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i,7S Meter große Leute. Die acht selbständigen Schiitzen kompanien, die keinem Bataillonsverband angehören, und die Stabskompanie mit dem Nachrichientrnpp unterstehen unmittelbar ihrem Oberst. Alle Angehörigen des Regi ments müssen bereits eineinhalb Jahre gedient haben, sind also sogenannte „alte" Leute, die den Nest ihrer Dienstzeit im Wach-, nnd Ehrendienst der Neichshanpt- stadt verbringen. Selbstverständlich kommt dabei auch der sonstige militärische Dienst nicht zu kurz. Jedes Armee korps stellt eine Kompanie, die es aus seinem ganzen Bereich zusammensetzt. Damit wird -uch am besten die Verbundenheit der Residenz mit der Provinz, soweit das Militär in Frage kommt, aufrechttrhalten. Auch die Ma- j rine. die am Skagerrak-Tage den Wach- und Ehrendienst in der Neichshauptstadt übernimmt, bleibt dadurch den ! Berlinern gegenwärtig. I Unzählig sind die volkstümlichen Gedichte, Lieder und Verse, die der immer etwas zu leichter, aber doch nie ver- j letzender Satire aufgelegte Berliner ans „seine- Soldaten , gemacht hat. Wir denken dabei u. a. an: „Der Soldate, der Soldate ist der scheenste Mann im Staate . . ." Nachdem die befreiende Tat des Führers uns das Volksheer auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht Wiedergegeben hat, sind auch die alljährlichen Paraden in § Berlin wieder anfgelebt. Wer sie einmal gesehen hat, ! wird überzeugt sein, daß Berlin nach wie vor im besten Sinne des Worres eine Soldatenstadt geblieben ist. . Luxemburg sagte ab. Von den für Sonntag vorgesehenen sieben Lelchtatületik-Länderkämpfen Deutschlands wird einer ausfallen, da Luxemburg abgesagt hat. So werden unser« Leichtatbleten also „nur- an sechs Fronten, nämlich gegen Belgien, die Schweiz, Oesterreich, die Tschechoslowakei, Polen und Dänemark, antreten. Weitere M-Millionen-Anleihe Zeichnungsfrist vom 25. August bis 9. September. Zur Fortführuug der von der Reichsrrgierung über nommenen Ausgaben begibt das Deutsche Reich zu den gleichen Bedingungen wie im Mai dieses Jahres 7ÜÜ Mil lionen Mark 4lLprozentige auslosbare Rcichsschatzanwei- sungen von 1937, 3. Folge. Die Schatzanweisungen werden spätestens in 15 Jah ren fällig. Zum 1. August der Jahre 1947 bis 1952 wird je ein Sechstel des gesamten Betrages der Schatzanwei sungen nach vorangegangener Verlosung zum Nennwert zuruckgezahlt werden, so daß die durchschnittliche Laufzeit sich auf 12 Jahre errechnet. Das Reich behält sich jedoch die Kündigung aller Schatzanweifungen dieser Folge oder von Teilen der Schatzanweisungen dieser Folge nach Ab lauf von 5 Jahren vor. Der Zinslanf beginnt am 1. August dieses Jahres. Von dem Gesamtbetrag dieser Emission sind bereits lOO Millionen Mark fest gezeichnet worden. Die ver bleibenden 600 Millionen Mark werden durch das unter Führung der Reichsbank stehende Anleihekonsortium über nommen und zum Kurse von 98^t v. H. zur öffentlichen Zeichnung in der Zeit vom 25. August bis 9. September aufgelegt. Die Einzahlungen durch die Zeichner auf die zugeteilten Schatzanweisungen verteilen sich auf die Zeit vom 2l. September bis zum 5. November dieses Jah res, und zwar sind 20 v,H. am 21. September, 40 v. H. am 5. Oktober und je 20 v. H. am 27. Oktober und 5. No vember zu entrichten. Frühere Zahlungen sind zulässig. Die neuen Reichsschatzanweisungen sind mündelsicher; ihre Stücke sind bei der Reichsbank lombardfähig. Die Schatz anweisungen können auf Antrag in das Neichsschuldbuch eingetragen werden; ein dahingehender Antrag kann so fort bei dex Zeichnung gestellt werden. 700 Zahre Elbing Eine Gründung des Deutschen Ritterordens. Nicht nur Berlin feiert in diesen Tagen sein 7ÜOjähriges Bestehen — mit ihm eine Ne -e anderer deutscher Städte, von denen die historisch bedeutsamste Elbing ist. Es ist heute wieder eine Freude, ein Reiseerlebnis, wie man es sich nicht schöner wünschen kann, Elbing du besuchen, den Zauber der Stadt auf sich wirken zu lasten und den Kräften nachzuspüren, die sie durch sieben Jahrhunderte gestalteten. Schon die Ankunft ist erfreu lich. Der Bahnhof prangt im neuen Gewand, und aus dem weilen, grünumrahmten Vorplatz stehen Straßen bahnen und Taxis bereit, den Ankömmling rasch in die Stadt zu befördern. In wenigen Minuten sind die Tan- stenberg-Allee, das Holländer Tor, die Johannis, und Adols-Hitler-Straße passiert, und man steht im „Zen trum", auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz. Hier kann man erste Umschau halten und auch zum ersten Bestchtigungs- ruudgang starten. Mit magnetischer Kraft lockt die luftige Galerie des SS Meter hohen Turms von St. Nilolai, des Wahr- ! Zeichens und schönsten Aussichtspunktes Elbings. Die klein^ Mühe des Aufstiegs wird doppelt belohnt. Einmal ge- meßt man von hier oben einen prachtvollen Rundblick tuf Stadt und Land. Sodann erkennt man klarer als »us jedem Geschichtsbuch die Kräfte, die Elbing auf gebaut haben. Man weiß, daß es der Deutsche Ritter orden gewesen ist, der hier vor 700 fahren Fuß faßte, rine Burg errichtete und das junge Anwesen zur Residenz tnes seiner höchsten Beamten, des Spittelers, also des , Keilers des Sanitätswesens, erhob, bis 1309 der Hoch- neister selbst nach Preußen kam und die Regierung des )rdensstaates in Marienburg zusammenfaßte. Hier oben Ruf dem Nikolaiturm erkennt man, warum der Orden ! Oerade diesen Platz wählte. Elbing entstand und steht koch heute an der Stelle, wo sich die uralte Handelsstraße Kon der Mark Brandenburg zum Baltikum hinauf mit Ker ebenso alten Wasserstraße des Weichselstromes, genauer mit dem Elbingfluß, dem östlichsten Mündungs arm der Weichsel, kreuzt. An der einzigen Stelle, die eine nir alle feindlichen Nachbarn unangreifbare Nück- Kerbindung zum deutschen Mutterland im Westen er- jnöglichte. Diese Verbindung konnte damals nur die prächtige Seestadt Lübeck aufrechterhalten. So kam es, Kaß lübische Siedler und Kaufleute sich im Schutz der teuen Ordensburg ntederließen, daß Elbing lübisches vtadtrecht erhielt, dessen älteste überhaupt vorhandene deutsche Fassung aus der Zeit um 1265 im Elbinger Stadtarchiv ruht. Durch den Fleiß ihrer Bürger wurde Sie Stadt, die einst auch der Hanse angehörte, das, was te auch nach dem Zusammenbruch des Ordens bis heute «blieben ist: eine friedliche Handelsstadt, die — wie Max jalbe, der Verfasser des Festspiels zur 700-Jahr-Feier, ' ngt, „als die würdige Tochter des altberühmten Lübeck «e ihre 700 Jahre hindurch wacker geschafft und gewer kt und es sich viel Mühe und Schweiß hat kosten lassen." ' Doch nun herunter vom Turm, hinein in das Gewirr i«r Plätze und der engen, altertümlichen Straßen! Die prückstraße hinab schlendern wir zunächst zum-'Elbing- Duß, an dem noch viele der alten schmalbrüstigen Speicher und Kanfmannshäuser stehen. Dann schauen wir U Elbings ältestes Bauwerk hinein, das Heiliggeist« bospital, das der Orden schon 1242 gründete. Hier in »em einstigen Reich des Spittelers entdecken wir einen ileinen idyllischen Hof, stimmungsvoll von Licht und Schatten umspielt, die von der Sonne um alte Bäume Ond winkliges Fächwerkgemäuer gezeichnet werden. Nun joenden wir uns dem Alten Markt zu, an dem Elbings "KKM von §u§t <23. Fortsetzung.) „Das trifft zwar nicht ganz zu. Ich habe wenige ihrer Bekannten kennengclernt." „Sie waren froh, allein mit ihr zusammen zu sein", meinte der Polizeioberleutnant mit gutmütigem Spott. Als der andere aufbegehren wollte, setzte er beschwichtigend hinzu: „Wir wollen uns nicht ausregen. Nicht doch, nein! Wenn ich Sie nicht für einen ordentlichen nnd tüchtigen jungen Menschen hielte, würde ich mich doch jetzt gar nicht mit Ihnen zusammengesetzt haben. Schließlich habe ich das Mittagessen zu Hause abgesagt, auf das sich meine Jungens immer lo freuen. Aendern kann'ich in dem Lauf der Dinge natürlich auch nichts. Aber ich wollte Sie auf die ganze Angelegenheit aufmerksam machen. Damit Sie die kleine Frau etwas lrösten. Ihre Vorladung wegen Fundunterschlagung be kommt sie auf jeden Fall! Offen gestanden, sie hat mir recht gut gefallen. Darum wollte ich den Fall gern mit jemand besprechen. Der nächste dazu sind natürlich Sie. Man kann über die Gedankengänge dieser Frau nämlich direkt nachzudenken beginnen. Hoffentlich macht sie jetzt keine Dummheiten mehr." „Wird sie schon nicht", sagte Robert Walter und über legte: eine Frau, die mir nichts, dir nichts eine wertvolle Perlenkette stillschweigend behält, die so weltfremd ist, sich gar nicht die Folgen zu überlegen, die — ja, man versteht das gar nicht. Ja, was heißt schon Folgen! Er mußte an den Spruch denken, den ihm sein Vater zur Einsegnung geschenkt hatte — er hing über seinem Schreibtisch: Der eine fragt, was folgt danach? Der andere, was ist recht? Und also unterscheidet sich Der Freie von dem Knecht. Auf einmal war ihm, als hätte sich das Bild von Ann- Christin in seinem Innern verändert. Häßlicher war es nicht geworden, aber irgendwie etwas verblaßt. In dieser Stunde entfernte sich Robert Walter von Ann-Christin. Darüber durfte kein Zweifel sein, wenn er es sich sei bst auch noch nicht eingestehen wollte, sondern nur einen heißen Schmerz in seiner Brust fühlte. „Uebrigens kann ich Ihnen sagen, wer die Schweinerei gemacht haben wird. Aber ihr wird es ja doch nicht viel helfen", setzte er nachdenklich fort. Der Polizeioberleutnant sah ihn erstaunt und neugierig durch seine Brillengläser an. Robert Walter fragte: „Kennen Sie Baron Ricci?" Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. ,Na denn — kennen Sie Doktor Karthestus?" »Auch nicht." >,Das ist der Mann, der Ann-Christin", er verbesserte sich hastig, „der Frau von Decken im CasL angesprochen hat." „Welcher von beiden?" „Beide — das heißt, Baron Ricci und Doktor Karthe- sius sind eine Person, die zu einer Bande nach Hamburg gehört und zum mindesten Hehlerdienste in Berlin tut. Einmal konnte ihm etwas nachgewiesen werden, und er hat seine Zeit abgebrummt. Seitdem ist er vorsichtiger — unklar ist mir bis jetzt nur noch, wie er auf Frau von Decken verfallen ist, und was er mit dieser Geschichte von ihr will." „Tja, viel helfen wird der kleinen Frau eine Festnahme dieses ehrenwerten Herrn auch nicht. Die Tatsache der Fundunterschlagung bleibt bestehen. Aber immerhin wäre es vielleicht ganz schön, wenn man bei dieser Gelegenheit oem Herrn — wie hieß er doch? — auch mal wieder die Fingernägel etwas beschneiden könnte." Sie sprachen noch einiges hin und her. Das Ergebnis war, daß man sich sowohl um den Doktor-Baron kümmern wollte, als auch um Frau Ann-Christin. Darum also war Robert Walter jetzt bei Ann-Christin. „Was soll ich machen, Bob?" Bob gab keine Antwort. Diese Frage, die das Wissen um alles bei ihm voraussetzte, war ihm zu plötzlich ge- kommen. So groß seine Angst vorher gewesen war, das Thema überhaupt zu berühren, so gewiß er geglaubt hatte, daß sich die Frau erschreckt wie eine Schnecke in ihr Haus zurückziehen würde — so verblüfft war er jetzt, daß sie ihn einfach auf alles ansprach, ihn sogar um Rat fragte» als wäre es selbstverständlich, daß er alles wüßte, daß man mit ihm darüber sprechen könnte, daß er raten würde! Wahrhaftig — unerwartet war immer alles, was diese Frau sagte oder tat! ,Wa.s soll ich denn machen?" fragte sie nochmals. > letztes Stadttor von früherer Wehrhaftigkeit kündet, un8 ouf den die sehenswertesten der alten Straßen, die nletsche», die Schmiede-, die Kettenbrunnen-, die Wil« jelmstraße, münden. Ein Kapitel für sich sind Elbings Kirchen. Sie be- pahren nicht nur so München Kunstschatz aus alter Zeit rwähnt sei die sogenannte Schutzmantelschreinmadonna ton St. Marten, ein Altarbild der Jungfrau Maria, däS « seinem Innern ein zu öffnendes Tabernakel birgt —, wndern auch Erinnerungen an Menschen vergangener Ketten, die einst im Leben Elbings eine Rolle spielten, ko kann man aus verschiedenen Grabsteinen schließen, daß »e Stadt nie io wohlhabend und mächtig gewesen ist bie um 1600 herum. Damals gründete die englische Dstlandkompanie in Elbing eine Niederlassung, die eine »roße Zahl englischer Kaufleute heranlockte. Wir finden örabsteine der Ramseys aus Dundee, der Slocumbes Ms London und der Auchtnvoles, von deren einem Gott iried Achenwall, der Begründer der modernen Statistik, ibstammte. U. a. ist auch eine Frau Slocumb vertreten, sie „am chagrin", v. h. aus Kummer darüber starb, weil or Mann seines ganzes Geld für den Bau des „Steben- tiebelhauses" draußen am Elbingfluß, eines «Hotels Terminus" für ankommende englische Seereisende, vertan Katte. Etwas voreilig, denn das neue Haus brachte ihm oviel ein, daß er seiner Gattin diesen prächtigen Grab- jiein setzen konnte. Die seltsamste und interessanteste Entdeckung aber macht man in der hübschen alten Heilig-Leichnams-Ktrche^ die als Merkwürdigkeit ein am Dachstuhl hängendes, hol« zernes Fächergewölbe in zweischiffiger Teilung aufwetst: An einer Wand hängt hier ein Porträt von Johann Josua Kettler, der um 1680 nach einer Reihe nichts« würdiger Streiche als Buchbinderlehrling aus Elbing auSknifs, nach Holland ging und — als holländischer Ge sandter am Hofe des Großmoguls von Persien in Bender Abbas starb. Er wurde Verfasser einer Grammatik des Htndustanischen und Persischen, die noch heute wissen schaftlichen Wert besitzt, und stiftete der Leichnamskirche «. a. die hübsche kleine, heute noch erklingende Orgel. Eine andere englische Erinnerung Elbings liegt übrigens auch in dem Namen „Englisch-Brunnen" be schlossen»' dem man allenthalben in der Stadt begegnet. Es ist der Name eines Bieres, das angeblich noch heute nach dem Rezept seiner englischen „Erfinder" gebraut wiro. Noch vieles müßte man schildern, wollte man Elbing gerecht werden. Aber es sei dem Besucher über lassen, weitere Entdeckungen zu machen. Nur zwei Kräfte sind noch anzuführen, die das Leben der Stadt im letzten Jahrhundert maßgeblich bestimmt chaben: die Zigarren industrie und die Riesenwerke, die Ferdinand Schichau 1837, genau vor 100 Jahren, als einfacher Schlosser be« gründete. Ihr Gedeihen gibt die Gewähr dafür, daß Elbing auch weiterhin so lebendig und so besuchenswert bleibt, wie es seit 1933 wieder ist! Die «ewesung ehrt General Epp Zapfenstreich und Fackelzug. Die Formationen der Bewegung brachten dem un ermüdlichen Vorkämpfer des Führers, Neichsstatthalter General Ritter von Epp, zu seinem fünfzigjährigen Mili tärjubiläum einen Großen Zapfenstreich mit Fackelzug dar. Nach dem Zapfenstreich wurde General Ritter von Epp, in dessen Begleitung sich Gauleiter Wagner befand, durch einen Fackelzug geehrt, der sich aus je 300 Mann der ein zelnen Formationen der Bewegung zusammensetzte. ,Sie können gar nichts machen", antwortete er hilflos. „Nein?" kam es kläglich aus ihrem Munde, der heute schmal war wie ein Strich. „Sie werden leben wie immer, arbeiten. Sie werden zar nicht an die paar unbequemen Minuten, die noch kommen müssen, denken. Sie glauben mir jetzt nicht, aber eines Lkges werden Sie vergessen..." Er brach ab. Lächerlich war es, solche Phrasen zu gebrauchen! „Natürlich!" murmelte Ann-Christin. „EinesTages..." Sluch sie brach mitten im Satz, beinahe im Wort ab. Es klang wie feines, geschliffenes Glas, das zerspringt. Er stand auf und ging zu ihr. „Ziehen Sie sich um, Frau Ann-C-ristin, wir fahre,, !n ein Theater. Danach gehen wir tanzen. In die Florida- Var. Ist das nicht ein großartiger Gedanke?" Da legte sie den Kopf an seinen Arm, aber sie sagte kein Wort. Schwarzes Haar, schwarz wie Ebenholz sah oer Mann vor sich. Er beugte sich herunter und küßte das schwarze Haar. Müde war er, und müde war sie. Sie sah nachdenklich zu ihm äuf und versuchte zu lächeln: „Nein, ich danke, Robert Walter — aber Er muß jetzt gehen!" ! Da merkte der junge Poltzeileutnant, wie weit die Frau von ihm weg war, daß sie ihn nicht einmal direkt «nredete, daß sie unpersönlich in der dritten Person zu ihm sprach. Und er ging. Ann-Christin aber fing an zu weinen. Es waren die irsten Tränen, die sie seit der Stunde auf der Polizeiwachej fand. Jetzt kamen sie, als wollten sie nie mehr aufhören.! Es war, als hätte ihr dl- Gegenwart des Freundes die Abwesenheit des Geliebten überhaupt erst richtig klar-, gemacht. In unverständlicher Beharrlichkeir jammerte sie vor sich hin: „Ernesto, warum hast du mich verlassen? Ni^ hätte mir das passieren können. Was soll nun werden?, Vorbestraft! Vorbestraft bin ich!" , Sie preßte die Hände auf die Augen, daß sie schmerzte». Stundenlang hockte sie so. Die alte Marie kam herein, sprach sie an, streichelte sie. Ann-Christin gab keinen Ton nnd keine Bewegung des Verstehens von sich. Entfernt setzte sich die Marte auf einen Stuhl, sie faltete die runz ligen Hände in ihrem Schoß und saß nun da — ein treuer alter Wächter, der nichts zu tun hat, als eben da zu sein. Nach Stunden warf sich Ann-Christin auf ihr Bett. Wie eine Nachtwandlerin hatte sie sich erhoben und war in das andere Zimmer gegangen. Sie zog sich nicht aus, sie fiel in die Kissen nnd schlief im selben Augenblick eiir. ... (Fortsetzung folgt.) .