geworden. Dieses Polk ist für alles fähig und wird üir ,ede Ausgabe bereit sein zum Segen der Nalton und dem Führer zum Dank!" Ein Jubel ohnegleichen, eine Beifallskundgebung, wie sie selbst in diesen Hallen tn den letzten Tagen kaum erlebt wurde, dankte Dr. Goebbels sür seine Ausführungen. „Das pesttraate Bietz!" Während die englische und französische Negierung den fortwährenden Alarmschüssen Sowjetrußlands eine ge radezu erstaunliche Geduld cntgegcnbringen und nicht einmal die Torpedierung der von beiden Regierungen aus verständlichen Gründen so dringend gewünschten Mittel meerkonferenz durch die Sowjetregicrung ernstlich übel zunehmen scheinen, vollzieht sich in der öffentlichen Mei nung Frankreichs wie Englands ein allmählicher über aus interessanter Umschwung der Stimmung über Sowjet- - rußland. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Wie groß auch das Interesse Frankreichs sein mochte, sich den russischen Verbündeten für die kommenden großen Ent- scheidnngen zu sicher», wie sehr auch London darauf be dacht war, den einzigen Sekundanten, den England in sei nem fernöstlichen Spiel vielleicht noch gegen Japan auf zutreiben vermochte, nämlich Sowjetrußland, nicht völlig zu verstimmen, die öffentliche Meinung in Frankreich wie in England ist doch durch die nicht etwa von deutscher, sondern von französisch-englischer Seite selbst in den letz ten Monaten verbreiteten Nachrichten über die Greuel- laten der Sowjetregicrung nicht unbeeinflußt geblieben, wobei sich menschlicher Abscheu und ehrliche moralische Entrüstung auch mit der nüchternen Erwägung verschmol zen haben mag, daß ehr Bundesgenosse, der im Wochen- durchschnitt zwei kommandierende Generale zu liquidieren gezwungen ist, doch nicht gerade den Inbegriff politischer Wünschbarkeiten darstelle. Charakteristisch für diese Stim mung ist besonders die Haltung der großen französischen Presse. Der „Matin" beklag: es in seiner Nummer vom 8. September bitter, daß man die Sowjetregierung zur Mittelmeerkonferenz eingeladen habe, und meint, die jetzt erfolgte Torpedierung der Konferenz durch Herrn Litwi now habe durchaus nichts Erstaunliches: das komme eben davon, wenn man immer wieder versuche, „ein pestkrankes Vieh" in die Gesellschaft normaler und gesunder Menschen einzuführen. In seiner Nummer vom 9. September bringt das Blatt an hervorragender Stelle nachstehenden Aufruf: „Wenn es Sowjetrußland nicht gelungen ist, die Konfe renz von Nyon zu torpedieren, so ist es ihm doch voll ständig gelungen, jede Hoffnung zu torpedieren, die welt fremde Optimisten auf eine internationale Zusammen arven mit lhm setzten. Man arbeitet eben nicht mit Leu ten zusammen, die nicht unserer Welt angchören. Als Herr Lavalle nach Moskau ging, um dort den bekanntet'. Beistandspakt mit den Leuten des Kreml zu uuterzeichneu, ba: er vergesse«, ihnen zu sagen: „Wir werden euch nur daun bcistchen, wenn ihr euch benehmt, wie es sich schickt. Wenn wir einmal eine Gesellschaft geben, so werden wir es so entrichten, daß man euch nicht in der Küche läßt, sondern in die gute Stube hineinruft, aber deukl, bitte, daran, daß ihr unsere Gäste nicht beleidigt, kaum daß ihr die Tür hinter euch zugemacht habt, und, bitte, ver geßt auch nicht, daß man nicht das Porzellan zerbricht und nicht auf den Teppich spuckt." Offensichtlich ist Herr La valle der Meinung gewesen, daß sich das sowieso verstehe. Heute haben wir begriffen, daß wir die Herren von Mas- lau selbst ^dan» nicht ändern würden, wenn wir ihnen alle diese Verhaltungsmaßregel»'geben. Man zähmt eben Bären nicht wie Kanarienvögel: Die meisten Bären lassen sich eben überhaupt nicht zähmen und bleiben wilde und gefährliche Tiere: Das Gescheiteste ist, man läßt sie in ihrer Höhle und verhindert sic daran, den Garten zu be treten. Bon nicht minder erfrischender TcuMchkeit ist eine recht gelungene Karikatur der „Morniug Post" vom !l. September, auf welcher Staliu abgcbildct ist, wie er in der einen Hand den Revolver, in der anderen Hand die Handgranate, einen flammenden Protest gegen „Pira terie und die Verletzung humanitärer Prinzipien" erhebt, während sich hinter ihm zahlreiche Grabsteine mit der In schrift „ligudidiert" erheben. Man soll diese interessanten Anzeichen der SUmmuug in Frankreich und England nicht ! überschätzen aber auch nicht übersehen! .Geheimnisvoll am lichten Tag ... Das Wort aus dem „Faust": „Geheimnisvoll am ichleu Tag läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben, ind was sie dir nicht offenbaren mag, das zwingst du ihr licht ab mit Hebel und mit Schrauben" kommt einem in -c» Sinn, wenn man den Uebungsflügen unserer Z»g- wgcl zuschaut. Wie viele Hirne haben das Rätsel zu cr- ründcn versucht, wie viele das Rätsel zu lösen versucht, aß die gefiederten Geschöpfe nach moncuclanger Abwesen heit das gleiche Dach, den gleichen Bann: stets iviederfin- -en. Wir grübeln und rechnen, stellen Statistiken auf und chreiben dicke Bücher, weshalb und warum die kleinen md großen Vögel aste einen so weiten Weg wandern und m Frühling ihn wiederum zurücklegen, um iyr altes Nest leu zu bauen. Wir vermögen immer nur zu erkennen, daß mserem Forschen und Wissen Grenzen gesetzt sind, die oir nicht zu überschreiten vermögen, sosehr wir uns auch aühen mögen. Auf den Telegraphendrähten hocken die Boten des frühlings und jetzt die Boten des Herbstes wie Noten- unkte, sammeln sich immer wieder neu, um eines Tages hre weite Reise gen Süden anzutrelen. In streng geord- icter Flugreihe üben sie tagtäglich, bis es endlich so weit st und der letzte Aufbruch erfolgen kann. Wenn man Glück >at, kann man zuweilen einen munteren Gesellen der Vo- lelwelt beobachten, den Buchfinken, wie er sich in großen kchwärmen zusammenfindel. Zwar Hal es noch eine Weile, ns er uns verläßt, aber er trifft seine Reisevorbereitungen echtzeitig, denn es ist ein gar weiter Weg nach Süd uropa oder gar nach Nordafrika, und es will alles wohl iberlegi sein. Auch Finken und Ammerarten schließen sich -ei der Wanderfahrt gen Süden an. Die Gemeinschaft er Finken ist so stark, daß sie diese auch tm fernen Lande <1. Fortsetzung.) Und Gerd Wancken sann vergeblich darüber nach, Ivarum Gerhard Nolten so viel, daran gelegen war, die Erfindung nicht auszuführen. Er konnte nicht glauben, daß Nolten nicht genau wie er die Wichtigkeit dieses Appa rats übersah. Daß der nicht über die im Augenblick ent standenen höheren Kosten den Vorteil erkannte, der ihnen daraus erwuchs. Auch ihre persönliche Gegnerschaft war dafür kein genügender Anlaß. Nolten pflegte sonst nicht feine Gefühle mit barer Münze zu bezahlen. Es mußte also etwas anderes vorliegen. Aber er würde därauf kommen. — Als Gerd Wancken als einer der letzten in seinem kleinen blauen Sportwagen das weite Tor der Danyten-G. m. b. H. -inter sich Htz; sah st auf der gegenüberliegenden Seite Peter Beließ gehen. Er hatte die Hände tief in die Taschen seines hellet Mantels vergraben und schritt mit einer leisen Frötzkchkeit dahin. Der Rhythmus, der abendlichen Straßen, durch die der Verkehr in jäher Eile pulsierte, lag in seinen Schritten. In schnellem Entschluß steuerte Wancken den Wagen aus die andere Seite hinüber. Stoppte jählings ab und hielt vor dem zusammenschreckenden Ingenieur. „Steigen Sie ein, Velten, wenn Ihre Zeit es Ihnen erlaubt. Ich hätte einiges mit Ihnen zu besprechen." Der andere sah bei dieser plötzlichen Anrede über rascht hoch. „Herr Direktor Wancken", sagte er erstaunt, „warum haben Sie mich im Wert nicht rufen lassen?" Wancken winkte ein wenig ungeduldig ab. „Steigen Sie schon ein, Pellen. Ich werde schon meine Gründe haben. Das können Sie mir glauben!" Ein wenig zögerte Velten noch, ehe er dem Befehl seines Vorgesetzten nachkam. Schließlich war der Abend die einzige Zeit, die er mit seinen eigenen Entschlüssen aussüllen konnte Und gerade heute kam ihm die Auf forderung nicht sehr gelegen. Aber er wagte keine Ent gegnung So nahm er wortlos in den dunklen Polstern Platz. Auch Gerd Wancken sprach während der ganzen Fahrt kein Wort. Gespannt sah er nach vorn, hinaus auf die Straßenkreuzung, an der das grüne und rote Licht in wechselnder Folge den Verkehr hemmte und dann die Straße wieder frei gab. Erst als sie auf die Charlottenburger Chaussee kamen, warf er einige Brocken zu dem anderen hinüber. „Es handelt sich um Ihre Erfindung, Velten!" Mehr nicht — kleine Spielbälle, mit denen der andere je nach Bedarf jonglieren konnte. Und als sie dann in dem Hellen Arbeitszinimer von Gerd Wancken saßen und die große Stehlampe den Raum in eine behagliche Helle tauchte, holte der Direktor zu einer zusammenfassenden Erklärung aus. „Ihre Erfindung lag heute noch einmal der Ent scheidung der Direktion vor, Herr Vellen!" sagte er lang sam und seine Stimme versuchte dabei die Schärfe der Tatsachen abzuschwächen. „Es waren noch einige Un stimmigkeiten aufgetaucht. Und heute ist sie von unsere» Herren abgelehnt worden!" Hart und nüchtern stand dieser Satz mitten im Raum. Und einen Augenblick sah es fast so aus, als bemühe sich Peter Velten, diese Worte zu hatten: Seine Hände griffen mit einer ziellosen Bewegung in die Luft. Dann sah er den Direktor streng an, als verweise er den ungebührlichen Scherz, den der an>—-- soeben mit getrieben habe. „A.ber da? ist doch gar nicht mügttch, Herr Direktor. Die Apparate werden doch bereits gebaut." Aus den energischen Zügen Wanckens war für Augen blicke alle Spannkraft entwichen. „Trotzdem, Peter Velten. Trotz allem! Sie müssen sich damit abfinden. Ich vermochte es zuerst auch nicht zu be greifen. Denn daß Ihre Erfindung für unsere Firma von ungeheurer Bedeutung ist, das unterliegt keinem Zweifel. Ich habe selbst aus das entschiedenste für die An nahme gestimmt. Leider bin ich mit meiner Ansicht nicht durchgekommen. Direktor Nolten hat es verstanden, die Mehrzahl des Direktoriums auf seine Seite zu bringen!" Er schwieg, und auf seinen Zügen lag jetzt wieder eine ungeheure Energie, als er erneut zum Sprechen ansetzte: „Aber cs muß einen Weg geben. Unv wir müssen ihn finden, Peter Velten. Denn nur mit Ihrer Erfindung ist es möglich, die ausländische Konkurrenz zu unterbieten und damit den großen Auftrag aus Kopenhagen hereinzu holen. Und das tim wir nicht nur für uns, Peter Velten, das tun wir auch für das Wert — für alle!" Der Ingenieur Peter Velten hatte seinen ersten Direktor noch nie so erregt gesehen. Er kannte ihn nur als den immer korrekten und beherrschten Vorgesetzten. Aber er hatte noch nicht die Brücke von der ersten Er öffnung zu dem weiteren Worten gefunden Noch hämmerte der eine Satz: „Ihre Erfindung ist abgelehnt", in seinem Denken. Es war ihm nicht möglich, die Tatsache voll zu erfassen. Das ging doch gar nicht. Sahen die Herren denn nicht die ungeheure Ersparnis, die den ersten er höhten Ausgaben aeaenüberstand. eibehalten »ind auch geschlossen in die deutsche Heimat zu- ückkchren. Allerdings eilen im Frühjahr die Männchen -en Weibchen um ein bis zwei Wochen voraus und treffen chon zeitig im März hier ein. Sind dann die Weibchen mchgekommen, so geht es au den Nestbau, und dann ist es o weit: „Die Finken schlagen, der Lenz ist da!" 15. September. Sonne: A.: 5,33, U.: 18.1«; Mond: A: 15,11, U.: —. 1831: Der Geschichtsforscher Heinrich v. Treilschke i» Dresden geb. igcst 1896). — 1882: Der Umcrseeboolsührcr Otto Wed digen in Herford geb. «qest 1915). — >935: Reichsbürgcrgcsctz und Ncichsgesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Rundfunk Deutschlandscndcr Mittwoch, 15. September. 6.30: Fröhliche Molgcnmufik. Kapelle Hauns Kallies. — 9.46: Kleine Turnstunde. - «0.00: Das Vermächtnis von, Nanga Parbat. Pom Sinn vcs Kampfes um die Hochgipfcl der Welt.. — 10.39:: Fröhlicher Kindergarten — ll.vll: Sende- Pause. — 11.40: Nährstoff Kalk. — Anschließend: Wetter bericht. — 12.00: Aus Breslau: Musik zum Mittag. Das Rundfunkorchester. — 15.15: Für jeden etwas! «Industrie- schallplattcn.) — l5.45: Wenn die Kinder nicht folgen . , Gespräch mit einer jungen Mittler. — 16.00: Musik am Nach, mittag. Das Unterhaltungsorchester des Deutschlandscnders. — In der Pause 17 90: Hocdrupp - der Bär . . Eine Jslandgeschichtc. Von Paul Berglar-Schrocr. — 18.00: Cello musik. Enrico Mainardi lCello). — l825: Der Dichter spricht. Thilo von Trotha liest: „Maria Rubens schreibt an ihren Sohn." - 18.40: Die Neichsakademie für Leibesübungen — 19.00: Schöne Stimmen. (Jndustrieschallplatten.) — 19.30: Schumann — Tschaikowsky. Ein Orchesterkonzett. Hans Metzler (Violoncello» vas Große Orchester des Deutschlaud- sendcrs. — Dazwischen 20.00: Wetterbericht und Kurznach richten. — 21.00: Deutschlandecho. — 21.15: Der Tag klingt aus... — 22.20: Deutschlandecho. — 22.30: Beliebte deutsche Tanzmusik. Das Tanzorchester Eugen Wolfs. — 23.00—24.00: ANS London: Tanzmusik. Henry Hall mit seinem Orchester. Reichssender Leipzig Mittwoch, 15. September. 6.30: Aus Köln: Frühkonzert. Hermann Hagestedt mit seil nein Orchester. — 8.30: Musik am Morgen. Das Funkorchester — 9.30: Erzeugung und Verbrauch. — 9.45: Sendepause. -- 10.00: Vom Deutschlandscndcr: Das Vermächtnis vom Rang« Parbat. Vom Sinn des Kampfes um die Hochgipfel der Wett — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Die Abstammun« unserer Haustiere: Das Rind. — 12.00: Aus Lengenfeli «Vogtland): Musik für die Arbeitspause. Das Musikkorps einei Infanterie-Regiments. — 13.15: Aus Stuttgart: Mittagskon- zcrt. Das Kleine Funkorchester; die Wellensittiche; Herman» Schittenhelm (Handharmonika). — 14.15: Musik nach TisH (Jndustrie-Schaüplatten und Aufnahmen des deutschen Rund funks). — 15.15: Die Bildhauerin Ise Plehn erzählt von ihrer Arbeit. — 15.30: Märchen und Lieder. — 15.50: Kunstbericht — 16.00: Nachmittagslonzert. Carola Farma (Sopran)s Friedbert Sammler (Klavier); das Leipziger Sinfonie« Orchester. — 18.00: Die Scidenstraßen des Altertums. — 18.20« Ständchen aus drei Jahrhunderten. Richard Franz Schmids (Baßbariton). — 18.40: Suchen und Sein. Buchbericht. -< 19.00: Tanzmusik. Kapelle Otto Fricke. — 19.45: Umschau ans Abend. — 20.10: Große Schlußregatta. Musikalisches Wettrew nen durch Wellen und Wind. — 22.30- 24.00: Aus Görlitz Tanzmusik. Tanzkapelle Heinz George. Das war doch gar nicht möglich. Seine Kollegen, ja! selbst die Arbeiter, einfach in ihrem Denken und Handeln, hatten es sofort erkannt. Er erinnerte sich an so manchen freundlichen Schulterschlag. „Mensch, Velten, da ist dir aber etwas sehr Gutes geglückt!" Und die anderen — all die studierten und geschulten Leute, sie glaubten nicht daran. Sie erkannten nicht den Wert der Sache. Aber Wancken glaubte daran. Und er wollte ihm helfen. „Es muß einen Weg geben, Peter Velten. Und wir müssen ihn finden!" Langsam fanden die letzten Worte Eingang in dem Denken des jungen Ingenieurs. Aber gehörte Wancken nicht letzten Endes zu all den anderen, die all seine Pläne wie eine bunte Seifenblase zerplatzen ließen? Die seine Vorschläge einfach abgelehnt hatten! — Die kleine antike Gonguhr auf der Ofentonsole zerriß mit Hellen Schlägen die eingetretene Stille. Mit zittern den Händen griff Velten nach den Zigaretten, die Wancken ihm änbot. Trant in kurzen, hastigen Zügen das blitzende, hauchdünne Glas leer, das dann unter dem harten Griff seiner Hände zerbrach. „Ja, wir müssen , einen Weg finden, Herr Direktor!" sagte er dann laut, ohne ein Wort der Entschuldigung. Und war sich doch nicht klar darüber, ob er Wancken: auf dem Wege mitnehmen würde, den er von dieser« Sekunde an »u achen bereit war. > * Als Peter Velten auf die steile Settensrraye Hinaus tral, in der sich die Wohnung des Direktors Wancken be^ fand, strich ihm ein ungestümer Wind entgegen. Er traf den Mann völlig unerwartet und riß ihm den Hut vom Kopfe. Mit schnellen Sprüngen setzte er ihm nach. An der ersten Straßenkreuzung prallte er mit einem schlanken, hoch gewachsenen Manne zusammen. Der junge Ingenieur stammelte höflich eine Entschuldigung. In diesem Augenblick schlug ihm der andere erkennend bie Hand aus die Schulter: „Mensch, Velten! Was tust du hier? Mitten in der Nacht?" Peter Velten sah erstaunt hoch. Und erkannte dann Georg Larsen, den langjährigen Freund feiner Jugend- jahrc: Die erste Tanzstundenbekanntschaft hatte die Freund« auseinandergedracht. Dickköpfig, hatte keiner zuerst den Weg zu dem anderen finden wollen, bis man sich voll ständig aus den Augen verlor. (Fortsetzung folgt.)