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Veilagezur „TVeißeritz-Leitung " Nr 151 Freitag, am 2. Juli 1S37 103. Jahrgang -WSMW-—WS—-----——-SS—-SS— Für eMge Leser In dem Pariser Vorort St. Denis fand die Ersatzwahl für den von der Regierung Blum seines Postens enthob,enen Bürgermeister und Vorsitzenden der Französischen Volkspartei, Doriot. statt. Trotz aller Anstrengungen der Kommunisten und Marristcn wurde der bisherige stellvertretende Bürgermeister Marshall, ein Anhänger Doriots. mit 28 gegen 7 Stimmen ge wählt. Auch alle unter Doriot im Amt gewesenen Stadtver ordneten wurden wiedergewählt. Im ganzen irischen Freistaat sanden am Donnerstag die Neuwahlen für den Landtag statt. Insgesamt sind 254 Kan- didate» sür die 138 vorhandenen Landtagssitze ausgestellt wor- dcu. Bei der Auflösung des letzten Landtages hatte die Ne- gterungspartei de Valeras 77 Sitze gegenüber den 52 Sitzen der von Cosgrave geführten Oppositionspartei. De Valera hatte eine klare Mehrheit von fünf Abgeordneten über alle anderen Parteien. Mit dem Schlußergebnis der Neuwahlen ist nicht vor Anfang nächster Woche zu rechnen. Mit den Neu wahlen ist gleichzeitig der Volksentscheid über die neue irische Verfassung verbunden worden. An der indischen Nordwestgrenze ist es wiederum zu schwe- ren Kämpfen zwischen Eingeborenen nnd britischen Truppen gekommen, wobei nach englischen Meldungen 26 Eingeborene getötet wurden. Auf englischer Seite betrugen die Verluste zwei Tote und fünf Verwundete. Auf den Präsidenten der arabischen Handelskammer in Jaffa, Fachri Nachaschibi, einen Neffen des palästin-arabischen Parteiführers Naschaschibi, wurde in Jaffa ein Revolveran- schlag verübt. Fachri Nachaschibi wurde leicht verletzt. Der Täter ist unerkannt entkommeit. In New Aork fanden als Protest gegen die Entlassung von etwa 12 000 Notstandsarbeitern, deren Arbeitsstellen ge mäß der Entscheidung des Präsidenten Roosevelt von der Bundes-Arbeitsbeschaffungsbehörde ausgehoben werden, Kund- gedungen statt. Die Polizei verhaftete 128 Personen. Ein starkes Aufgebot von Polizei bewacht die Rotstandsbauvorha ben, nm weitere Kundgebungen der Entlassenen zu verhüten Ministerpräsident Generaloberst Göring und Frau Göring empfingen die Führer der Auslandsdelegationen des IX. Kow gresses der Internationalen Handelskammer mit ihren Damen im Charlottenburger Schloß. Der Empfang, an dem auci zahlreiche Mitglieder des Diplomatischen Korps, Vertreter dei Reichsregierung, der Partei und der deutschen Wirtschaft teil nahmen, vermittelte den ausländischen Gästen einen starker Eindruck froher deutscher Geselligkeit. Der Staatssekretär im Reichsjustizministerium, Dr. Dr. Schleaelberger, stand am Donnerstag 4V Jahre im Dienste de, deutschen Rechtspflege. Der Führer und Reichskanzler Hai ihm als Zeichen seines Dankes und seiner Anerkennung sein Bild im Silberrahmen mit eigenhändiger Widmung über- reichen lassen. Auf den Bürgermeister von Oran, den katholischen Pfar rer Lambert, wurde aus der Straße ein Revolveranschlag ver übt. Der stellvertretende Verwalter des Museums von Oran, der einer anderen politischen Richtung angehört, gab auf den Bürgermeister zwei Revolverschüsse ab, durch die Lambert lebensgefährlich verletzt wurde. Im Krankenhaus wurde fest- gestellt, daß die Kugeln beide Lungenflügel durchbohrt haben. Man befürchtet, daß der Bürgermeister nicht am Leben er halten werden kann. Sein Angreifer wurde verhaftet Wie die Polnische Telegraphenagentur aus Moskau mel det, ist der Sekretär des Parteikomitees im Stalingrader Be zirk, Noskowo, als Trotzkist ud Volksfeind verhaftet worden. Ihm wird vorgeworfen, an der Spitze einer organisierten Gruppe von Schädlingen den Bankrott einer ganzen Reihe von Kolchos-Wirtschasten herbeigesührt und mehrere Handelsunter nehmungen bestohlen zu haben. Mit ihm wurde als Volks feind der Leiter der landwirtschaftlichen Abteilung, Ksenofon- towitsch. verhaftet. Die immer wieder ausflackernden Streikunruhen in den Bereinigten Staaten haben am Mittwoch eine große Zahl von Schwer- und Leichtverletzten gefordert. Allein in Cleveland (Ohio) wurden bet Zusammenstößen zwischen Polizei und Ar beitswilligen einerseits und Streikposten andererseits 120 Per sonen verletzt, davon 25 so schwer, daß sie Krankenhäusern zuge- sührt werden mußten. Italienischer Dampfer gestrandet. Der italienische Fracht- dampfer „Aida Lauro', der in der Nacht zum Donnerstag an der Tornwallküste gestrandet ist, mußte im Morgengrauen aufgegeben werden. Die 32köpsige Besatzung wurde von Ret tungsbooten an Land gebracht. Drei Mitglieder der Besatzung mußten ins Hospital überführt werden, da sie verletzt waren. Das Schiff gilt als verloren. Sechs Menschen im Schlafe gemordet. In dem Dorfe Luce- wicze bei Brest am Bug überfielen Räuber den Besitzer eine- Sägewerks. Er, seine Frau, sein Schwager, dessen Ehefrau und zwei Kinder wurden von den Verbrechern im Schlaf er mordet. Die Mörder entflohen mit 1000 Zloty Bargeld. Die RüßlWirtin verunglückt. Die Besitzerin des Gast- Hofes »Zum weißen Rößl* in St. Wolfgang am Wolfgangsee, Frau Petter, wurde das Ovfer eines Kraftwagenunsalls. Ihr Kraftwagen schlug, als er einer Gruppe von Radfahrern aus- weichen wollte, um, und Frau Petter wurde schwer verletzt. Auch ihr Mann erlitt nicht unerhebliche Verletzungen. Spiel mit dem Bolschewismus Deutschfeindliche Hetze stört den Frieden" In der letzten Zeit mußten in den Vereinigten Staa ten einige Vorfälle verzeichnet werden, die insofern höchst bedauerlich waren, als sie die guten deutsch-amerikanischen Beziehungen zu trüben geeignet waren. Fast immer ergab es sich, daß Juden hinter diesen — vom amerikanischen Volk selbst abgelehnten — Störungsmanövern standen oder sie in aller Offenheit inszenierten. Der Fall des Pöbeljuden Laguardia ist hier ein treffendes Beispiel. Es ist nun interessant und dankenswert, daß auch eine englische Parlamentarierin, Viscountcß Astor, die ge bürtige Amerikanerin ist, auf diese deutschfeindlichen Machenschaften aufmerksam macht. Viscountcß Astor hat sich in den USA. ausgchalten und hat nun vdr ihrer Rück kehr nach England ihre Eindrücke folgendermaßen um schrieben: Sie sei entsetzt über die deutschfeindliche Propaganda, die sie in Amerika fcstgestellt habe. Wenn hinter dieser Deutschfeinblichkett die Juden stünden, so gingen diese entschieden zu weit. Jene deutschfeindliche Propaganda sei eine Gefahr für den Weltfrieden und bedeute somit gleich zeitig eine schwere Gefahr für die Vereinigten Staaten selbst. Sie, Lady Astor, könne nicht verstehen, warum gegen Deutschland gehetzt werde, während über das, was in Sowjetrußland und Spanien vorgehc, Still schweigen bewahrt werde. Der Kommunismus wolle einen europäischen Krieg, denn er könne nur von einem Kriege profitieren. Wenn sich der Kommunismus vor einer Macht fürchte, so sei das Deutschland. Wer also eine deutschfeindliche Propaganda betreibe, spiele dem Bolschewismus in die Hände. Auf jeden Fall verhelfe eine dentfchfcindlichc Hetze nicht zum Frieden, sondern störe ihn. Lom Führer ausgezeitzyet Ordensverleihung an die Präsidenten der IHK. Der Führer und Reichskanzler hat dem amtierenden Präsidenten der zur Zeit in Berlin tagenden Internatio nalen Handelskammer, Herrn Dr. Frederik Hendrik Fen- lener van Vlissingen, sowie dem zu seinem Nachfolger als Präsident der Internationalen Handelskammer gewähl ten Herrn Thomas John Watson das Verdienstkreuz des Ordens vom Deutschen Adler mit dem Stern verliehen. Die Ordensauszeichnungen wurden den Genannten durch den Präsidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht überreicht. Dem Generalsekretär der Internationalen Handels kammer, Pierre Vasscur, wurde als Geschenk der Reichs regierung ein wertvoller Kunstgegenstand aus der Staat lichen Porzellan-Manufaktur Berlin überreicht Lie ethische Seite der Viersahresylan; Oberst Löb vor der Hauptversammlung des VDJ. Der Chef des Amtes für deutsche Roh- und Werkstoffe beim Beauftragten für den Vierjahresplan, Oberst des Generalstabes Löb, sprach vor den zur Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure nach Kiel gekommenen deutschen Ingenieuren über die Entstehung und Bedeu tung des Vierjahresplanes. Er zeige, wie die durch Wie dererlangung unserer Wehrfreiheit erzielte Erstar kung nach außen ergänzt werden müsse durch einen ge sunden wirtschaftlichen Aufbau im Innern. Der Befehl des Führers zur Durchführung dieses Vierjahresplanes bedeute daher eine unabänderliche Zielrichtung Oberst Löb zeichnete sodann in knappen Strichen un sere Rohstofflage im Zusammenhang mit den Auf gaben, die sich für den deutschen Ingenieur auf den ein zelnen Gebieten ergeben. Ausgehend von Eisen, wies der Redner darauf hin, daß es nicht Aufgabe der Wirtschafts- führer sei zu verteilen, was vorhanden sei, sondern daß es .darauf ankomme, das zu schaffen, was man brauche. Auch Holz sei ein Rohstoff, dessen vielfache Verwendungs- Möglichkeit gebieterisch erfordere, daß man ihn nicht mehr ' verbrenne. Für diesen Zweck ständen Kohle und Tors zur Verfügung. Der VierjahreSplan sei nicht außenhandelsfeindlich. Seine Erzeugnisse würden zum Export freigcgeben, wo es nur irgend ginge. Der VierjahreSplan sei aber ein ge schworener Kind dcS Jmportzwanges: Es sei ein unwür diger Zustand, daß der Exporterlös jeweils umgehend wieder ausgegeben werden müsse für Rohstoffe und Nahrungsmittel, von denen wir im Verlauf des Vierjah- resplaneS eine wachsende Menge selbst Herstellen würven. Die Befreiung aus diesem Zustand stelle die ethische Seite des Bierjahresplanes dar, der nicht nur eine wirtschaftliche Angelegenheit sei. .Mit einem dringlichen Appell an den deutschen Ingenieur, mitzuarbeiten an der großen Aufgabe, die der Vierjahresplan gestellt habe, schloß Oberst Löb seine mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen. ' Erweiterte Ratzt für tziritzv Träger der Machtbefugnisse des nationalen ungarische!» Königtums. Der ungarische Reichstag hat Donnerstag einstimmig bei Stimmenthaltung der Sozialdemokratischen Partei den vom Ministerpräsidenten Daranyi vorgelegten Gesetzent-, wurf über die Wahl und die Erweiterung der Machtbesug- niffe des Reichsverwesers angenommen. Zu Beginn der Sitzung verließen die sozialdemokra- tischen Abgeordneten den Saal. Der Berichterstatter An- gyan teilte dem Hause den Beschluß aller Fraktionen mit. das Gesetz ohne Aussprache anzunehmen. Diese Stellung nahme des Parlaments bringe die nationale Einheit unt» das gemeinsame Gefühl der Nation in den großen ent scheidenden Fragen zum Ausdruck. Der Berichterstatter, betonte, daß gerade jetzt in erhöhtem Maße an der JdeA des nationalen Königtums festgehalten werden müsse. Ministerpräsident Daranyi brachte den Dank der Re gierung für die geschlossene Stellungnahme des HauseA zum Ausdruck. Die Vorlage sei von der Regierung, nichtl auf Wunsch des Reichsverwesers, eingereicht worden. Deri verstorbene Ministerpräsident Gömbös habe noch im vori gen Jahre programmatisch die Schaffung von drei Ge- « setzesvorlagen, nämlich das Reichsverwesergesetz, die Re form des Oberhauses und die Einführung des geheimen! Wahlrechts vorgeschlagen. Die Oberhausreform werde im Herbst, und auch das geheime Wahlrecht werde noch in diesem Jahre von der Regierung in Angriff genommen werden. Zum Schluß gab der Ministerpräsident der tiefen Verehrung des ganzen ungarischen Polkes für den Reichs- , Verweser, Admiral von Horthy, Ausdruck. Sämtliche Ab geordneten erhoben sich von ihren Plätzen und bereiteten dem Reichsverweser eine begeisterte Kundgebung. Durch das neue Reichsverwesergesetz werden dem, Reichsverweser von Ungarn staatsrechtlich die Machtbefug nisse des nationalen ungarischen Königtums eingeräumt. Eine Ausnahme bildet lediglich das Oberpatronatsrecht des Königs über die Kirche und die Verleihung von Adels titeln Leitspruch für 3. l Es ist notwendig, daß wir überall, wo es eben geht. Urwüch sig- Landschaften erhalten, in denen wir an» Leib and Seele laben, damit wir nicht infolge der Unrast, za der an» unsere Zeit zwingt, an Körper and Seist Schaden nehmen. Sermaan Lön». Ein zynische; Eingeständni; tSewerkschastsbonze geflöht Verletzung des Nichtein mischungsabkommens. Der berüchtigte französische Gewerkschaftsbonze Jou- haux hat in einer vertraulichen Sitzung des z. Zt. in War schau tagenden Gencralrates der marristischen Gewerk schaftsinternationale die bemerkenswerte Mitteiluna ae- «eitzsparteitag M7 Vom 6. bis 13. September. Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: Der diesjährige Reichsparteitag findet in der Zeit vom Montag, dem 67 September, bis einschließlich Montag, dem 13. September, statt. Im Hinblick auf die erstmalige Durchführung der NS.-Kampfspiele ist die Dauer de« Reichsparteitages gegenüber den früheren Reichspartei lagen um einen Tag verlängert worden. Die Organisationsleitung der Reichsparteitage nimmt mit dem 1. Juli ihre Arbeit'in der Stadt der Reichs parteitage auf. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley traf aüs diesem Anlaß am Donnerstag mit dem Flugzeug in Nürnberg ein und wurde von dem Frankenfühfer Gau leiter Julius Streicher empfangen. Anschließend fand im Gauhaus die Begrüßung Dr. Leys, seines Stellvertreters Staatsrat Schmeer und seines Stabes durch den Gau leiter Julius Streicher statt. / Zur WethcHicS^KaüseS der DeutMen^Kunst.^WM-' Weltbild (M). lNeueste Aufnahme des Hauses der Deutschen/Kunst in München, das äm'18. Juli^zum Tag der Deutschen KunH - — eingewciht und mit der ersten^Großen'Deutschen Kunstausstellung eröffnet wird. -