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Weißeritz-Zeitung : 19.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193708198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19370819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19370819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-08
- Tag 1937-08-19
-
Monat
1937-08
-
Jahr
1937
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.08.1937
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Lan- weft und dennoch weit entfernt von Berlichingen. Dafür« nicht auS! Die feit längerer Zeit« Der Kondor stirbt Bedeutung besitzen kann. der die- und volle Bauernblut war immer die grobe Kinderzahl Hienerwadel. Außer den Bauern selbst gingen aus sem Geschlecht Aerzte, Architelten, Lehrer, Soldaten viele Handwerker hervor. Die urkundlich nachweisbar älteste Sippe der Sache liegt. Es sind gewöhnlich nur außerordentliche Er eignisse, die dem Städter das Bewußtsein der Gemeinsam keit und Verbundenheit aufdrängen. Die Rolande, die an die Erkämpfung der städtischen Freiheit erinnern, Feste, wie der „Schwedeneinmarsch- in Dinkelsbühl mit dem Schwertertanz der Zünfte und die „Hussftenfeste" (Bernau) usw., sind ein Beispiel für die Entstehungsnrsachen städti schen Brauchtums; das Brauchtum in Dinkelsbühl enthält aber noch einen anderen Sinn: Der Schwertertanz der l Zünfte war sicherlich nicht nur ein Rückblick auf erlebtes s Schicksal, sondern auch ein Peispiel der Wehrhaftigkeit! s Wenn wir uns heute nun fragen, ob es noch Ziel- l setzungen für städtisches Brauchtum gibt, dann können wir I erkennen, daß in den Ausmärschen bereits der Ansatz zu i neuem, städtischem Brauchtum steckt, das in den Maifeiern i seinen bisher höchsten Ausdruck gesunden hat. Hier liegen i Aufgaben, die entwickelt und mit anderen Formen städti- i schen Brauchtums verbunden werden müssen, Formen, die s auf der einen Seite in sportlichen Festen, auf der anderen s Seite in der Vielfalt der Laienspiele entstanden sind. Noch z stehen diese Dinge zusammenhanglos nebeneinander. Es > wird eine besonders dankbare Ausgabe der NS.-Knltur- j gemeinde sein, ans diese Entwicklung fördernd einzuwirken. siittersaal sieht man jedoch die alten Deckenbalken noch., »as Rad der Berlichingen aus Kamin und Fähnlein. Dies Lisenhand wird Himer Glas verwahrt, die Wh der Ritteri io kunstvoll machen lieh, dah alles Basteln vergeblich war»! »ls sie von einem Fachmann zergliedert worden war, um Von diesem Bauernhause ist es nicht weit bis nachi Schöntal. Die Berlichinger haben sich den schönsten Platz; kn Jagsttal ausgewählt. Das macht begreiflich, daß siv nit dem nahen Kloster den Vertrag geschloffen haben, dort! im Kreuzgang für immer einzukehren. Sie sind das Tal^ hinaufgewandert und nicht hinaus. Sie strebten nicht ins« Weite. Nur Gottfried hat man aus der Ferne heimholen nüssen: aus Hornberg, das am Neckar liegt, nicht allzu« ierner in Nevada und New Mexiko so große Scharen dieser! Kögel entdeckt, daß das zeitweilige Verschwinden deri Liere einfach eine Flucht in entlegene Gebiete bedeutete,; vo ihnen ihr einziger Feind, der Mensch, nicht mehr bei- I ommen könnte. Da der Kondor heute geschützt ist, wird! i r nur gelegentlich das Opfer des Menschen — und zwar! ! >ann, wenn er sich in seinem ewigen Hunger an vergift; i «tem Fleisch vergreist, das man für die Coyoten auS-; 1er erinnert an die Dänholm-Umseglung in Stralsund > oder an das Windelbahnfest der Stolper. Der Karneval ist eine andere Form Brauchtums und noch dazu eine, die gerade in den Städten mancher Gaue unerhört lebendig geblieben ist. Es kann also keine Rede davon sein, daß cs in den Städten kein Brauchtum gegeben hätte, und daß es vollständig verschwunden wäre. Längst haben sich schon Ansätze zu neuen Formen des Brauchtums in der Stadt entwickelt, aber auch sie werden in ihrer wirklichen Be- ; deutung nicht recht verstanden, und deshalb auch nicht ent ¬ wickelt werden können, solange der Städter der überliefer ten Form fremd und verständnislos gegenübersteht. Brauchtum ist Ausdruck der lebendigen Volks- und Werk gemeinschaft, die Gemeinsamkeit des Schicksals sucht in ihm seinen Ausdruck. Der Rhythmus des bäuerlichen Lebens vermag sich diesen Ausdruck verhältnismäßig leicht zu schassen. Die Gemeinsamkeit der Stadt hat größere Aus- imaße und kompliziertere Teile, wie es in der Natur der Der Erbhof Lange kann urkundlich bis 1489 in Oldenburg zurückversolgt werden. Der Hof ist aber bestimmt schon viel älter, da er zu den alten Siedlungen an den Talrändern der Bäche gehört. Die vielen Fund« auS der Steinzeit, die in der Umgebung gemacht worden sipd, geben die Gewißheit, daß der Hof bis in die Früh geschichte zurückgeht. Der Sippe Lange ist es gelungen, den Hos immer mehr zu vervollkommnen und ihn auf seine heutige Höhe zu bringen. Die feste Verbundenheit »wischen Blut,und Boden^kommt gerade bei diesem Hof deutlich zum Ausdruck. In Pommern befindet, sich ein Hof schon seit 1539 im Besitz des Geschlechtes Ziemer, das sich ungewöhn lich stark entwickelt hat. Bauern und Landwirte, Offiziere, Beamte und Lehrer, Kaufleute und Handwerker tragen heute mit Stolz den Namen ihres Ahnherrn. Im Dorfe Starkow in Pommern konnten sogar e l f Sippen bis zum Jahre 1508 den urkundlich gesichelten Nachweis Uber ihre Verbundenheit mit der Scholle führen. "Aber es ist mit großer Sicherheit anzunehmcn, daß die Vorfahren dieser elf Sippen, unter denen die Sipp^ Granzow die älteste ist, schon wesentlich länger in Starkow erbeingesessen sind. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß mindestens ein Teil der Vorfahren schon 150 Jahre früheren Starkow ge wohnt hat. Dieses Hefthatten am Boden ist eine Eigen- ! tümlichkett der Niedersachsen. ES ist aus der Geschichte ' bewiesen, daß der ostpommersche Küstenraum zwischen 1250 und 1350 von auS Holstein und Hannover einge wanderten Bauern besiedelt wurde. In der LandeSbauernschaft Sachsen-Anhalt ist die Sippe Höft sogar seit 1391 erbeingesessen. Sie ist daS urkundlich nachweisbar bisher ältestetngesessene Bauerngeschlecht Nord- und Mitteldeutschlands. In der Landesbauernschast Sachsen ist die ältest eingesessene Bauernsippe seit 1445 die Sippe Weitz mann. Das Geschlecht Weitzmann ist aber schon vor 1445 ansässig gewesen. Der urkundliche Nachweis läßt sich darüber hinaus vorläustg aber noch nicht sühren. Die große Zahl von über 400 Jahren eingesessenen Bauern gerade in Sachsen-Freistaat überrascht besonders, da hier in den vergangenen 150 Jahren die gewaltige industrielle Entwicklung die Landflucht ganz besonders begünstigt hat. In dieser Alteingesessenheit offenbart sich eine Ver bundenheit von Blut und Boden, die wir gerade in Sach sen kaum erwarten. In den schweren Zetten, die wohl in der Mehrzahl waren, und in den guten wahrten die Mu ern treu das Erbe ihrer Sippe. Das. ältesteingesessene Bauerngeschlecht Schles - wig-Hol st eins ist die Sippe Berling-Jenkel seit 1487. Viele ihrer weitverbreiteten Nachkommen sind weit über die Grenze Holsteins hinaus als kraftvolle Per sönlichkeiten bekannt geworden und weisen viele berühmte Namen auf. Sie alle eint noch heute die Verbundenheit' des Geschlechtes und die Liebe zu ihrer Heimat. Alle Nachkommen können als Beweis gellen für die unver wüstliche, in unseren Bauernsippen wurzelnde Kraft, die nicht nur die Heimat, sondern darüber hinaus auch das Ausland befruchtet haben. Die älteste Bauernsippe Deutschlands, das Ge schlecht der Uebeler, besitzt ihren Hof in der Landes bauernschaft Bayern und kann ihre Stammreihe sogar bis 1385 zurückverfolgen. Wenn das gelingt, wird auch der Städter, von seinem Brauchtum her, ein neues und tieseres Verständnis sür das ländliche Brauchtum gewinnen. Im Erntedankfest I zelegt hat. haben wir bereits den ersten Schritt zu solchen verbinden- s den Formen, und manche Form neuen Brauchtnms, wie sie sich z. B. im Winterhilfswerk herausgebildet haben — Eintopfsonntage und gemeinsame Mahlzeiten aus der Feldküche — zeigt unS deutlicher als jedes andere Beispiel, daß Brauchtum unerhört praktische und geaenwartsnahe Brauchtum in der Stadt / Wir haben mehr davon, als wir vermuten! Das ländliche Brauchtum vollzog sich in Deutschland auch früher schon unter wohlwollender Mitwirkung der Stadt, die für alle Bestrebungen in dieser Richtung Ver ständnis und Interesse zeigte. Wenn auch wesentlich ge schwächt, so war es doch auch niemals ganz erloschen. Um es kurz zu sagen: Für das Brauchtum anderer Leute hatte die Stadt immer ein gewisses Interesse, und wenn der Städter aus Urlaub ging, dann liebte er es, den „primi tiven" Bauern in ganz echter Ausmachung zu genießen. Das bäuerliche Brauchtum machte er damit zu einem In strument der Fremdenverkehrspolitik, aber — um nicht ungerecht zu sein — er reitete dadurch manchen Brauch vor dem völligen Untergang, so daß heute noch Ansätze vor handen sind, an die sich anknüpfen ließ. Es muß wohl kaum gesagt werden, daß dieses „Verständnis", das eine andere Form der Neugierde ist, dem Wesen des ländlichen Brauchtums nicht gerecht werden kann. Wie wenig der Städter seinen Sinn erfaßt hat, zeigt sich sofort, wenn ihm .zugemutet wird, sich nun seinerseits mit städtischem Brauchtum zu beschäftigen. Was für den Bauern gut war, war für den Städler natürlich „überholt". Wie falsch diese Ansicht ist, zeigt schon ein flüchtiger Blick auf die Ueberreste von Bräuchen, die sich auch in der Stadt erhalten haben. Selbst in Berlin gibt es genug derartige Reste. Ist der Stralauer Fischzug und der all jährlich wiederholte Sturmangriff der Pankgrafen auf .Berlin usw. nicht als Brauchtum zu werten? Es sei wei- »as Geheimnis ihres Mechanismus zu ergründen. ES zelang nicht mehr, die Zangenfinger einzusetzen, wie siel varen. Sie hat ausgedient. Sie zählt zu jener Zeit, auS( »er auch jene Treppe aus urwaldhaftem Eichenholz im« Lurm zu Möckmühl stammt, die nicht zerbrechen kann und! »och vergeht. Wer weiß bei allen Burgen oder Schlössern, vas andere Menschen in anderer Zeit verbesserten? Die; Rauern sind's zuweilen, die noch bestehen blieben, der! Seist ist ausgefahren. In Berlichingen muß man fragen nach der Götzen-! »urg, um dann vor einem hohen Bauernhaus zu stehen, »as über einem Bach liegt und, zwei Stockwerk hoch aus Steinen aufgeführt, von einem kecken Dach mit Balken- verk gekrönt wird. Ein weiß und schwarz gestreifter Fensterladen unterm Giebel hängt putzig wie ein Ritter- ichild am Haus. Das ist die Götzenburg, zum Bauernhaus geworden,; »or dessen Gartenzaun die Kleinbahn hält. Sie fährt mit! Slockenbimmeln durch das Dorf, und unsere Bäuerin,! »ie ungebeten einen ketterkühlen Most gebracht hat, springri ichnell hinüber, um einen Stadtbrief auf die Maschine! jinaufzureichen. Dann zeigt sie uns, obwohl sie Vesper-« »rote sür ein halbes Dutzend ihrer Leute ins Feld be sorgen muß, die dicken Mauern in der Küche, die jeder Festung Ehre machen, und jene winzig kleine Stube, in i »eren Enge der große Götz geboren worden sein soll. Es i ist kühl in diesen Mauern wie in alten Burgen, und man glaubt es diesem Bauernhaus, daß seine Fundamente echt i ind, daß seine Räume noch so geschnitten sind wie ehedem.! i Die Fenster liegen hoch; ein kleines Gärtlein mit Spalier- I »bst, mit Holunder und jungen Linden verdeckt die Türen s in den Keller und ins Haus. Man merkt ihm, außer an i »em Fensterladen, von außen nichts von einer Stamm- - »urg an. Japaner schwamm Weltrekord. In Tokio Hal der >apanisct,e Student Tetsuro Hamuro einen nenen Weltrekord im Schwim men ausgestellt. Er legte die 200 Meter Brust in einer Zeit von 2 : 40.4 Minuten zurück. Götz os« Berlichingen Sum 375. Todestage des Ritters mit der eisernen Hand. Im „Jahr der Deutschen Festspiele 1937" erlebt etu^ große Zahl von Meisterwerken deutscher Dichtung beispiel hafte Aufführungen. Seit langem schon gehören dw Heidelberger Festspiele mit Goethes „Götz von Berlichiu- gen" zu den internationalen Ereignissen des Schauspiels. Alljährlich fährt Heinrich George, der unübertroffenes Darsteller des „Götz" der Heidelberger Reichsfestspiele„ »on dort einmal hinüber zum nahen Schloß Jagsthausem >m Jagsttal, um dem Urbild dessen zu begegnen, den er viederverkörpert. In Jagsthausen ist Götz von Berlichin-- gen 1480 geboren. Es ist die Stammburg des ritterlichem Seschlechts. Da gibt eS noch ein zeitgenössisches Porträt! »es tapferen Streiters — er sieht genau aus wie Heinrich! Seorge —, und auch eine der berühmten eisernen Hände, liegt hier, die er sich nach eigenen Angaben als künstliche! »echte verfertigen ließ, nachdem er die seine in der Schlacht^ »ei Landshut verloren. Wieder neckarwärts liegt Burg! Nöckmühl, die er sür den Herzog Ulrich von Württemberg! »egen den Schwäbischen Bund verteidigte und als Vogt »erwaltete, endljch aber — ausgehungert — doch über- geben mußte. Zum zweitenmal geriet er in Gefangenschaft, ils er 1525 widerwillig die Führung der aufständischen; kauern des Odenwaldes übernommen hatte. Einige Zett vurde er in Augsburg festgehalten und mußte sich dann« »uf Schloß Hornberg verfügen, heute eine malerische, Kuine mit hohem Rundturm in seinem lieblichen Heimat- gefilde zwischen Jagst und Neckar. Dort hat er friedlich! »och 36 Jahre gelebt und feine Lebensgeschichte geschrien »en. 1562 starb er, nicht ohne vorher noch einmal, sechzig- iahrig, gegen die Türken gezogen zu sein. Im Kreuzgangj »es Zisterzienserklosters Schöntal- an der schwäbisch- iränkischen Grenze schreiten wir eine lange Reihe steiner-c »er Ritterbilder ab: sämtlich Herren von Berlichingen.« Lie alle stehen aufrecht; nur einer kniet, der aufrechteste:; Sötz. Und über dem Denkmal, das den voll Gerüsteten! nit gefalteten Händen zeigt, lesen wir die Inschrift:; ,Anno domini 1562 den 23. Julii ist in Gott verschieden« »er Edel und Ernvest Gottfried von Berlichingen zu Horn-' »erg, der Seelen Gott gnädig seie. Amen." Unter Koniferen und von Rasenplätzen mit leuchten- »en Rabatten stimmungsvoll umschlossen, birgt sich das so« Fahre E-rr Scholle Deutschlands älteste Bauerngeschlechter Der sachlichen und aufopfernden Arbeit der Abteilung Blutsfragen im Reichsnährstand ist es zu danken, daß »vir heute endlich die authentischen Mitteilungen über die ältesten deutschen Bauernstppen besitzen. In dem Sonder heft Sippenforschung der Reichszeitung deutscher Erzieher ist darüber erstmalig Aufschluß gegeben. Es sind gerade die alteingesessenen Bauerngeschlechter, die es wegen ihrer nnbelrkbaren Treue zur heimatlichen Scholle verdienen, besonders heraüsgestellt zu werden. Denn jede dieser alt eingesessenen Sippen ist ein Blatt auS dem Schicksalsbuche des deutschen Bauerntums. Das deutsche Bauerntum hat in den vergangenen Jahrhunderten seiner wechselvollen Geschichte viel durch machen müssen. Um so mehr müssen wir anerkennen, daß ihm keine fremde Macht seinen Lebenswillen hat nehmen und ihm die Kräfte hat entziehen können, die den Bestand und den Wiederaufstieg unseres Volkes ermöglichten. Alle iene Bauerngeschlechter, die jahrhundertelang trotz Kriegs- not und Daseinskampf ihrer anererbten Scholle von Ge schlecht zu Geschlecht die Treue hielten, und die gerade durch die härtesten Schicksalsschläge nur noch fester an die heimatliche Scholle gebunden wurden, sind für,uns stets die vorbildlich lebendige Verkörperung der Eiüheit von Blut und Boden. In den nachstehenden Angaben werden erstmalig Mitteilungen über die ältesteingesessenen Bauerngeschlech ter Deutschlands zusammengestellt, soweit sie bisher über haupt vorliegen. In einigen Fällen hat die Hof- und Sippenaeschichte dieser Bauerngeschlechter, die ein beson deres Wachstum zeigen, bereits in sehr ausführlichen, per sönlichen Sippenbüchern in vorbildlicher Darstellung ihren Niederschlag gefunden. Das Bauerngeschlecht Hienerwadel in Zimmern in Baden ist seit 1487 nachweisbar erbeingesessen. Schon im Jahre 1462 findet sich in einem Zinsbuch eine urkund liche Erwähnung. Die Hienerwadels sind ein biederer, kräftiger Menschenschlag, der nun schon seit Jahrhunder ten den Boden bewirtschaftet. Der zähe Lebenswille die ses selbstbewußten Bauerngeschlechtes ließ sie alle schweren Schicksalsschläge ertragen. Immer wieder rangen sich die Hienerwadels aus Not und Elend ihrer Zeit empor, durch rastlose Arbeit und zähe Ausdauer hatten sie in Kürze wieder eine geordnete Wirtschaft und gut bebauje Aecker und Felder. Im Weltkrieg standen zwanzig Angehörige dieser Sippe unter den Waffen und starben den Helden tod. Sie liegen auf den Schlachtfeldern von Tannenberg, Beresina, Somme, Marne und Flandern. Es haben weder Raubzüge und Brände, noch Kriege und Seuchen das alte Geschlecht Hienerwadel von ihrer Scholle ver treiben können. Bezeichnend sür dieses gesunde und kraft- Die. Sippe des Kreisbauernführers Kramer ist seit I 1610 in Lelbach in Kurhessen erbeingesessen. Sie zetch- 1 »ete sich stets durch einen nüchternen und gesitteten s Lebenswandel aus, wodurch sie es zu ihrem heutigen Wohlstand und Ansehen bringen konnte. Die Sippe Gramer hat sich immer durch gesundes, bäuerliches Den- len ausgezeichnet. So fanden auch der Kreisbauernführer md der Anerbe früh den Weg zu Adolf Hitler. Die Sippe st frei von Erbkrankheiten und als außergewöhnlich ge- unv zu bezeichnen. Auch das von den Frauen der ver- chiedenen Generationen zugeführte Blut ist gesund. In derKurmark ist die Sippe des Bauern Salz- «edel seit 1540 erbeingefessen. Sie ist die Verkörperung »es bewußten märkischen Bauerntums. Mit äußerstem Fleiß und größter Sparsamkeit, mit Beharrlichkeit und, der Zielstrebigkeit, die diesem Geschlechte eigen ist, ist es ! der Sippe immer wieder gelungen, trotz aller Widerstände and trotz des mageren Brotes den Hof zu haften. Die Nähe der Großstadt Berlin vermochte sie nicht von ihrem gesunden, bäuerlichen Denken abzubringen, aus dem her aus der Anerbe schon srüh den Weg zum Führer sand. gehegten Befürchtungen, der größte Vogel Amerikas, der; alisornische Kondor, sei vom Aussterben bedroht, werden« «tzt durch die Gutachten der besten amerikanischen! Ornithologen dementiert. Man hat am Columbia-Fluß,; desbauernschaft Hannover ist das Bauerngeschlecht i Theilmann, das seit 1438 erbeingesessen ist. Das Ge schlecht wird aber noch erheblich weiter zurückzuverfolgeu ! sein, sobald erst weitere Quellen erschlossen sind. Es handelt sich hier um eine Sippe, deren Hofgeschichte in i Buchform sehr ausführlich und mustergültig vorliegt. Auf dem Einsiedlerhof ist das älteste Bauerngeschlecht s der Landesbauernschast Hessen-Nassau, die Sippe i Stallmann, seit 1588 eingesessen. In der weiteren Umgebung des Hofes tritt der Name Stallmann heute i vielfach auf. Seine Träger sind Landwirte, Handwerker ond Beamte. Während des Weltkrieges standen acht An- gehörige der Sippe unter den Fahnen, drei davon waren Offiziere. Im Dorfe selbst sind heute allein sechs Erb höfe Stallmann. Ein weiteres schönes Beispiel einer alteingesessenen Bauernsippe in Hessen-Nassau sind die Seyberths. Die Nachkommen dieser Sippe sind seit 1604 weit über das ganze Reich verbreitet und umfassen heute 15 Bauern und Landwirte, 24 Kaufleute, 20 Handwerker, 13 Beamte, 9 Zuristen, 7 Pfarrer, 6 Aerzte usw. ist aber Gottfried auch in weite und ganz andere Bezirke! »ls seine namenlosen Väter vorgestoßen und unsterbliM ringegangen. Schloß Jagsthausen, das zu Götzens Zett noch Jaxthoufeu gieß, in seinem Park. Hier war der Anger, der vom Was-« ienlärm und Rossestampfen der Turniere Widerhallle. Kun mühen sich besorgte Gärtner um Palmen in ver- ienkten Kübeln, und Pfauen laufen über den Weg. Im
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