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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippottiswalöe. Schmie-eberg u. A. 4 z Bezugspreis: Für einen Monat 2.— s mit Zukragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. Z :: Gemeinoe-Verbands-Girokonko Nr. 3 :: » Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: L , Aeltefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauplmannschafk, des Sladlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde L' ' - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite ß - Millimekerzeile 8 Rpfg.; Im TertteU dl« 93 - : Millimeter breite Millimekerzeile 18 Rpfg. : :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: 7 ß :: Zur Zelt ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: 7 l ' 103. Jahrgang Nr. 185 Mittwoch, am 11. August 1937 NuS öe« Ssimaß und dem SachseMand Achtung: Spione am Werl! Warnung vor landesverräterischen Agentenwerbern § Immer, wieder versucht das Ausland, in die Ge- cheimnisse unserer Landesverteidigung und unserer Wirt- ! «schaftlichen Unabhängigmachung einzudringen. Ein altes «Mittel der ausländischen Spionage ist das nach einem «bestimmten Plan erfolgende Herantreten an in Not ge ratene oder kreditsuchende deutsche Volksgenossen zum Zwecke ihrer Anwerbung für den ausländischen Nachrich tendienst. Der Weg dieses ans die Gewinnung von Lan desverrätern gerichteten Verfahrens ist folgender: Die Beauftragten gewisser ausländischer Kreditinstitute stellen aus den deutschen Tageszeitungen usw. Gesuche um Dar lehen oder Hypotheken fest. Diese Kreditinstitute stehen großenteils im Dienst der ausländischen Spionage. So werden die Namen oder die Chiffernummern der Kredit suchenden unmittelbar an die OrgaM des ausländischen Nachrichtendienstes weitergcleitct. Verspricht sich dieser einen Erfolg, so werden die Kreditsuchenden aufgefordcrt, an eine bestimmte Adresse im Ausland ihre Wünsche mitzuteilen. Kommen sie dieser Aufforderung nach, so erfolgt im allgemeinen die An weisung, zum Zwecke einer angeblichen Auszahlung des Darlehens Uber die Grenze zu kommen. Der ausländische Geldgeber gibt nun einmal oder auch mehrmals geringe DarlehxnSvorschüffe und verspricht größere Summen, wenn als Gegenleistung gewisse Nachrichten Uber deutsche Verhältnisse geliefert werden. Ist der Darlehenssuchendc dem ausländischen Nachrichtendienst hierdurch erst einmal ins Netz gegangen, so wird er rücksichtslos erpreßt und zum Verrat gezwungen. Den Abschluß bildet dann in der Regel der bekannte rote Anschlag des Volksgerichts hofs in Berlin, der die Hinrichtung eines Landesverräters mitteilt. Um einem solchen Angriffsverfahren des auslän dischen Nachrichtendienstes einen Riegel vorzuschieben, werden hiermit alle darlehensuchenden deutschen Volks genossen ausdrücklich gewarnt, mit undurchsich- tigen ausländischen Kreditinstituten oder im Ausland wohnenden Beantwortern von Kreditgesuchen in Verbin- düng zu treten. Insbesondere wird auf zwei zur Zeit ein wandfrei für den ausländischen Nachrichtendienst tätige Agentenwerber hingewiesen: 1. Franz Dobianer, Jude, zur Zeit in Tetschen, Tschechoslowakei, Gartenstr. 28, Telephon: Tetschen 54; 2. Lamprecht, zur Zeit in Belgien. Dobianer unterhält in der Tschechoslowakei unter der Firma „Deutsche Kreditverwertung Rußig, Direktor I. Müller" eine Kreditbank (Scheinunternehmen), die be strebt ist, im Sinne der vorstehenden Ausführungen Ve> bindungen nach Deutschland aufzunehmen. Lamprecht ist für eine westeuropäische Ma. tätig. Er wendet das gleiche Verfahren wie Dobianer a Lamprecht bedient sich u. a. folgender Deckadressen: Antwerpen: S. Haas, Poste restante, Holbey, Boi Postale 434 (Unterschrift Goldberg), Schließfach 204. Brüssel: Auxiliaire Technique, Bureau d'Etudes. Boite Postale 20, Becker, c/y Büro, Passage du Nord, Mr. Bizin, Kommerce Bourse. Place de la Bourse, S, Haas, Dippoldiswalde. Ein Landwirt aus Obercarsdorf mußte En vergangener Nacht von der hiesigen Polizei in Verwahrungs- Haft genommen werden, weil er betrunken war und ruhe- ftörenden Lärm verursachte. Gegen 5 Uhr morgens wurde «r wieder entlassen. — Von den Siedlungshäusern am Heideweg sind Zwei weitere gehoben worden. — In den Nachmittagsslunden des Montag starb in seinem Wohnorte Wilsdruff Büchsenmachermeister Otto Rost. Er war ein außerordentlicher tüchtiger Vertreter seines Be rufes und dadurch in Jäger- und Schützenkreisen weit bekannt. Er war auch Mitglied unserer prio. Schützengesellschaft und -nahm noch am letzten Schützenfeste teil. — Sommerzeit Gemüsezeit. Wie sehr haben mir unS im mer auf die Zeit des Jahres gefreut, in der wir Gemüse in Hülle und Fülle auf dem Markt zu so niedrigen Preisen haben können. Nun ist die Zeit, die wir ersehnt haben, da. Wenn wir unseren Gang durch den Wochenmarkk machen, finden wir riesig« Men gen von grünen Gurken, Tomaten, Bohnen, Möhren, alle Kohl arten, Kohlrabi und allerlei Dinge mehr. Wer könnte Lor vor über gehen, ohne sich mit all diesen herrlichen Dingen einzu decken. Wir wollen jetzt reichlich Gemüseeintopf aller Art, ge füllte Tomaten, grüne Bohnen mit Hammelfleisch, Gurkengemüse, gefüllte Gurken usw. auf den Tisch bringen. Die Gemüse ent halten wertvolle Mineralsalze und Vitamine, Lie unseren Körper gesund und widerstandsfähig erhalten. Wie abwechslungsreich läßt sich auch unser Abendbrot durch die Beigabe von Tomaten-, Gurken- oder Bohnensalat gestalten. Darum heißt es jetzt: nützt Lie Zeit, wo uns das Gemüse in so reichem Maße dargeboten wird. Aber nicht nur für Len täglichen Bedarf wollen wir sor gen, nein, auch für den Winter; denn gerade dann erst empfinden wir, wie schön es ist, wenn man in der gemüsereichen Zeit vorge sorgt hat. Es ist doch der Stolz einer jeden guten Hausfrau, wenn sie ihre selbsteingelegken Essiggurken, Bohnen oder den herrlichen Tomatensaft im Winter ihrer Familie vorsehen kann. Wie man nigfach lassen sich di« Bohnen,. Lie wir durch Sterilisieren haltbar gemacht haben, verwenden! Sie geben entweder eine schöne Bei gabe „zu Fleisch und Kartoffeln als Bohnengemüse oder auch als Eintopfergänzung und nicht zuletzt den so beliebten Bohnensalat. "Wie schmackhaft sind doch die selbsteingelegten Essig- und Senf gurken,, und wie vielseitig läßt sich das eingedickte Tomatenmark verwenden. Darum: Nützt die Zeit, die uns das Gemüse in so reichem Maße bietet und kauft Gemüse für den täglichen Bedarf und den Winkervorrat. värenfels. Der frühere Ministerpräsident von Sachsen, Manfred Freiherr von Kittinger, der hier ein Sommerhaus besitzt, ist kürzlich zum deutschen Generalkonsul in San Franzisko (USA.) ernannt worden. Nun stellte sich der neue General konsul mit seiner Gattin und seinen beiden Töchtern Brigitte und Renate im Rahmen eines von den Bereinigten Deutschen Gesellschaften von San Franzisko veranstalteten Empfange abend« im Saale des Deutschen Vereins einem größeren Kreis von Reichsdeutschen Und Deutschamerikanern vor. Er wurde dort herzlich empfangen. Dresden. 800 Betriebe im Letstunqs- kampf. Wie aus einer Veröffentlichung des Kreislet- ters der NSDAP, und des Kreisobmannes der DAF. hervorgeht, haben sich tm Kreis Dresden für den Lei« stungskampf der Betriebe 800 Betriebe, vom kleinsten drei« bis fünf Mann-Betrieb bis zum Großbetrieb mit Tau senden von Gefolgschaft-Mitgliedern, gemeldet. Dresden. Lebhafter Besuch der Turnier« spiele. Mehr als 25000 Besucher haben den Turnter- fpielen im Alten Stallhof beigewohnt; stürmischen Bei fall ernteten hie Reiter der Wehrmacht, der Polizei und der SS. Kein Wunder, daß die Turnierspiele sich nicht nur in Sachsen und im Reich sondern auch im Ausland begeisterte Freunde erworben haben. Die nächste Auffüh- rungen finden am 14., 14. und 15. August, 20.30 Uhr statt. ' Dresden. 213 Verkehrsunfälle im Juli — neun Tote! Der Polizeipräsident teilt mit: Im Juli ereigneten sich 213 Verkehrsunfälle auf Straßen und Plätzen in Dresden. Beteiligt waren 416 Verkehrsteilneh mer, verletzt wurden 13 Kinder und 106 Personen über 14 Jahre; getötet wurden vier Kinder und fünf Erwach sene über 14 Jahre. — Diese Zahlen warnen eindring lich genug jeden Volksgenossen, jede kleinste Unvorsichtig keit zu vermeiden, die zu unübersehbaren Folgen führen kann. Dresden. Fünf Personen pilzvergiflet. Eine hiesige Familie verspeiste mit ihrem Besuch die von diesem mitgebrachten selbstgesuchten Pilze. Bald stellten sich bei einer Frau und vier Kindern im Alter von einem bis zwölf Jahren Vergiftnngserschelnungen ein, die die Ueberführung der, fünf Personen ins Krankenhaus not« wendig machten. . Meißen. Vor dem Ende der Burgfest spiele. Trotz dem starken Andrang zu den Burgfest spielen (sämtliche Aufführungen der vergangenen Woche waren wiederum restlos ausverkauft gewesen) finden am Mittwoch, 11., Sonnabend, 14., und Sonntag., 15. Aug., die letzten Aufführungen statt. Zu diesen Aufführungen stehen Eintrittskarte»! noch zur Verfügung. Eine Verlän gerung der Burgfestspiele über den 15, August hinaus ist nicht möglich. Oschatz. Molkereigenossenschaften ge gründet. Auf Veranlassung und unter Mitwirkung des Milchwirtschaflsverbandes Dresden sollen in Oschatz und Dahlen Molkereigenossenschaften gegründet werden. In Oschatz wird in der Nähe des Bahnhofs ein neues Gebäude gebaut. Als Vorsitzender der Molleroiqenoffen- schäft Oschatz ist Landwirt Pfeil, Laas, berufen worden, als Vorsitzender der Dahlener Genossenschaft Landwirt von Zeschau, Lampertswalde. Leipzig. Besuch in der Patensiedlung. Bürgermeister Haake besuchte in Begleitung des Vorsit zenden der Stiftung „Dorf Limbach", Tr. Klingemann, die Siedlung „Dorf Limbach" in Großdammer (Grenz mark). Wie wir früher berichteten, wird diese Siedlung „Dorf Limbach" zur Erinnerung an den Leipziger SA.- Mann Heinrich Limbach errichtet und von der Stadt Leip zig als Patensiedlung betrachtet und weitestgehend ge fördert. Bürgermeister Haake versprach den Siedlern, daß die Stadt Leipzig ihre Patensiedlung auch nach deren Fertigstellung immer fördern werde, wenn die Siedler die ihnen-auferlegten Pflichten erfüllen. Freiberg. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts sand die Berufungsverhandlung gegen den am 2. Dezember 1000 geborenen Georg Ernst Geil aus Kautzsch-Bären klaus e statt, der sich wegen Körperverletzung zu verantworten hatte. Am Abend des 11. Dezember 1936 war der Ange klagte in einer Gastwirtschaft, in der es zu Wortwechsel und Schlägerei kam. Auf dem Nachhausewege hat G. in Gemein schaft mit einen, gewissen Z. den Zeugen E., von dem beide beleidigt worden waren, mit einem Riemen geschlagen. Vom Schöffengericht Dippoldiswalde war der Angeklagte am 15. April zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden, hatte aber gegen dieses Urteil in bezug auf Strafmaß und Straf art Berufung eingelegt. Die Berufungsverhandlung ergab, daß das Vergehen des Angeklagten nicht so schwer war, wie die erste Instanz angenommen hatte. Der Verteidiger des An geklagten beantragte eine Geldstrafe, der Vertreter der Staats anwaltschaft erklärte sich mit einer Herabsetzung der Strafe einverstanden. Die Strafkammer änderte das Urteil der ersten Instanz in eine Geldstrafe von 20 RM. um, an deren Stelle im Falle der Nichteinbringung 4 Lage Gefängnis treten; außerdem hat der Angeklagte die Kosten zu tragen. Hohensteln-Ernfilhal. Zwei hiesige Einwohner, die nach Schluß des Motorradrennens die Strecke abgingen, fanden eine Brieftasche mit 1300 Mark Inhalt. Sie lieferten den Fund auf der Polizeiwache ab und bekamen von dem sich kurz darauf meldenden Verlierer eine ansehnliche Summe als Belohnung ihrer Ehrlichkeit. Königstein. Zwei Bautzener Wehrmachtangehörige wollten die Barbarine bezwingen. Der erste 'war bereits über den oberen Sicherungsring hinaus und hatte die Spitze fast er reicht als er vermutlich durch einen Fehltritt zum Rutschen kam. Durch die Wucht des Sturzes riß das Seil am Sicherungs ring durch, so daß der Bedauernswerte in die Tiefe stürzte. Hierbei erlitt er, wie die schnell an der Unfallsteste erschienenen Rettungsmannschaften sowie Bürgermeister Lachmann, Pfaffen dorf, feststellen mußten, infolge schwerer Schädelbrüche den Tod. Stolpen. Zwischen Heeselicht und Stolpen wurde ein etwa 20jähriger Radfahrer mit schweren Verletzungen bewußtlos aufgefunden. Er ist wahrscheinlich auf der abschüssigen Straße zu Fast gekommen. Der Verunglückte, dessen Personalien noch nicht ermittelt werden konnten, wurde ins Stolpener Kranken haus gebracht. Wettertwrheriage -es Reichswetter-imftes Aufgabeort Dresden für Donnerstag: Geringer veränderlicher Wind. Meist wolkig. Vereinzelt Regenfall, zum Teil in Schauerform. Geringer Temperatur- Anstieg. Wetterlage. In den Morgenstunden des Mittwoch hat eine schwache Störungsfront Mitteldeutschland durchquert. Hierbei kam es zu geringer Niederschlagsbildung. An einzel nen Stellen wurden auch schwache Gewitter beobachtet. Auf der Rückseite der Front entwickelt sich über Mitteleuropa ein Hochdruckgebiet, wodurch zunächst eine Wetterbeunruhigung eintritt. Diese kann allerdings nicht von langer Dauer sein, da das Hoch nur geringe Energie hat und außerdem von Westen her bereit» wieder durch eine neue vom Atlantik her kommende Störung angegriffen wird.