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itzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. ! Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Aulragen: Unzeln« Nummer 10 Rpfg. I :: Gemelnbe-Verbanbs-Girokvntö Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: t..«».»».».». Netteste Zeitung des Bezirk» Dieses Blall enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschast, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde — — — Anzeigenpreis: Di« 46 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.: im Tertteil die 93 - Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. 7 ü ü s 103. Jahrgang Donnerstag, am 29. Juli 1937 Nr. 174 Nus Ker Aeunat u«K Kem SachiemauK Dippoldiswalde. Am den Bewohnern der Großstadt sür - billiges Geld die Schönheiten der engeren Heimat zu zeigen, hat die Reichsbahn schon- seit längerer Zeit Blaufahrten oder sogenannte Kaffeefahrten eingeführt, die besonders bei Damen und älteren Herrschaften beliebt sind. Gestern halte eine solche unsere Stadt als Ziel. In zwei Sonderzügen trafen in der 4. Nachmitkagsstunde gegen 1000 Personen, meist Damen, ein. Unter Borantritt einer mitgeführten Musikkapelle und zwei Reiseleitern der Reichsbahn begab man sich nach dem Schützenhaus. Nachdem man hier bei Kaffee und Kuchen Durst und Hunger gestillt hatte, besich tigte man unsere schöne Stadt. Nach 8 Uhr brachten zwei Sonderzüge die Teilnehmer wieder nach Dresden. Dippoldiswalde. Bei dem fröhlichen Zeitvertreib der Jugend auf den abgeernteten, freien Feldern spielt das Drachen steigen ein« besondere Rolle. Wie leicht kommt es aber dabei zu einer Berührung mit den die Fluren kreuzenden elektrischen Ilcberlandleitungen. Unachtsamkeit oder eigenes Verschulden bringen dann Schäden an Leib und Leben und Störungen Ler Stromversorgung. Unermüdlich wird für Aufklärung über die Ge fahren beim Drachensteigen gesorgt, und doch lesen wir immer wieder davon, Latz Kinder und zum Teil auch Erwachsene mit stromführenden Leitungsteilen in Berührung kommen, sei es Lurch Las Steig« »lassen der Drachen oder gar durch Erklettern der Ma sten. Oft wird nicht daran gedacht, Laß schon die Berührung Verunglückter, die noch mit elektrischen Leitungen Verbindung haben, zu schweren Unfällen führen kann. Gerissene Lrjlungs- drähte dürfen wegen der damit verbundenen Lebensgefahr nicht berührt werden. Schon ein« Annäherung an Stellen, wo ein ge rissener Draht die Erde berührt, ist mit großer Gefahr verbunden. Deshalb sollen diese. Zeilen die Eltern auffordern, ihre Kinder auch seht wieder auf die Gefahren, die die Nichtbeachtung Ler verschiedensten Warnungen mit sich bringt, hinzuweisen, damit Unfälle und Störungen, die außer dem persönlichen Schaden auch schwerwiegende Folgen für Lie Landesstromversorgung mit sich dringen können, vermieden werden. Schließlich haften auch die Eltern für Schäden, die von ihren Kindern fahrläkig verursacht werden. — Seilens der Landes- und Kreisbauernschaft wird leider auch in diesem öahre wieder darüber geklagt, daß durch Las un befugte Betreten von Wiesen und Feldern erheblicher Schaden angerichtet und dadurch der Kampf des Bauern um die Ernährungsfreiheit des deutschen Volkes unnötig erschwert wird. Es wird darauf hingewirsen, Laß Las Betreten von Wiesen vor beendeter Ernte und von bestellten Aeckern strafbar ist. Gegen Personen, die diesem Verbote zuwider handeln, wird unnachsicht lich vorgegangen werden. — Zum Leistungskampf der deutschen Betriebe haben sich beim Kreisobmann der DÄF aus dem Kreise Dippoldiswalde bis seht folgende Betriebe gemeldet: August Schneider, Kreischa: Her bert Kohl, Glashütte: Gebr. Brauer, Dittersdorf: Otto Gössel sc Co., Glashütte, Pilz L Hayard, Glashütte: Werksgemeinschast Zwitt«rflvck AG. Altenberg: Seck-Werke, Eisenwerk Schmiede berg:. Hotel Ratskeller, Altenberg: Carl Marschner, Dippoldis walde: Uhrenfabrik AG., Glashütte; Carl Schneider, Oelsa: Uhrenrohwerke-Fabrik AG., Glashütte: Höhme L Co. G. m. b. H., Bienenmühl«: Possendorfer Hutfabrik Georg Schneider, Wilms dorf: Berghos Äaupennest, Altenberg: Heinrich Biermann, Bie- ncnmühle. Für olle Betriebe, die mit ihrer Anmeldung bisher gezögert haben, sei nochmals gesagt, daß nicht der derzeitige Leistungsstand für die Beurteilung und Bewertung der Betriebe maßgebend ist, sondern Laß der Leistungskampf vom August d. 3. dis zum Frühjahr nächsten wahres Lauert und bis dahin die Ver wirklichung der Ziele, die sich der Betrieb gesteckt hat, erfolgen kann. Es sollen sich deshalb zum Leistungskampf nicht nur die Betriebe melden, die bereits Vorbildliches geleistet haben, sondern auch alle anderen Betriebe, di« erst in Zukunft zur Tak schreiten wollen. — NSG. Einmal anders herum betrachtet. Wozu soll ich mich am Leistungs Kampf der deutschen Betriebe beteiligen, wird manch einer meinen? 3ch gebe mir die größte Mühe, ich tue alles, was im Bereich der Möglichkeiten liegt, der Geist der Kamerad schaft in meinem Betrieb ist vorbildlich, alle Dienststellen Ler Deut schen Arbeitsfront bestätigen mir LaS auch. Wozu brauche ich La ncch eine besondere Auszeichnung als Musterbetrieb oder Las Gaudiplom oder auch nur ein Leistungsabzeichen? Das Bewußt- fein, meine Pflicht getan zu haben, genügt mir vollkommen, die äußere Anerkennung hat dann keine Bedeutung mehr und ist überflüssig. Diese Ansicht ist ebenso falsch, wie sie vielleicht ehr lich gemeint ist. Es handelt sich nicht nur um die einzelnen Be triebe — cs handelt sich um Deutschland. Der einzelne könnte vielleicht auf die Anerkennung verzichten, nicht aber Las ganze Volk. Es muß durch die Zahl der verliehenen Auszeichnungen zeigen, wie weit cs schon vorwärts gekommen ist. Die goldene F^hne des Musterbetriebes wird nicht nur zu seltenen Feiern ge zeigt, Las Ehrenschild Les Musterbetriebes oder die LeistungS- abzcichcn hängen nicht nur am Betriebseingang oder das Gau- Liplom ziert nicht nur Las Arbeitszimmer des Betriebsführcrs, nein, diese Auszeichnungen dürfen auf allen Briefbogen sowie Geschäflsdrucksachen angebracht werden. So betrachtet, haben die Auszeichnungen des Leistungskampfes eine ungeheure Bedeutung, und cs muß deshalb der Ehrgeiz jedes Betriebes sein, durch seine Teilnahme am Leistungskampf sich diese Auszeichnungen zu er werben. Dippoldiswalde. Echuhmachermeisier Lari Gäbler, Schuh- gasse wohnhaft, feiert heule Donnerstag bei guter körperlicher und geistiger Frische seinen 85. Geburtstag. Herzlichen Gluck- Auftakt zum Sängerbundes Festliche Stimmung in der schlesischen Hauptstadt Die Hauptstadt Schlesiens prangt in reichem Fest schmuck, um die 130 000 Sänger und die unzähligen Gäste zum 12. Deutschen Süngerbundesfest, mit dein gleichzeitig die 75-Jahr-Feier des Bundes begangen wird, zu emp fangen. Von allen Häusern wehen Fahnen, die Fassaden sind mit Girlanden und frischem Grün verschwenderisch geschmückt. Die Hauptstraßen, der Ring und die Anmarsch wege zum Festgelände an der Fahrhunderthalle sind von hohen Masten mit-Hakenkrenzsahnen und den Bannern Breslaus und anderer schlesischer Städte eingefaßt. Na mentlich die Altstadt bietet ein eindrucksvolles Bild, das sich unmittelbar am Ring mit dem ehrwürdigen Rat haus, in dem das Bundesbanner Platz gefunden hat, noch verstärkt. Das gilt auch von dem Platz vor dem histori schen Schloß Friedrichs des Großen, in dem am Donners tag das Bundcsbanner feierlich übergeben wird und wo sich zwischen den großen Tribünen am Sountagnachmittag die vier Säulen des Festzuges begegnen. Draußen vor der Jahrhunderthalle, dem Wahrzeichen Breslaus, errichtet zur Erinnerung an die Erhebung im Jahre 1813, ist ein Ehrenplatz für die deutschen Lieder dichter nnd Komponisten gestaltet, während sich rechts da von auf dem Messegelände der umfangreiche Vergnü- gungs- und Verpflegungspark hinzieht. Auch die Breslauer Bahnhöfe und ihre Vorplätze tra gen ein betont festliches Gepräge. An der Stirnseite des Hauptbahnhof grüßt auf rotem Grund silbern leuchtend das Hoheitszeichen des Dritten Reiches, der Platz ist von Fahnenmasten und hohen mit Grün verkleideten Ehren türmen eingefaßt und bildet so ein festliches Tor in die' Feststadt. Mit Einbruch der Dunkelheit werden die mar kantesten Bauwerke angestrahlt. , Breslau ist bis ins kleinste gerüstet, die nunmehr in rascher Folge mit Sonderzügen aus dem Auslande und aus allen Gauen des Reiches eintreffenden Sänger festlich zu empfangen. Schon klingt in den Straßen der Deutsche Sängergruß und überall herrscht hochgemute Stimmung. ^Fortsetzung siehe besonderen Artikel, 2. Seile.) Nordchina ist Uriegrschauplatz Ausbruch der offenen Feindseligteilen Nachdem die Nankingregieruug die japanischen For derungen znrückgewicscu hat, begann auf Grund der ihm vom japanische» Kaiser erteilten Vollmachten das Ober kommando der japanische» Streitkräfte i» Nordchina im Laufe der Nacht zum Mittwoch die „dcveiisiveu militäri schen Aktionen", durch die das gesamte Gebiet uni Pei- ping von chinesischen Truppen gesäubert werden soll. Da die Einheiten der 29. chinesischen Nordarmee entschlossenen Widerstand leisten, sind rings um die alte Kaiserstadt schwere Kämpfe entbrannt. Wenn auch bisher eine offi zielle Kriegserklärung von keiner Seite ergangen ist, so ist doch der Krieg in Nordchina in der Tat ansgebrochen, und seine Lokalisierung wird sehr schwer sein. In Tokio hat man die Hoffnung auf eine friedliche Beilegung des Konflikts aufgegeben und die Nankingregicrung hat de» Oberbefehlshaber der 29. chinesischen Armee aufgefordert keinen Fußbreit Boden kampflos aufzugeben. Beiderseits werden in fieberhafter Eile starke Truppenmassen auf de» Kampfplatz geworfen. An den Kämpfen rings um Peiping sind auf japa nischer Seite Teile der Kwantung-Armce und auf chine sischer Seite die 37. und 38. Division der 29. nordchine sischen Armee beteiligt. Ferner haben auch Teile der 132. ^Division der aus Nanking in Marsch gesetzten National armee bereits in die Kämpfe eingegrisfen. Ein erbittertes Ringen entspann sich südlich von Nanjuan, dem Zentral ¬ wunsch! — Am 30. September feiert das Ehepaar Gäb'ec auch das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. — Der heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospekt der Firma Franz H. Winkelmann, Dresden, bei. — Wichtig für Wehrpaßinhaber! Tür Wehrpaß ist der Ausweis des Wehrpflichtigen über sein Wehrdien stoer- hältnis während der gesamten Dauer der Wehrpflicht u id daher vom Inhaber sorgfältig aufzubewahren. Es ist unstatt haft und strasbar, den Wehrpaß als Pfand oder Sicherheit zu hinterlegen oder einzubehalten. — Nach einem Erlaß des Reichskriegsminislers ist jeder Inhaber eines Wehrpasses ver pflichtet, diesen seinem Behördenleiter oder Betriebssühr. r auf auf Anforderung zur Einsichtnahme vorzulegen. Eine ent sprechende Anweisung wird allen Wehrpflichtigen künftig bei Aushändigung des Wehrpasses, bei Wehrversammlungen us o. - ml geteilt. — Am 28. Juli 1037, gegen 19.15 Uhr ereignete sich auf der Reichsstratze Dresden—Zinnwald in der Nähe der Teichmühle in Oberhäslich ein Kraftfahrzeugunfall. Ein Kraft- radsahrer streifte beim Ueberholen einen im Anhalten be griffenen Kraftwagen, wodurch er stürzte, sich den rechte» Unterschenkel brach und Verletzungen am Kopf zuzog. Beide Kraftfahrzeuge fuhren in Richtung Dresden. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Der Verletzte wurde von der frei willigen Sanitätskolonne in das Friedrichstädter Krankenhaus nach Dresden überführt. — Kündigungen zum Zwecke der Mictsteigcrunaen sind un- zulässig. In einem Urteil vom 8. Mai 1937 (Juristische Wochen- . schrist, Seite 1545) hat Las Kammergericht entschiede», daß Kün- ! Ligungen zum Zwecke von Mietst«igerunaen gegen die Preis stoppverordnung verstoßen und deshalb nach 8 134 BGB. nichtig . sind. Die Kündigung wird auch nicht dadurch wirksam, daß der Vermieter gleichzeitig oder später um die Genehmigung der Preis- bildungsslelre zu der von ihm beabsichtigten Mieterhöhung nach sucht. Dies« Genehmigung muß vielmehr vorliegen, ehe die Kündigung erfolgt ist. Kündigungen, die nach diesem Urteil des Kammergerichts nichtig sind, stellen gleichzeitig eine nach 8 4 der , Preissiopoverordnung strafbare Handlung dar und sind als solche I zu bestrafen. ! — Einheitliche Turnkleidung ln deutschen Schulen: weißes Hemd und schwarze Hose. Der Reichserziehungsminister hat be reits durch Erlaß darauf hingcwiefen, daß in allen Schulen, die eine einheitliche Turnkleidung einführen, das weiße Hemd und die schwarze Hose als Turnanzug vorzuziehen sind. Es ist dies die Sportkleidung der H3 bezw. des BDM, nur, daß noch die Ab zeichen dieser Organisationen auf der Kleidung angebracht sind. Aber auch diejenigen Schüler und Schülerinnen, die noch nicht der i H3 oder dem BDM angehören, sollen die Sportkleidung in dieser Form, unter Weglassung dieser Abzeichen tragen. Der Minister ' hatte für die Durchführung dieser Einheitlichkeit einen Termin bis Ostern 1938 gesetzt. 3m übrigen hat es der Reichserziehungs- ' Minister unter Vermeidung einer zentralen Anordnung den einzci- ' nen Schul«n selbst überlassen, zu prüfen, ob sich bei ihnen die ein heitliche Turnkleidung z. B. mit Rücksicht auf die Finanzlage der Eltern.durchführen läßt oder nicht. Kreischa. Als ein mit Stroh beladener Lastkraftwage» ! mit Anhänger am Dienstag früh die Hermann-Eöring-Straße s in Richtung Lungwitz befuhr, verlor das Fahrzeug an der ' Tankstelle von Gäbel reichlich Stroh in den Bäumen bis schließlich die obere Schicht des Anhängers völlig Heruntersiel. , Dabei wurde ein dort stehender Milchwagen (Fahrrad-An- hänger) des Milchhändlers Lippfch—Lungkwitz zertrümmert. Auster dem vollständig demolierten Wagen liefen noch etwa 25 Liter Milch cuf Ur Straße. Wettervorherlase -es Keichswetter-reustes ! für Freitag: j Müßige nordwestliche Winde, heiler bis wolkig, nur noch vereinzelt geringe Schauer und Gewtiterneigung. Lang samer Temperaturanstieg. Wetterlage: lieber Westeuropa ist der Lufldruck- fall an der Vorderfront der neuen Allanlik-Zyklone in» Laufe des Mittwoch zum Stehen gekommen. Somit ist eine weitere Abschweifung des über Westeuropa gelegenen Hochs nicht zu erwarten. 3m Bereich der Ostsee und den baltischen Ländern hat sich der Tiefdruck noch immer erhalten. Er hat gestern feinen Schwerpunkt etwas nach Süd verlegt, so daß sich sein Einfluß auch in Mitteldeutschland durch Aufzug höherer Bewölkung bemerkbar machen konnte. Heber Mit teleuropa beginnt der Luftdruck langsam zu steigen, so daß er langsam einen ruhigen, freundlichen Charakter annehmen wird.