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Warum kein frisches Brot? Eine Scheibe Brot für drei Millionen Mqrk Der NcichSstatthalter in Sachsen erinnert in einer Verordnuna an das Perbot, das; von den Herstellern Brot in frisclMbackenem Zustand an den Verbraucher nicht ab- gegeben werden darf. Vielerlei Gründe lagen für den Erlas; dieses Verbotes vor. Einen Grund kennt fa st jede Hanssrau, nämlich den, daß frisches Brot vielfach, besonders bei Kindern, Ucbclkeit Hervorruf« und unter Umständen nicht notwendige Arztkostcu entstehen können. Auch den zweiten Grnnd kennt fast jede Haus frau: frisches Brot sättigt nicht in dem Matz wie etwa einen Tag altes Brot. Die Hausfrau steht sich also ge nötigt, von frischem Brot mehr aufzuschnci- den als von älterem, um die Kinder oder sonstige Tisch- gcnossen zu sättigen. Dieser überflüssige Mehrverzehr kommt aber nichtverwcndetcm oder verdorbenem Brot gleich, das also der Ernährung unseres Volkes nutzlos entzogen wird. Eine kleine Rechnung be weist zahlenigäßig und damit um so eindringlicher den Wert einer einzigen Scheibe Brot: Wenn »: einer deut schen Familie monatlich nur eine Scheibe Brot verdirbt, so würde das bei l7 Millionen Haushaltungen jährlich einen V er ln st von acht Millionen Broten oder rnnd drei Millionen Mk. am venumcn Aoiksvermogcn veoemen. '.'inn vervieiM- j tigc man diese Zahl auf nur zwei oder drei vcrlorcn- gegangenc Scheiben Brot im MonatI j Man konnte früher oft beobachten, das; die Maler j für das Abreiben der Wände Brot vcr- j wandten. Wir, die wir hsut in einer neuen Zeit leben, in der wir über alle Erfordernisse unserer Volkswirtschaft restlos aufgeklärt worden sind und werden, können eine solche Vergeudung des wertvollsten Ernährnngsmittels nicht verstehen: wir nehmen aber mit Bestimmtheit an, das; sich heut kein Malermeister findet, der in seinem Be trieb diese nusinnige Brotverschlcnderung znlüßt. S—r. Aufbewahrung des Brotes: Bewahre das Brot stets trocken, kühl und luftig auf! — Broitästen und Stcintöpfc müssen Luftzutritt ermöglichen! Das Brot liegt zweckmässig im Gesas; aus einem Rost aus Holz. — Der Brotkasten oder Sicintops verhindert nur ein starkes Austrockncn: er niuß in einen, kühlen und trockenen, luftigen Raum stehen. — Ist Schimmel am Brot aufgetreten, so muß der Brotkasten mit heißem Wasser sorgfältig aus- gcwischl werden und vollständig austrocknen, ehe er wieder zur Broiausbewahrung benutzt werden darf. — Nach dem Ocksncn von Päckchen mit geschnittenem Brot bietet die Ver packung keinen Schutz gegen Verschimmeln: sic wird daher am besten cnlseriu. — Der Brölbehälter muß regelmäßig ge- ! reinigt werden! * - Der nicht bezahlte Sowjetpavillon in Paris und eine zynisch« Antwort. Paris, !). September. Die „Liberte" stellt die öffentliche An frage, ob Moskau bisher noch immer nicht den Bauunternehmer, der den Sowjetpavillon auf der Weltausstellung ausgeführt hat, bezahlt habe. Dieser Unternehmer soll infolge der ausgeblichenen Zahlung an den Band des finanziellen Zusammenbruchs gebracht sein,, Er hat nach Meldung des Blattes einen sozialdemokrati schen Abgeordneten, der damals das Geschäft vermittelt hatte, I veranlaßt, jetzt bei den Moskau le uten zu intervenieren. Das Blatt fragt, ob es zutreffe, daß man diesem Abgeordneten geant wortet habe: „Die Rechnung ist zu hoch, wir können nicht Kosten zahlen, die auf französischen Sozialgesehen basieren, für die wir nicht verantwortlich sind." Stehen nur die britischen Interessen zur Debatte? Eine Mitteilung des „Journal des Debats". Paris, 10. September, In einem Artikel „Europa und die Sowjets" greift „Journal des Debats" die Manöver der Sowjet regierung bezüglich der ,,Mittelmeerkonferenz" scharf an und empfiehlt eine gemeinsame Abwehrfront Londons und Paris. Das Blatt teilt dabei mit, daß England die „Behandlung der Bergan- aenheit" ausgeschlossen habe und nennt offen als die Opfer der Mittelmeeraktion während dieser Vergangenheit — Deutschland und Italien. Man zieht dabei den Zwischenfall mit der „Bar- lietla" und dem Ueberfall auf die „Deutschland" bei Ibiza an. Auf diese Weise wird also indirekt darauf hingewiesen, daß man erst dann zu großzügigeren internationalen Maßnahmen schreiten will, nachdem „britische Interessen" gefährdet worden find, während man die Angriffe auf andere in der „Bergangen- yeit" nicht beantworten zu können glaubte. Eten in Pari; Boy dort Weiterreise nach Genf. Der englische Außenminister Eden ist am Donners tag nach Paris geflogen. In seiner Begleitung befanden sich der Erste Seelord Lord Chatfield und Lord Eranbopne, der Unterstaatssekretär im englischen Außenamt. Ehen ist von Paris nach Genf weitergereist. Vor seiner Abreise nach Paris und Genf nahm Außen minister Eden von den, Inhalt der Antworten Deutsch lands und Itauens auf die Einladung zur Mfttelmeerkon- ferenz Kenntnis. Er teilte ihn auch dem Ministerpräsiden ten Chamberlain, de. zur Zeit wieder in Schottland weilt, sowie dem Vorsitzenden des Nichteinmischunasausschusses, Lord Plymouth, mit. Ende de; Waakonslilk unabsehbar Proklamation des javanischen Ministerpräsidenten. Der japanische Ministerpräsident Konoe beantwortete die kaiserliche Botschaft zur Eröffnung des Reichstages mit einer Proklamation an das gesamte japanische Volk Die kaiserliche Botschaft habe dem japanischen Volk den !Weg deutlich vorgezeichnct. Japan habe stets den Frieden jin Ostasien angestrebt und Zusammenarbeit mit China igewünscht, in der Ueberzeugnng, daß die Zusammenarbeit beider Völker die einzige Garantie für den Weltfrieden sei. China dagegen habe Japans Hand zurückgewiesen und eine antijapanische Politik verfolgt. Das japanische Heer an der Chinafronl kämpfe, von !der Heimat unterstützt, für die Gerechtigkeit. Der jetzige. ^Konflikt sei so tief eingewurzelt, daß Ausdehnung und ^Dauer bis zur Erreichung einer befriedigenden Lösung noch nicht abzusehen sind. Deshalb veranlasse der Ernst der Lage die Negierung des japanischen Volkes, in Erfüllung der kaiserlichen Botschaft zum Einsatz der höchsten Ein- jmütigkeit zu ermahnen, um durch die Erreichung des Endzieles allein die Zukunft meistern zu können. «ibltnombuale tu der Scheiwe Mailand, 1Ü. September. Ein eigenartiges Unglück, das Hier Todesopfer forderte, ereignete sich in der Nähe von Bergamo. Zwei Kinder wurden in einer Scheune beim Heu- treten von Ohnmacht befallen. Da man von den beiden keine Lebenszeichen vernahm, wollte der Besitzer des Bauernhofes nach den Kindern sehen. Er erlitt aber sofort beim Betreten Ler Scheune einen Ersticknngsanfall und hatte gerade noch di« Kraft, um Hilse zu rufen. Drei weitere Personen des An wesens versuchten, die Verunglückten zu bergen, fielen jedoch ebenfalls bewußtlos zu Boden, als sie in das Gebäude ein- rraien. Erst durch die Feuerwehr konnten die fünf Personen aus der Scheune geborgen werden. Doch eine Person war be reits tot und drei weitere starben unmittelbar darauf. Das Unglück wurde durch Kohleuoxudgase herbeigesührt, die sich bei Ler Austrocknung des Heues gebildet hatten Lier lote bei einem Flugzeugabsturz Paris, 10. September. Abends ereignete sich bei Bordeaux ein schweres Flugzeugunglück, das vier Tote und einen Schwerverletzten forderte. Bei der Landung aus dem Militär flugplatz von Mörignac stürzte eine schwere Kriegsmaschine, einer der neuen Bomber „Bloch 210", über einem in der Näh« iliegcndcn Wald ab. Bei dem Aufschlag auf die Erde erfolgte «Ine Explosion. Die vom Flugplatz herbeigeeilte Rettungs- sinannschaft barg unter Einsatz ihres Lebens aus dem bren- inenden Flugzeug.zwei Insassen. Die anders» drei Besatzungs- Mitglieder kamen ,in ven Mammen um. Der eine der beiden Geretteten ist kur) nach settier Einlieferung in das Kranken haus an den schweren Brandwunden gestorben. Madrid von den Verbrechern unterminiert Ein kürzlich aus Madrid ins nationale Spanien ge flüchteter Spanier hat näherere Angaben gemacht über die von den Bolschewisten dnrchgeführte Unterminierung der Hauptstadt. Danach sind Dynamitsprengminen an gelegt worden unter dem Königlichen Theater, unter der Bank von Spanien und dem Postgebäude, wo sich außer dem noch ein Munilionsdepot befindet. Ferner befinden sich Sprengvorrichtungen an der Puerta del Sol gegen-" über dem Innenministerium, in der Hauptstraße Alcala gegenüber dem Kasino und unter dem Unterrichtsministe rium. Sämtliche Minen sollen elektrisch miteinander ver- verbunden sein und vom Innenministerium aus zur Ex plosion gebracht werden können. LoWewistWe Frauenabiellungeu an der asturischen Front eingesetzt Kn der asturischen Front kämpften in den bolsche- iviftischen Linien jetzt auch wieder Frauen; sie sind zum überwiegenden Teil den M a sch i nen geweh ra btci - jungen zugeteilt worden. , Bekanntlich wurden schon zu Beginn der Kämpfe in Spanien weibliche Abteilungen bei den Roten eingesetzt, bie aber nach wenigen Monaten insolge der katastropha len Zunahme der Geschlechtskrankheiten aufgelöst wurden Lr. Schmidt de; Göring Der österreichische Staatssekretär für die Auswärtigen Angelegenheiten. Tr. Guido Schmidt, der zwei Tage in Berlin weilte, benutzte seinen privaten Aufenthalt in der Neichshauptstadt, um dem Ministerpräsidenten Gencral- sberst Göring auf dessen Einladung einen Besuch abzu- t talken. Hierbei ergab sich die Gelegenheit zu einer frennd- chaftlichen Aussprache über die allkgemeine Lage und die Beziehungen der beiden deutschen Staaten die in herz- ichem Geist verlief. Der noch nicht besetzte Teil Asturiens in den Händen der Anarchisten. Furchtbare Willkürakte. — Hohe sowjclrussische Funktionäre ermordet. Salamanca, 10. September. Ein Fronlberichtcrstattcr des Hauptquartier in Salamanca meldet von der Asturienfront, daß in Asturien die Anarchisten unter Führung von Berlamino Tomas, der in der Revolte im Oktober 1934 eine Rolle spielte, die Macht an sich gerissen und Asturien für „un-abhängig" erklärt hätten. In Gijon herrsche nach der Flucht zahlreicher Marxisten- führer und infolge der Willkürherrschaft der Anarchisten Panik. Die Häuser und Wohnungen der wohlhabenden Familien seien sämtlich geplündert und die Wertgegenstände auf drei im Hafen liegende Schiffe verladen worden. Am Donnerstag seien, wie cs in der Meldung des Frontberichterstakters weiter heißt, der sow jetrussische Konsul von Gijon und ein sowjetrussischer General, in dessen Händen die militärische Leitung gelegen habe, sowie eine große Anzahl Gefangener aus dem Baskenlands und Saatander von den Anarchisten ermordet worden. Schlachtviehmarkt Dresden, 9. September. Auftrieb: 49 Rinder, darunter 4 Ochsen, !I Bullen, 26 Kühe, 8 Färsen; 340 Kälber; 54 Schafe; 117 Schweine. Preise: Rinder und Schafe belanglos. Kälber: Sonderklasse: —, andere Kälber: a) 63, b) 57, c) 48, cl) —. Schweine: a) —, b) 1. —, 2. 55, c) 54, cl) 51, e) bis —- Ueberstand: 22 Schafe. Marktverlaus: Kälber gut, Schweine verteilt. - Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. So. 9 Uhr Pgo. mit anschl. Am.: Pf. Zinßer. '/-11 Uhr Kigo.: Derselbe. Iohnsbach. So. 9 Uhr P. (Der P. in Dönschten muh ausfallcn.» Sadisdorf. So. 8 Uhr Prediglgoklesdienst. Höckendorf. So. 9 Uhr Lesegottesdienst. Seifersdorf. So. 9 Uhr Lesegoktesdienst. Hennersdorf. So. 2 Uhr Prediglgottesdienst. Schönfeld. So. 9 Uhr Predigtgottesdienst, '/,11 Uhr Kigo. Reichstädt. So. '/-9 Uhr P., anschl. Kigo., 2 Uhr Taufgottesd. Baptisten-Gem. sEv. Freikirche). Schmiedeberg So. 9 Uhr Gebst., 10 Uhr Sotgssch., 4 Uhr Ges.-Gottesd.; Do. ^/«8 Uhr Bist. Dip poldiswalde: So. 9 Uhr Gotkesd., 10 Uhr Sotgssch.; Mi. 8 Uhr Bist. Oelsa: So. 9 Uhr Pr., '/-11 Uhr Sonntagsschule. tzauptschrlfilelker: Felix Jehn«, Dippoldiswalde, zugleich verant- , »örtlich für den gesamten Texttell einschließlich Bilderdienst, stell», i Hauptschriftleiter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiter Felix Iehne, Dippoldiswalde. D.-A. VIII 37: 1170: j Druck und Berlag: Carl Iehne, Dippoldiswalde. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. llnanw- ssklaikan in 8ciiwarr- ocker Oolcictruck sctmesistens skucküruckerei 0. Iskue Heute Freitag y-9, Sonnabend 0-9, Sonntag 6 und,'/-9 Marika Rück, Hans SSHnker u. viele a. in dem fiöhltchen Groß- film der Ufa leidenschaftlicher Herzens- u.zauberhafter Bahnenromantik M öu.Mlli Schuir, fällt!! niil Hochinteressante Ufa Tonwoche, Beiprogramm MWMMWlhW. Versteigerung. Sonnabend, den 11. September d. I., vormittag» 10 Uhr, soll tm Dersteigerungsraume des hiesigen Amtsgerichts 1 Schreibmaschine (Kappel-Fips) and vormittag» 11 Uhr im Sasthof znr Sonne, hier, 1 Spezial-Spundsräßmaschine öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. mit lm deutschen fraummerb Heute Sonnabendfrüh, denl I.Sep- tember, stelle ich 2 frische Trans porte, co. 4V Stück, ganz starke und mittlere Sstpe. - Holland Külte rind Kalben hochtragend und mit Kälbern sowie 28 Stück '/«—liährig« Oftpreußisch-Oskfrielische ttnh- kälber und Herdbuchbnllen mit Abstammungs- und Hohen Milch leistungs-Nachweisen und sprang fähige Herdb«chb»ll«n sehr billig zum Berkaus und zum Tausch auf Schlachtvieh Richard Herrlich Obercolmnitz 's Tel. Amt Ksingenberg 42 IW Hochtragende und frischgekalbte Kühe and Kalben von, 400 Mark ab. AlljkigenprelsverbilligunL durch einen Abschluß Jeder Werbungtreibende kann sein» Werbung verbilligen, wenn er einen Abschluß tätigt! Er erhält dann den aus unserer Preisliste Nr. 4 ersicht lichen Nachlaß. — Die Gewährung des- Nachlasses setzt aber das Vorliegew eines festen Abschlusses voraus! Maßgebend für die Höhe des Nach lasses ist die innerhalb eines Iah- res tatsächlich abgenommene Milli- meterzeilen-Menge oder die tatsäch lich abgenommene Anzahl von Anzei gen in gleicher Grllhe. Der Abschluß muß jedoch vor Erscheinen der ersten Anzeige getätigt werden, die denAn - fang des Abschlusses bilden soll. Das Werberatsgesetz schreibt vor: Ohne festen Abschluß kein Nachlaß