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Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswalSe, Schmie-eberg u. U. " —z k Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - e mit Zutragen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. - - :: Gcmeinde-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: ? - Fernsprecher: Arnt Dippoldiswalde Nr. 403 - t :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: s 1 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaupkmannschaft, des Sladlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde § - - Anzeigenpreis: Die 4« Millimeter breite ß Millimeterzelle S Rpfg.: im Terttetl die 93 - Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. ß ü KMM-V iiI 103. Jahrgang Nr. 198 Donnerstag, am 26. August 1937 Einmarsch in Zantander Schwere Stratzenkämpse vor dem Einzug — Bolschewistenhäuptlinge geflüchtet -Ler nationale Rundfunksender an der Madrider Front teilt mit. daß am Mittwoch um 18 Uhr mehrere nationale Bataillone in Santander einmarschiert sind. Ueber die Entwicklung in den letzten Stunden vor dem Einmarsch dieser Truppenteile wird von anderer Sette berichtet, daß sich ein Teil der Bevölkerung Santanders unter Beihilfe der Zivtlgarde und eines Teiles der Milizen gegen die Bolschewisten er hoben habe und daß schwere Straßenkämpfe stattgesun- den hätten; schließlich habe die Stadt um Uebergabe nachgesucht. Der „Präsident- der sogenannten bas- kischen „Regierung-, Aguirre, der, wie bereits gemeldet, flüchtete, sei mit seinem früheren „Finanzminister" und „Justtzminister- bereits am Mittwochnachmittag in Bayonne eingetroffen, während der frühere „Arbeitsmi- aister- und der „Jndustrieminister- in Paris angekom men seien. Der Haupteinzug der Nationaltruppen sei sür Donnerstag früh angesetzt worden. Bor dem seierlichen Einmarsch. Die Ordnung in Santander gesichert. Salamanca, 25. August. Das Gros der Legionärslruppen und der Brigaden von Navarra, deren Borhut bereits am Mittwoch nachmittag in Santander einmarschierk ist, liegt vor der Stadt, um, wie bereits gemeldet, am Donnerstag früh einzurücken. Die nationalen Kreise in Santander ha ben mit General Davila Fühlung genommen und die Ord nung in der Stadt bis zum feierlichen Einmarsch garantiert. Daran werden die Brigaden von Navarra und die Le gionärstruppen beteiligt sein, die in diesem Feldzuge viele große Erfolge zu verzeichnen hatten. Große Freudenkundgebung auch in Sevilla. Sevilla, 26. August. In der andalusischen Hauptstadt fand am Mittwoch abend eine gewaltige Freudenkundgebung statt, an der die gesamte Bevölkerung von Sevilla teilnahm. I Der Umzug, in dem Hunderte von Nalionalsahnen mit- i geführt wurden, wurde von den jüngsten der Falange er öffnet. Dann folgten die uniformierten Gruppen der Fa lange und der Requetes; sie nahmen vor dem Nathaus Auf stellung, wo sich die Bertreter der zivilen und der militäri schen Behörden der Provinz auf dem Balkon eingefunden , hatten und den Aufmarsch der Freiwilligenverbände mit eri hobenem Arm grüßten. Nach Absingen der Nationalhymne und des Falange^ liedes richtete General Queipo de Llano das Wort an dis begeisterte Menge. Er wies, von dem Jubel der Zuhörey oft unterbrochen, auf den Sieg von Santander hin. Das spanische Heer sei heute glänzend organisiert und durch-? gebildet. Dazu vervollkommne sich seine Ausrüstung durchs die ständigen Eroberungen. Der General schloß mit eineinl Hoch auf Spanien und den General Franco. -Lie vcamrlcyr, vatz nationalspanische Kreise sich de» Stadt Santander bemächtigt haben, wird im nationale» Spanien stürmisch begrüßt. In Valladolid und in Burgoj bildeten sich begeisterte Kundgebungszüge, die sich unte» fortgesetzten Hochrufen auf General Franco und aus Spanien und unter dem Gesang nationaler Lieder durck die Straßen bewegten. Die öffentlichen Gebäude uni privaten Häuser prangen im Flaggenschmuck. UeberaS werden Lebensmitteltransporte für die ausgehungert» Bevölkerung von Santander zusammengestellt. Auch in übrigen nationalen Spanien herrscht große Begeisterung 4V ÜVV Mann der bolschewistischen Miliz abgeschnitlen. Front von Santander, 26. August. In militärischen Krei sen wird die Zahl der in der Provinz Santander abgeschntt- tenen bolschewistischen Milizen auf etwas über 40 000 ge-> schätzt, ohne Berücksichtigung der Tausende, die sich bereits den Nationalen ergeben haben. Der größte Teil der marxi-i stischen Führer ist bereits gefangen genommen worden. Man weist in militärischen Kreisen darauf hin, daß dis Provinz in 11 Tagen erobert wurde. Das für Spanien zu-? rückgewonnene Gelände hat eine Ausdehnung von 5468 Quadratkilometern. Auf dieser Fläche wohnen 400 OM Menschen. Die Provinzhauptstadt Santander hat 90 OM Einwohner. An Landstraßen sind 1450 Kilometer, an Eisen-» bahnen 491 Kilometer erobert worden. ? Die BoWewilteMupttlnge aus der Flucht In Santander hatten am Montag und Dienstags mehrere Straßenkundgebungen stattgefunden, bei denen! in der Hauptsache Frauen beteiligt waren, die die Ueber-? Nns Ker Seimat unö dem Sachsemanö Dippoldiswalde. Welche Regenmengen in den letzten Tagen bei uns gefallen sind, zeigt folgende Aufstellung: Am 20. August (Freitag) 14,15 Liter pro Quadratmeter, am 21. August 15,2 Liter, am 22. August 1,8 Liter und am 23. August (Montag) wieder 7,8 Liter, das sind zusammen 39,9 Liter. Die dreitägige Negenperiode im Juli brachte 127,2 Liker, davon allein der Sonntag, 11. Juli, 89 Liter. Die Weiherih Ist verhältnismäßig nur gering gestiegen. Der Boden muß also viel aufgesaugt haben. Es dürfte aber nun doch auch einmal genug Regen gefallen sein. Anhaltend gutes Wetter tut dringend not. Heuke früh herrschte nach einem Gewitter in den gestrigen Nachmiktagsstunden wieder Nebel. Dippoldiswalde. Die Männer von Aran! Alle Freunde des guten Kulturfilms werden am 1. und 2. Sep tember in den Ar-Ni-Lichtspielen wieder ein besonderes filmisches Ereignis erleben. Die Kreisfilmstelle der NSDAP wird einen Film zeigen, der auf der Internationalen Film kunstausstellung in Benedig mit einem 1. Preis ausgezeich net wurde. „Die Männer von Aran", so lautet er, ist ein gewaltiges Epos heldischen Ringens und schildert den ewigen Kampf der Menschen mit den Naturgewalten. Am 1. September, 15 Ahr, findet eine Borstellung für Schulen statt, am gleichen Tage, 20,30 Ahr, eine Borführung für Er wachsene, und am 2. September eine Sondervorstellung für SA, HI und BDM, zu der auch die Volksgenossen Zutritt haben, die die Borstellung am 1. September nicht besuchen oder aus Platzmangel nicht unlergebracht werden konnten. — Einschränkung der Straßensperrungen. Der Reichs führer und Chef der Deutschen Polizei stellt in einem Runderlaß fest, daß bei Straßenbauarbeiten langdauernde völlige Straßensperrungen überhand nehmen, und daß die ser Zustand, abgesehen von der Berkehrsbehinderung und Berkehrsbelastung, auch im Hinblick auf die Ziele des Bier jahresplanes und die gegenwärtigen Rohstoffverhältnisso höchst unerwünscht ist. Die Polizeibehörden werden ange wiesen, für die Beachtung eines vorher ergangenen Erlasses zu sorgen, in dem angeordnet wird, daß Anträgen auf völ lige Straßensperrung zum Zwecke von Bauarbeiten nur dann zu entsprechen ist, wenn die Sperrung der Straße nach eingehender Prüfung unvermeidbar ist. Obercarsdorf. Ein bedauerlicher Anfall, dem anschei nend eigene Schuld der Verletzten zu Grunde liegt, trug sich gestern nachmittag auf der Reichsstraße zwischen Klapper- mühle und Sägewerk Ebert bei den neu errichteten Häu sern, also Halbwegs der langen Geraden zu. Ein 11 jähriges Schulmädchen, das mit Zeitungbestellen beschäftigt war, fuhr auf seinem Fahrrade aufwärts. Ihm kam ein Kraft wagen in langsamer Fahrt entgegen. Als beide ziemlich in gleicher Höhe waren, bog das Mädchen plötzlich nach links ab, um in ein Grundstück zu fahren, und wurde von dem Kraftwagen in der Flanke getroffen und auf die Straße ge schleudert. Dabei hat es einen Schädelbruch erlitten, so daß der Zustand recht bedenklich ist. Die Verletzte wurde ins' Krankenhaus Freital gebracht. Der Kraftwagen stand auf 4'/- Meter Bremsslrecke. Die Erörterungen sind noch nicht abgeschlossen. Niedersedlitz. Die Dresdner Straßenbahn-AG. hat die Straßenbahnlinie Niedersedlitz—Kleinzschachwitz endgültig als unwirtschaftlich aufgegeben. Die Masten, die Ober leitung und das Erdkabel sind bereits zum Vorteil des Straßenbildes beseitigt. Nun geht die Straßenbahn-AG. daran, beginnend an der Lockwitzbrücke, die Schienen her auszunehmen. Dabei werden 2000 lfd. Meter Schienen mit rund 80 000 Kg. Eisen zu anderer Verwertung gewonnen. Schirgiswalde. In Steinigtwolmsdorf wurde ein Bauer von einem Zuchtbullen gerammt und nicht unerheblich ver letzt. Auch ein Fleischer, der das wütende Tier händigen wollte, trug Verletzungen davon. Der Bulle konnte erst nach längerer Zeit überwältigt und in Kelten gelegt werden. Siebenlehn. Nachdem die Relchs-Schuhmacherfachschule vom Reichsinnungsverband von Siebenlehn nach dem Gute Bischofswerder bei Liebenwalde verlegt worden ist, hat die Deutsche Arbeitsfront die Siebenlehner Schuhmacherfach schule übernommen und wird nun den Nachwuchs des Schuhmachergewerbes hier ausbilden. Die Schule soll be reits im Oktober wieder eröffnet werden und wird mit ihrem Namen „Georg-Hirschmann-Echule" den im Jahre 1927 in München durch Marxisten erstochenen Schuhmacher und SA-Mann ehren. Die Lehrkräfte der bisherigen Schule werden auch der neuen dienen, die ihre Schüler im Internat aufnimmt und verpflegt. Zur Zeit wird das große Schulgebäude an der Liebichstrahe erweitert und erneuert. Am den Bau zu Beginn des Wintersemesters fertigstellen - zu können, wird mit Hochdruck gearbeitet. Chemnitz. Als am Mittwoch nachmittag ein Motorrad fahrer auf der Straße Chemnitz—Annaberg zwischen Klaf fenbach und Burkhardtsdorf versuchen wollte, einen in gleicher Richtung fahrenden Kraftwagen zu überholen, fuhr er einen ihm entgegenkommenden Wagen an. Der Motor radfahrer wurde sofort getötet, seine Maschine völlig zer trümmert. Chemnitz. Auf der Herrenstraße wurde eine 15 Jahre alte Schülerin von einem Personenkraftwagen erfaßt und angefahren. Weiter kam in Markersdorf ein gleichaltriger Radfahrer zu Fall, well er von einem Kraftwagen gestreift worden war. In beiden Fällen wurden die jugendlichen Verkehrsteilnehmer so schwer verletzt, daß sie dem Kranken haus zugeführt werden muhten. ' Beierfeld i. E. Ein Arbeitskamerad, der schon 12 Jahre in einer hiesigen Buchdruckerei tätig ist, liegt seit längerer Zeit krank darnieder. Seine vier Arbeikskameraden dieses Kleinbetriebes haben sich deshalb entschlossen, für die Dauer seiner Krankheit wöchentlich je einen Stundenlohn abzu treten. Der Betriebsfühxer verdoppelte seinerseits den Be trag. Durch diese Hilfe hat der Arbeitskamerad annähernd einen Lohnausgleich zwischen Wochenlohn und Krankengeld. So beweist sich soziale Kameradschaft auch im Kleinbetrieb. Neukirch (Lausitz). Hier fanden spielende Kinder einen bei einem Feuerwerk nicht explodierten Feuerwerkskörper. Sie brachten ihn zur Entzündung, wobei zwei Knaben er heblich verletzt wurden. Bautzen. In der Bautzener Brauerei und Mälzerei AG. geriet der 40 Jahre alte Maschinist Rauhendorf aus Kkein- döbschütz mit der linken Hand in eine Dynamomaschine. Die Hand wurde zerquetscht und muhte ihm im Stadtkranken- Haus abgenommen werden. Zittau. Auf dem Nitkergut Giehmannsdorf erlitt der Pächter Ewald Peuckert vergangene Nacht einen erheb lichen Verlust. Vom Rindvieh auf der Meide erkrankten plötzlich 16 Kühe derart schwer, dah sie sofort notgeschlachtet werden mußten. Die Arsache dieser Erkrankung muß noch veterinärärztlich festgestellt werden. Wahrscheinlich waren die Tiere aus der Koppel ausgebrochen und hakten an einer ungeeigneten Stelle geweidet. WeNervorheriaye -es Keichswetterötettstes für Freitag: ' Zeitweise auffrischende nordwestliche bis nördliche Winde, meist wolkig, vereinzelt gewittrige Schauer. Wetterlage: Die Störungsfront, die am Mittwoch über England lag, ist inzwischen bis Belgien und Ostfrank reich vorgedrungen. Sie verfällt immer mehr, so dah Heuke früh nur noch geringe Spuren zu erkennen sind. Anker die sen Umständen wltd ihre Einwirkung auf die Wettergestal tung von ANtteldeutschland so gering bleiben und sich in Bewölkungszunahme und etwas verstärkter Gewitter neigung äuhern. Am Freitag wird in diesem Gebiet bereits die Rückstrahlung der Störung wetterbestimmend sein. E^ wird etwas kühlere Meeresluft nach Mitteleuropa ein- strömen, so daß wolkiges Wetter mit vereinzelten Schauern von teilweise gewittrigem Charakter vorherrschen wird,