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Mts der Heimat ««- dem Sachlmlan- Heidenau. Rostiger Nagel brachte den Tod. Die 14jährige Elfriede Hofmann verletzte sich an einem rostigen Nagel; das Mädchen zog sich eine Blut vergiftung zu. die zum Tod führte. Bischofswerda. 350jährige Schützengefell schaft. Bom 7. bis.11. August feiert die hiesige Schützen gesellschaft ihr 350jähriges Bestehen; sie ging auS einer weil älteren Bürgerwehr hervor, kann aber urkundlich ihr Bestehen als „Schützenfraternität" seit 350 Jahren nachweisen. Ehrenfriedersdorf. Zweite Uraufführung der Freilichtspiele. Am Sonntag findet auf der Freilichtbühne der Greifensteine die zweite Uraufführung der jetzigen Spielzeit statt, des Lustspiels „Ein Dorf steht Kopf" von Richard Blasius, einem Lehrer aus Bad Schandau. Mit dem Kraftrad gegen Eisenbahn Weder Blinklicht noch Läutesignale beachtet Auf dem unbeschrankten, aber durch Warnkreuze und Warnlichtanlage gesicherten Landstraßenübergang zwischen den Bahnhöfen Raschau und Griinstädtel fuhr ein mit zwei Personen besetztes Kraftrad gegen den Tender der Lokomotive eines Personenzuges. Der Krastradfahrer Pittler aus Roitzsch bei Bitterfeld wurde getötet, seine Ehefrau schwer verletzt. Der Fahrer hatte weder daS rote Blinklicht noch die Vorschriftsmätzig gegebenen Läutesignale der Lokomotive beachtet. Als zwischen Dresden und Potschappel ein Kraft wagenfahrer in hoher Fahrt zwei Kraftwagen überho len wollte, mutzte er vor einem ihm entgegenkommenden Fahrzeug so stark bremsen, datz sich der Wagen zwei mal überschlug und einen Baum umritz. Trotz der Schwere des Unfalls kamen die beiden Insassen mit dem Schreck davon. . ' In Leipzig -Schönefeld fuhr der Schriftsetzer Her mann Jentzsch mit dem Fahrrad gegen den Anhänger eines Lastzuges; er starb kürz nach seiner Einlieferung im Krankenhaus. Wurzen. Im Steinbruch aus dem Zinkenberg bet Röcknitz verunglückte der Stetnarbeiter Schindler aus Zwockau tödlich. Der Steinarbeiter Spalteholz wurde so schwer verletzt, datz er ins Krankenhaus gebracht wer den mutzte. Chemnitz. Tödlicher Unfall im Güterzug dienst. Auf dem Bahnhof Kappel streifte die verscho bene Ladung eines durchfahrenden Güterzuges drei dort beschäftigte Gefolgschastsmitglieder eines Betriebes und einen Rottenmeister der Bahnmeisterei. Dabei wurde der Bauarbeiter Gerhard Rechenberg sofort getötet. Ein Bau arbeiter wurde schwer, der Rottenmeister und der dritte Bauarbeiter leicht verletzt. Auf dem Scheibener Berg bei Marienberg ver unglückte der aus Lippersdorf stammende 28 Jahre alte Ernst Walter Uhlig mit seinem Kraftrad so schwer, datz er einen tödlichen Schädelbruch erlitt. Reichenberg (Böhmen). Eisenbahnunfall, 22 Leichtverletzte. Der von Naspenau nach Fried land fahrende Personenzug war bei Raspenau mit einer Verschubloko.notive gefahren, die in dieser Station abge- hängt wurde. Der Zug fuhr weiter und die abgekoppelte Maschine hinter ihm her. Vor Friedland erhielt der Zug ein Haltesignal und blieb stehen. Die nachfolgende Verschublokomotive prallte mit großer Heftigkeit auf den Zug auf und die drei letzten Güterwagen des Zuges wurden zertrümmert. Von den Insassen der Personen wagen wurden 22 leicht verletzt. Mehlverteilung genehmigungspflichtig Die Verteilung von nicht selbsthergestellten Mahl erzeugnissen des Roggens und Weizens sowie von Mais backmehl ist — mit Ausnahme des Absatzes im Einzel handel — mit Wirkung vom 1. Oktober ab nur mit aus drücklicher Genehmigung des zuständigen Getreidewtrt- schaftsverbandes zulästig. Als Verteiler im Sinn dieser Anordnung der Hauptveretnigung der deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschaft gelten auch selbständige Ver mittler (Kommissionäre, Makler, Agenten, Vertreter). Die Zulassung als Mehlverteiler ist unverzüglich spätestens bis 10. August beim Getreidewirtschaftsverband Sachsen, Dresden-A., Reichsplatz 3, zu beantragen. Lebensretter ausgezeichnet Der Führer und Reichskanzler hat folgende Aus zeichnungen verliehen: die Rettungsmedaille am Band dem Malergehilfen Erwin Ungermann in Dres den, die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr: dem Hauptmann Oskar Bauer in Wurzen. Luole 1:50M Ein günstiges Verhältnis, nicht wahr? Wo aber soll cS im täglichen Leben eine zahlenmäßig so Hobe Ueberlegenheit geben? Es sei Ihnen verraten: in der Luftschutz-Lotterie lS37! Für ein Doppeuos von l RM können Sie einen Betrag von 5V 000 RM gewinnen, für ein Einzellos von 50 Pfennig 25 VOÜ RM. Sie werden sagen, daß die Wahrscheinlichkbit, den Haupttreffer zu machen, sehr gering sei. Gewiß, den Haupt treffer kann nur einer machen, aber eS gelangen la über 75 000 Gewinne und Prämien mit zusammen 200 000 RM zur Ausspielung. Die Gewinne werden in bar ohne Abzug auS- gezahlt. Lose der Lüftschntz Lotterie sind bei jeder Dienststelle, und bei jedem Amtsträger des Retchslustschutzbundes, sowie § bei sämtlichen Banken und allen durch Plakate gekennzeich-, neten Vertriebsstellen zu haben. 12. Reichstagung der deutschen Baumeister Auf der 12. Reichstagung des Reichsverbandes Deut scher Baumeister, die vom 30. Juli bis 2. August in Lhemnitz stattfindet, betonte der Leiter des Reichs verbandes, Baumeister Siebke, daß Chemnitz als kagungSort gewählt worden sei, weil es im Grenzland Lachsen liege und zugleich eine bedeutende Lehranstalt für den Berufsnachwnchs besitze, die in diesem Jahr »uf ein hundertjähriges erfolgreiches Mrken zurückblicken können > In der Haupttagung ging Baumeister Stebke in seinen Vorträgen »Die deutschen Banmctster und ihr Nachwuchs Getreide und Eisen Die abgelausene Woche hat der deutschen Wirtschaft zwei Ereignisse von ganz weitgreifendem Charakter ge bracht: Einmal die allgemeine Ablieferungspflicht für Brotgetreide mit dem Ziel, eine nach Möglichkeit noch über den Begriff der „eisernen Reserve" hinausgehend« Vorratsbildung zu fördern, und dann die Begründung der ReichLwerke A.-G. für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring". Die Vorratsbildung am Brotgetreide ist so alt wie die Menschheit selbst. In der Bibel lesen wir die berühmt« Geschichte von der Aufspeicherung des KornS in den sieben fetten Jahren. Unter Friedrich dem Großen wurden Getreidevorräte in weitem Umfange „magaziniert". Ein Wandel in diesen sehr natürlichen Gepflogenheiten ist erst eingetreten, als die moderne Technik Raum und Zeit überbrückte, als Dampfschiffe und Eisenbahnen halfen, Mangelgebiete aus Ueberflußgebieten zu beliefern. Dies« weltwirtschaftliche Versorgung mit Brotgetreide mußte in dem Augenblick an Bedeutung verlieren, wo die Welt wirtschaft selbst krank wurde, wobei in diesem Zusammen-» Hang die Krankheitsursachen nicht in erster Lime inter essieren. Wie schon gesagt, soll die Brotversorgung deS deutschen Volkes in einer Art gesichert werden, die nicht nur den glatten Anschluß an die nächste Ernte erlaubt, sondern darüber hinaus eine Vorratsbildung für den Fall einer geminderten Ernte gestattet. Der Bauer soll, soweit er nicht selbst aus Hafer und Futtergerste Mastfut ter zur Verfügung hat, mit eingeführtem Mats bzw. Fut- tergerste versorgt werden. Diese Versorgung vollzieht sich gemäß seinen Ablieferungen an Brotgetreide. Mais und Futtergerste sind billiger als Weizen und Roggen und belasten daher unsere Devisenlage nicht in demselben Maße. Selbstverständlich muß der städtische Mensch, den keine unmittelbare persönliche Erfahrung mehr mit der Landwirtschaft verbindet, wohl verstehen, daß sowohl für trächtige Sauen wie für die eigentliche Mastzeit ein hoch wertiges Futter neben dem Erhaltungsfutter zur Ver fügung stehen muß. 1 Wir haben eben von ausländischen Futtermitteln ge sprochen und das gibt uns eine erwünschte Gelegenheit, mit wenigen Worten auf den Stand der Welternte und der Rohstoffpreise zurückzukommen. Die Weltgetreideernte ' ist im allgemeinen auf der nördlichen Halbkugel der Erde gut vts sehr gut ausgefallen. Amerika rechnet mit großem Ueberschüffen. In Kanada hat die Trockenheit erheblichem Schaden angerichtet, doch bleibt das Land (angesichts sei ner geringen Bevölkerung) ungefähr ebenso ausfuhrfähig; wie die Vereinigten Staaten. Man nimmt an, daß beide Länder je 2,5 bis 3 Millionen Tonnen Weizen auf dem, Weltmarkt bringen können. Südeuropa, insbesondere! Italien hat eine gute Ernte, Ungarn, Polen und auch die! näheren Balkanländer werden dagegen nicht in demselben! Maße ausführen können wie im Vorjahr. Der Stand deS! Mais' hat sich aber infolge der letzten Regensälle wesent-! lich gehoben. Die Weltgetreidepreise befinden sich in einem langsamen Weichen, liegen aber noch erheblich über der Vorjahrshöhe. Damit fügen sie sich dem allgemeinen Bilde der Rohstoffmärkte ein, die seit Mitte März, dem Höhepunkt der Warenhauffe, durch Preisrückgänge gekenn zeichnet sind, wenn auch, genau sowie bei Getreide, das Preisniveau noch wesentlich höher als 1938 ist. Mit der neu gegründeten „Reichswerke A.-G. für Erz bergbau und Eisenhütten Hermann Göring" geht da» Reich unmittelbar in die Eisenerzförderung und -Verhüt tung hinein, nachdem die Privatindustrie bei der Er- schli-rßung etsenarmer Erze über einzelne rühmliche An läufe nicht hinausgekommen ist. Das Reich beansprucht kein Monopol, läßt der freien Initiative weiten Raum» treibt aber auf seinem Gebiet die Dinge kräftig voran. Unter Heranziehung englischer Erfahrungen bei der Er schließung eisenarmer Erze werden Eisenhütten zunächst in Salzgitter (Hannover),, dann in Baden und in Fran ken errichtet werden. j Für Hausbesitzer hat das Reichsgericht ein überaus interessantes Urteil gefällt. Ein bebautes Grundstück wechselte 1934 zum Preise von 145 000 Mark seinen Be sitzer, wobei 20 000 Mark Restkausgeld offen blieben. D«r Erwerber verweigerte die Zahlung des Restkaufgeldes mit der Begründung, daß das Haus gänzlich verwanzt ge- , wesen sei und damit einen geheimen Mangel gehabt habe. Oberlandesgericht und Reichsgericht haben dem Neu- ' besttzer recht gegeben, weil unter erkennbaren Mängeln bei Grundstückskäufen nur solche Mängel zu verstehen sind,! die der Käufer ohne Sachverständige bei der üblichen Be- ! sichtigung erkennen kann. im NS.-Bund Deutscher Technik" und „Baumeister als ingestellte und freiberufliche Architekten oder Ingenieure" luf die Tätigkeit des Reichsverbandes Deutscher Bau meister während seines zwölfjährigen Bestehens ein. Nachdem unter der Leitung des Generalinspektors für ras deutsche Straßenwesen im April dieses Jahres mit »em NS.-Bund Deutscher Technik die von allen Tech nikern langersehnte Berufsgemeinschaft geschaffen wurde and im Rahmen der diesem Bund angeschloffenen Deut schen Gesellschaft für Bauwesen den Baumeistern eine berufsständische Betreuung in der Gesamtorganisatton »er deutschen Technik gesichert ist, sei der Zeitpunkt ge kommen, den Reichsverband der Deutschen Baumeister US selbständige Organisation auszulösen.. Nachdem als persönlicher Beauftragter von Dr. Todt »er Amtsleiter im Hauptamt für Technik, Pg. Sauer, Iber die Erreichung der Nahrungs- und Rohstofffreiheit mit Hilfe des deutschen Ingenieurs gesprochen hatte, begrüßte Professor Unold als Vertreter des Bezirks- »ereins Chemnitz der Deutschen Gesellschaft für Bau- vesen die Eingliederung der Baumeister in diese Orga- aisatton. Gausührer Baumeister Noack behandelte die .Aufgaben des Baumeisters als Baubetriebstnhabers". In der geschäftlichen Tagung des Reichsverbandes Deutscher Baumeister wurde die Auflösung des Reichs perbandes und die Eingliederung seiner Mitglieder in die Deutsche Gesellschaft für Bauwesen im NS.-Bund Deutscher Technik bekanntgegeben. Da; deuMe KWenrettuagmerl 1938 In 30 Fahrten 91 Menschen gerettet. Ler jetzt vorliegende Jahresbericht der Deutschen Ge sellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger für das Jahr l936 veranschaulicht wirkungsvoll den schweren Kampf, den die freiwilligen Retter an den deutschen Küsten im vergange nen Jahr wiederum mit Sturm und Brandung um das Leben in Seenot befindlicher Menschen zu führen hatten. In 30 Fahrten 91 Menschenleben gerettet, dazu im lau fenden Jahr bis zum Abschluß dieses Berichts 45 weitere Schiffbrüchige aus Seenot geborgen: das ist eine stolze Bilanz heldenmütigen Einsatzes und selbstloser Aufopfe rung bei dem Werk, von dem der Stellvertreter des Führ- rers, Reichsminister Rudolf Heß, sagt, daß jede Rettungs tat deutscher Ehre dient. Außergewöhnlich schwere Stürme in den letztvergangenen. Herbst- und Wintermonaten for derten auch an den deutschen Küsten harte Opfer an Men schenleben und Schiffen. Wochenlang waren die Rettungs stationen der Nord- und Ostsee und ihre Mannschaften in höchster Alarmbereitschaft. Bei Windstärken 9 bis 12 — und zu Beginn dieses Jahres oft auch bei eisiger Kälte — wurden die Rettungsfahrten unternommen. Bei 26 ver geblichen Sturmfahrten im Berichtsjahr setzten die wackeren Retter ebenso ihr Leben ein, wie bei den erfolg reichen. An manchen Tagen mußte dasselbe Boot wieder holt auslaufen. Die Gesamtzahl der seit Gründung der Gesellschaft geretteten Personen ist auf 5699 gestiegen. Die Namen zweier weiterer pflichtgetreuer Rettungsmän ner füllen die Ehrentafel. Auf ihr sind nun 22 „Helden der Küste" verzeichnet. Der aufopferungsvolle Kampf der Retter fand aber auch seine verdiente Anerkennung. Der Schirmherr der Gesellschaft, der Führer und Reichskanzler, verlieh der Be satzung des Motorrettungsbootes „Bremen" der Station Norderney für die kühne und außerordentlich gefahrvolle Rettung einer holländischen Schiffsmannschaft die Ret tungsmedaillen am Bande. Dieselben Männer wurden von der südholländischen Rettungsgesellschaft durch silberne Medaillen ausgezeichnet und die Königin von Holland erkannte die wackere Tat durch Verleihung der bronzenen Ehrenmedaille an den Vormann und Maschinisten deS Rettungsbootes an. Ersterer erhielt außerdem die von dem verewigten Ehrenpräsidenten der Gesellschaft, Prinz Heinrich von Preußen, gestiftete Medaille, eine Ebruna für vte gesamte Bootsbesatzung, die auf einem der wichtigsten Wachtposten in der Nordsee stehend, im vergangenen Jahr in fünf Rettungsfahrten 25 Menschenleben geborgen hat. Von den 105 Rettungsstationen der Gesellschaft liegen 71' an der Ostsee und 34 an der Nordsee. Eine neue Raketen station wurde an der holsteinischen Ostküste auf dem Gut Weißenhaus errichtet. Von der Gesamtzahl der Stationen sind 55 Doppelstationen, d. h. mit Boot- und Raketen- apparat, ausgerüstet. 32 Stationen sind mit Motorboote» besetzt, und zwar 14 mit gedeckten, 15 mit halbgedeckte» und drei mit offenen Fahrzeugen. Sechs Motorboot-, stationen verfügen neben dem Motorboot noch über ei»! Ruderboot. EM der Wenden» Das Glück des Wanderns liegt im Gleichklang von Schreiten und Schauen. Immer wechselt das Bild, aber immer ist der wahre Wanderer eins mit ihm. Es spiegelt sich in ihm selbst, und er findet sein Wesen in ihm Wider-, gespiegelt. Er wird ein glückselig Schreitender, dem dtej ganze Heimat gehört. — Da ist ein Wiesenrain! Wie esi dort blüht, bevor die Sense kommt! — Das Feld wogt! schwer im Wind. Nun ist es, als ob eine große, gütige! Hand darüberginge. Der Wald steht da, hoch aufgerichtet,! fast feierlich. Wie geborgen ist man in ihm, indes der, Wind in den Wipfeln wühlt. Dann der See, der glitzernde! Fluß! Weite Schau übers Land! Die Brust hebt sich, als! wollte sie Atem holen, um darüber hinzufltegen. Dan» der Himmel, das Wetter! Die Sonnenstrahlen, die durch! den lichten Buchenwald brechen. Die weißen Sommer wolken, die in der Bläue ziehen. Das Gewitter, das in! den nächtlichen Wald schlägt; es ist fast das einzige Große»! bas uns von der gewaltigen, wilden Natur geblieben ist. — Der nächste Tag bringt Regen. Man muß weiter marschieren. Man lugt aus, ob nicht wieder Sonne kommt, man beschäftigt sich mit dem Wetter, lernt es beurteilen. Man ist auch hier hineingestellt in die Natur uud lebt ganz in ihr mit hellwachen Sinnen. — Glückseliges Wandern! Wer dich nicht gehabt hat, ist nie ganz ein deutscher Junge gewesen. — Aber wir haben heute eine Jugend, die das Recht hat, es ganz zu sein. Deshalb muß sie wandern. Sie soll Ehrfurcht haben vor dem lebendigen Unbegreif lichen draußen. Sie soll Liebe haben zu all den Bäumen, Sträuchern, Blumen, zu Wild und Vögeln und allem Ge-< tier und soll es kennenlernen mit Namen, Art und Leben. Sie soll mit Staunen vor den Werken der vergangene», Geschlechter stehen, vor ihren Türmen und Burgen, ihre»! Städten und Brücken und Straßen. Hier ragt ein altes, Hünenmal aus der mittäglichen Heide, dort bringt der. Weg die alte Kaiserpfalz, in der des ersten Reiches Herr lichkeit war, und hier der verwitterte Stein im Wald! spricht von Grenzen, die schon lange überwunden sind. Germanen besiedelten die Lausitz Aufschlußreiche Bodensunde beim Bau ve' Reichsautobahn. Vor 2500 bis vor 2000 Jahren zogen in der damals einsetzenden großen Völkerbewegung vom Norden her aus dem heutigen Thüringen germanische Volksstämme auf der damaligen Straße, wenn man von einer solckien in der Vorzeit sprechen kann, in westöstlicher Richtung über die Elbe bis an die Oder und weiter gegen Osten, der aufstetgenden Sonne entgegen, in das damals unbesiedette Land; durch Südrußland zogen sie bis »ach Judie» hinein. Nach den Gefäßfundcn irennt die Wissensthasl die Menschen dieser Zeit die Schnurkeramikcr oder Srrcilarr- Menschen. Der mehrere Hunden Jahre späier folgende zweit» Zug durch die Lausitz nahm seinen Ursprung ebenfalls aus Mitteldeulschland, was die gleichen Funde von Gefäßen mit Schnurverzicrnngen und Sirettäncn be weisen; dieser zweite große Zug der Germanen aus Mil-